Fragen zu VL 4 und VL 5 Flashcards

1
Q

Der pH-Wert (Säuregrad) ist ein wichMger abioMscher Umwelraktor: Benennen Sie Prozesse in
der Umwelt sowie in Organismen, welche durch den pH-Wert beeinflusst werden. Wie wirken
sich pH Änderungen auf Ökosystemebene aus? Kennen Sie Beispiele wo anthropogene Veränderungen des pH-Werts Ökosysteme zerstört haben bzw. zerstören?

A

Steuert die Löslichkeit von Mineralstoffen und Schwermetallen im Boden
à also die Verfügbarkeit von Nährstoffen und somit die Nettoprimärproduktion von
Pflanzen
- Beeinflusst den Stoffwechsel von Organismen
à beeinflusst FunkMon von Enzymen und Ladung von Zellmetaboliten wie AS und Carbonsäuren
à Versauerung von Ökosystemen kann die Diversität stark reduzieren
- Beispiele: Ansäuerung des Bodens durch Pyrit im Bergbau

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2
Q

Welche generellen Unterschiede in der KonsumpMonsrate zeigen Saprophage, Phytophage
und Zoophage und warum? Was versteht man hierbei unter KompensaMonsfraß? Wie schätzen Sie – auf Basis dieser Erkenntnisse - die Qualität der Nahrung ein bei Gemischtköstlern, Vegetariern und Veganer

A
  • KonsumpMonsrate:
    à Wieviel Nahrung muss aufgenommen werden um ausreichend essenzielle Nahrungsbestandteile zu erreichen
  • Abfallende KonsumpMonsrate à Saprophage à Phytophage à Zoophage
    o Grund: Zoophage Nahrung hat höchste Nahrungsqualität (Fleisch, Fisch = viele
    Proteine (N) und Fege (C), keine Rekalzitranzen)
    à Nahrungsqualität hängt von Rekalzitranz und C/N-Verhältnis ab
    o Saprophagen ernähren sich von Toten Pflanzen und Tieren, die einen geringen
    N-Gehalt haben. Deshalb müssen diese mehr Nahrung zu sich nehmen, um deren Nährstoffversorgung zu garanMeren = KompensaMonsfraß
  • Einschätzung:
    o Gemischtköstler höchste Nahrungsqualität, da Fleisch und Fisch hohen N-Gehalt haben
    o Veganer geringste Nahrungsqualität, da höhere KonsumpMonsrate durch geringeres C/N-Verhältnis
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3
Q

Was passiert nach dem Konkurrenz-Ausschlußprinzip (Gause, 1934) wenn zwei ökologisch
idenMsche Arten in einem Habitat auf einander treffen? Welche Bedingungen ermöglichen
Koexistenz? Die Vorlesung nennt hier Wildkatzen und Zebrafinken als Beispiele – was gibt es
noch?

A
  • Das Konkurrenzauschlussprinzip besagt, dass ökologisch idenMsche Arten nicht koexisMeren können

à Es kommt entweder zu einer Nischenentleerung, also einer Verdrängung der unterlegenden Art oder zu einer Nischentrennung:
(a) allopathisch:
o bezeichnet das Nicht-Überschneiden der Nischen
o Trennung der Verbreitungsgebiete ähnlicher Arten
o unterschiedlicher Ort im Habitat oder geographisch getrennt
à räumliche SeparaMon
(b) sympathisch:
o nebeneinander vorkommend
o im selber Raum oder geographischen Gebiet
o Au)rennung der Nischen entlang von Gradienten für Umwelraktoren - abioMsch (pH-Wert), bioMsch (Beutegröße)
à ökologische SeparaMon
- Koexistenz wird ermöglicht
à wenn sich ökologische Nischen der Arten nur wenig überlappen und es zu keiner
Nischenentleerung, sondern nur zu einer Nischentrennung kommt
àdurch die zeitliche Trennung von Arten im gleichen Habitat
o durch die Variabilität über einen längeren Zeitraum möglich
o verhindert Ausschluss von unterlegenen Konkurrenten
à durch Ressourcenpulse (Ressource nicht limiMerend)
o ermöglicht eine hohe ReprodukMonsrate
o konkurrenzschwächere Arten können so dem Ausschluss durch überlegene
Konkurrenten entgehen
- Beispiele für Koexistenzen:
à Beispiel Habicht und Sperber
o Habichte jagen etwas größere Tiere wie Hasen oder Krähen
o Sperber fressen kleinere Tiere wie Stare oder Buchfinke

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4
Q
  1. Was versteht man unter Sukzession? Beschreiben Sie hierzu ein Beispiel für Sekundärsukzession. Wie wirkt sich Sukzession als Faktor der zeitlichen Heterogenität auf die Artdiversität
    in einem nährstoffreichen und einem nährstoffarmen Habitat aus? Kennen Sie noch andere
    Sukzessionsabfolgen?
A

Sukzession = nicht jahreszeitliche, gerichtete Abfolge von Ökosystemzuständen an einem
Standort, bedingt durch Muster der KolonisaMon und ExMnkMon von PopulaMonen à im Verlauf der Sukzession verändert sich die Artenvielfalt!
Beispiel Sekundärsukzession in einem Eichen-/Kiefernwald Artenvielfalt
(Diversität):
* zu Beginn gering, wenige Pionierarten
* am höchsten im migleren Stadium (krauMge Pflanzen und Gräser)
* Rückgang im Verbuschungsstadium
* Abnahme der Artenzahl im Klimaxstadium des Waldes (!)
Auswirkungen in nährstoffreiche/ -armen Habitat
Bedingungen nur geringer verfügbarer Ressourcen führen zu einer verlängerten Phase der
Koexistenz und damit zu höherer Artenvielfalt à verfügbare Ressourcen haben Schlüsselrolle
beim zeitlichen Verlauf
Wenige verfügbare Ressourcen führen zu einer Verlangsamung des Wachstums der konkurrenzstarken Arten. Dadurch trig die Verdrängung der frühen Arten der Sukzession später ein.
Dies führt zu einer verlängerten Phase der Koexistenz!
Generell gilt: Wenn Ressourcen nur gering verfügbar sind, ist mit der höchsten Artenvielfalt zu
rechnen!
Weitere Sukzessionsfolgen:
* Sukzession einer ehemaligen Ackerbrache zu einem Nadelwald:
Strukturelle Veränderungen in der VegetaMonsdichte und –höhe im
Laufe der Pflanzensukzession verändern die Zusammensetzung der
Tierzönosen

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5
Q
  1. Räumliche Heterogenität führt zu Fragmentierung der Landschaft und Habitatinseln. Wie
    wirken sich die damit verbundenen Randeffekte sowie Korridore auf die Diversität aus? Was
    macht man in Deutschland um die negativen Effekte von Landschaftsfragmentierung auf Tierpopulationen abzupuffern?
A

Korridore verbinden die HabitaMnseln und ermöglichen einen PopulaMons- und Genaustausch.
Da beide Habitate den Übergangsbereich prägen und zusätzlich noch Arten Hinzukommen, die
speziell an diesen Bereich angepasst sind, ist die Diversität hier sehr hoch
sowohl Randeffekte als auch Korridore können negaMve Auswirkungen räumlicher IsolaMon
auf die Artdiversität abmildern.

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6
Q
  1. Zur Bedeutung der Biodiversität für die Stabilität von Ökosystemen gibt es viele Hypothesen. Erklären Sie die unterschiedlichen Standpunkte der „Diversitäts-Stabilitäts-Hypothese“
    (May 1975) und des „“ (Walker 1991). Im Falle einer Störung während der Vegetationsabfolge
    in einer Sekundärsukzession (Frage 1) – wann erwarten Sie die höchste Diversität? Bei niedriger, mittlere oder hoher Störung?
A

Diversitäts- Stabilitäts-Hypothese:
die Stabilität wächst mit steigernder Diversität
Redundanzmodels:
nicht alle Arten sind entscheidend für die Stabilität eines Ökosystems. Viele Arten sind wie die
Passagiere an Bord und die wichMgen sind die Besatzung
Verlust der Schlüsselart -> Dominoeffekt

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