Leukämie Flashcards
Was ist eine ALL?
Akute lymphatische Leukämie
Es kommt zu einer unkontrollierten Vermehrung der Vorläufer der B- & T-Lymphozyten, diese Blasten werden in großer Zahl ins Blut ausgeschwemmt und verdrängen die normale Blutbildung.
Die häufigste Krebserkrankung in Kindesalter.
Was ist eine AML?
Akute myeloische Leukämie
Es kommt zu einer unkontrollierten Vermehrung der Granulozyten & Monozyten (aus der myeloischen Reihe), diese Blasten werden in großer Zahl ins Blut ausgeschwemmt und verdrängen die normale Blutbildung.
Es kommt häufiger bei Erwachsenen vor, desto älter man ist, desto höher ist das Risiko zu erkranken.
Wodurch entsteht eine akute Leukämie?
> in den meisten Fällen findet man keine Ursache
Pat. mit Trisomie 21 erkranken häufiger an ALL
Knochenmarksschäden, z.B. durch Zytostatika oder Chemikalien können Mutationen hervorrufen, welche zu einer Leukämie führen können
Was sind typische Symptome einer akuten Leukämie?
> Abgeschlagenheit, Fieber, Schwäche, Nachtschweiß, Gewichtsverlust (unspezifische Symptome)
Infektanfälligkeit durch Neutropenie
Blutungsneigung durch Thrombozytopenie (vermehrt blaue Flecken, Petechien)
Hepatosplenomegalie
geschwollene Lymphknoten bei ALL
angeschwollenes Zahnfleisch bei AML
Knochenschmerzen durch die Ausbreitung der Zellen im Knochenmark
Wie kann man eine akute Leukämie diagnostizieren?
> Anamnese, körperliche Untersuchung
BE: Blasten & eine erhöhte Leukozytenzahl können nachgewiesen werden, alle anderen Blutzellen sind vermindert
KMP: zu hohe Blastenzahl und Verdrängung der normalen blutbildenden Zellen ist sichtbar
Sono, Röntgen, CT, MRT, Szintigrafie: Lokalisation
LP: bei Verdacht auch Befall der Hirnhäute
Wie & warum ordnet man Leukämie ein?
Die Einordnung ist notwendig, da jeder Leukämie-Typ anders angegriffen werden kann, d.h. danach richtet sich die Therapie.
Anhand der biochemischen, immunologischen & genetischen Besonderheiten der Krebszellen wird der Typ eingeordnet.
Was für Therapieformen gibt es?
> Chemotherapie/Zytostatikatherapie
hämatopoetische Stammzelltransplantation
Symptomatische Therapie
spezifische & unspezifische Immuntherapie
Was wird bei einer Chemotherapie gemacht?
Das Ziel ist es die Krebszellen zu vernichten, dies wird in 3 Schritten durchgeführt
1. Remissionsinduktionstherapie: innerhalb kurzer Zeit wird die Zahl der Krebszellen stark reduziert, so lassen Symptome nach
2. Reinduktionstherapie: die übrig gebliebenen Zellen sollen abgetötet werden, die Genesung soll stabilisiert werden
3. Erhaltungstherapie: soll vor einem Rezidiv schützen
Man verwendet verschiedene Zytostatika, z.B. Vincristin
Bei ALL mit Befall des Gehirns bzw. der Liquorräume wird MTX intrathekal verabreicht.
Was wird bei einer symptomatischen Therapie gemacht?
- Der Patient wird vor Infektionen mit Bakterien & Pilzen geschützt (Antibiotika, Antimykotika & Hygienemaßnahmen)
- Man ersetzt die verdrängten & angegriffenen Zellen mit EKs & TKs
- Ein Tumorlysesyndrom wird vermieden, indem man Allopurinol gibt und eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr gewährleistet
Wann sind die Patienten besonders infektanfällig?
Nach der Chemotherapie, vor & nach der Stammzelltransplantation, da die körpereigenen Abwehrzellen zerstört wurden.
Wann führt man eine hämatopoetische Stammzelltransplantation durch?
Bei einer ALL wenn es zu einem Rezidiv gekommen ist oder in der ersten Remission.
Bei einer AML versucht man allen Patienten eine Stammzelltransplantation zu ermöglichen, da ihre Chancen mit alleiniger Chemotherapie deutlich schlechter sind, sie müssen dafür durch die Chemo eine Remission erreicht haben, infektfrei & nicht zu alt sein.
Was ist die spezifische & unspezifische Immuntherapie?
spezifische: bestimmte Antikörper, welche an bestimmten Stellen der Krebszellen angreifen können
unspezifische: Medikamente, welche die Kommunikation zwischen den Zellen behindert
Wie ist die Prognose?
ALL: 80% aller Kinder & Jugendlichen überleben langfristig, bei Erwachsenen sind es <50%
AML: je älter die Patienten, desto schlechter sind die Prognosen
Es ist im allgemeinen abhängig von: Alter, Einordnung, Zeit bis zur Remission durch Zytostatika
Worauf achtet man bei der Gabe von Zytostatika?
> genaue Patientenbeobachtung + Monitoring
Paravasate vermeiden bzw. erkennen, Einstichstelle genau beobachten, nach Schmerzen etc. fragen
bei Verdacht sofort die Infusion stoppen & den Arzt informieren
er aspiriert so viel wie möglich, ordnet je nach Substanz spezifische Maßnahmen an
genaue Doku!!
Paravasate können gewebenekrotisierend wirken
Welche Formen von Übelkeit/Erbrechen gibt es während einer Chemotherapie?
> innerhalb von 24h
2-5 Tage nach der Gabe (verzögerte Form)
antizipatorisches Erbrechen (psychisch bedingt, beginnt vor o. beim Therapiestart, durch negative Erfahrungen & Ängste)