Opioide Flashcards
Dihydrocodein
- schwach wirksames opioid -oft in Hustensaft, antitussivum- wird zu ca 10% in dihydromorphin umgewandelt durch cyp2D6-> genetische polymorphismen, Variable Aktivität bei verschiedenen Patienten- dihydromorphin hat geringe analgetische wirkung, oft in kombipräparaten angewendet, aber gute Antitussive Wirkung bei niedriger Dosierung ,Cave UAW: Kleinkinder empfindlicher als erwachsene, nutzen-Risiko-Abwägung
Tilidin
- schwach wirksames opioid
- Aktivierung in Leber zu nortilidin
- Tropfen BTM pflichtig, retardierte Präparate nur rezeptpflichtig
- meist Kombi mit Naloxon -> wird bei oraler Einnahme ausgeschieden, aber bei i.v. Aktiv-> keine euphorisierende Wirkung, Verhinderung von Missbrauch
Morphin
Schlechte resorption, metabolisierung, Renale Ausscheidung
;BTM pflichtig
;agonist an μ : +++, δ : +, κ : + -> stark analgetisch
;referenzsubstanz mit analgetischer Potenz = 1
;relativ hydrophil-> langsames anfluten-> Wirkung nach 15min bei i.v.
;metabolisierung:
a) in Morphin-3-glucuronid= inaktiv
b) in Morphin-6-glucuronid= aktiv, geht in ZNS und Niere
UAW häufig Obstipation
Oxycodon
- Gute Resorption
- leberunabhängiger abbau
- Ausscheidung biliär und renal
- lange wirkdauer-> retardierte Form
- BTM-pflichtig
- wirksam bei neuropathischen schmerzen
Buprenorphin
- Partieller agonist am μ-Rezeptor
- lange Wirksamkeit (8-12h);starke rezeptorbindung -> durch Naloxon nicht zu verdrängen, doxapram zur Stimulation atemzentrum
- BTM-pflichtig ;Anwendungsformen parenteral, sublingual, transdermal
- substitutionstherapie
- antagonist am κ- Rezeptor
- geringere intrinsische Aktivität als Morphin -> Low ceiling-Effekt, beim Menschen nicht so relevant
- bei Gabe nach Morphin: partiell antagonistische Wirkung möglich
- -> “nie partiellen agonist nach vollständigem!”
Fentanyl
- I.v. Schnelle Wirkung (1-5min.)
- kurze wirkdauer(5-30min, gut steuerbar)
- opioid-narkotikum
- parenteral bei op, transdermal zB bei tumortherapie
Methadon
- Orale Bioverfügbarkeit >50%, sehr lange Wirkdauer (>24h), langsames an-/abfluten
- BTM-pflichtig
- Therapie chronischer Schmerzen (seltenere Gabe nötig)
- substitutionatherapie (keine Euphorie erzeugbar)
Naloxon
Therapie bei Opioidintoxikation
Kompetitiver antagonist
Tramadol
- schwach wirksames opioid
- zusätzliche Hemmung Wiederaufnahme NA & serotonin aus syn. Spalt
- aktiviert μ- Rezeptoren
- nicht BTM pflichtig
- häufig Übelkeit, geringe Obstipation weil Bindung an μ-Rezeptor schwach
Opioide allgemein
Begriffe:
Opium: Saft des schlafmohns
Opiate: natürlich vorkommende alkaloide, zB Morphin, Codein
Opioide: halb- oder vollsynthetische liganden von opioidrezeptoren
Opioide greifen direkt in schmerzleitung ein, in absteigenden hemmenden Schenkel
Opioidrezeptoren:zentralspinal,supraspinal, peripher (zB nervenplexus darmwand), 7TM domänen, Gi gekoppelt, Beta/Gamma UE verringert öffnungswahrscheinlichkeit präsynaptischer Ca2+ Kanäle, Alpha UE aktiviert postsynaptischen K+ Kanal -> hyperpolarisation
(Körperliche)Abhängigkeit:
BeiAbsetzenderSubstanztretenkörperlicheSymptomeauf(grippeähnlicheSymptome,Erbrechen,Krampfanfälle)
→langsamesAbsetzennachlängererTherapie
PsychischeAbhängigkeit,Sucht:
ZwanghafterKonsum,KontrollverlustüberSubstanzgebrauch,EinengungaufSubstanzgebrauch,selbstschädigendesVerhalten
Grundlage:Aktivierungvonµ-Rezeptorenin Area tegmentalis ventralis-> FreisetzungvonDopamin →VerstärkungdesBelohnungssystemsimNucl.accumbens
Vermeidbar durchoraleGabe(langsameres anfluten) vonausreichendenDosierungenvonretardiertenOpioidennachfestemZeitschemabeiopioidsensitiven Schmerzen
Toleranzentwicklung:
FürdiegleicheWirkungwirdmehrSubstanzbenötigt
StärkerausgeprägtinBezugaufeuphorisierendeWirkungalsinBezugaufanalgetischeWirkungbeimSchmerzpatienten
KeineToleranzentwicklunginBezugaufMiosis undObstipation
Opioidintoxikation
Merkmale:
Miosis
Atemdepression
- HemmungderAtemzentrums
‐ proportionalzuranalgetischenWirksamkeit
‐ ReduzierteAnsprechbarkeitdesAtemzentrumsaufCO
‐ aber:ErregungdesAtemzentrumsdurchSchmerzen
Koma
- sedativ‐hypnotischeWirkung
-Bradykardie
- Hypotension
Therapie:Naloxon i.v.,i.m.,s.c. (Vorsicht:kurzeHalbwertszeit,30– 45min) -> hoher First-pass-Effekt-> schlechte resorption, oral als antidot nicht sinnvoll
Opioide- in Schmerztherapie relevante Wirkungen
Zentrale Wirkungen:
Atemdepression: nurnachplötzlicherAufhebungdesSchmerzes,Geburtshilfe:Neugeborene
Sedierung:Beurteilungkontextabhängig
SenkungderKrampfschwelle:HemmungvonGABAimlimbischen
System, RelevantbeiPatientenmitKrampfleiden-> bei epilepsieleidenden kann es Krämpfe hervorrufen/verstärken, keine absolute KI, informieren des Patienten wichtig
Übelkeit,Erbrechen:bei BeginnderTherapie, unterschiedlich starke Ausprägung , TherapiemitMetoclopramid (DopaminD2 Rezeptorantagonist)
nacheinigenTagen:ToleranzoderantiemetischeWirkung
Antitussive Wirkung:HemmungHustenzentrum-> auch therapeutisch nutzbar
KardiovaskuläreWirkungen:StimulationdesN.vagus →BradykardieundBlutdrucksenkung
Periphere Wirkungen:
ErhöhungdesTonusderglattenMuskulatur-außerGefäße(Relaxation)
Obstipation:
Bleibt auch bei langzeittherapie, während Müdigkeit,Übelkeit,Erbrechen eig nur initial
µ‐Rezeptorenv.a.imDünndarm:HemmungvonACh – Freisetzung→Pyloruskonstriktion,HemmungLängsmuskulatur, KeineToleranz, GabevonLaxantien
KI:Ileus
TherapeutischeNutzung:Loperamid alsAntidiarrhoikum
SpasmogeneWirkung:
Blase:M.sphincter vesicae- Harnverhaltungv.a.beiMännermitProstatahyperplasie
SphinktervonGallenblaseundPankreasausgang
KI:KolikenderHarnwege
Histaminfreisetzung:
Hautrötung,Juckreiz,beiAsthmatikernBronchospamus
KI:Asthma (nicht absolute KI)