zusammenfassung 12 Flashcards

1
Q
  1. Mathematik: Wie entwickelt sich das Zählen? Beschreiben Sie zwei Rechenstrategien von Kindern. Wonach wählen Kinder Rechenstrategien aus? (12, F3-4)
A
-----Voraussetzung für das Zählen: 
Konzepte/Teilfähigkeiten
(Gelman & Gallistel, 1978)
3jährige: beginnendes Verständnis 
• Stabile Reihenfolge der Zahlwörter
• Eins-zu-eins-Zuordnung: Objekt - Zahlwort
• Kardinalität
• Irrelevanz der Ordnung
• Abstraktion

—–Auswahl von Rechen-Strategien

  • Gedächtnisabruf vs. Zählstrategien:
    unterschiedliche Geschwindigkeit und
    Fehleranfälligkeit
  • bereits 4- und 5jährige: Auswahl Lösungsstrategien

abhängig von Aufgabenschwierigkeit
- zunehmende Rechen-Erfahrung →häufigerer Gedächtnisabruf

Entwicklung des Zählens: Bereits sehr früh besitzen Kinder intuitives Wissen über kleine Mengen und einfache Subtraktion und Addition (Micky-Mouse-Studie ~ 5 Monate). Voraussetzung für tatsächliches Zählen sind kognitive Konzepte und Fähigkeiten wie Stabile Reihenfolge der Zahlwörter, Eins-zu-Zuordnung von Objekt und Zahl, Kardinalität, Irrelevanz der Ordnung, Abstraktion. Diese beginnen sich ab 3 Jahren zu entwickeln und Kinder können dann bereits bis 10 Zählen und beim Schuleintritt bis 50.
Rechenstrategien von Kindern sind zum einen Abrufen des Ergebnis aus dem Gedächtnis oder Auszählen der Lösung. Die Auswahl der Strategie erfolgt abhängig von der Aufgabenschwierigkeit (bei schwierigeren Aufgaben eher abgezählt, bei leichten eher Abgerufen) und der Rechen-Erfahrung ( mehr Erfahrung mehr Abruf). Dabei sind die Strategien unterschiedlich schnell und unterschiedlich anfällig für Fehler.

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2
Q
  1. Lesen: Was versteht man unter „phonologischer Bewusstheit“ und „phonologischer Recodierung“? Welche zwei Strategien beim Lesen gibt es und wie wählen Leser zwischen den Strategien aus? (12, F5-6)
A

phonologische Bewusstheit:
Identifizieren der Lautstruktur gesprochener Wörter
= kausaler Faktor für spätere Leseleistung
- gezielte Förderung im Kindergartenalter
→langfristige Verbesserung des Schriftspracherwerbs
(bis zur 4. Klasse)

Dies ist ein kausaler Faktor für die spätere Leseleistung da bei der Lesestrategie der
phonologischen Recodierung
weil aus der visuellen Form eines Wortes eine verbale, phonologische Form gebildet wird, d.h. die Wörter
Buchstabe für Buchstabe
in Laute übertragen, welche dann durch Zusammenziehen zu Wörtern werden, deren Bedeutung bestimmt werden kann. (M-AU-S -> Maus)

Die zweite Strategie des visuell gestützten Gedächtnisabrufes,

wird die Bedeutung direkt aus der visuellen Form bestimmt

und der Schritt der phonologischen Recodierung (Zusammenziehen der Laute zu Wort) entfällt.
Die Auswahl der Strategie hängt von der Wort-Schwierigkeit und der Lese-Erfahrung ab.

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3
Q
  1. Schreiben: Was sind Vorläuferfähigkeiten des Schreibens? Welcher Zusammmenhang besteht zwischen Low- und high-Level-Zielen beim Schreiben? (12, F10+12)
A

Vorläuferfähigkeiten für das Schreiben
- 3jährige:

Unterscheiden: Bilder vs. Schrift
- Kindergartenkinder:

Unterscheiden 
Malen vs. Schreiben
- „Geschriebenes“: 
- spezifische Anordnung
- bestimmte Formen
- Annahme Kindergartenkinder: 
direkte symbolische Reflektion:
Geschriebenes – Bedeutung 

Produktion von Texten
Low-level-Ziele
- Formung von Buchstaben, Rechtschreibung, Zeichensetzung, Groß-/Kleinschreibung
- häufig: zunächst lautmalerisches Schreiben

die maus ist kese Waserhan anzin

High-level-Ziele
Schreiben
- Verständlichmachen von Aussagen ohne Intonation und Gestik; Ordnen von einzelnen Punkten zu einem Ganzen;
Bieten von Hintergrundinformationen
- u.a. abhängig von Übung:
Automatisierung von Low-level-Prozessen
→ Freistellen von kognitiven Ressourcen für High-level-Ziele

Vorläuferfähigkeiten des Schreibens sind das Unterscheiden von Schrift und Bildern (3 Jährige) und von Malen und Schreiben. Vorschulkinder erkennen bereits, dass „Geschriebenes“ eine spezifische Anordnung hat und bestimmte Formen enthält. Dabei gehen Vorschulkindern jedoch noch davon aus, dass das Geschriebene symbolisch die Bedeutung des Wortes in irgendeiner Form repräsentieren muss (Großes groß geschrieben etc.). Unter den Low-Level-Zielen des Schreibens versteht man das Lernen von Buchstaben, Rechtschreibung, Zeichensetzung und Groß-/Kleinschreibung. Diese müssen zunehmend automatisiert werden, damit kognitive Ressourcen frei sind für die High-Level-Ziele wie Verständlich machen einer Aussage ohne Intonation und Gestik, Ordnen einzelner Punkte zu einem Ganzen und Bieten von Hintergrundinformationen.

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4
Q
  1. Wie verändert sich die Einschätzung der eigenen Leistung in der Kindheit?
A

Einschätzung der eigenen Kompetenz in der Kindheit und Setzen von Zielen (Anspruchsniveau)

—- ab ca. 3 Jahre: Basis für Leistungsmotivation:
Verknüpfung: Handlungsergebnis – eigenes Tun
→Stolz/Scham

—–bis ca. 8 Jahre: unrealistische Einschätzung
- oft: Überschätzung; eigene Einschätzung ≠ Lehrer-/
Elternurteil
- Ziele: individuelle Bezugsnorm

----- ca. 8-12 Jahre: 
zunehmend realistische Einschätzung
- meist Übereinstimmung mit Schulnoten
- wichtig: sozialer Vergleich
- Ziele: soziale Bezugsnorm
  • —ab ca. 12 Jahre:
  • Integration individuelle + soziale Bezugsnorm
  • relativ stabiles Fähigkeitskonzept
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5
Q
  1. Inwiefern bleibt die Intelligenz einer Person über das Leben hinweg stabil?

Was bedeutet „Positionsstabilität“?

Ab welchem Alter kann man die zukünftige Intelligenz einer Person mit relativ hoher Sicherheit vorhersagen? (12, F23-24)

A

Die Intelligenz einer Person bleibt insofern stabil, dass im interindividuellen Vergleich eine POSITIONSSTABILITÄT besteht.

Das heißt auch wenn die Intelligenz allgemein mit dem Alter ansteigt, bleibt die Rangordnung der Probanden immer ungefähr gleich. (=relative Stabilität).

Auch intraindividuell besteht eine hohe Stabilität der Ergebnisse von IQ-Tests über die Jahre hinweg.

So kann man ab ca. 5 Jahren die Intelligenz einer Person relativ sicher vorhersagen

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6
Q
  1. Schildern Sie je 2 Belege dafür, dass Intelligenz von biologischen Faktoren und von Umweltfaktoren abhängt.

Wie kann man das Zusammenspiel von genetischen Faktoren und Umwelteinflüssen bei der Intelligenzentwicklung beschreiben? (12, F25-28

A

Anlage oder Umwelt?

ANLAGE
——Genetische Beiträge / Biologische Grundlage
-hohe intraind. Stabilität:
-Argument für genetischen Einfluss
-familiäre Ähnlichkeit von IQ-Werten
(biologische Eltern – Kinder; eineiige > zweieiige Z
willinge)

—–Genetik:
verantwortlich für
ca. 50%
der IQ-Unterschiede
- aber: spezifische Gene bislang nicht identifiziert
-vererbt wird u.a.:
Informationsverarbeitung: Geschwindigkeit
+ Kapazität, Ansprechbarkeit für Stimulation, Eigenaktivität

—–Geschlecht:
Durchschnitts-IQ
- Mädchen: etwas besser in verbaler Flüssigkeit
- Jungen: etwas besser bei räumlich-visuellen Aufgaben

  • biolog. Basis u.a.: Geschlechtshormone
    →Gehirnreifung

UMWELT

—–Umwelteinflüsse/Erfahrung/Kultur
- Beispiele:
Ernährung + medizinische Versorgung;
Kulturtechniken, Zugang zu Wissensgütern; Wertschätzung

  • —- Familie / Anregungsgehalt der häuslichen Umwelt
  • positive Korrelation mit IQ über gesamte Kindheit
  • problematisch für Intelligenzentwicklung:
  • wenig anregendes familiäres Umfeld
  • Vorliegen mehrerer Risikofaktoren
---- Schule: 
positive Korrelation
Intelligenz -- Dauer des Schulbesuchs
- Intelligenz 11jähriger:
6. Klasse > 5. Klasse (
→
Abb.)
- lange Sommerferien in den USA:
Absinken des Durchschnitts-IQ
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7
Q

Wie kann man das Zusammenspiel von genetischen Faktoren und Umwelteinflüssen bei der Intelligenzentwicklung beschreiben? (12, F25-28

A

Zusammenwirken von Vererbung und Umwelteinflüssen

——Günstige Umweltbedingungen
→Entfaltung des genetisch determinierten Ausgangspotentials
→IQ-Zuwachs proportional zum Ausgangsniveau
CHANCE ZUR AKTIVIERUNG DES INTELLIGENZPOTENZIALS

——Ungünstige Umweltbedingungen
→Beeinträchtigung
des genet. det. Ausgangspotentials
→IQ-Beeinträchtigung, solange Risikofaktoren stabil bleiben
-RISIKO FÜR UNTERDRÜCKUNG DES INTELLIGENZPOTENZIALS

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8
Q

Was sind leistungsrelevante Attributionen und wie entwickeln sie sich in der Kindheit?

Welche Attributionsstile gibt es und ab wann entwickeln sie sich? (12, F15-18)

A

Leistungsrelevante Attributionen

= Erklärungen für das Entstehen von Erfolg bzw. Misserfolg

variabel Anstrengung
fähigkeit: stabil/internal kontrolliert
anstrengung:variabel/internal kontrolliert
aufgabenschwierigkeit:stabil/external kontrolliert
zufall/glück/pech:variabel/external kontrolliert

Verstehen der Attributions-Konzepte

  • —-ab ca. 3 Jahre
  • Erkennen: Erfolg/Misserfolg – eigene Handlungen (internal)
  • —-ab ca. 5 Jahre
  • Verständnis: Aufgabenschwierigkeit = external kontrolliert
  • Erklären von Leistung: Anstrengung (internal; variabel)

—–ab 10 jahre
Verständnis: Fähigkeit = internal + stabil → Unterschiede zwischen Personen

  • —-ab 12 jahre
  • Verständnis: Glück vs. Anstrengung (external/internal)
  • Verständnis: Fähigkeit vs. Anstrengung (stabil/variabel) → Konzept der Fähigkeitskompensation

Bestimmte Attributionsstile entwickeln sich ab ca. 10 Jahren. Man unterscheidet den optimistischen Stil
(Erfolg wird als internal/stabil, Misserfolg als external/variabel eingeschätzt, woraus das Motiv der Hoffnung auf Erfolg entsteht Streben nach Leistung) und den pessimistischen Stil ( genau umgekehrte Einschätzung Motiv Furcht vor Misserfolg Vermeidung von Leistungssituationen)

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