Multiplikator-/Vergleichsverf. (11.VL) Flashcards

1
Q

Beschreibe in einem Satz, was eine Unternehmensbew. mittels Multiplikatoren ausmacht!

A

Die Bewertung mit Multiplikatoren ist ein marktorientierter Bewertungsansatz, der auf (meist historischen) Marktdaten aufbaut und Unternehmen in Relation zu einer definierten Peer Group bewertet. (Lsg. aus Probekl.)

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2
Q

Nenne Zwecke für den Einsatz von Multiplikatoren! (3)

A

Bewertung eines Unternehmens

Plausibilisierung der Ergebnisse anderer Modelle

Vergleich von Unternehmen anhand der Multiplikatoren

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3
Q

Der Einsatz von Multiplikatoren ist in der Praxis sehr beliebt, warum?

A

vergleichsweise einfach und schnell zu erstellen ist

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4
Q

Die Unternehmensbewertung wird insbesondere für KMUs häufig eingesetzt, aber auch für z.B. Arztpraxen oder Rechtsanwaltskanzleien.

A

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5
Q

Ablauf einer Multiplikatorbewertung

Nenne die einzelnen Schritte! (5)

A
  1. Schritt (Peer Group): Suche nach vergleichbaren Unternehmen
  2. Schritt (Informationen): Zusammenstellung und Aufbereitung der Informationen zur Peer Group
  3. Schritt (Multiplikatoren): Bildung von Multiplikatoren für die Vergleichsunternehmen
  4. Schritt (Aggregation): Aggregation der Multiplikatoren über die Peer Group
  5. Schritt (Bewertung): Bewertung des Unternehmens anhand der Multiplikatoren
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6
Q

Das Multikatorverfahren wird auch als Plausibilitätsüberprüfung von anderen Unternehmensbewertungsverfahren eingesetzt.

Wahr/Falsch?

A

WAHR
-> z.B. wird oft erste eine genauere Unternehmensbewertung z.B. mit DCF-Verfahren durchgeführt und dann nochmal eine Plausibilitätsüberprüfung durch Multiplikatoren eingesetzt

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7
Q

Ablauf einer Multiplikatorbewertung

  1. Schritt (Peer Group): Suche nach vergleichbaren Unternehmen

Wie ist das Vorgehen?

A

Zunächst wesentliche Eigenschaften definieren (Branche, Unternehmensgröße, Wertschöpfungsgröße etc.)

Dann wird zunächst der gesamte Markt betrachtet und dann die gleiche Branche und innerhalb der Branche wird dann die Peer Group identifiziert, die in Bezug auf verschiedene Eigenschaften vergleichbar ist zum zu bewertenden Unternehmen und für die die jeweiligen Unternehmenswerte bekannt sind (!)

(siehe slide 282)

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8
Q

Ablauf einer Multiplikatorbewertung

  1. Schritt (Peer Group): Suche nach vergleichbaren Unternehmen

Nenne Kriterien, die bei der Suche nach möglichst ähnlichen Unternehmen berücksichtigt werden können: ??

A

Geschäftsmodell

Umsatzstruktur

Ertragsstruktur/Marge

Verschuldungsgrad

Steuersystem

Gesetzliche / politische Rahmenbed.

Wachstumsprofil

Reifephase im Unternehmenslebenszyklus

Rechnungslegung

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9
Q

i.d.R wird man kein Unternehmen finden, dass ALLE Kriterien in ähnlicher Weise erfüllt wie das zu bewertende Unternehmen, darum sucht man in der Praxis meistens ähnliche Unternehmen heraus und arbeiten zusätzlich mit?

A

Zu- und Abschlägen in Bezug auf die Multiplikatoren
-> z.B. in Bezug auf die Unternehmensgröße, relative Wachstumsdynamik

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10
Q

Nenne ein Beispiel, das Abschläge in Bezug auf Multiplikatoren bedingen kann.

A

Große Abhängigkeit von bspw.:
- einer bestimmten Führungspersönlichkeit
- von wenigen Großkunden
- einer bestimmten Technologie

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11
Q

Ablauf einer Multiplikatorbewertung

  1. Schritt (Informationen): Zusammenstellung und Aufbereitung der Informationen zur Peer Group

Nachdem die Peer Group aus einer nicht zu geringen Anzahl vergleichbarer Unternehmen (mindestens 5) erstellt wurde, werden die zu vergleichenden Daten gesammelt.^

Benötigte Informationen (Unternehmenswert) zur Peer Group sammeln:

Wie kann dies erfolgen? (2)

A

Vergleichswertinformationen:

  • über Trading Multiplikatoren
    -> Börsenwert (Equity Value) oder Börsenwert + FK (Enterprise Value)
  • über Transaction Multiplikatoren
    -> Unternehmenswert aus M&A-Transaktionen
    -> nur mit Vorsicht zu verwenden
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12
Q

Die Peer Group sollte aus mindestens wie vielen Unternehmen bestehen?

A

mind. 5

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13
Q

Ablauf einer Multiplikatorbewertung

  1. Schritt (Multiplikatoren): Bildung von Multiplikatoren für die Vergleichsunternehmen
A

Die ermittelten Unternehmenswerte werden in Relation zu verschiedenen Erfolgsgrößen (z.B. EBIT, EBITDA, JÜ, Umsatzerlöse) gesetzt
–> vergangenheitsorientierte oder für die Zukunft prognostizierte Werte
-> Die Betrachtung ist immer statisch, kann aber auch aus dem Durchschnitt mehrerer Perioden erfolgen

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14
Q

Ablauf einer Multiplikatorbewertung

  1. Schritt (Multiplikatoren): Bildung von Multiplikatoren für die Vergleichsunternehmen

Die ermittelten Unternehmenswerte werden in Relation zu verschiedenen Erfolgsgrößen (z.B. EBIT, EBITDA, JÜ, Umsatzerlöse) gesetzt
–> vergangenheitsorientierte oder für die Zukunft prognostizierte Werte
-> Die Betrachtung ist immer statisch, kann aber auch aus dem Durchschnitt mehrerer Perioden erfolgen

Nenne Multiplikatoren auf Basis der GuV: ??

A

KUV (Kurs Umsatz Verhältnis)

Kurs-Gewinn-Verhältnis

EV/Umsatz (bzw. Unternehmenswert / Umsatz)

EV/EBITDA (bzw. Unternehmenswert / EBITDA)

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15
Q

Multiplikatoren auf Basis der GuV:

Wie lautet die Formel zur Berechnung des Kurs Umsatz Verhältnisses?

A

KUV = Marktkapitalisierung / Umsatz

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16
Q

Multiplikatoren auf Basis der GuV:

Im internationalen Bereich wird häufig der EBIT oder EBITDA eingesetzt, um Multiplikatoren zu bilden. (bei EBIT umschreibt vornehmlich das operative Geschäft, Zinsen für FK nicht berücksichtigt oder Steueraufkommen; bei EBITDA auch noch Abschreibungen unberücksichtigt)

A

17
Q

Der Umsatz ist eine der Bilanzpositionen mit den geringsten ?(1)? sagt aber nichts über die ?(2)? aus

Statt EV/Umsatz wird daher häufig EV/EBITDA benutzt, weil hier die ?(2)? berücksichtigt wird und die verwendete Kennzahl i.d.R. bereits vorhanden ist.

A

(1) Beeinflussungsmöglichkeiten

(2) Ertragskraft

18
Q

Wie kommt man von der Marktkapitalisierung eines Unternehmens zum Unternehmenswert (Bsp. Enterprise Value (Betrachtung des gesamte Unternehmenswertes samt FK und Pensionsrückstellungen):

Wie lautet die Berechnung?

A

Marktkapitalisierung
- Finanzanlagen
+ Anteile Dritter
+ Pensionsrückstellungen
+ Finanzverbindlichkeiten
= Unternehmenswert

19
Q

Ablauf einer Multiplikatorbewertung

  1. Schritt (Multiplikatoren): Bildung von Multiplikatoren für die Vergleichsunternehmen

Die ermittelten Unternehmenswerte werden in Relation zu verschiedenen Erfolgsgrößen (z.B. EBIT, EBITDA, JÜ, Umsatzerlöse) gesetzt
–> vergangenheitsorientierte oder für die Zukunft prognostizierte Werte
-> Die Betrachtung ist immer statisch, kann aber auch aus dem Durchschnitt mehrerer Perioden erfolgen

Als Alternativen können Cashflow Multiplikatoren eingesetzt werden.

Nenne die Berechnung des CF Multiplikators.

A

CF Multiplikator = Enterprise Value / Cashflow

-> Cash Flow-Größe kann der operative CF oder der operative FCF sein.

20
Q

Ablauf einer Multiplikatorbewertung

  1. Schritt (Multiplikatoren): Bildung von Multiplikatoren für die Vergleichsunternehmen

Die ermittelten Unternehmenswerte werden in Relation zu verschiedenen Erfolgsgrößen (z.B. EBIT, EBITDA, JÜ, Umsatzerlöse) gesetzt
–> vergangenheitsorientierte oder für die Zukunft prognostizierte Werte
-> Die Betrachtung ist immer statisch, kann aber auch aus dem Durchschnitt mehrerer Perioden erfolgen

Als Alternativen können Cashflow Multiplikatoren eingesetzt werden.

1) Was sind die Vorteile dabei?

2) Was sind die Nachteile dabei?

A

1) Vorteile:
- Berücksichtigung der Ertragskraft
- wenig Beeinflussung durch Bewertungs- und Steuersystem

2) Nachteile:
- CF sind durch die Investitionstätigkeit oder unterschiedliche Working Capital Höhen stark beeinflusst

(-> führt das Unternehmen in einem bestimmten Jahr z.B. bestimmte Investitionen durch (Auszahlungen) wird das den Multiplikator direkt beeinflussen, weshalb es zu starken Schwankungen kommen kann)

21
Q

Warum haben sich Cashflow-Multiplikatoren in der Unternehmenspraxis kaum durchgesetzt?

A

Weil CFs durch die Investitionstätigkeit oder unters. hohe Working Capitals stark beeinflusst werden.
-> mögliche Folge: Starke Schwankungen der CF Multiplikatoren

22
Q

Ablauf einer Multiplikatorbewertung

  1. Schritt (Multiplikatoren): Bildung von Multiplikatoren für die Vergleichsunternehmen

Nicht-Finanzmultiplikatoren berechnen sich wie?

A

Multiplikator = Enterprise Value / Werttreiber

-> als Werttreiber können verschiedene Größen verwendet werden, die in einem direkten Zusammenhang mit der operativen Geschäftstätigkeit stehen (z.B. Produktionskapazität, Anzahl an Klicks, Anzahl Besucher von Online Shop etc.)

23
Q

Ablauf einer Multiplikatorbewertung

  1. Schritt (Multiplikatoren): Bildung von Multiplikatoren für die Vergleichsunternehmen

Wie können die Multiplikatoren hier bspw. unterteilt werden?

A

Multiplikatoren auf Basis der GuV (z.B. KUV, EV/Umsatz, EV/EBITDA)

Cashflow Multiplikatoren (allg. EV / CF; z.B. EV / operativer FCF)

Nicht-Finanzmultiplikatoren (allg. EV/Werttreiber*; z.B. EV / Produktionskapazität)

(*-> Werttreiber müssen in direkten Zsmh. mit der operativen Geschäftstätigkeit stehen)

24
Q

Ablauf einer Multiplikatorbewertung

  1. Schritt (Aggregation): Aggregation der Multiplikatoren über die Peer Group

Aggregiert werden die Multiplikatoren der Peer Group durch? (3 Möglichkeiten

A

Arithmetisches Mittel

Median

Regressionsgerade (alternativ)

25
Q

Ablauf einer Multiplikatorbewertung

  1. Schritt (Aggregation): Aggregation der Multiplikatoren über die Peer Group

Aggregiert werden die Multiplikatoren der Peer Group durch: Arithmetisches Mittel, Median oder alternativ Regressionsgerade

Unterstellt wird bei diesem Verfahren, dass es sich bei dem zu bewertenden Unternehmen um ein ?(1)? in der betrachteten Peer Group handelt

Der Median ist ?(2)? und deshalb i.d.R. das geeignetere Verfahren

In der Literatur wird empfohlen, ?(3)? unberücksichtigt zu lassen und nicht mit in die Berechnung des Mittelwertes oder Medians einfließen zu lassen.

Alternativ kann auch eine ?(4)? aus den Multiplikatoren der Peer Group bestimmt werde, die zur Bewertung des Unternehmens genutzt werden kann.

A

(1) durchschnittliches Unternehmen

(2) robuster gegen Ausreißer

(3) extreme Ausreißer

(4) Regressionsgerade

26
Q

Ablauf einer Multiplikatorbewertung

  1. Schritt (Bewertung): Bewertung des Unternehmens anhand der Multiplikatoren

Unternehmenswert (Eigenkapitalwert) = ??

A

= Bezugsgröße x Multiplikator der Peer Group

27
Q

Ablauf einer Multiplikatorbewertung

  1. Schritt (Bewertung): Bewertung des Unternehmens anhand der Multiplikatoren

Durch Multiplikation des Multiplikators der Peer Group mit der Bezugsgröße ergibt sich (je nach Verwendung entweder des Unternehmenswertes oder des EK-Wertes in der Berechnung des Multiplikators) der Unternehmenswert bzw. der EK-Wert des Unternehmens.

Der Unternehmenswert kann gemäß vorherigem Berechnungsschema in den EK-Wert überführt werden

A

28
Q

Ablauf einer Multiplikatorbewertung

  1. Schritt (Bewertung): Bewertung des Unternehmens anhand der Multiplikatoren

Bei Betrachtung der Ergebnisse verschiedener Multiplikatoren können deutliche Unterschiede des EK-Wertes entstehen. Den einen richtigen Unternehmenswert aus diesen zu bestimmen ist nicht möglich.

Wahr/Falsch?

A

Wahr
-> oft wird ein Mittelwert gebildet oder eine Wertspanne angegeben

29
Q

Ablauf einer Multiplikatorbewertung

  1. Schritt (Bewertung): Bewertung des Unternehmens anhand der Multiplikatoren

Durch Multiplikation des Multiplikators der Peer Group mit der Bezugsgröße ergibt sich (je nach Verwendung entweder des Unternehmenswertes oder des EK-Wertes in der Berechnung des Multiplikators) der Unternehmenswert bzw. der EK-Wert des Unternehmens.

Alternativer Ansatz über?

A

Regression

30
Q

Ablauf einer Multiplikatorbewertung

  1. Schritt (Bewertung): Bewertung des Unternehmens anhand der Multiplikatoren

Durch Multiplikation des Multiplikators der Peer Group mit der Bezugsgröße ergibt sich (je nach Verwendung entweder des Unternehmenswertes oder des EK-Wertes in der Berechnung des Multiplikators) der Unternehmenswert bzw. der EK-Wert des Unternehmens.

Alternativer Ansatz über Regression.

1) Worin besteht der Vorteil bei der Verwendung der Regression?

2) Warum wird der Ansatz in der Praxis wenig verwendet?

A

1) Vorteil besteht darin, dass man mehrere Bezugsgrößen betrachten kann.

2) aufgrund des höheren Rechenaufwandes

31
Q

Fallbeispiel slide 292 machen (!!!)

A

32
Q

Unternehmensbewertung in der deutschen Gesetzgebung:

Erbschaftssteuergesetz:
- Bewertung Großbetrieb nach anerkannten Bewertungsverf. (unter anderem DCF- und Multiplikatorverfahren)
- Bewertung von nicht-Großbetrieben nach dem vereinfachten Ertragswertverfahren

Vereinfachtes Ertragswertverfahren:
- ewige Rente aus dem durchschnittlichen Betriebsergebnis der letzten drei Jahre und einem Kapitalisierungszins
- Das Betriebsergebnis wird gemäß §4 Abs. 1 Satz 1 EStG ermittelt
- Der Kapitalisierungszinssatz berechnet sich aus der Rendite langfristiger Bundesanleiehn und einem pauschalen Risikoaufschlag von 4,5%

A