1 Was ist Klinische Psychologie? Flashcards

1
Q

Welche vier Personen gelten als Begründer der Klinischen Psychologie?

A
  • Ligthner Witmer (1867 - 1956)
  • Emil Kraepelin (1885 - 1926)
  • Sigmund Freud (1856 - 1939)
  • Hugo Münsterberg
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2
Q

Wer war Lightner Witmer (1867 - 1956)

A
  • Prägte den Begriff Klinische Psychologie
  • Promowierte bei Wilhelm Wundt
  • Gründete die erste psychologische Klinik an der Universität von Pennsylania (Arbeit mit psychisch beinträchtigten Kindern)
  • Gründete die erste psychologische Fachzeitschrift “The Psychological Clinic”
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3
Q

Wer war Emil Kraeplin?

A
  • Beeinflusste die noch heute genutzten Klassifikationssysteme DSM und ICD
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4
Q

Inwiefern war Sigmund Freud für die Klinische Psychologie wichtig?

A
  • Entwickelte die Psychoanalyse (1985)
  • Hoher Fokus auf Therapeut-Klient-Beziehung
  • Einbezug motivationaler Klärungsprozesse
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5
Q

Wer war Hugo Münsterberg?

A
  • Stellte die Begriffe Pathopsychologie (Psychologischer Bereich) und Psychopathologie (Medizinisch begründeter Bereich) gegenüber (1912)
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6
Q

Wie ist der grobe Verlauf der Etablierung der Klinischen Psychologie im 20 Jh. ?

A
  • 1950: Begriff “Klinische Psychologie erstmals im deutschsprachigen Raum
  • 1960: Entwicklung erster Psychotherapeutischer Verfahren (und damit Behandlung durch Psychologen statt Ärzte)
  • 1970: Gesellschaftliche Etablierung der Klinischen Psychologie
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7
Q

Was waren wichtige Meilensteine des steten Vormarsches der klinischen Psychologie?

A
  • 1949: Gründung des National Instituts for Mental Health (NIMH) in den USA -> Entwicklung von Ausbildungsrichtlinien zum Clinical Psychologist
  • 1969: Gründung der Deutschen Gesellsfhaft für verhaltenstherapie
  • 1970: Gründung der Gesellschaft für wissenschaftliche GEsprächsführung
  • 1999: Gesetzliche Verankerung des Berufs des Psychologischen Psychotherapeuten und des Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten
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8
Q

Worauf fokussiert sich die klinische Psychologie in Abgrenzung zur allgemeinen Psychologie?

A

Auf das erleben und Verhalten, welches mit einem aussergewöhnlichen Ausmass an Leid oder an Funktionsbeeinträchtigungen einhergeht.

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8
Q

Wie unterteilen Baumann und Perrez (1998) den Gegenstandsbereich der klinischen Psychologie?

A
  • Störungsübergreifende Aspekte (Grundbegriffe, Gesundheit/Krankheit, Wissenschaftstheorie, Ethik, Klassifikation, …)
  • Störungsbezogene Aspekte
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9
Q

Wie unterteilen Baumann und Perrez die Störungsbezogenen Aspekte?

A

Intrapersonell
- Gestörte Funktion (Wahrnehmung, denken, Lernen, …)
- Gestörtes Funktionsmuster (Depressive Störung, Angststörung, SChmerz, Neurodermitis, …)

Interpersonell
- Gestörtes System (Paar, Familie, Schule, Betrieb)

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10
Q

Was gilt als relevante Teilgebiete der Klinischen Psychologie?

A
  • Gesundheitspsychologie (Fokus auf Arbeit mit (noch) gesunden Personen (in Risikogruppen)
  • Verhaltensmedizin (psychische Aspekte bei somatischen Erkrankungen)
  • Neuropsychologie (Psychologische Methoden zur Behandlung von neurologischen Erkrankungen/Verletzungen)
  • Epidemiologie (Verbreitung und Verlauf psychischer Störungen)
  • Versorgungsforschung (Analysiert Verfügbarkeit psychologischer Interventionen)
  • Psychotherapie (Heilt oder lindert psychologische Erkrankungen mit psychologischen Methoden)
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11
Q

Was sind wichtige Begriffe der Epidemiologie?

A
  • Prävalenz: Anteil der Personen in definierter Population, die Symptomsmuster aufweist.
  • Inzidenz: Anzahl der Neuerkrankungen innerhalb eines bestimmten Zeitraums
  • Komorbidität: Gleichzeitige Diagnose mehrerer ERkrankungen innerhalb eines definierten Zeitraums
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12
Q

Welche Unterbegriffe der Prävalenz gibt es?

A
  • Punktprävalenz: an einem definierten Stichtag
  • 12-Monats-Prävalenz: Prävalenz innerhalb eines Jahres
  • Lebenszeitprävalenz: Prävalenz innerhalb eines Lebens
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13
Q

Warum wird Psychotherapie häufig separat genannt, obwohl es ein anerkanntes Teilgebiet der Klinischen Psychologie ist?

A

Weil es ein gesellschaftlich und berufspolitisch bseonders relevantes Teilgebiet der Klinischen Psychologie ist und man versucht, dieses hervorzuheben.

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14
Q

Wie ist die Klinische Psychologie von der Psychiatrie und der Psychosomatik abzugrenzen?

A

Die beiden anderen sind Teilgebiete der Medizin, welche ein Medizinstudium voraussetzen.

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15
Q

Welches sind die wichtigsten Forschungsmethoden der Klinischen Psychologie?

A
  • Tierstudien (Analogstudien) -> heute eher selten
  • Fallstudien
  • Introspektion
  • Quer- und Längsschnittstudien
  • Moderatoranalysen
  • Mediationsanalysen
  • Experimente
  • Randomisierte kontrollierte Studien (Randomized Controlled trials, rcts)
16
Q

Inwiefern unterscheidet sich menschliches Verhalten besonders von dem von anderen Spezies?

A

Es hängt stärker von kognitiv-motivationalen Faktoren (z.B. kognitive Annahmen, Schlussfolgerungen, Zielen und Erwartungen) ab.

17
Q

Was ist Introspektion?

A

Spezialfall einer Fallstudie, bei der es sich bei dem Untersuchten und dem Untersuchenden um dieselbe Person handelt.

18
Q

Was sind Moderatoranalysen?

A

Untersuchung, ob der Effekt eines Faktors (UV) auf einen anderen Faktor (AV) von einem dritten Faktor (Moderator) abhängt.

19
Q

Was ist der Unterschied zwischen Moderator und Mediationsanalysen?

A

Ein Mediator ist ein Faktor, über den die AV die UV beeinflusst, ein Moderator beeinflusst die UV direkt, ohne Ursprung aus der AV.

(z.B. Beeinfluss Smartphonenutzung über den Mediator “Sucht” die Gesundheit, der Moderator “Sport” beeinflusst aber die Gesundheit auch (obwohl er nichts mit der AV, Smartphonennutzung, zu tun hat).

20
Q

Inwiefern unterscheiden sich randomisierte kontrollierte Studien von Experimenten?

A

Sie sind ein Spezialfall von Experimenten. Die wirkung einer Interventionsmassnahme wird durch den vergleich mit einer Kontrollgruppe evaluiert.

21
Q

Wie definiert die WHO den Begriff “Gesundheit” und was ist das Problem dabei?

A

“Zustand des völligen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens” (statt nur als Absenz von Krankheit)

-> Problem: Vermutlich erfüllen nicht viele Personen diese Kriterien und so müsste der Begriff “Krankheit” inflationär gebraucht werden.

22
Q

In welchen Zeiten finden sich die Historischen Vorgänger der Klinischen Psychologie?

A
  • frühe Hochkulturen (Schamanismus, Hinduismus, Griechen)
  • Christentum und MIttelalter
  • Aufklärung und Rationalismus
23
Q

Wann wurde Psychotherapie erstmals praktiziert?

A

Als Philosophie in Griechenland (Die Philosophie des guten Lebens)

24
Q

Wie entwickelten sich die Behandlungskonzepte in der Neuzeit?

A
  • Erste “Irrenhäuser” in Frankreich, England und Amerika
  • Bekanntes Bethlem Hospital in London wurde 1547
  • 1785 Frankfurter Kastenhospital versuchte Patienten mit Arbeit wieder einzugliedern (und verdiente am Erlös Geld)
25
Q

Worauf basieren die Wurzeln der Klinischen Psychologie?

A
  • Psychoanalyse
  • Verhaltenstherapie
26
Q

Wie war die Geschichte der Psychoanalyse?

A
  • Begründung der Psychoanalyse durch Sigmund Freud mit Es, Ich, Über-ich, Sexualität als Haupttrieb
  • Abspaltungen der Psychoanalyse von C.G. Jung aund Alfred Adler
27
Q

In welche Teile kann die klinische Psychologie zu Beginn des 20. Jahrhunderts eingeteilt werden?

A
  • Psychodiagnostik (Intelligenz- und Eignungsdiagnostik)
  • Erziehungsberatung (Intervention beim “schwierigen Kind”)
  • Psychotherapie (Psychoanalytische Schulen und akadamische Psychologie aus der Verhaltenstherapie)
28
Q

Welche Irrtümer und Auswüchse gab es in der klinischen Psychologie?

A
  • Bezeichnung von geistig und psychisch behinderten Menschen als “Ballastexistenzen” und “Schädlinge”
  • Strömung “lebensunwertes Leben”, im Sinne von Sozialdarwinismus
29
Q

Was hat die Entwicklung der klinischen Psychologie vorangetrieben?

A
  • Weltkriege (viele traumatisierte Menschen)
  • Entwicklung der Verhaltenstherapie
  • Bestrebungen “Anstalten” aufzuheben
  • Schweiz: Psychologieberufegesetz gehört zu Anwendungswissenschaften
30
Q

Was ist nomothetische Forschung?

A
  • allgemeine Prinzipien, “Gesetze”
  • statistische Methoden
  • Interesse an typischen oder durchschnittlichen Reaktionen und Verhaltensweisen
31
Q

Was ist idiographische Forschung?

A
  • Individuelles Verständnis einer störung
  • Individuell und nicht generalisierbar
32
Q

Was ist primäre, sekundäre und tertiäre Prävention?

A

Primär: Prävention im eigentlichen Sinne
Sekundär: Intervention
Tertiär: Rehabilitation / Wiedereingliederung