zusammenfassung 13 Flashcards

1
Q
  1. Schildern Sie die Grundannahmen der Entwicklungstheorie von Wygotski.

Gehen Sie dabei auf die „Zone der proximalen Entwicklung“ ein. (13, F4-F7)

A

Grundannahmen der Theorie
- Kultur: „Werkzeuge“ ↔ Sprache und Denken

Technische Werkzeuge:
z.B. Schreibgeräte, Computer

Psychologische Werkzeuge:
z.B. Sprach- und Zahlensysteme;
Lern-, Aufmerksamkeits-, Gedächtnisstrategien

-soziale Interaktionen Erwachsene – Kinder:
Weitergabe der Werkzeuge; Formung des kindlichen Denkens

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Q
  1. Schildern Sie die Grundannahmen der Entwicklungstheorie von Wygotski.

Gehen Sie dabei auf die „Zone der proximalen Entwicklung“ ein. (13, F4-F7)

A

Mit dem Fokus auf der Entwicklung von Sprache und Denken und vor dem Hintergrund marxistisches Gedanken auf die Psychologie zu übertragen nimmt Wygotski an, dass die Kultur, dazu dient „Werkzeuge“ zu übermitteln, die dann zur Entwicklung von Sprache und Denken beitragen.
( Technische Werkzeuge ~Schreibgeräte, Psychologische Werkzeuge~ Sprach-/Zahlsysteme).
Dabei spielt die Interaktion von den Erwachsenen mit den Kindern eine wichtige Rolle, da diese dazu dient die Werkzeuge weiterzugeben und das kindliche Denken zu formen.
Er geht also davon aus das das Intermentale das Intramentale formt.

D.h. die Denkentwicklung eines Kindes wird von außen geformt.

( =/= Piaget von innen) Kognitive Entwicklung wird durch Interaktion mit Lehrenden angeregt und dann passiert eine zunehmende Internalisierung bzw.

Integration in das kindliche Wissenssystem.

Das Kind wird aber als aktiver und selektiver Lerner gezeichnet, dass je nach Entwicklungsstand und Bedürfnissen auswählt welche Aspekte des Intermentalen in das Intramentale integriert werden.

Unter der „Zone der proximalen Entwicklung“ versteht man das potenzielle Entwicklungsniveau, das ein Kind bereits mit Anleitung oder durch Anregung erreichen kann.

Mit zunehmender Internalisierung wird die Zone zum nächsten Entwicklungsniveau. Optimale Anleitung bzw. Förderung erfährt das Kind durch verschieden Formen der Instruktion (direkt, durch kompetente Spielpartner, stimulierende Umwelt). Zusätzlich sollte sich bei dem Form und Inhalt der Instruktion an der Zone der proximalen Entwicklung orientiert werden.
Dies geschieht durch gelenkte Partizipation der Erwachsenen, da sie die Zone intuitiv bei der Interaktion beachten.

Auch die aktive Rolle des Kindes spielt eine wichtige Rolle, da dieses sich die passenden Lernkontexte selbst auswählt.

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Q
  1. Welche Rolle spielt die Umwelt des Kindes, insbesondere die Eltern, in der Theorie von Bronfenbrenner? (13, F8-F10)
A
Urie Bronfenbrenner (1917-2005)
Grundannahmen der Theorie

-Umwelt
= ineinander verschachtelte Strukturen,
die das Kind umgeben

  • — jede Umweltstruktur:
  • potentieller Einfluss auf Kindes-Entwicklung
  • unterschiedliche Unmittelbarkeit des Einflusses

-Interaktion:
Umweltkräfte ↔individuelle Eigenschaften des Kindes

—-Ebenen der Umwelt

Mikrosystem: familie, schule
direkte Teilnahme
des Kindes

Mesosystem: beziehung zw. fam. und schule
Verbindungen zwischen
Mikrosystemen

Exosystem: nachbarn, arbeitsplatz der eltern
weiter entfernte Umwelt

Makrosystem: gesetze
kultureller und sozialer
Kontext

Chronosystem:
histor. Veränderungen;
Alter des Kindes

Nach Bronftenbrenner spielt die Umwelt, die als verschachtelte Struktur aus verschiedenen Systemen (Mikro, Meso, Exo, Makro und Chrono) versteht, eine entscheidende Rolle für die Entwicklung des Kindes. Jede der Umweltstrukturen/Systeme nimmt potenziell Einfluss auf Kindes-Entwicklung, jedoch in unterschiedlicher Unmittelbarkeit. ( Die äußeren über die Inneren). Dabei spielt die Interaktion zwischen den Umweltkräften und den Eigenschaften des Kindes eine wichtige Rolle.
Ganz besonders betont er die Rolle der Eltern. Im Mikrosystem interagieren diese direkt mit dem Kind. Wobei die Beziehungen hier immer bidirektional sind. Im Mesosystem spielt ihr Kontakt zur Schule bzw. zu Freunden eine wichtige Rolle. Und Im Exosystem können z.B. Arbeitsbedingungen der Eltern auch auf das Kind auswirken.

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4
Q
  1. Wie reagieren Kinder auf elterliche Erziehungsversuche (compliance, noncompliance, Trotzen)?

Wie werden diese Reaktionen beeinflusst durch: kognitive Fähigkeiten des Kindes, Fähigkeit zur Selbstregulation? (13, F12-F19)

A

Formen von compliance (Dix et al., 2004)

—–Aktives Folgen und Mitmachen (willing compliance)
- freudiges Übernehmen von Handlungsvorgaben; voller Einsatz - auch in Abwesenheit von
Bezugspersonen
- oft bei: Aufforderung zu bestimmten Handlungen

——Widerstrebende Einwilligung (resistive compliance)
- Kooperation, sich fügen; aber eher halbherzig - Abwesenheit von Bezugspersonen
→ Ende der Kooperation - oft in: Verbotssituationen
Entwicklungsverlauf 2. bis 5. Lj.:
- Abnahme resistive compliance; Zunahme willing compliance
- Grund u.a.: Zunahme Selbstregulationsfähigkeit
also auch weniger trotz

kognitive Fähigkeiten des Kindes, Fähigkeit zur Selbstregulation:

reaktion des kinder hängt von kognitiven fähigkeiten ab.
zb selbsterkenntniss, das wissen über das eigene handeln, selbstwirksamkeit, objektives selbsterkennen
führen zur sozialisationsbereitschaft. das kind wird dadurch empfänglich für erziehung

Es gibt zwei Möglichkeiten wie Kinder auf die elterlichen Erziehungsversuche der Eltern reagieren können.

Zum einen mit compliance/Folgsamkeit d.h. mit der Bereitschaft zur Verinnerlichung der Ziele der Erzieher.

Oder mit Non-Compliance, d.h. mit Ablehnung gegenüber den Zielen. Dabei unterscheidet man je

2 Arten.
Compliance: Das Aktive Folgen und Mitmachen ( comitted compliance) bei dem voller Einsatz gezeigt wird, das auch in Abwesenheit des Erziehers stattfindet und oft bei Aufforderungen gezeigt wird.
Oder das Momentane Einwilligen ( situational compliance) was eher ein halbherziges sich Fügen ist, welches in Abwesenheit des Erziehers zum Ende kommt.

Non-Compliance: Man unterscheidet das aktive Verweigern (Trotz oder Bockigkeit) oder das Passive Verweigern ( Ignorieren).

Die Reaktion des Kindes auf Erziehung hängt auch von den kognitiven Fähigkeiten ab. Um eine gewisse Sozialisationsbereitschaft zu zeigen müssen zunächst objektives Selbsterkennen, ein Bewusstsein für die Selbstwirksamkeit, das Wissen um die Steuerung und Kontrolle des eigenen Verhaltens entwickelt sein.
Diese machen das Kind prinzipiell empfänglich für Erziehung.
Gleichzeitig mangelt es jüngeren Kindern jedoch noch an Selbstregulation, ausreichenden sprachlichen Fähigkeiten und Handlungskompetenz, was dann zu Trotzverhalten führen kann.

Je mehr diese Fähigkeiten sich entwickeln desto weniger wird getrotzt. (Handlungsalternativen etc.)

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5
Q
  1. Wie erklären soziale Lerntheorien die Entstehung moralischen Handelns?

Welche Entwicklungsstufen des moralischen Urteils unterscheidet Piaget (1932)? (13, F21-F24)

A

Moralisches Handeln:

Soziale Lerntheorien;
Fokus: moralisches Verhalten

Modelllernen:
moralisches Verhalten anderer Menschen
wird beobachtet und imitiert

Verstärkung
„guten“ Verhaltens
→Verhalten tritt häufiger auf

Eigenschaften guter Modelle 
für moralisches Handeln
- Warmherzigkeit und Offenheit 
- Kompetenz und Stärke
- wenig widersprüchliches Verhalten

Soziale Lerntheorien erklären das Entstehen von moralischem Handeln durch Modellernen und Verstärkung von „gutem“ Verhalten. Piaget unterscheidet 3 Stufen des moralischen Urteils.
Von 5-7 Jahren urteilen die Kinder nach einer heteronomen Moral ( Regeln vorgeben und strikt, wichtig ist das Ergebnis der Handlung).

Von 7-10 befinden sich die Kinder in einer Übergansphase zur nächsten Moralform die dann

ab 11 Jahren angewendet wird: Autonome Moral ( Regeln= verhandelbar, Reziprozität, wichtig sind Ergebnis UND Intention des Handelns)

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6
Q
  1. Wie entwickelt sich prosoziales Verhalten in der Kindheit? Was sind wichtige Grundlagen für dieses Verhalten?
    (13, F26-F27)
A

Entwicklung des prosozialen Verhaltens
-ab Geburt: Einfühlungsvermögen/emotionale Ansteckung
Unbehagen anderer Kinder
→eigene negative Emotionen

-ab ca. 18 Monate: Mitleid
Unterscheidung fremde vs. eigene Gefühle; Trösten

-ab ca. 2 Jahre: Dinge miteinander teilen; Helfen

-bis ca. 9 Jahre: noch unregelmäßiges Auftreten
von prosozialem Verhalten:
- Widerstreit: Egoismus vs. Mitgefühl

-ab ca. 9 Jahre und Jugendalter:
zunehmende Häufigkeit prosozialen Verhaltens:
- Entwicklung Fähigkeits-Konzept
(→Hilfsbedürftigkeit)
- moralisches Urteil / moralische Prinzipien
- aber: individuelle Unterschiede

Grundlagen für prosoziales Verhalten (helfen, teilen trösten) : Einfühlungsvermögen=Empathie (angeboren), Mitleid ( entwickelt sich durch ToM) und moralische Prinzipien.
Ziel ist Altruismus.
Bis 18 Monate empfinden die Kinder vor allem Empathie ( Unbehagen anderen löst bei einem selbst negative Gefühle aus). Ab 18 Monate ( mit der Entsehung der ToM) kann dann auch Mitleid empfunden werden, d.h. zwischen den eigenen und fremden Emotionen unterschieden werden Trösten. Ab 2 jahren helfen und teilen Kinder dann auch, jedoch eher unregelmäßig, da sie sich im Konflikt zwischen Egoismus und Mitgefühl befinden.
Ab 9 Jahren nimmt prosoziales Verhalten dann zu, wobei jedoch individuelle Unterschiede bestehen bleiben. Grund dafür sind, dass durch das Verständnis des Fähigkeitskonzepts auch Hilfsbedürftigkeit anderer verstanden wird. Und auch das zunehmend moralische Prinzipien bzw. Urteile das Verhalten des Kindes bestimmen.

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