Anreizsyst, Princ.-Agen.-Th. (6.Ü) Flashcards

1
Q

Welche Bestandteile sollte ein Anreizsystem umfassen?

A

Ein Anreizsystem sollte aus zwei Teilmengen bestehen, die durch Kriterium-Anreiz-Relationen zu einem System zusammengeführt werden:

  1. Anreize (monetär & nicht-monetär)
    (–> Die Gesamtheit der Anreize umfasst alle vorgesehenen Belohnungen und Bestrafungen, die innerhalb des spezif. Anreizsystems festgelegt sind)
  2. Bemessungsgrundlage (Kriterium)
    (–> Die Gesamtheit der Bezugsobjekte (Kriterien) umfasst alle Bemessungsgrundlagen auf deren Basis die Entlohnungen oder Bestrafungen berechnet werden)
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2
Q

Erörtere die grundlegenden Anforderungen, die allgemein an Anreizsysteme zur Lösung vertikaler Koordinationsprobleme zu stellen sind! (8)

A

Allgemein:
1) Nachvollziehbarkeit & Verständlichkeit

2) Kongruenz zws. Unternehmens- und Individualziel bzw. Kongruenz zwischen dem Ziel des Prinzipals und dem des Agenten

3) Fähigkeit zur Induzierung wahrheitsgemäßer Berichterstattung

4) Motivationswirkung

5) Absicherung gegen Kollusionsgefahr

6) Gerechtigkeit

7) Mehrperiodige Anreizwirkung

8) Wirtschaftliche Realisierbarkeit

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3
Q

Definieren Sie die grundlegenden Begriffe und erläutern Sie die wesentlichen
Annahmen der Prinzipal-Agenten-Theorie. (Detaillierte Version)

A

Die Prinzipal-Agenten-Theorie betrachtet die VERTRAGLICH gestaltete Beziehung von Auftraggeber (Prinzipal) und Auftragnehmer (Agent).

–> Ziel: unter den Annahmen von asymmetrischer Informationsverteilung und Interessenkonflikten diese Beziehung aus Sicht des Prinzipals optimal zu gestalten.

Definition Prinzipal, Agent:

  • Prinzipal: Auftraggeber (z.B. Aktionär, Vorgesetzter, Kunde)
  • Agent: Auftragnehmer (z.B. Vorstand (Agent des Aktionärs), Mitarbeiter (Agent des Vorgesetzen), Lieferant (Agent des Kunden))

Wesentliche Annahmen erläutert:

  • Informationsasymmetrie: Auftraggeber und Auftragnehmer verfügen nicht über die gleichen
    Informationen. Zumindest zu einem Zeitpunkt besitzt eine der Parteien (im Regelfall der Agent) einen
    Informationsvorteil gegenüber der anderen Partei (im Regelfall der Prinzipal). Dieser
    Informationsvorteil kann zur Verfolgung eigener Interessen genutzt werden.
  • Interessenkonflikte: beide Parteien verfolgen nicht zwangsläufig identische Interessen
  • Umweltunsicherheit: Zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses herrscht Unischerheit über die in Zukunft eintretenden Umweltzustände und damit über die Entwicklung der Prinzipal-Agent-Beziehung
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4
Q

Nenne alle zentralen Begriffe und Annahmen der Prinzipal-Agent-Theorie! (Kurzversion) (5)

A

Es existiert eine Entscheidungssituation mit mind. 2 eigennützig und rational handelnden Parteien (i.e. Prinzipal und Agent)

Es bestehen Interessenkonflikte zwischen den Parteien

Die Informationen zwischen den Parteien sind asymmetrisch verteilt

Die Beziehung zwischen den Parteien wird durch einen VERTRAG geregelt (Kompetenzzuweisung an den Agenten); beide Parteien erwarten einen Mindestnutzen

Das (Kooperations-) Ergebnis resultiert aus der Kombination der Entscheidungen des Agenten mit dem eingetretenen Umweltzustand, der ex ante ungewiss ist

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5
Q

Nenne ein Beispiel für eine real existierende Prinzipal-Agent-Beziehung und erörtere kurz, warum und inwieweit diese die allgemeinen Charakteristika einer solchen Beziehung erfüllt.

A

Verhältnis zws. den Eignern und dem Management eines Unternehmens:

  • Die Anteilseigner bzw. Aktionäre des Unternehmens beauftragen den Vorstand mit einem renditemaximalen Kapitaleinsatz und statten ihn mit einem entsprechenden Entscheidungsspielraum aus
  • Unter der Annahme von zumindest teilweise im Konflikt stehenden Interessen zwischen den Parteien ist es nicht gewährleistet, dass der Vorstand die Ziele der
    Anteilseigner verfolgt
  • Anteilseigner können jedoch aufgrund der asymmetrisch verteilten Informationen
    nicht immer beurteilen, ob Entscheidungen in ihrem Sinne getroffen worden sind.
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6
Q

Stellen Sie den zeitlichen „Ablauf“ einer Prinzipal-Agent-Beziehung verbal und
graphisch dar.

A

siehe slide 14 + 15 (!)

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7
Q

Erörtern Sie vergleichend unterschiedliche Formen der Informationsasymmetrie.
-> Berücksichtigen Sie hierbei neben dem zeitlichen Verlauf, den Ursachen und den
spezifisch resultierenden Problemen auch etwaige Lösungsansätze auf allgemeiner
Ebene.

(jew. zeitl. Verlauf, Ursache, Problem, Lösung)

A

Formen der Informationsasymmetrie:

1) Hidden Information:

Zeitlicher Verlauf: Asymmetrie besteht VOR der Entscheidung des Agenten

Ursache: Prinzipal kann NICHT vom beobachtbaren Ergebnis auf die Handlung des Agenten schließen

Problem: Gefahr durch Moral Hazard
-> Die Gefahr, dass Agent den Handlungsspielraum opportunistisch zur Verfolgung eigener Interessen nutzt

Lösung für Problem:
Einsatz von Anreiz- und Kontrollmechanismen geeignet, durch die der Agent zu Entscheidungen im Sinne des Prinzipals bewegt werden soll

2) Hidden Information:

Zeitlicher Verlauf: die Informationen sind bis zum Zeitpunkt der Entscheidung des Agenten symmetrisch verteilt und erst DURCH Entscheidung (i.e. action) des Agenten anschließend asymmetrisch

Ursache: Agent erhält NACH Vertragsschluss (aber noch VOR seiner Entscheidung) relevante Informationen, die die Optimalität einer Entscheidung beeinflussen, aber dem Prinzipal verborgen bleiben.

Problem: Gefahr durch Moral Hazard
-> Die Gefahr, dass Agent den Handlungsspielraum opportunistisch zur Verfolgung eigener Interessen nutzt

Lösung für Problem:
-> wie bei Hidden Action(!)

3) Hidden characteristics (Spezialfall der hidden information)

Zeitlicher Verlauf: Asymmetrie besteht bereits VOR Vertragsschluss

Ursache: Prinzipal sind die Eigenschaften des Agenten oder der von ihn angebotenen Leistung unbekannt

Problem: Gefahr der adverse selection
–> Gefahr, dass es zu einer Kooperation mit einem Vertragspartner kommt, der aus Sicht des Prinzipals für die entsprechende Aufgabe nicht geeignet ist.

Lösung: unterschiedliche Ansätze, um das Informationsgefälle vor Vertragsabschluss zu reduzieren (wie Screening, signalling und self-selection)

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8
Q

Was kann als Kriterium für die Effizienz von Prinzipal-Agent-Beziehungen herangezogen werden?

A

Agency costs (!)

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9
Q

1) Diskutieren Sie den Begriff der agency costs.

2) Gehen Sie hierbei insbesondere auf deren Komponenten sein: ?? (3)

A

1) “Agency costs”:

Informationenasymmetrien führen zu Abweichungen von first best-Lösung zu sog. second best-Lösung

Differenz zwischen der first best- und second best-Lösung wird als “agency cost” bezeichnet.
-> Die Kosten sind ein Kriterium für die Effizienz unters. Prinzipal-Agent-Beziehungen

2) Die agency costs lassen sich grundlegend in 3 Komponenten zerlegen:

Überwachungs- und Kontrollkosten des Prinzipals:
- Umfassen alle Bemühungen des Prinzipals, seinen Informationsnachteil ggü. dem Agenten zu verkleinern
- Hierzu zählen:
-> Kosten der Vertragsgestaltung und für Beobachtung des Agenten
-> Kosten für Kontrollen in Form von Budgetrestriktionen

Garantie- bzw. Bündniskosten des Agenten:
- Alle Anstrengungen, die der Agent selber unternimmt, um die Informationsasymmetrie zwischen ihm und dem Prinzipal zu verringern
- Der Agent muss quasi versichern, dass er dem Prinzipal keinen direkten Schaden zufügt (z.B. Geheimhaltungspflicht über Betriebsgeheimnis)

Residualverlust:
- Wohlfahrtsverlust, der aus der Abweichung des Realzustands vom (idealisierten) Zustand vollkommener Informationen resultiert

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10
Q

Die agency costs lassen sich grundlegend in drei Komponenten zerlegen: ??

A

Überwachs- und Kontrollkosten des Prinzipals

Garantie- bzw. Bündniskosten des Agenten

Residualverlust

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11
Q

Lese die Fallbeschreibung!

-> beantworte die Fragen und vergleiche mit der Lösung in Übung!

A

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