U.bewertung: WACC-Verf. (10.VL) Flashcards

1
Q

Erkläre das Grundprinzip des WACC-Verfahrens! Welche Stufen beinhaltet es?

A

Der gesuchte Wert ist der Wert des Eigenkapitals.

Man berechnet diesen indem man vom Wert des Gesamtkapitals den Wert der Schulden abzieht.

1.Stufe: Bestimmung der Free Cashflows des unverschuldeten Unternehmens
-> konkrete Cashflows/Zahlungsüberschüsse werden oft für die nächsten 5 Jahre ermittelt (Detailzeitraum)
-> für darüber hinaus gehenden Zeitraum wird eine ewige Rente mit einem jeweils konstanten Wachstumssatz angenommen.

  1. Stufe: Ermittlung des WACC und Diskontierung der Cashflows
    (-> Cashflows werden mit kapitalmarkttheoretischen Zinssatz dem WACC diskontiert)
  2. Stufe: Bestimmung des Eigenkapitalmarktwertes (Wert des EKs) durch Subtraktion des FK-Marktwertes vom Barwert der Cashflows (GK-Wert)
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2
Q

Was drückt der Free Cash Flow aus?

A

Drückt aus was noch an Einzahlungsüberschüssen für die Fremd- und Eigenkapitalgeber über bleibt.

(FCF ist einfach ein generischer Cash Flow. Es wird nicht genau spezifiziert, ob FCFE oder FCFF. Aber wenn man den FCF wohl aus einer Kennzahl wie EBIT vor Steuern berechnet, sollten FCF und FCFF eigentlich gleich sein (??? (aus Internet)))

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3
Q

Definition der Cashflows

Cashflow =

A

Einzahlungsüberschuss (kann direkt oder indirekt ermittelt werden)
-> bei WACC indirekt!

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4
Q
  1. Stufe: Bestimmung der Free Cashflows des unverschuldeten Unternehmens

Für das WACC-Verfahren relevante (indirekte) Definition des Free Cashflows.

Wie lautet die Formel zur Berechnung des operativen Free Cashflow (also Cashflow des fiktiv unverschuldeten Unternehmens)?

A

EBIT

(-) adjustierte Ertragssteuern auf das EBIT

= NOPLAT (Net Operating Profit Less Adjusted Taxes)

(+/-) Abschreibungen/Zuschreibungen

(+/-) Zuführung/Inanspruchnahme Rückstellungen

(-/+) Zunahme/Abnahme Working Capital

= operativer Brutto-Cashflow

(-) Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände/Sach-AV/Finanz-AV

= operativer Free Cashflow (des fiktiv unverschuldeten Unternehmens)

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5
Q

Weshalb werden die Cash Flows in der Praxis meistens indirekt ermittelt?

A

Weil wenn man die Cashflows direkt ermitteln würde, würde es bedeuten, dass man alle Einzahlungen und Auszahlungen des Unternehmens tracken und gegenüberstellen müsste. Das ist in der Praxis kaum zu bewerkstelligen.

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6
Q

Erkläre den Unterschied zwischen NOPAT und NOPLAT! (Selbst erklärt)

A

NOPAT meint Net Operating Profit after Taxes
-> NOPAT = EBIT - Ertragssteuern

NOPLAT meint Net Operating Profit less adjusted Taxes
-> NOPLAT = EBIT - adjustierte Ertragssteuern (berücksichtigen Zinsen)

-> da man bei dem WACC-Verfahren BEI DER BERECHNUNG DES OPERATIVEN FREE CASHFLOWS von einem fiktiv unverschuldeten (also rein eigenkapitalfinanzierten) Unternehmen ausgeht, gibt es KEINE Zinszahlungen für aufgenommenes Fremdkapital. Es werden also die Zinszahlungen für das Fremdkapital herausgerechnet, weshalb das fiktive Jahresergebnis höher wäre. Entsprechend höher wäre auch die Steuerlast für das Unternehmen.
-> Denn wenn man FK-Zinsen zahlen würde, würde man diese abziehen und der Gewinn und damit die Steuern wären weniger. (Tax shield bei FK-Zinsen!)

Zusatz:
-> Der NOPLAT ist in der Regel höher als der NOPAT, außer wenn wie hier beim WACC-Verfahren eine reine Eigenkapitalfinanzierung vorliegt
-> i.d.R. höher weil beim NOPAT alle Steuern abgezogen werden und beim NOPLAT nur die Steuern die sich auf das operative Ergebnis beziehen.
-> Beim NOPLAT wird das tax shield bei Zinszahlungen für FK berücksichtigt, sodass die adjustierten Ertragssteuern i.d.R. geringer sind und der NOPLAT dann höher

???

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7
Q
  1. Stufe: Ermittlung der Kapitalkosten beim WACC-Verfahren

Wie lautet die Formel zur Berechnung des WACC?

A

WACC =

EK-Kosten des verschuldeten Unternehmens
x
(MW des EK / MW des GK)

+

Fremdkapitalkostensatz
x
(MW des FK / MW des GK)
x
(1-s)

-> (1-s) stellt den Tax-Shield dar

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8
Q
  1. Stufe: Ermittlung der Kapitalkosten: Zirkularitätsproblem

Beschreibe was mit dem Zirkularitätsproblem gemeint ist!

A

Zur Ermittlung der Kapitalkosten (WACC) soll der Marktwert des EK angesetzt werden.
(also nicht der Nominalbetrag, also nicht aus historischen Werten die bspw. in der Bilanz stehen, sondern aktueller Wert des Kapitals am Markt)

Den Kapitalkostensatz (WACC) benötigt man, um den Unternehmenswert zu bestimmen.

Der Marktwert des EK muss aber wiederum aus dem Unternehmenswert durch Abzug des Marktwertes des FK ermittelt werden.

(-> Diese wechselseitige Abhängigkeit führt zu einem scheinbaren Zirkelschluss)

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9
Q
  1. Stufe: Ermittlung der Kapitalkosten: Zirkularitätsproblem

Welche Lösung gibt es für das Zirkularitätsproblem?

A

Es wird eine im Zeitablauf konstante Zielkapitalstruktur vorgegeben (wertorientierte Finanzierungsstrategie).

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10
Q
  1. Stufe: Ermittlung der Kapitalkosten: Zirkularitätsproblem

Die Lösung des Problems besteht darin eine im Zeitablauf konstante Zielkapitalstruktur vorzugeben (wertorientierte Finanzierungsstrategie).

Dafür gibt es zwei Möglichkeiten?

A

Atmende Finanzierungsstruktur:
Es wird eine feste Zielkapitalstruktur (also ein festes VERHÄLTNIS zwischen EK und FK) vorgegeben.
-> sprich z.B. 1:2
–> Ändert sich also im Zeitverlauf das EK, dann ändert sich auch das FK entsprechend, damit Verhältnis bestehen bleibt (atmend)

Autonome Finanzierungsstruktur:
Es wird ein bestimmter Wert für das Fremdkapital vorgegeben.
-> z.B. immer 2mio.

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11
Q
  1. Stufe: Ermittlung der Kapitalkosten

Als Kapitalisierungszinssatz wird der WACC (Weighted Average Cost of Capital) verwendet.

Zur Berechnung des WACC wird der Eigenkapitalkostensatz benötigt.

Was wird zur Berechnung verwendet? Wie sieht die Formel aus?

A

Das CAPM!

Renditeforderung der EK-Geber = risikoloser Zins + angepasste Risikoprämie

also:

EK-Kostensatz =

i x beta x (rsubm - i)

Mit:
i: risikoloser Zins
rsubm: Marktrendite
rsubm - i: Risikoprämie

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12
Q

Wie kann der Betafaktor bestimmt werden?

A

beta =

Kovarianz zwischen der Aktienrendite des betrachteten Unternehmens und der Marktrendite

/

Varianz des Marktportfolios

bzw.:
cov(Unternehmen, Markt)
/
Var (Markt)

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13
Q

Was zeigt der Betafaktor?

A

Zeigt wie volatil das Unternehmen im Vergleich zum Gesamtmarkt ist

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14
Q
  1. Stufe: Ermittlung der Kapitalkosten:

Als Zinssatz für die risikolose Kapitalmarktanlage (i) wird meist was gewählt?

A

die Rendite von Bundesanleihen (z.B. 2%)

(in DE, bzw. eig. auch Europe glaub)

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15
Q
  1. Stufe: Ermittlung der Kapitalkosten:

Als Rendite des Marktportfolios (also rsubm) wird i.A. was verwendet?

A

die Rendite des DAX-Index (z.B. 6%) -> in DE

(vers. Möglichkeiten)

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16
Q
  1. Stufe: Ermittlung der Kapitalkosten:

1) Was bedeutet ein beta von 1?

2) Was ein beta < 1?

3) Was ein beta > 1?

4) Was ein negatives beta?

A

1) Geschäftsrisiko des betrachteten Unternehmens verhält sich wie das Risiko des gewählten marktrepräsentativen Aktienindex

2) Geschäftsrisiko des betrachteten Unternehmens liegt unter dem allgemeinen Marktrisiko (Aktie ist weniger volatil/schwankt schwächer als Markt)

3) Geschäftsrisiko des betrachteten Unternehmens liegt über dem allgemeinen Marktrisiko (Aktie ist volatiler/ schwankt stärker als Markt)

4) Aktie entwickelt sich gegenläufig zum Markt (eher Theoretischer Fall)

17
Q
  1. Stufe: Ermittlung der Kapitalkosten:

Welche Probleme ergeben sich bei der Verwendung und Bestimmung des beta? (2)

A

Bei der Verwendung eines einheitlichen Wertes (wie beta) für ein Unternehmen werden:
- weniger riskante Unternehmensbereiche benachteiligt
- riskantere Bereiche bevorteilt

18
Q
  1. Stufe: Ermittlung der Kapitalkosten:

Wie könnte ein beta eines nicht börsennotierten Unternehmens bestimmt werden? (3)

A

Orientierung an Referenzunternehmen

Orientierung an der Branche

durch Quantitativ ermittelte Modelle, die beta anhand z.B. der Kostenstruktur, Renditeschwankungen, Gewinnschankungen der letzten Jahre ermitteln/simulieren

19
Q
  1. Stufe: Bestimmung des Eigenkapitalwertes

Wie lautet die Formel?

A

Barwert der FCF

Marktwert des EK =

Summe aus Barwert der operativen FCF (inkl. dem Barwert der ewigen Rente (bzw. Continuing Value (CV))

+

Summe aus Barwert der nicht operativen FCFs (kein CV)

+

Marktwert des betriebsnotwendigen Vermögens

-

Marktwert des FK

Zusatz (siehe auch slide 260):

Summe aus Barwert der operativen FCF (inkl. dem Barwert der ewigen Rente der Cash Flows (bzw. Continuing Value (CV))

+

Summe aus Barwert der nicht operativen FCFs (kein CV)


MW des GK
=
ganze obere Formel ohne den Abzug von Marktwert des FK

20
Q
  1. Stufe: Bestimmung des Eigenkapitalwertes

Eine detaillierte Cashflow Planung erfolgt nur für einen begrenzten Zeitraum.

Der Wert der Cashflows darauf folgenden Perioden wird in einem Continuing Value (Barwert der ewigen Rente der Cashflows) zusammengefasst.

Dieser Wert ergibt sich aus dem BW der ewigen Rente der Cashflows.

CV = ??

A

CV = oFCFsubCV / (WACC - g)

Mit:
CV: Continuing Value

oFCFsubCV: konstanter operativer Free Cashflow der Continuing Value Perioden (oft letzter Wert aus Detailplanungsphase)

g: Wachstumsrate (eine unterstellte jährliche Wachstumsrate der Cashflows) -> max. 2-3%

21
Q

Continuing Value

Welcher Werte könnte für die Wachstumsrate g beispielswese angesetzt werden?

A

Bspw.:
- das mittlere Branchenwachstum
- die Inflationsrate

-> max. 2-3% (!)

22
Q

Warum sollte die Wachstumsrate g nicht höher als 2-3% gewählt werden?

A

Der Continuing Value (Barwert der ewigen Rente der CF) macht i.d.R. bereits 50% oder mehr des Gesamtunternehmenswertes aus.

-> ein noch höheres g würde zu einem noch höheren Anteil des CV führen, welcher sowieso schon kritisch betrachtet werden muss

23
Q

Wie kann der Unternehmenssteuersatz s berechnet werden, der für die Berechnung des WACC benötigt wird?

A

s =
Körperschaftssteuer (KSt)
x
(1+ Solidaritätszuschlag(SolZ))
+
Gewerbesteuer (GewSt)

-> GewSt =
GewSt-Hebesatz
x
GewSt-Messzahl

24
Q

Wenn die EK-Rendite steigt, so steigt auch der WACC.

Wahr/Falsch?

A

WAHR!
-> weil EK-Rendite teil des WACC und Steigerung erhöht den WACC

25
Q

Der Risikofaktor Beta gibt an, wie stark die Aktie eines Unternehmens im Vergleich zum Markt schwankt.

Korrekt/Nicht korrekt?

A

Korrekt

26
Q

Der Steuersatz s berücksichtigt die Gewerbe- und Einkommensteuer.

Richtig/Falsch?

A

FALSCH
-> nicht die Einkommensteuer!
-> er berücksichtigt die Gewerbe- und Körperschaftssteuer (Solidaritätszuschlag ja auch!?)

27
Q

Das Zirkularitätsproblem beschreibt die gegenseitige Abhängigkeit von Kapitalkosten sowie den Marktwerten des Eigen- und Fremdkapitals.

Richtig/Falsch?

A

RICHTIG

28
Q

Der Continuing Value beschreibt den Wert der detaillierten Cash Flow Planung.

Wahr/Falsch?

A

FALSCH!
-> stellt die ewige Rente dar (also das was über die Detailplanung hinaus durch das Unternehmen erwirtschaftet wird)