6.1 Esstörungen: Anorexia nervosa Flashcards

1
Q

Was ist Anorexia nervosa (AN)?

A

Ein selbst herbeigeführtes Untergewicht und ein negatives Körperbild.

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2
Q

Welche körperliche Folgen kann AN haben?

A
  • hormonelle Störungen
  • Amenorrhö (Ausbleiben der Monatsblutung)
  • Herzrhytmusstörungen
  • niedriger Blutdruck
  • niedriger Blutzuckerspiegel
  • Osteoporose
  • trockene, schuppige Haut
  • Lanugobehaarung
  • Haarausfall
  • niedriger Körpertemperatur
  • geschwollener Bauc
  • Stoffwechselstörungen

Bei “Purging”:
* Zahnschädigungen
* Schwellungen der Speicheldrüsen
* Entzündungen der Speiseröhre

Bei Kindern:
* Verzögerte Pubertät
* vermindertes Wachstum

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3
Q

Welche komorbiden Störungen treten bei AN häufig auf?

A
  • affektive Störungen
  • Angststörungen (u Zwangsstörung)
  • psyychotrope Substanzen
  • Persönlichkeitsstörungen (ängstliche, anankastische und emotional instabile)
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4
Q

Wie ist Anorexia nervosa im ICD-10 definiert?

A
  • Gewichtsverlust (mind. 15% unter dem Normalgewicht), der selbst herbeigeführt ist.
  • Selbstwahrnehmung zu dick
  • Endokrine Störung der Hypothalamus-Hypophyse-Gonaden-Achse
  • Kriterien A und B der Bulimia nervosa NICHT erfüllt
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5
Q

Wie ist Anorexia nervosa im DSM definiert?

A
  • weigerung, das Körpergewicht über einem der Körpergrösse/dem alter entsprechenden Minimum zu halten
  • Trotz Untergewicht starke Angst vor Gewichtszunahme
  • Körperwahrnehmungsstörungen bezüglich der eigenen Figur und des Körpergewichts oder übertriebener Einfluss des Körpergewichts / der Figur auf die Selbstbewertung oder leugnen des Schweregrades des eigenen Untergewichts.
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6
Q

Welche zwei Subtypen von Anorexia nervosa gibt es?

A
  • AN mit aktiven Massnahmen zur Gewichtsabnahme (Erbrechen, Abführen, Appetitzügler)
  • AN ohne aktive Massnahmen zur Gewichtsabnahmen (ohne obige Verhaltensweisen)
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7
Q

Was unterscheidet AN von Bulimia nervosa?

A
  • an beinhaltet KEINE Essanfälle
  • AN beinhaltet NICHT die Gier oder den Zwang, zu Essen
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8
Q

Wovon ist AN in der Differentialdiagnostik abzugrenzen?

A
  • Bulimia nervosa
  • verminderte Nahrungsaufnahme bei affektiven Störungen
  • essensbezogene Sorgen bei Psychosen, Zwangs- oder anderen Angststörungen
  • körperdysmorphobe Störung (welche sich auf spezifische Körperteile bezieht)
  • Medizinische Diagnosen (z.B. gastro-intestinale Störungen, Überfunktion der Schilddrüse, Tumore)
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9
Q

Mit welchen Hilfsmitteln kann AN diagnostiziert werden?

A

Sturkturierte Interviews:
* Eating Disorder Examination (EDE, 2004)
* Strukturierte Inventar für Anorektische und Bulimische Esstörungen zur Expertenbeurteilung (SIAB-EX, 199)

Selbstbeurteilungsfragebögen (analog zu Interviews):
* Eating Disorder Examination-Questionnaire (EDE-Q, 2007)
* SIAB-S (zur Selbsteinschätzung)(1999)

Ernährungsprotokolle

Medizinische Diagnostik
* medizinische Anamnese
* körperliche Untersuchung (Blutdruck, Puls, Haut, Gewicht, Grösse, …)

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10
Q

Wie ist die Lebenszeitprävalenz von AN?

A

0,9% bei Erwachsenen

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11
Q

Wie unterscheiden sich Männer und Frauen im Bezug auf AN?

A

Bei Frauen kommt es deutlich häufiger vor.
(Punktprävalenz von 0,2-0,8% bei Frauen zw. 14-20)

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12
Q

Wie ist der Verlauf von AN?

A
  • Beginn häufig zwischen 10-19
  • Krankheitsgipfel häufig um die 14 Jahre
  • Beginn mit restriktiven Diäten
  • Später Essanfälle mit Gegensteuernden Massnahmen
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13
Q

Was sind die risikofaktoren für AN?

A
  • genetische faktoren
  • psychische Vulnerabilität (z.B. negative Affektivität)
  • familiäre Probleme
  • elterliche Psychopathologie
  • prämorbide aversive Erfahrung (physischer oder sexueller Missbrauch)
  • erhöhter Perfektionismus
  • Konflikte in der Familie
  • hohe elterliche Anforderungen
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14
Q

Was ist das transdiagnostische Modell zur Erklärung der Aufrechterhaltung von Esstörungen?

A
  • es basiert auf dem kognitiv behavorialen Modell
  • gemäss ihm ist es bei allen Esstörungen ähnlich
  • Aufrechterhaltungsfaktoren sind klinisch signifikanter Perfektionismus, grundlegend geringes Selbstwertgefühl, Affektregulationsdefizite und interpersonelle Probleme
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15
Q

Welche Verstärker tragen zur Aufrechterhaltung von AN bei?

A
  • Positiver Verstärker: erfolgreiche Nahrungsrestriktion führt zu Kontrollgefühl
  • Negative Verstärker: Angst vor Gewichtszunahme, dysfunktionale Kognitionen
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16
Q

Wie kann AN therapiert werden?

A
  • KVT
  • familienbasierte Therapie
17
Q

Was ist der Schwerpunkt der KVT bei AN?

A
  • Aufbau von Veränderungsmotivation
  • Aufbau eines gesunden Essverhaltens
  • Modifikation von dysfunktionalen Gedanken und Verhaltensweisen
18
Q

Was ist die Transdiagnostische Therapie bei AN?

A

Eine erweiterte Form der KVT, die in vier Phasen abläuft:
1. Aufbau von Therapiemotivation und Psychoeduktion
2. Übersicht des bisher erreichten, Identifikation möglicher Hindernisse
3. Modifikation der Essstörungspsychopathologie, bearbeitung der individuell wirksamen Aufrechterhaltungsmechanismen
4. Aufrechterhaltung des Gelernten, Rückfallprohylaxe.

19
Q

Was ist das Maudsley-Modell (Lock et al, 2001)?

A

Familienbasierte Therapie bei der die Familie als Ressource für die Behandlung genutzt wird. Sie erfolgt in drei Phasen, über 6-12 Monate mit etwa 10-20 Sitzungen, vorzugsweise Abmulant:

  1. Eltern sollen Mahlzeiten beobachten, Nahrungsaufnahme steigern, Bewegung einschränken
  2. Kontrolle wird an Jugendliche übergeben, autonomie wird zurück gegeben
  3. Besprechung von allgemeinen Problemeb bei der Entwicklung im Jugendalter (Einfluss der Störung auf autonomie, soziale Identität und Intimität und Umgang damit)
20
Q

Wie verhält es sich mit pharmakologischer Behandlung bei AN?

A

Behandlung mit Antidepressiva erwies sich als wirkungslos.

21
Q

Welche Subtypen von AN gibt es im DSM-V?

A
  • Mild (BMI 17)
  • moderate (BMI 16-16.99)
  • severe (BMI 15-15,99)
  • extreme (BMI < 15)
22
Q

Wie ist die Mortalität der Menschen mit AN?

A

Zwischen 2-6% (also recht gross)

(häufig Herzstillstand oder Suizid)

23
Q

Wie ist das Störungsbild von Anorexia Nervosa?

A

Emotional:
* Angst
* Schuldgefühle
* Depressivität/Depression

Kognitiv:
* wahrnehmung des eigenen Körpers
* Andauernde Beschäftigung mit Nahrung/Essen
* fehlangepasste Einstellungen (v.a. perfektionismus)
* Instabiler oder tiefer Selbstwert

Verhalten:
* Zwanghaftigkeit