Weitzman-Schema, Bonusbank (7.Ü) Flashcards

1
Q

Das Weitzmann-Schema ist ein Anreizsystem zur Verhinderung von?

A

Informationsmanipulation

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2
Q

Weitzman-Schema

Wie ist die Ausgangslage?

A

Asymmetrische Informationsverteilung zwischen Mitarbeitenden und vorgesetzter Instanz
(i.e. Prinzipal-Agent-Situation).

Der Bereichsmanager kennt das (voraussichtliche) Ergebnis seines Bereichs noch nicht

Die Zentrale (engl. Headquaters) ist für ihr Handeln auf die korrekte Informationsweitergabe
der Bereichsmanager angewiesen

Der Bereichsmanager hat möglicherweise Interesse daran, das Ergebnis nicht korrekt zu
berichten (je nach dem wie die Anreize gesetzt sind).

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2
Q

Weitzman-Schema

Praktische Anwendung: IBM-Brasilien für die Entlohnung des Verkaufsaußendienstes in den 70er Jahren

A

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3
Q

Weitzman-Schema
-> Prinzipal (Unternehmenszentrale) verlangt vom Agenten (Bereichsmanager) einen
Bericht über das zukünftige Ergebnis (eine Zielgröße) seines Bereichs bei sicheren
Erwartungen.

Was sind die Modellannahmen? (6)

A

Exakte Kenntnis des Agenten über die zukünftige Ausprägung der Zielgröße

Keine Kenntnis des Prinzipals über die zukünftige Ausprägung der Zielgröße

Keine Beeinflussung der Zielgröße durch den Bericht selbst (keine Weiterverwendung der Informationen durch den Prinzipal)

Beobachtbarkeit der Zielgröße am Periodenende

Unabhängigkeit der Unternehmensbereiche

Kein Einbezug von Motivation oder Arbeitsleidfaktoren

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4
Q

Weitzman-Schema

Wie lautet die Entlohnungsfunktion für Bereichsleiter nach Weitzman?

A

s (x, xDach) =

Bei Unterschätzung (-> falls x >= xDach):

Sstrich + beta * xDach + alpha * (x - xDach)

Bei Überschätzung (-> falls x < xDach):

Sstrich + beta * xDach + gamma * (x - xDach)

Mit:
x = tatsächliches, beobachtbares Ergebnis des Bereichs am Periodenende

xDach = Bericht des Managers zu Periodenbeginn

Sstrich = berichtunabhängige Entlohnung

alpha, beta, gamma = Bonuskoeffizienten

-> Es gilt immer 0 < alpha < beta < gamma (!)

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5
Q

Weitzman-Schema (Entlohnungsfunktion)

Es gilt immer was bezüglich alpha, beta und gamma?

A

-> Es gilt immer 0 < alpha < beta < gamma (!)

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6
Q

Weitzman-Schema

Wie lautet die Entlohnungsfunktion bei wahrheitsgemäßer Berichterstattung (xDach = x)?

A

s (x, xDach)

= Sstrich + beta * xDach

= Sstrich + beta * x

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7
Q

Löse Aufgabe 1 zum Weitzman-Schema
-> slide 9

A

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8
Q

Löse Aufgabe 2 zum Weitzman-Schema
-> slide 10

A

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9
Q

Welche Kritikpunkte gibt es am Weitzman-Schema? (bzw. Nachteile)

A

Der Bericht ist abhängig von Belohnungsparametern

Bei unsicheren zukünftigen Ereignissen funktioniert Weitzman-Schema nicht

Vernachlässigung von Ressourcenallokation im Modell

Vernachlässigung von Arbeitsleid

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10
Q

Welche Vorteile hat das Weitzman-Schema? (2)

A

Einfache und leicht verständliche Struktur

Höchstmögliche Entlohnung bei wahrheitsgemäßer Berichterstattung

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11
Q

Weitzman-Schema - Fazit

Das Weitzman-Schema ist kein “optimales” Vergütungssystem.

Wahr/Falsch?

A

Wahr

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12
Q

Erkläre wie sich eine an das EBITDA gebundene, variable Vergütung auf das Verhalten der Mitarbeitenden auswirkt! (im pos. (2) und negativen (3) Sinne)

A

Pos.:

Soll den Beitrag der Mitarbeitenden zum Unternehmenserfolg honorieren

Wirkt Egoismen von Mitarbeitenden, sprich “Ellenbogenmentalität” entgegen, auf Grund eines gemeinsamen, übergeordneten Ziels

ABER neg.:

EBITDA berücksichtigt nicht das eingesetzte Kapital
-> Gefahr: Anreiz zur Überinvestition(!)
-> z.B.: Zu starke Investitionen in die Produktentwicklung oder in die Einstellung von Mitarbeitenden, um den Umsatz und folglich das EBITDA zu erhöhen

Anhand des EBITDA ist nicht ersichtlich, ob die von den Kapitalgebern geforderte Verzinsung des eingesetzten Kapitals erwirtschaftet wurde und inwieweit Unternehmenswertsteigerung stattgefunden hat (EBITDA > 0, bedeutet nicht, dass Wert geschaffen wurde)

Beim EBITDA werden außerdem Steuern ausgeblendet
-> kritisch, da kein entscheidungsneutrales Steuersystem

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13
Q

1) Welche Vorteile hat eine EVA-bezogene Vergütung in Bezug auf die erzeugten Verhaltensanreize? (3)

2) Welche Probleme/ Nachteile können ggf. auftreten? (2)

A

Vorteile:

Berücksichtigung des eingesetzten Kapitals und der von Kapitalgebern geforderten risikoadäquaten Verzinsung des eingesetzten Kapitals

EVA > 0 bedeutet, dass ein Überschuss über Eigen- und Fremdkapitalkosten erwirtschaftet und somit der Unternehmenswert erhöht wurde (Zielkongruenz erfüllt)

Steuern werden mit in die Berechnung des EVA einbezogen

Nachteile:
- evtl. Probleme bei Verständlichkeit
- Manipulationsgefahr

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14
Q

Welche Effekte hat eine Bonusbank auf das Verhalten der Mitarbeitenden? (pos. Effekte (3); neg. Effekte (2))

A

positive Effekte:
- Förderung von langfristigem Denken und Handeln

  • Beteiligung der Mitarbeitenden an Verlusten
  • Mitarbeitendenbindung

negative Effekte:
- Motivierender Einfluss von Anreizen nimmt mit Dauer der Sperrfrist ab

  • Hoher Verwaltungsaufwand
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15
Q

Berechne Bonusbank Aufgabe b) !!

A

16
Q

Bonusbank

Eine Bonusbank mit Verlustbeteiligung, also dem Fall, dass Mitarbeitende bei einer negativen Zielerreichung eine Prämie an das Unternehmen bezahlen müssen und dadurch eine eigentümerähnliche Position einnehmen ist in der Praxis nicht durchsetzbar.

Warum?

A

Da durch den möglichen Malus die existenzielle Absicherung der Mitarbeitenden gefährdet wäre.

17
Q

Bonusbank

Eine Bonusbank mit Verlustbeteiligung, also dem Fall, dass Mitarbeitende bei einer negativen Zielerreichung eine Prämie an das Unternehmen bezahlen müssen und dadurch eine eigentümerähnliche Position einnehmen ist in der Praxis nicht durchsetzbar, da durch den möglichen Malus die existenzielle Absicherung der Mitarbeitenden gefährdet wäre.

Was ist die Lösung zu dieser Problematik?

A

Es gibt die Möglichkeit, den Malus vorzutragen und zu verrechnen
(–>Um aber die Barwertidentität zu gewährleisten muss Malus mit dem WACC verzinst werden!!!)

-> Ergebnis: Bonusbank ohne REALE Verlustbeteiligung

18
Q

1) Welche Probleme ergeben sich bei der Einführung einer mehrperiodigen Bonusbank (mit linearer Tranchenauszahlung) in Bezug auf die Höhe des ausgezahlten Bonus, wenn der Bonus auch fester Bestandteil des Zielgehalts ist?

2) Welche Alternativen gibt es, um dieses Problem zu lösen?

A

1)
Bei z.B. einer 3-teiligen linearen Tranchenauszahlung gibt es in den ersten beiden Jahren das Problem, dass nur 1/3 bzw. 2/3 des gesamten Zielbonus ausbezahlt werden.
-> wenn es sich um einen festen Bestandteil des Zielgehalts handelt, muss dieses Problem gelöst werden, damit Mitarbeitende es akzeptieren

2)

  1. Alternative:
    - Hilfsweise Bonusberechnung auf Basis der EVA’s der vergangenen beiden Jahre (Fiktive Annahme, dass heutige Bonusauszahlung ein Drittel der kumulierten Bonusbeträge der letzten 3 Jahre inklusive Zinseffekte darstellt)
    -> ABER: historische EVA einschl. Zielvorgaben zur Bonusberechnung notwendig
    -> Ist es sinnvoll, neue Mitarbeitende an vergangener Performance zu beteiligen?

Alternative 2:
- Fehlende Differenz in den ersten beiden Perioden in Höhe von zwei bzw. einem Drittel des variablen Zielgehaltes für die Unternehmensperformance durch eine Bonusauszahlung zu substituieren, die auf der Annahme einer vollen Zielerreichung in der jeweiligen Periode basiert

–> SIEHE slide 26 eine Beispielhafte Darstellung der Gestaltung einer Einführungsphase
-> d.h. sequentielle Überführung vom alten Bonussystem zu einer Bonusbank mit einer dreiteiligen linearen Tranchen-Auszahlung!!

19
Q

1) Wie kann eine Bonusbank beim Ausscheiden von Mitarbeitern aufgelöst werden?

2) Welche Effekte können sich dadurch auf das Verhalten der ausscheidenden Mitarbeitenden ergeben? (3)

A

1)
Bonusbankansprüche sind an Mitarbeitenden auszuzahlen

Korrektur des Guthabens, um die in den ersten beiden Perioden zu viel gezahlten Prämien in Höhe von einem bzw. zwei Drittel des damaligen variablen Zielgehalts (siehe Alternative 2, slide 26)

Eine zu viel gezahlte Prämie stellt einen Kredit des Unternehmens an die Mitarbeitenden dar und muss dementsprechend mit dem gewichteten Kapitalkostensatz verzinst werden.

Verbleibt nach der Korrektur ein positiver Kontostand wird dieser ausgezahlt

2)

Wird bei vorzeitigem Ausscheiden ein Abschlag auf das bestehende Guthaben vorgenommen, kann für die Mitarbeitende der Anreiz gesetzt werden im Unternehmen zu verbleiben

Ein negativer Kontostand stellt eine nicht durchsetzbare reale Verlustbeteiligung dar

Dysfunktionale Effekte können bei negativer, mittelfristiger Perspektive des Unternehmens entstehen(!)