6.3 Essstörungen: Binge-Eating-Störung Flashcards

1
Q

Wie ist die Binge-Eating-Störung (BES) definiert?

A

Hauptsächlich wiederkehrende Essanfälle, in deren Rahmen die Betroffenen eindeutig grössere Nahrungsmengen als andere unter vergleichbren Umständen essen und dabei einen Kontrollverlust über ihr essverhalten erleben.

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2
Q

Was unterscheidet BES von BN?

A
  • keine regelmässigen kompensatorischen Massnahmen
  • weniger stark ausgeprägtes gezügeltes ESsverhalten (Diäten etc.)
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3
Q

Wie ist das Gewicht bei BES-Patienten häufig?

A

Häufig Übergewicht und Adipositas.

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4
Q

Welche Komorbitäten treten bei BES auf?

A
  • Depressivität
  • affektive Störungen
  • angststörungen
  • psychotrope Substanzen
  • Persönlichkeitsstörungen (emotional instabile, anankastische, ängstliche)
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5
Q

Welche Beeinträchtigungen des Lebensqualität bringt BES zudem mit sich?

A
  • Stigmatisierung (im Bezug auf Gewicht)
  • Medizinische Komplikationen durch Adipositas (Diabetes Typ II, Herzkrankheit, Bluthochdruck)
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6
Q

Inwiefern ist BES in ICD-10 und DSM-IV erwähnt?

A
  • Als “nicht näher bezeichnete Essstörung”
  • Adipositas mit BMI > 30
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7
Q

Wovon ist BES in der Differentialdiagnostik abzugrenzen?

A
  • AN und BN
  • psychische STörung mit möglichen Essanfällen (affektive Störungen, Anpassungsstörungen, Borderline)
  • Appetit-Verändernde medizinische Störungen
  • körperdysmorphische Störung
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8
Q

Mithilfe von welchen Instrumenten wird BES diagnostiziert?

A
  • strukturierte Esstörungsinterviews (z.B. EDE)
  • Selbstbeurteilungsfragebögen (z.B. EDE-Q)
  • Ernährungsprotokolle
  • Berechnung des BMI zur Einschätzung des medizinischen Risikos
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9
Q

Wie ist die Lebenszeit- und 12-Monats-Prävalenz von BES?

A

Lebenszeit: 3-5% der Erwachsenen
12-Monate: 1,2%

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10
Q

Wie unterscheiden sich Männer und Frauen im Bezug auf BES?

A

Frauen sind nur leicht häufiger betroffen: Verhältnis 3:2

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11
Q

Wie ist der Verlauf von BES?

A
  • Störungsbeginn meist zwischen 20-30 Jahren (manchmal auch in der Kindheit)
  • Essanfälle bei der Hälfte der Betroffenen OHNE vorheriges Diäthalten
  • Verlauf fluktuierend oder chronisch
  • überproportionaler Gewichtsanstieg
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12
Q

Was sind Risikofaktoren für BES?

A

Allgemeine Risikofaktoren
* genetische Prädisposition
* prämorbide aversive Erfahrungen (z.B physischer oder sexueller Missbrauch)
* familiäre Probleme (z.B. Kritik, wenig Zuwendung)
* psychische Vulnerabilität (z.B. negative Selbstbewertung)

Störungsspezifische Risikofaktreon
* Figur- und Gewichtsbezogene Kritik
* Familiäre Essprobleme
* Adipositas in der Kindheit

(gleich wie BN)

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13
Q

Welche Störungsmodelle versuchen BES zu erklären?

A
  • Teufelskreismodell
  • transdiagnostisches Modell (siehe AN und BN)
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14
Q

Was sind aufrechterhaltende Faktoren von BES?

A
  • negatives Körperbild
  • moderate Zügelung des Essverhaltens
  • negative Stimmung
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15
Q

Was ist das Teufelskreismodell von BES?

A

Negatives Selbst- und Körperbild -> Versuch, Diät zu halten -> Essanfall -> Schuldgefühle -> Negatives Selbst- und Körperbild

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16
Q

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es für BES?

A
  • kognitive Verhaltenstherapie (KVT)
  • Interpersonelle Psychotherapie (IPT)
  • weitere psychologische Behandlungsansätze, abgeleitet von der KVT
  • Adipositas-Verhaltenstherapie
  • pharmakologische Behandlungen (mit Antidepressiva)
17
Q

Was geschieht bei der KVT von BES?

A

Sie läuft in drei Phasen ab:
1. Aufbau eines gesunden Essverhaltens
2. Identifikation und Modifikation dysfunktionaler Gedanken und Schemata, Erwerb neuer Fähigkeiten (z.B. Problemlösen, soziale Kompetenz)
3. Festigung des Gelernten, Strategien zur Prävention und Umgang mit Rückfällen

(Analog BN)

18
Q

Welche Erweiterungen der KVT werden im Buch im Bezug auf BN erwähnt?

A
  • Transdiagnostische Therapie auf Basis des transdiagnostischen Modells analog AN (siehe 6.1, AN)
19
Q

Welche weiteren Therapien werden nebst der KVT für die BES erwähnt?

A
  • IPT
  • Dialektisch-Behavoriale Psychotherapie
20
Q

Wie unterscheidet sich die IPT von der KVT?

A
  • Techniken sind Exploration, Kärungstechniken, Förderung von Affektausdruck
  • Behandlung vor allem mit Fokus auf interpersonelle Probleme
21
Q

Was ist die Dialektisch-Behavoriale Psychotherapie?

A

Fokussiert auf Ausbalancierung von akzeptanz- und veränderungsfördernden Strategien (so dass die Essanfallsymptomatik nicht aufrechterhalten wird)

22
Q

Was ist im Anschluss an die Esstörungsbehandlung sinnvoll?

A

Eine Adipositas-Verhaltenstherapie im Falle einer Komorbiden Adipositas.

23
Q

Was beinhaltet die Adipositas-Verhaltenstherapie?

A

Behavoriale Strategien (z.B. Self-Monitoring, Problemlösen) zur Reduktion der Energieaufnahme und Erhöhung des Energieverbrauchs.

24
Q

Was sind die erfolgreichsten Therapien im Bezug auf BES?

A
  • KVT und IPT (kurz- und langfristig)
25
Q

Was sind die erfolgreichsten Therapien im Bezug auf die Gewichtsreduktion im Zusammenhang mit BES?

A
  • Langfristig: KVT und IPT
  • Kurzfristig: Adipositas-Verhaltenstherapie