Rheumatoide Arthritis Flashcards

1
Q

Was ist eine rheumatoide Arthritis?

A

Eine systemische rheumatische Erkrankung mit chronischem Verlauf, bei welcher es zu einem entzündlichen Befall mehrerer Gelenke (Polyarthritis) mit symmetrischer Verteilung kommt.
3/4 der Betroffenen sind Frauen

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2
Q

Was passiert bei Rheuma?

A

Es kommt zu einer Autoimmunreaktion, welche zu der Zerstörung der Gelenke führt. Warum das passiert ist aktuell unbekannt.

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3
Q

Wie verläuft die Erkrankung & welche Gelenke sind häufig betroffen?

A

> Hände, Füße & Kniegelenke sind häufig betroffen
später kommen Schulter, Ellenbogen, die Halswirbelsäule & Hüfte dazu.
es sind typischerweise mehrere Gelenke (symmetrisch) betroffen: Polyarthritis
verschlechtert sich i.d.R. langsam
bei jüngeren Patienten ist zu Beginn oft nur ein großes Gelenk betroffen (Monoarthritis)

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4
Q

Was sind typische Symptome zu Beginn der Erkrankung?

A

> Morgensteifigkeit, die Beweglichkeit verbessert sich durch Gebrauch nach >60 Minuten
symmetrische Schwellung (v.a. der Fingergelenke)
rasche motorische & geistige Ermüdbarkeit

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5
Q

Zu welchen Symptomen kommt es nach Wochen bis Monaten?

A

> Ruheschmerz
Bewegungseinschränkung
Druckempfindlichekit
beginnende Deformierung der befallenen Gelenke
systemische Auswirkungen: Erschöpfung, Fieber & Gewichtsverlust

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6
Q

Was ist im Spätstadium zu beobachten?

A

> eingesteifte & deformierte Gelenke (tw. Kontrakturen)
Sehnenscheidenentzündungen
Schleimbeutelentzündungen
subkutane Rheumaknoten in der Nähe von Gelenken

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7
Q

Welche inneren Organe können beispielsweise betroffen sein & zu welchen Erkrankungen kann es führen?

A
  1. Lunge: Pneumonie, Pleuritis, Lungenfibrose
  2. Herz: Myokarditis, Perikarditis
  3. Augen: Skleritis, Uveitis, Keratokonjunktivitis
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8
Q

Wie kann man Rheuma diagnostizieren?

A

> Anamnese: Symptome werden oft genannt
körperliche Untersuchung: Gelenkveränderungen, symmetrischer Gelenkbefall, Rheumaknoten in der Nähe von Gelenken
BE: Rheumafaktor (tw. erst nach 3-6 Monaten positiv, selten wird er auch bei Gesunden nachgewiesen)
Röntgen: gelenknahe Osteoporose im Frühstadium, Gelenkzerstörung im Spätstadium
internistische & augenärztliche Untersuchung um den möglichen Befall von inneren Organen & den Augen zu erkennen

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9
Q

Wie ist die Prognose?

A

Rheuma ist nicht heilbar, man kann nur die Gelenkzerstörung aufhalten.

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10
Q

Wie therapiert man im Schub?

A

Man verabreicht schmerz- & entzündungshemmende Medikamente wie NSAR & Glukokortikoide zusätzlich zur Langzeittherapie.

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11
Q

Wie sieht die medikamentöse Langzeittherapie aus?

A

> Basismedikamente wie Gold & MTX, deren Wirkung beginnt aber erst nach mehreren Wochen bis Monaten
wenn sie nicht wirken kann man allein oder zusätzlich Biologika einsetzen
-> genetisch hergestellte Proteine, welche Entzündungsbotenstoffe herabsetzen
-> z.B. Tumornekrosefaktor (TNFα) wie Rituximab können die Arthritis am Gelenk vollständig stoppen

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12
Q

Was sollte zusätzlich zur medikamentösen Langzeittherapie gemacht werden?

A

Konsequente Bewegungstherapie, so können EInschränkungen verbessert & vermieden werden.

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13
Q

Welche Informationen kann man dem Patienten als Pflegekraft bezüglich des Medikaments MTX geben?

A

> Wirkung tritt erst nach Wochen bis Monaten ein
-> die Zeit muss mit symptomatischen Medikamenten wie NSAR & Glukokortikoiden überbrückt werden
es wird anfangs oft verwendet, da es sehr wirksam ist
es wird 1x/Woche als Tablette oder Injektion verwendet
Nebenwirkungen: Übelkeit, Haarausfall, Mukositis
Empfehlung es Abends zu nehmen/spritzen, so kann die Übelkeit tw. verschlafen werden
darf nicht täglich eingenommen werden, kann zu Nebenwirkungen wie starker Mukositis, blutiger Diarrhö, Schmerzen & Entzündungen des MDT führen
häufig wird Folsäure 24h nach MTX Gabe genommen
Anleitung im subkutan spritzen

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14
Q

Was ist wichtig in Bezug auf die medikamentöse Therapie?

A

> wenn die Therapie nicht beibehalten wird, kann sich die Gelenksituation schlimmer werden
man sollte Ängste nehmen ohne Nebenwirkungen zu verharmlosen

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15
Q

Was ist für die Pflegekraft wichtig zu wissen in Bezug auf die Gabe von Biologika? Was kann passieren?

A

> wird in regelmäßigen Abständen als Infusion verabreicht
bei manchen Medikamenten bekommen sie vorher eine Prämedikation
die VZ müssen während der Infusion engmaschig kontrolliert werden
es kann zu allergischen Reaktionen kommen, deshalb muss eine mögliche Notfallversorgung gewährleistet sein
-> Zeichen sind: Atemnot, Schüttelfrost, Schwindelgefühl & Unwohlsein
-> der Arzt muss sofort informiert werden, bestenfalls durch eine 2. PK, man lösst den Patienten nicht allein
-> VZ überwachen & evtl. O2 geben
-> Notfallmedikamente & Infusion nach Anordnung verabreichen

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16
Q

Was ist in einem Rheumapass enthalten?

A

In ihm ist die aktuelle Therapie, die letzten Röntgenaufnahmen, Kontrollterime & Medikamente welche aufgrund von Unwirksamkeit oder Nebenwirkungen abgesetzt wurden.

17
Q

Welche Hilfsmittel kann der Patient verwenden?

A
> Griffverdickungen für Stifte
> Gehstützen, Rollator
> lange & dicke Griffe
> Reiß- & Klettverschlüsse
> Haltegriffe in Toiletten
18
Q

Worauf müssen die Patienten & Pflegekräfte achten in Bezug auf mögliche Nebenwirkungen?

A

> Magenschmerzen & Stuhlfarbe (Teerstuhl) können Zeichen für Blutungen sein
RR: Hypertonie durch NSAR, Herzinsuffizienz durch Biologika
BZ: Diabetes durch Kortison

19
Q

Was für physikalische Therapien können durchgeführt werden?

A

> während einem akuten Schub empfinden die meisten Patienten trockene Kälte als angenehm
-> nie direkt auf die Haut legen, nicht länger als 20 Minuten
Patienten mit Sekundärarthrosen empfinden Wärme häufig als angenehm
-> nicht zu warm, es kann zu Verbrennungen führen
im Allgemeinen ist es sehr individuell, manche führen es umgekehrt durch

20
Q

Weshalb ist die Sturzgefahr erhöht und was muss man beachten?

A

> durch die Bewegungseinschränkungen bedingt durch die Schmerzen ist sie erhöht
bei Osteoporose sind die Stürze besonders gefährlich

21
Q

Was führt man in Bezug auf die Sturzprophylaxe durch?

A

> nicht auf frisch gewischten Böden gehen
rutschfeste Matten in Duschen
rutschfeste Schuhe
Bremsen anziehen bei SItzwägen
Zimmer aufräumen
Hilfsmittel wie Gehstützen müssen gut erreichbar sein
Haltestangen entlang der Wände, so kann der Patient sich durchgehend festhalten

22
Q

Was sollte man bei der Körperpflege & Kleidung beachten?

A

> trotz Morgensteifigkeit & Schmerzen muss die Selbstständigkeit unterstützt werden
Kortison & Analgetika früh am Morgen einnehmen
Morgentoilette so planen, dass der Patient sich aktiv daran beteiligen kann (Ressourcen fördern, Hilfsmittel verwenden)
Kleidung & Schuhe mit Reiß- & Klettverschlüssen
vorne verschließbare Oberteile & BHs
Knöpfhilfen
evtl. benötigen sie Hilfe bei der Säuberung nach dem Toilettengang
Fußpflege ist notwendig um Druckgeschwüre zu vermeiden
-> Füße genau inspizieren, Rötungen & Druckstellen versorgen, Haut sorgfältig abtrocknen & pflegen, regelmäßig eincremen

23
Q

Was ist hilfreich beim Schlafen?

A

> manche Patienten tragen spezielle Nachtschienen um Schmerzen zu verringern, dabei benötigen sie evtl. Hilfe
die Höhe der Bettkante sollte so eingestellt sein, dass er ohne Kraftaufwand aufstehen kann

24
Q

Wie kann man die Patienten in Bezug auf die Ernährung informieren bzw. ihnen helfen?

A

> sie benötigen tw. Hilfe beim Schneiden von Fleisch & harten Speisen
man sollte ihnen Hilfe anbieten, ohne sie zu unterfordern
Flaschen bereits geöffnet ans Bett stellen
es gibt keine spezielle Diät, allerdings berichten viele Patienten Schübe zu entwickeln, nachdem sie manche Nahrungsmittel zu sich genommen haben (häufig Schweinefleisch)
Übergewicht sollte vermieden werden
ausreichende Ernährung mit ausreichend Ballaststoffen
kalziumreiche Kost zur Vermeidung von Osteoporose
Alkoholkonsum verringern, da die Leber bereits durch die Medikamente belastet wird
Rauchen beeinflusst den Verlauf negativ

25
Q

Zu was kann man zusätzlich Informationen geben?

A

> Slebsthilfegruppen (Deutsche Rheumaliga e.V.)
Sozialdienst, Fragen zur Alltagsbewältigung
ergotherapeutische Schulungen als Hilfe zur Alltagsbewältigung