zusammenfassung 10 Flashcards

1
Q

• Inwiefern hängen das Temperament in der frühen Kindheit und die spätere Persönlichkeit zusammen? Wie wirken Anlage bzw. Umwelt auf die Persönlichkeitsentwicklung ein und welche Belege sprechen jeweils dafür? (10, F5-6)

A

Das Temperament in der frühen Kindheit wird als Basis für die Erwachsenen Persönlichkeit angesehen.

Sowohl Anlage als auch Umwelt wirken sich auf die Persönlichkeitsentwicklung aus. Für den Einfluss der Anlage Faktoren spricht die in vielen Fällen auftretende Stabilität von Eigenschaften über die Entwicklung z.B. die Neigung zu negativen Emotionen mit 3 Jahren, sagt sehr wahrscheinlich eine häufig negative Stimmung mit 6 oder 8 Jahren voraus.
Gleichzeitig jedoch sind die Korrelationen zwischen den Eigenschaften oftmals nur mittelhoch oder sogar niedrig, d.h. über viele gemittelt, ist das Auftreten einer Eigenschaft in früher Kindheit keine 100% Garantie für spätere Eigenschaften, sondern lässt nur eine probabilistische Vorhersage zu.

Bestimmte Eigenschaften sind somit auch veränderbar und sprechen so für eine probabilistische Epigenese bzw. den Einfluss von Umweltfaktoren.

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Q
  1. Was bedeuten die Begriffe „Ich“ („I“) und „Selbst“ („Me“), wann entstehen sie und wie lässt sich dies bei Kindern empirisch prüfen? Inwiefern verändern sich selbstbewusste Emotionen sowie das kognitive und emotionale Selbstkonzept ab dem 2. Lebensjahr? (10, F8-13)
A
Ab ca. 3 Monate: Konzept des Ich („I“)
- Selbst als Subjekt
- Trennung: eigene Person vs. Umwelt
- Erkenntnis: 
Kontrolle eigener Handlungen

Empirische Prüfung des Ich-Konzepts wäre durch z.B. den „Strampel-Perspektive“-Versuch möglich. Dabei wird den Kindern auf einem Monitor einmal das Bild ihrer strampelnden Beinen „normal“ (so wie sie sie immer sehen) und einmal aus einer veränderten Perspektive gezeigt. Stellt man nun fest, dass Blickzeit verändert > normal, kann das so interpretiert werden, dass ein Abgleich zwischen der WAHRNEHMUNG DER EIGENEN KÖRPERS und der Wahrnehmung des Rest der Umwelt stattfindet ( lässt auf ein prinzipielles Verständnis des eigenes Körpers schließen) und bei einer nicht-übereinstimmung erkundungsverhalten ausgelöst wird.

Ab Ende des 2. Lj.: Selbst („Me“)
- Selbst als Objekt
- individuelle Merkmale, Überzeugungen, 
Eigenschaften
- Selbst-Bewertung; 
Außen-Perspektive;
Vergleich mit anderen Personen

EMPIRISCH getestet kann dieses mit dem Test ob sich ein Kind selbst im Spiegel erkennt, z.B. Anhand eines FARBFLECK im GESICHT. Reagiert das Kind auf das Spiegelbild damit, dass es bei sich auf den Fleck deutet ist das ein Indikator, dass es sich selbst als Objekt erkennt. Dies geschieht ca. ab 15-22 MONATE.

Mit einem vorhanden Konzept des „Selbst“ können sich nun auch selbst-bewusste Emotionen entwickeln wie z.B. VERLEGENHEIT, STOLZ SCHAAM oder SCHULD, die voraussetzten, dass man einerseits sich seiner Selbst bewusst ist und andererseits auch, dass andere Personen auf einen reagieren.

Das KOGNITIVE ELSBSTKONZEPT (Beschreibung des Selbst), bezieht sich in der FRÜHEN KINDHEIT (3-4) auf konkret beobachtbare Merkmale (Tätigkeiten, BESITZTÜMER etc.).
Im Alter von 8-10 rücken v.a. Persönlichkeitsmerkmale wie FÄHIGKEITEN in den Fokus der Beschreibung. Ab dem Jugendalter wird das Selbstkonzept zunehmend abstrakt und werden auch mehr als ein Selbstkonzepte je nach Kontext möglich.

Das emotionale Selbstkonzept / der SELBSTWERT ist in der frühen Kindheit bis zum frühen Grundschulalter oftmals sehr positiv bis hin zum sich ÜBERSCHÄTZEN. SPÄTER wird es zunehmend REALISTISCH ( weniger positiv) gerade auch durch den zunehmenden Vergleich mit anderen.

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3
Q
  1. Schildern Sie die vier Stufen der Identitätsentwicklung in der Kindheit nach Erikson. Welche Rolle spielen „Entwicklungsaufgaben“ bzw. „Krisen“ in Eriksons Theorie? (10, F16-20)
A

Die Identitätsentwicklung in der Kindheit nach Erikson gliedert sich in 4 STUFEN. Jede Stufe ist von einer stufenspezifischen Entwicklungsaufgabe bzw. Krise gekennzeichnet, die bewältigt werden muss. Die Art der Bewältigung (positiv oder negativ = Nicht-Bewältigung) ist entscheidend für den späteren Entwicklungsverlauf.

1) Urvertrauen vs. Urmisstrauen (1. Lj.)
- Krise: Empfangen vs. Geben
Bildung von grundlegendem Vertrauen
- wichtig: Verhalten der

Mutter:
einfühlsam und liebevoll
vs.
abweisend und negativ

positive Lösung = Urvertrauen
negative Lösung = Urmisstrauen
- Grundstein für weiteres Leben:
optimistische/pessimistische Einstellung:
zur Welt, zu eigenen Möglichkeiten, zu anderen Menschen

2) Autonomie vs. Scham und Zweifel (ca. 2-3 Jahre)
- Voraussetzung: Körperliche Entwicklung
- Krise: Halten vs. Loslassen
- Autonomie; Emanzipation von der Mutter
- wichtig: Verhalten der Eltern:
angemessene Grenzen setzen;

Entscheidungen des Kindes ermöglichen

positive Lösung = Autonomie
negative Lösung = Scham, Zweifel

kein Zutrauen in eigene Fähigkeiten;
Abhängigkeit von anderen;
zwanghaftes Verhalten

3) Initiative vs. Schuldgefühl (ca. 4-5 Jahre)
- Voraussetzungen: Erkundung der Realität;
Zunehmende moralische Urteilsfähigkeit / Gewissen
- Krise: Drauflosgehen vs. Rückzug
- wichtige Personen:
Familie, Erzieher:
Ermöglichen des Spielens;
Vermeiden strenger Kritik / Bedrohung

positive Lösung = Initiative:
Freude an: Ausprobieren, Wissenserwerb,
Erlernen neuer Fertigkeiten

negative Lösung = Schuldgefühl:
wenig Exploration; Schüchternheit;
übersteigertes Gewissen

4) Werksinn vs. Minderwertigkeitsgefühl (Grundschulzeit)
- Voraussetzungen: Lerneifer, Streben nach Anerkennung;
Vergleich mit anderen
- Krise: Arbeitseifer vs. Trägheit

  • wichtig:
    Personen in Schule/Wohngegend:
    Probleme durch: schlechte Vorbereitung,
    negative Erfahrungen

positive Lösung = Werksinn
negative Lösung = Minderwertigkeitsgefühl

Arbeitseifer; Gefühl der Kompetenz; 
Zutrauen in eigene Fähigkeiten
trauriger Pessimismus; 
geringes Selbstwertgefühl; 
Trägheit
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4
Q
  1. Wie unterscheidet sich das Verständnis von „Geschlecht“ bei Kindern im 3. Lj., im Alter von 3-6 Jahren bzw. 7-11 Jahren? Wie wird die Entwicklung der Geschlechtsidentität in biologischen, sozialisationstheoretischen und kognitiven Ansätzen erklärt? (10, F22-27)
A

Verständnis von Geschlecht mit 3 Jahren beinhaltet bereits die Unterscheidung des Geschlechts (äußere merkmale) d.h. noch besteht kein Verständnis der Geschlechtskonstanz, Geschlechtsbezogene Wörter wie Mann/Frau werden richtig angewendet und das Kind ist sich seines eigenen Geschlechtes bewusst.

Im Alter von 3-6 Jahren beginnt sich dann das Verständnis für GESCHLECHTSKONSTANZ zu entwickeln, anhand von bestimmungen von äußerlichkeiten ( lange Haare=Mädchen).
Es entwickeln sich GESCHLECHTSSTEREOTYPEN (was ist typisch was ist nicht?)
-Bildung von geschlechtshomogenen Gruppen.

Im Alter von 7-11
Geschlechtskonstanz vollständig entwickelt,
verständnis für geschlechtsgenitalien und deren abhängigkeit von der äußeren erscheinung

geschlechtsstereotype werden flexibler aber:

  • Tendenz zu geschlechtshomogenen Gruppen und
  • negative Bewertung von geschlechtsabweichendem Verhalten)

Biologische Ansätze: Betonung der Anlage

Sexualhormone
(prä- und postnatal)

geschlechtstypisches Sozialverhalten (z.B. Aggression)

evolutionäre Einflüsse: 
unterschiedlicher Selektionsdruck
→
geschlechtsspezifische Lernbereitschaften
Frage: 
Interaktion Anlage – Umwelt?

Sozialisationstheoretisch:
Einfluss der Umwelt auf das Geschlecht betont.

-
Lernen durch Verstärkung
Belohnung/Bestrafung von geschlechts(un)typischem Verhalten
-
Imitationstheorie
Orientierung an gleichgeschlechtlichen Modellen

Fragen:
Interaktion Anlage – Umwelt?
- geschlechtsspezif. Imitation erfordert basale Geschlechtsidentität;
Ab wann vorhanden? Ursprung?

Kognitive Ansätze: Betonung von Info.verarbeitung

  • treibende Kraft
    rudimentäres Wissen über
    Geschlechterkategorien
    in den ersten Lebensjahren
Selbstsozialisation:
kognitive Entwicklung des Kindes
→
veränderte Bedeutung + Verarbeitung externer Information 
(z.B. Info über geschl.typische Objekte)
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