3 Ursachen psychischer Störungen Flashcards

1
Q

Warum gibt es nicht DIE Theorie und DIE Therapie, welche sich direkt von einer Diagnose ableiten lässt?

A
  • Zweifelsfreier Nachweis von Kausalität ist nicht möglich
  • Ursprünglich verantwortliche Faktoren für die Entstehung eines Problems sind vielleicht nicht mehr die gleichen, die nun für die Aufrechterhaltung zuständig sind
  • Biologische, psychologische und soziale Faktoren interagieren miteinander und beeinflussen sich gegenseitig, so dass keine alleine angeschaut werden kann
  • Viele Faktoren führen nicht alleine zu einer psychischen Störung, sondern erhöhen lediglich die Wahrscheinlichkeit
  • Es gibt viele Paradigmen welche alle nicht eindeutig als richtig oder falsch bezeichnet werden können
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2
Q

Welches Modell integriert viele verschiedenen Ansätze der klinischen Psychologie?

A

Das Integrative Entstehungs- und Aufrechterhaltungsmodell.

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3
Q

Welche biologischen Risiko- und Schutzfaktoren (Vulnerabilitäten) gibt es?

A
  • Genetische Prädisposition (wichtig, aber nicht allein verantwortlich)
  • Prä- und perinatale Schädigungen
  • Geschlecht
  • Alter
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4
Q

Welche psychologischen Risiko- und Schutzfaktoren (Vulnerabilitäten) gibt es?

A
  • Temperament/Persönlichkeit (z.B. sind hoher Neurotizismuns, hohe Trait-Ängstlichkeit, Introversion, Sensation-Seeking und ein geringes Selbstwertgefühl wichtige Risikofaktoren)
  • Komorbidität und vorangegangene Störungen (Eine Störung kommt selten allein)
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5
Q

Welche sozialen Risiko- und Schutzfaktoren (Vulnerabilitäten) gibt es?

A
  • Kultur
  • Sozioökonomischer Status
  • Elterliches Erziehungs- und Bindungsverhalten
  • Einfluss von Gleichaltrigen
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6
Q

Woraus setzt sich der sozioökonomische Status zusammen?

A
  • sozialer Status (u.a. höchster Schulabschluss)
  • ökonomischer Status (u.a. Einkommen)
  • beruflicher Status (u.a. Ausbildung und aktuelle Beschäftigung)
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7
Q

Was sind die Annahmen zur Erklärung des Befundes, dass ein niedriger sozioökonomischer Status zu einem höheren Risiko für die Entwicklung psychischer Störungen führt?

A
  • Stress-and-Strain-Hypothese
  • Social-Drift-Hypothese
  • Transaktionsmodell
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8
Q

Was ist die Stress-and-Strain-Hypothese?

A

Belastungen machen psychisch Krank (ein niedriger Status ist mit einer Vielzahl von Belastungen verbunden)

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9
Q

Was ist die Social-Drift-Hypothese?

A

Eine psychische Erkrankung führt zu einem sozialen Abrutschen und damit zu einem niedrigeren sozioökonomischen Status.

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10
Q

Was ist das Transaktionsmodell?

A

Kombination der Stress-and-Strain-Hypothese und der Social-Drift-Hypothese -> Teufelskreis, Abwärtsspirale

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11
Q

Welche Auslöser für psychische Erkrankungen gibt es?

A
  • Kritische Lebensereignisse
  • Daily Hassles (Kumulation von kleinen Ärgernissen im Alltag) -> seien sogar bessere Prädikatoren als Lebensereignisse
  • Interpersonale Verletzungen, Verluste und Konflikte
  • Inkongruenz (Nicht-Befriedigung von Grundbedürfnissen und Nicht-Erreichen von Zielen, nach Grawe)
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12
Q

Welche Moderatoren (Modifizierende Variablen) beeinflussen psychische Störungen?

A
  • Coping
  • Problemlösekompetenz
  • Soziale Kompetenzen und soziale Unterstützung (z.B. Sympathien gewinnen, Rechte durchsetzen, Konflikte bewältigen)
  • Motivationale Kompetenzen: Disengagement from Incentives (LOSLASSEN: Ziele aufgeben, wenn diese nicht erreicht werden können oder das erreichen zu hohe Kosten verursacht, nach Klinger)
  • Emotionale Kompetenz (Konstruktiver Umgang mit negativen Gefühlen)
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13
Q

Wie lautet das Stress-Modell von Lazarus? (im Zusammenhang mit Coping)

A
  • Primary Appraisal (Ist die Situation bedrohlich oder relevant?)
  • Secondary Appraisal (Ist die bedrohliche/relevante Situation NICHT bewältigbar?)

-> Erst wenn beide mit Ja (bedrohlich und nicht bewältigbar) beantwortet werden, entsteht Stress

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14
Q

Welche Faktoren führen zur Aufrechterhaltung von psychischen Störungen (Aufrechterhaltende Faktoren)?

A
  • Positive Rückkopplungsprozesse innerhalb der Störung (Teufelskreise)
  • Operante Faktoren
  • Belastende Folgen der Störung (z.B. Verlust des Arbeitsplatzes wegen geringerer Belastbarkeit führt zu noch weniger Belastbarkeit)
  • Verfügbarkeit therapeutischer Angebote (Verfügbarkeit generell, aber auch Informationsdefizite, Stigmatisierungsängste, Vorbehalte)
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15
Q

Was ist mit Operanten Faktoren gemeint?

A

Allenfalls positive Konsequenzen von Verhalten, das unmittelbar erfolg. Obwohl die Konsequenzen langfristig negativ sind wird so das Störungsverhalten verstärkt. (z.B. guter Zuspruch vom Umfeld bei depressiver Episode)

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16
Q

Wie sollte ein vom Therapeuten und Klienten gemeinsam erarbeitetes Störungsmodell (auf Basis des allgemeinen Modells) aussehen?

A
  • stimmig, plausibel und logisch
  • im Einklang mit wissenschaftlichen Theorien, aber auch konkreten Erfahrungen des Klienten
  • kompatibel mit bisherigen Erklärungsbemühungen und Denkweisen des Klienten
  • prägnant und einprägsam, so dass es in Stressituationen aktiviert werden kann
  • Schuld und Scham sollten damit reduziert werden
  • Es soll Kontrolle und Einflussmöglichkeiten suggerieren
  • Es sollte konkrete Ansatzpunkte zur Ableitung von Veränderungsmöglichkeiten liefern
17
Q

Welche Modelle zur Ursache psychischer Störungen gibt es?

A
  • tiefenpsychologisches Modell
  • humanistisch-existentielle Modell
  • soziokulturelles Modell
  • Verhaltenstherapie-Modell
  • kognitives Modell
  • biologisches Modell
  • integratives Modell
18
Q

Wie lautet das psychodynamische / tiefenpsychologische Modell?

A

Versteht den Menschen als etwas “getriebenes”. Der Mensch ist gesteuert von “Lust” (Sigmund Freud)
-> Dies Stösst sich an Grenzen und Normen, die die Gesellschaft vorgibt.

-> Menschen bleiben in einer Entwicklungsstufe hängen

19
Q

Wie lautet das humanistisch-existentielle Modell?

A
  • Modell von Karl Rogers
  • Geht um die Existenz des Menschen, der danach strebt sich selbst zu verwirklichen
  • dieses Streben kann unterbrochen werden, wenn Menschen nicht authentisch sein können
20
Q

Wie lautet das sozio-kulturelle Modell?

A

Betrachtet die Gemeinschaft, Familie oder einen anderen Verband als primär.

-> Das System ist ungünstig und Menschen sind gezwungen, sich zu verbiegen

21
Q

Im sozio-kulturellen Modell wird zwischen drei Arten von Präventionen unterschieden. Beschreibe sie.

A
  • Primäre Prävention: Verhindern des Ausbrechens einer Störung
  • Sekundäre Prävention: Behandlung der Störung
  • Tertiäre Prävention: Reintegration
22
Q

Wie lautet das Verhaltenstherapie-Modell?

A

Menschen funktionieren wie eine Reizreaktionsmaschine, wie jeder Organismus
-> Klassisches und Operantes Konditionieren

-> Störungen werden in diesem Modell als Fehllernen gesehen

(SORCK-Modell wäre eine Anwendung dieses Verständnisses)

23
Q

Wie lautet das kognitive Modell?

A

Nimmt an, das Menschen gedanklich gesteuert sind.

-> Fehlannahmen über die Welt sind entscheidend, wie man sich verhaltet. (Albert ellis)

24
Q

Wie hat Aaron Beck die Sichtweise von Albert Ellis übernommen?

A

Er hat sie für Depressive weiter geführt und sagt, das depressive Menschen sich selbst als schlecht, ungenügend sehen und eine negative Sicht der Welt und der Zukunft haben.

25
Q

Wie lautet das biologische Modell?

A

Psychische Störungen können auf eine organische Basis zurückgeführt werden. Heute glaubt man hauptsächlich an Stoffwechselstörungen im Gehirn (Hormonelle Störungen, Neurotransmitter)

Häufig GABA, Dopamin, Noradrenalin, Serotonin

26
Q

Wie lautet das integrative Modell / das Diathese-Stress-Modell?

A

Eine Vulnerabilität oder Prädisposition (Biologie) wird anlässlich bestimmter Umwelteinflüsse oder anderer Stressoren zum Auslöser einer Störung.