Gerinnungshemmer Flashcards
Vitamin K
Antidot bei Blutungen wegen Phenprocoumon
Heparin
Unfraktioniert vs fraktioniert = niedermolekular (enoxa-,dalte-,…parin)
Unfraktioniert: Hemmt IIa und Xa
Niedermolekular hemmt Xa selektiver
Heparin wirkt indirekt, antithrombin III ist Voraussetzung, Heparin katalysiert dessen Reaktion
Anwendung
Thromboseprophylaxe (postoperativ)
Akutbehandlung von Thrombosen, Embolien, akutem Koronarsyndrom
Akuter Myokardinfarkt, instabile Angina pectoris
Evtl bei Umstellung oraler antikoagulantien vor OP (bridging)
Standardheparin: ~ 3 x täglich s.c. oder i.v./Dauerinfusion
Niedermolekulares Heparin: ~ 1 x täglich s.c.
Vorteil niedermolekular
• höhere Bioverfügbarkeit s.c.: 90 % vs. 20 %
• langsamere Elimination, HWZ 4 h
-> HWZ von UFH dosisabhängig variabel, ca. 1 h ( schnelle Sättigung unspezifischer bindungsstellen, dann langsamere Elimination)
•keine Routine-Laborkontrolle notwendig -> konstanter und vorhersagbarer, geringere unspezifische plasmaproteinbindung
•seltener HIT
• geringeres Osteoporoserisiko
UAW
• Blutungen, Antidot Protamin
• osteoporose
•Heparin-induzierte Thrombozytopenie:
- HIT I: Thromboyzten leicht verringert, harmlos
- HIT II (1 %): Thromboyzten stark verringert, Thrombosen. Heparin sofort absetzen-> Ursache: Antikörper gegen Heparin-Plättchenfaktor 4-Komplexe
Protamin
Heparin antidot, sehr stark positiv geladen, bei niedermolekular nur zu 60% Neutralisierung
Dabigatran
Neue orale antikoagulantien (NOAK bzw DOAK, weil sie Direkt wirken)
Hemmt IIa
Kompetitiver Thrombininhibitor (ThRombin-ANtagonist)
Vorteile:
• kein Gerinnungsmonitoring notwendig
•relativ geringes Interaktionspotential
•Schneller Wirkeintritt (h), HWZ ca 12h
aber:
•Einsatz Thromboseprophylaxe, Venenthrombose, Vorhofflimmern
->nicht effektiv genug bei mechanischen Herzklappen
•Dabigatran: renale Elimination, Beachtung Nierenfunktion
•keine Überprüfung Gerinnungshemmung möglich
•HWZ 12h-> Effektivität bei unregelmäßiger Einnahme?
•Antidot: derzeit Dabigatran-AK
•teuer (10-15x teurer als Phenprocoumon)
Rivaroxaban
Hemmt Xa kompetitiv
Neue orale antikoagulantien (NOAK bzw DOAK, weil sie Direkt wirken)
Vorteile:
• kein Gerinnungsmonitoring notwendig
•relativ geringes Interaktionspotential
•Schneller Wirkeintritt (h), HWZ ca 12h
aber:
•Einsatz Thromboseprophylaxe, Venenthrombose, Vorhofflimmern
->nicht effektiv genug bei mechanischen Herzklappen
•keine Überprüfung Gerinnungshemmung möglich
•HWZ 12h-> Effektivität bei unregelmäßiger Einnahme?
•Antidot: derzeit dagibatran-AK
•teuer (10-15x teurer als Phenprocoumon)
Phenprocoumon
Cumarin, Vit K antagonist
Wirkmechanismus
Faktor 2,7,9,10 (1972) werden Gamma-carboxyliert
Cumarine binden an Vitamin-K-oxidoreduktase 1 ( VKORC1) -> Vit K kann nicht regeneriert werden-> ohne Vit K keine Gamma-carboxylierung-> keine chelatbildung mit Ca2+-> keine Aktivierung der gerinnungsfaktoren
Effekt erst 2-3 Tage nach Einnahmebeginn (HWZ der plasmaproteine, müssen erst abgebaut sein, Cumarine greifen ja in Synthese ein)-> bis dahin eventl. Heparin
HWZ 6 Tage
Dosierung nach INR (oder quickwert)
Regelmäßige Überprüfung(Monitoring), da sehr variable Dosierung nötig (je nach Ernährung, Isoform des Enzyms,…)
UAW
• Blutungen, Risiko abhängig von INR, Antidot Vitamin K
• Hautnekrosen (sehr selten), Thrombenbildung in kleinen Venen, bes. bei Protein C oder S-Mangel (inaktivieren Faktor Va und VIIa)
Kontraindikation Schwangerschaft (teratogen) (Schwangere mit Herzklappe:heparin in Woche 6-12, dann Umstellung auf Cumarine)
Wechselwirkung
- ) Abschwächung der Cumarin-Wirkung durch CYP-Induktion, z.B. Rifampicin, carbamazepin
- ) Verstärkung Wirkung durch CYP-Hemmung, z. B. Fluconazol
- )potentielle Interaktion mit Vit. K-reichen Nahrungsmitteln (kohlsorten, Salat)