VL 5 Teil 3 Flashcards

1
Q

Wie lautet das 1. Thienemann ’sche biozönotische Grundprinzip für die Artenvielfalt in Biozönosen?

A
  1. Je variabler die Lebensbedingungen einer Lebensstätte (Biotop), um so größer die Artenzahl
    der zugehörigen Lebensgemeinschaft (Biozönose).
    -> vielseitige Lebensbedingungen führen zu einer hohen Artenzahl; in der Regel haben die Arten dann jedoch eine geringe Individuenzahl
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2
Q

Wie lautet das 2. Thienemann ’sche biozönotische Grundprinzip für die Artenvielfalt in Biozönosen?

A
  1. Je mehr sich die Lebensbedingungen eines Biotops vom Normalen und für die meisten Organismen Optimalen entfernen, um so artenärmer wird die Biozönose, um so charakteristischer wird sie, in um so größerem Individuenreichtum treten einzelne Arten auf.
    -> Homogene Vegetationszonen (Tundra, Wüsten), Extremlebensräume (Antarktis) und vom
    Menschen stark überprägte Lebensräume (Acker) sind artenarm und durch wenige, dominante Arten charakterisiert
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3
Q

Welche Faktoren mit Wirkung auf die Struktur von Lebensgemeinschaften gibt es?

A

Gruppe 1 Fundamentalnische
* = mehrdimensionaler Nischenraum, in dem Art aufgrund Anpassungen überleben kann
* abhängig von Umweltfaktoren kann immer nur ein bestimmter Anteil von Organismen existieren
* Arten mit verschiedenen Toleranzgrenzen belegen unterschiedliche Fundamentalnischen entlang eines Umweltgradienten

Gruppe 2 Direkte & indirekte Beziehungen:
* Konkurrenz -> Verdrängung der unterlegenen Art
* Mutualismus (Symbiose) -> erhöht Umweltkapazität der Partner und damit Dominanz im Habitat
* Kommensalismus (Mitessertum) ->führt zur besseren Ernährung des Partners
* usw.
* Nahrungsnetze (Räuber-Beute) -> Beziehungen haben je stark regulierende Kraft auf
Gemeinschaftsgefüge

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4
Q

Was besagt die Regel von Krogerus (1932)?

A

=> in diversen Lebensräumen dominieren euryöke Arten, während in extremen Lebensräumen stenöke Arten dominieren
-> Daraus lässt sich schließen, dass extreme Standort in der Regel artenärmer sind

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5
Q

In welchem Zusammenhang stehen Verknüpfungsgrad bzw. Diversität und Stabilität der Artenzahl in einem Nahrungsnetz?

A

Metanalysen von Gemeinschaften zeigen häufig einen abnehmenden Verknüpfungsgrad mit zunehmender Artenzahl!
o Je mehr Arten, d.h. je diverser das Nahrungsnetz, desto weniger Konnektanz gibt es zwischen den Arten
->Stabilität des Systems nimmt ab
o Nahrungsnetze haben oft eine inverse Beziehung zwischen Verknüpfungsgrad
(Konnektanz) und Artenvielfalt -> Negativer Zusammenhang von Diversität und Stabilität.

  • ABER: auch höhere Verknüpfungsrate bei diverseren Nahrungsnetzen möglich
    -> positiver Zusammenhang zwischen Komplexität und Stabilität
    o Beispiel Resistenz einer Lebensgemeinschaft: Dürreresistenz bei diverseren
    Pflanzengemeinscha)en höher (hier jedoch nur Primärproduzenten untersucht, kein ganzes Nahrungsnetz)
  • Zusammenhang zwischen Diversität und Stabilität ist noch nicht ausreichend erforscht
    -> noch nicht abschließend geklärt
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6
Q

Was besagt das Ökosystemkonzept von Odum (1953)? (1. Kennzeichen)

A

Kennzeichen von Ökosystemen:

1) Stoffflüsse und deren Regelmechanismen, d.h. Nährstoffkreisläufe und trophische Beziehungen zwischen Organismen
2) Entwicklung und Evolution, d.h. natürlichen Auslese (Selektion) und Adaptation an die Umwelt, Mannigfaltigkeitsmuster in Raum und Zeit

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7
Q

Was besagt das Ökosystemkonzept von Odum (1953)? (2. Regelmechanismen)

A

Regelmechanismen von Ökosystemen bewirken Stabilität:
* Beständigkeit des Systems gegenüber äußeren Einwirkungen
* System ändert sich nicht selbst und reguliert Veränderungen
* Eigenschaften eines Ökosystems, welche dessen Funktion in einem Fließgleichgewicht aufrechterhalten
* Tendenz einer Lebensgemeinschaft, nach einer Störung wieder zu ihrem ursprünglichen Zustand zurückzukehren

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8
Q

Welche Konzepte gibt es zur ökologischen Stabilität?

A
  1. Konstanz: Es gibt nur geringe Veränderungen in einem Zeitraum. Das System befindet
    sich in einem Gleichgewichtszustand -> im Wesentlichen unverändert
  2. Resistenz = Widerstandskraft: Es gibt Konstanz trotz potentieller Störungen, z.B. wenn die
    Kugel fixiert ist, rollt sie nicht so schnell weg. Das System ist stabiler.
  3. Resilienz = Elastizität: nach Änderung durch vorübergehende Störung wieder in den Ausgangszustand zurückkehren. Sie hängt vom Punkt ab, von dem aus gestört wurde.
  4. Persistenz = Überdauern: Die langfristige Existenz von Genpools von einzelnen Populatinen, Arten oder Vielartensystemen bis zu ihrem Aussterben.
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9
Q

Erkläre das Nietenmodel von Ehrlich & Ehrlich (1981) zur Stabilität von Biozönosen/ Ökosystemen.

A

Nietenmodell:
* Vielfalt der Arten einer Lebensgemeinschaft entspricht den Nieten einer Flugzeugtragfläche
* Der Verlust weniger Nieten fällt nicht ist Gewicht -> Verlust von einzelnen, nicht wichtigen Nieten führt zur Rivet Redundanz
* Verlust vielen Nieten oder einer Schlüsselart führt zu Dominoeffekt
-> schlagartiger
Verlust der Stabilität

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10
Q

Was besagt das Redundanzmodell von Walker (1991)?

A
  • Die meisten Arten sind für das Funktionieren eines Ökosystems nicht notwendig
  • Sie entsprechen nicht den Nieten der Tragfläche, sondern den Menschen an Bord, welche mit Ausnahme der Besatzung keine Rolle spielen.
  • Modell teilt Arten nach Funktionen in der Lebensgemeinschaft ein -> Arten innerhalb
    einer funkMonellen Gruppe werden als redundant betrachtet
  • redundante Arten werden beim Aussterben durch andere Arten mit gleicher FunkMon
    ersetzt
  • Verlust einer ganzen FunkMonellen Gruppe löst Dominoeffekt aus
  • kommen neue Arten zu System hinzu, steigt die Zahl der ökologischen FunkMonen
  • ab einem besMmmten Punkt bringen neue Arten keine neuen Kapazitäten, d.h. sind redundant für spezifische FunkMon
  • hochredundante Systeme sind vermutlich resistenter gegenüber Störungen
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11
Q
A
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