8 Schizophrenie Flashcards
Was sind Positivsymptome und welche können bei Schizophrenie auftauchen?
Eine ERWEITERUNG des gewöhnlichen Erlebens und Verhaltens:
- Wahnphänomene (80-90% der Erkrankten)
- Halluzinationen (60% der Erkrankten)
- formale Denkstörungen (desorganisiertes Denken zund Sprechen, gelockerte assoziationen, Neulogismen, Alliterationen,…)
- desorganisiertes Verhalten
- Inadäquater Affekt (unangemessen, traurig, wütend,…)
Was sind Negativsymptome und welche können bei Schizophrenie auftauchen?
FEHLEN der üblicherweise vorhandenen Funktionen der menschlichen Psyche:
- verflachter oder inadäquater Affekt (anhedonie)
- Sprachverarmung
- sozialer und emotionaler Rückzug
- Reduktion der sozialen Leistungsfähigkeit
- Katatonie (Handlungsstarren, gesten Wiederholen)
Was sind Wahnphänomene?
Falsche Überzeugungen, die gewöhnlich mit einer Fehldeutung von Wahrnehmungen und Erfahrungen einhergehen.
Was sind Beispiele für Wahnideen?
- Verfolgungs- und Grössenideen
- religiöse wahnthemen
- wahnhafte Überzeugungen auf die eigenen Gedanken
- Annahme, dass die eigenen Gedanken von aussen eingegeben werden.
Was sind Beispiele für Halluzinationen?
- meist akustisch (z.B. kommentierende oder befehlende Stimmen
- selten auch optische, bzw. den Geruchssinn oder die Körperwahrnehmung betreffende
Wie ist der Verlauf der Schizophrenie häufig?
- Prodromalphase (unspezifische (Negativ-) symptome wie Ängste, Schlafstörungen, Depression, sozialer Rückzug
- akut psychotische Episode (Hauptsächlich Positivsymptome)(auch Floride phase)
- Residualphase (hauptsächlich Negativsymptome)
-> die meisten durchlaufen mehrere akute Episoden
-> bei einigen sind die akuten Symptome dauerhaft
Welche Instrumente stehen zur Diagnostestellung von Schizophrenie zur Verfügung?
- strukturierte Interviews (z.B. SKID-I)
- fremdanamnestische Informationen (z.B. durch Angehörige oder Betreuungspersonal)
Was sind die Diagnosekriterien von Schizophrenie nach ICD-10?
Mind. ein Kriterium 1-4 oder zwei Kriterien 5-8 während einem Monat:
- Wahnphänomene bezüglich der eigenen Gedanken
- Kontroll- und Beeinflussungswahn
- Kommentierende oder dialogische Stimmen
- anhaltender kulturell unangemessener Wahn
- Anhaltende Halluzinationen (jeder Sinnesmodalität)
- Zerfahrenheit des denkens
- Katatone symptome
- Negativsymptomatik
Welche drei Subtypen von Schizophrenie werden in den Klassifikationssystemen erwähnt?
- paranoide Schizophrenie (Bild geprft von Wahnideen und/oder Halluzinationen)
- hebephrene oder desorganisierte Schizophrenie (wenig planvolles Verhalten, ungeordnetes Denken und Sprechen, …)
- katatone Schizophrenie (motorische Störungen, Übererregung, verbal nur schwer zu erreichen)
Was ist undifferenzierte Schizophrenie?
Wenn mehr als eine der drei Subtypen vorliegen.
Wovon ist die Schizophrenie abzugrenden?
- wahnhafte Störung (Wahnideen im vordergrund, andere Symptome treten nicht auf)
- schizoaffektive Störung (Schizophrenie und affektive Symptome zu gleichen Teilen)
Welche Instrumente und Vorgehensweisen sollten bei der Diagnostik von Schizophrenie beachtet werden?
- Fremdbeurteilungsverfahren(strukturierte Interviews): Für die Erfassung der Schwere der Symptome
- Selbstbeurteilungsverfahren (Fragebögen) zur Erfassung der subjektiv erlebten Beeinträchtigung
- Erfassung der auslösenden und aufrechterhaltenden Bedingungen (z. . Lebenssituationen, Umfeld, Lebensereignisse, Denk- und Verhaltensweisen)
- Erstellung eines Störungsmodelles aus den zuvor gewonnenen Informationen.
Was ist das Kontinuumsmodell der Schizophrenie?
Besagt, dass es keinen Bruch zwischen normalem Erleben und psychotischen Symptomeb gibt, sondern der Übergang kontinuierlich ist.
Was sind biologische Faktoren, die zu Schizophrenie führen können?
- hoher erblicher Anteil
- Überaktivität des dopaminergen Systems (Dopaminhypothese)
- Veränderungen anderer Neurotransmittersysteme (z.b. serotonerg)
- Veränderungen der Gehirnstruktur (z.B. Volumenreduktionen
- Komplikationen während Schwangerschaft und Geburt
Was sind psychosoziale Faktoren, die zu Schizophrenie führen können?
- kritische Lebensereignisse (Wohnortwechsel, berufliche Veränderung, Heirat,…)
- alltägliche Stressoren
- Traumata
- Missbrauch psychotroper Substanzen (z.B. Cannabis unumstritten)