4.3 Affektive Störungen und Suizidalität: Suiziddalität Flashcards

1
Q

Was ist Suizidalität?

A

Suizidalität beschreibt einen psychischen Zustand, in dem Gedanken und Verhaltensweisen darauf ausgerichtet sind, gezielt den eigenen Tod herbeizuführen oder diesen als möglichen Ausganz in Kauf zu nehmen.

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2
Q

Was ist Parasuizidalität?

A

Der Übergangsbereich von Suizidalität zur Selbstverletzung, die per se nicht den Tod zum Ziel hat.

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3
Q

Was ist erweiterter Suizid?

A

Mitnahme anderer Menschen in den eigenen Tod.

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4
Q

Was ist Doppel- oder Massensuizid?

A

Zeitgleicher Suizid zweier oder mehrerer Menschen.

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5
Q

Was ist da eigentliche Ziel der Suizidalität?

A

Versuch, einer unerträglich, ausweglos und hoffnungslos erscheinenden Situation zu entfliehen.

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6
Q

Was stellt einen wichtigen Ansatzpunkt für die Behandlung von Suizidalität dar?

A

Die Ambivalenz zwischen dem Wunsch nach dem eigenen Tod und dem Wunsch, die aktuelle Situation und das soziale Umfeld so zu verändern, dass weiterleben möglich ist.

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7
Q

Was ist das Konzept des Präsuizidalen Syndroms nach Ringel (1953)?

A

Es besteht aus drei Charakteristika:
1. Einengung der persönlichen Möglichkeiten (Auswegslosigkeit, passivität)
2. Aggression und Frustration gegen die eigene Person
3. Suizidfantasien

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8
Q

Inwiefern ist Suizidalität im ICD-10 und DSM-IV zu finden?

A
  • eigentlich nicht als Störung
  • im ICD-10 als Zusatzsymptom (Selbsttötung)
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9
Q

Inwiefern wird Suizidalität diagnostiziert?

A
  • offenes, direktes und empathisches fragen nach Vorhandensein von Suizidalität
  • Abklärung von Suizidalität im Freundeskreis (Modellernen)
  • akute Belastungsfaktoren feststellen
  • psychische Erkrankungen feststellen
  • Zukunftsperspektiven erfragen
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10
Q

Welche Punkte sind zur Bestimmung der Suizidgefahr in jedem Fall abzuklären?

A
  • Ankündigung des Suizids
  • Klarheit und Persistenz der Suizidgedanken
  • konkrete Planungen und Vorbereitungen
  • frühere Suizidversuche
  • Familienanamnese von Suizidhandlungen
  • Gefühle von Hoffnungslosigkeit und Auswegslosigkeit
  • Kontaktreduktion und Interesselosigkeit
  • Perspektiven und zukunftsbezogenes Denken
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11
Q

Wie ist die Suizidprävelenz von Männern und Frauen weltweit?

A
  • 1,5% bei Männern
  • 0,7% bei Frauen
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12
Q

Inwiefern unterscheiden sich Männer und Frauen im Bezug auf Suizid?

A
  • Männer begehen etwa 3x so häufig Suizid
  • Frauen versuchen sich dagegen 3x so häufig selbst zu töten (und schaffen es nicht)
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13
Q

Wie häufig sind erfolgreiche Suizide im Bezug auf Suizidversuche?

A

Suizidversuche werden auf 10-20x höher eingeschätzt.

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14
Q

Bei welchen Menschen finden sich die höchsten suiziversuchsraten?

A

Frauen zwischen 15 und 30 Jahrn

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15
Q

Wodurch erfolgen die meisten erfolgreichen Suizide?

A

Erhängen, Sturz aus Höhe, Erschiessen, Überrollen lassen oder Ertrinken.

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16
Q

Wodurch erfolgen die meisten Suizidversuche?

A

Vergiftung durch Medikamente

17
Q

Wie häufig wird mehr als ein Suizidversuch unternommen?

A

Etwa 40% der Betroffenen versuchen es mehrmals.

18
Q

Wie ist die Reaktion der Überlebenden nach der Rettung?

A

Etwa 80% zeigen sich im Nachhinein froh, gerettet worden zu sein.

19
Q

Was sind Risikofaktoren für Suizidalität?

A
  • psychische Störungen
  • chronische oder körperliche Erkrankungen
  • ungünstige soziale Bedingungen (Einsameit, soziale Isolation)
  • negative Lebensereignisse
  • frühere Suizidversuchen
  • männliches Geschlecht
  • höheres alter
  • suizidales Verhalten in der Familie und Freundeskreis
  • Berichte über Suizide in den Medien (Werther-Effekt)
  • Entwicklungskrisen bei Jugendlichen
  • Impulsivität
20
Q

Welche psychischen Störungen gelten besonders als Risikofaktoren für Suizidalität?

A
  • Depressionen (15% Suizidrate)
  • Schizophrenie (10%)
  • Borderline (3-10%)
  • Narzistische Persönlichkeitsstörung (8%)
  • Abhängigkeit (15%)
  • auch: Bipolar, Angst- und Anpassung, Esstörungen, organische psychische Störungen
  • auch: Komorbidität mehrerer psychischer Störungen
21
Q

Was könnte eine plötzliche Verhaltensänderung (z.B. gehobene Stimmung) im Bezug auf Suizid bedeuten?

A

Dass ein Suizidbeschluss gefasst wurde und die positive Stimmung aufgrund des gefundenen Ausweges erfolgt.

22
Q

Welche Theorien zur Suizidalität werden im Buch vorgestellt?

A
  • Psychodynamische Theorien (Freud: Suizidalität ist nach innen gerichtete Wut, Menningenr: Suzidalität ist durch schwächung des Ichs erscheinender Todestrieb)
  • Suizidalität als Problemlösestrategie (Shneidman 1978)
  • soziologische Theorie des Suizids (Durkheim: schlechte Anpassung in der Gesellschaft = Suizidrisiko)
  • Interpersonelle Theorie des versuchten und vollendeten Suizids (Joiner)
23
Q

Welche vier Arten von Suizid unterscheidet Durkheim (1897) in seiner soziologischen Theorie des Suizids?

A
  • egoistischer Suizid (zu schwache ausgeprägte Anpassung an die Gesellschaft)
  • altruistischer Suizid (Person zu stark mit der Gesellschaft identifiziert)
  • fatalistischer Suizid (durch sehr enge Normen, z.B. Märtyrertod)
  • anomischer Suizid (unbestimmte Normen -> Desorientierung)

-> Theorie wird kritisiert wegen unpräsiser Festlegung der Bezugsgruppe und mangelnder empirischer Grundlage.

24
Q

Was sind die Bedingungen für Suizid gemäss der interpersonellen theorie des versuchten und vollendeten Suizids von Joiner (2005)?

A
  • Fähigkeit zur Ausführung lethaler Selbstverletzung
  • Annahme, für andere eine Belastung darzustellen
  • Annahme, zu keiner wertvollen sozialen Gruppe zu gehören
25
Q

Was ist die Serotonin-Hypothese der Suizidalität?

A

Sie besagt, dass eine verminderte serotonerge Aktivität im präfrontalen Cortex eine mangelnde Inhibition impulsiven und aggressiven Verhaltens und hierdruch eine ausbleibende Hemmung suizidaler Verhaltensweisen bewirt.

26
Q

Wie wird Suizidalität behandelt?

A
  1. Krisenintervention -> Stabilisierung
  2. Behandlung der zugrunde liegenden Psychischen Störung
27
Q

Welche Suizidarten/definitionen werden im Podcast vorgestellt?

A
  • Suizid (vorsätzlicher Tod)
  • Parasuizidal (erfolgloser Selbsttötungsakt)
  • Todessuchende (ambivalente Haltung gegenüber Tod)
  • Todesinitiatoren (beginnender Tod wird beschleunigt)
  • Todesverächter (Tod wird nicht als endgültig gesehen)
  • Todesherausforderer (Tod als Risiko/Spiel)
  • Subintentionaler Tod (Tod wird unbewusst in Kauf genommen)
28
Q

Was ist das Problem bei der Forschung von Suizid?

A

Es ist fast immer eine retrospektive Analyse. Das Leben muss rekonstruiert werden.

29
Q

Welcher Zivilstand hat die höchsten Suizidraten?

A

geschieden oder verwittwet