Nephrotisches Syndrom Flashcards
Was ist ein nephrotisches Syndrom?
Die Kombination von Proteinurie (>3-3,5 mg/dl), Hypoproteinämie (verminderte Proteinkonzentration im Blut), Hyperlipoproteinämie (erhöhte Blutfettwert) & Ödemen.
Was sind Ursachen?
> Diabetes mellitus
Systemerkrankungen wie Lupus
nephrotoxische Medikamente wie NSAR
häufig mit einer Glomerulonephritis
Was passiert bei einem Nephrotischem Syndrom?
> die Filterfunktion der Glomeruli ist gestört
Proteinurie & Albuminverlust
die Leber versucht den Albuminverlust auszugleichen, es wird vermehrt Albumin synthetisiert
dabei werden auch Fette produziert -> Hyperlipoproteinämie
bestimmte Gerinnungsfaktoren (Antithrombin) gehen verloren
Immunglobuline gehen verloren ( erhöhtes Infektionsrisiko)
Was passiert durch den Albuminmangel?
Der kolloidosmotische Druck ist vermindert.
> es kommt zu Ödemen, die Flüssigkeit schneller ins Bindegewebe strömt
> dadurch kommt es zur Hypovolämie, also zum Flüssigkeitsverlust im Blut
> mit dem Verlust der Gerinnungsfaktoren besteht ein erhöhtes Thromboserisiko
> durch die Hypovolämie werden Kompensationsmechanismen gestartet um den RR aufrecht zu erhalten
1. RAAS (Renin-Angiotensin-Aldosteron-System), Vasokonstriktion & erhöhte Rückresorbtion von Na+ & H2O
2. ADH (antiduretisches Hormon), vermehrte Rückresorption von Na+ & H2O
-> durch beide wird die Ödembildung verstärkt
Welche Symptome sind typisch?
> Ödeme, v.a. an Knöcheln & Augenlidern
Infektanfälligkeit
tw. Thrombosen
bei fortgeschrittenen Formen Niereninsuffizienz Zeichen (Oligure, Hypertonie)
Wie kann man es diagnostizieren?
> Anamnese & körperliche Untersuchung (Auslöser wie Glomerulonephritis, Ödeme?)
BE: Retentionsparameter (Krea, Harnstoff) erhöht, Hyperlipoproteinämie, verminderte Albumine & Immunglobuline
24h Sammelurin: Ausmaß der Proteinurie
Sono
Nierenbiopsie
Wie kann man ein nephrotisches Syndrom therapieren?
> Behandlung der Ursache
nephrotoxische Substanzen weg lassen
salzarme Ernährung
RR Senkung (ACE Hemmer), abhängig von der verbleibenden Nierenfunktion
Diuretika um die Ödeme auszuschwemmen (anfangs kaliumsparende, später Furosemid)
Thromboseprophylaxe mit Heparin oder Marcumar
Immunsuppression (Glukokortikoide)
Behandlung der Hyperlipoproteinämie mit Statinen
bakterielle Infektionen mit Antibiotika behandeln
Impfen aufgrund der Infektanfälligkeit
evtl. Albuminsynthese
Was kann man pflegerisch in Bezug auf Ödeme tun?
> genaue Patientenbeobachtung
Doku von Veränderungen
z.B. Beinumfang messen
Atemprobleme können ein Zeigen für ein Lungenödem oder einen Pleuraerguss sein
Zunahme vom Bauchumfang frühzeitig erkennen
Körpergewicht täglich kontrollieren
Flüssigkeitsbilanz
Diuretikatherapie durchführen & überwachen
Was kann man als Pflegekraft machen?
> VZ kontrollieren um kreislaufbelastende Auswirkungen & Überwässerungen frühzeitig zu erkennen
über die Infektionsgefahr aufklären
Hygienemaßnahmen durchführen
Infektionsprophylaxe
z.B. Antibiotikatherapie überwachen & auf Nebenwirkungen achten
Halsschmerzen & erhöhte Temperaturen können Zeichen für eine Infektion sein
evtl. körperliche Schonung oder Bettruhe
je nach AZ bei der Körperpflege unterstützen
Throboseprophylaxe
Eiweißzufuhr 0,6-0,8g/KgKG (pflanzliche Eiweiße bevorzugen)
fettreduzierte Ernährung
ballaststoffreiche Ernährung
evtl. kaliumarme Ernährung
evtl. Trinkmengenbeschränkungen einhalten