Antiarrhythmika Flashcards
Propafenon
Klasse 1C: natriumkanalblocker, hemmt schnellen Na+- einstrom, repolarisation unverändert,
Generelles Wirkprinzip:
Erregungsdämpfung; erschwerte Auslösung von
Aktionspotentialen, kreisenden Erregungen etc. im Myokard;
Gehört zu Standardmedikamenten zur Erhaltung des Sinusrhythmus bei intermittierendem Vorhofflimmern bzw. nach Kardioversion:
+ Beta-Rezeptor-blockierende Wirkung
+ calciumkanal-blockierende Wirkung
-> Dirty substance im positiven Sinne
Ajmalin
Na+- Kanal-blockierendes antiarrhythmikum, klasse IA, Hemmung schneller Na Kanal, repolarisation verlängert
APP i.v.
Langsame dissoziation vom Kanal
Bindung vorzugsweise im geöffneten oder inaktivierten Zustand
- Membranstabilisierende Wirkung:
wenig frequenz- bzw. Membranpotential-abhängige Blockade der Na-Kanäle
- aber auch: Proarrhythmisches Potential:
Torsade de Pointes: Paroxysmale Kammertachykardien
Indikationen
• Supraventrikuläre und ventrikuläre Tachykardie-Syndrome
• Prophylaxe von Vorhofflattern/-flimmern; Extrasystolen
• Reentry-Tachykardie bei WPW-Syndrom
Sotalol
Klasse III: kaliumkanalblocker, dadurch verzögerte repolarisation-> längeres AP -> längere refraktärzeit Zusätzlich Beta-Blocker Racemat: • l-Enantiomer: Beta-Blocker (nicht selektiv) • d-Enantiomer: Ionenkanalblocker nur zusammen antiarrhythmisch! Einsatz bei: • (supra)ventrikulären Tachyarrhythmien UAW Toxizität bedeutend geringer als bei Amiodaron! Kontraindiziert bei Herzmuskelschädigung • Torsade de pointes • Bradykardie • Hypotonie • Bronchospasmen
Amiodaron
Klasse III: kaliumkanalblocker, dadurch verzögerte repolarisation-> längeres AP -> längere refraktärzeit
“dirty” substance: auch Blockade von Na- und Ca-Kanälen; Beta-Blocker
Wirkung:
• Verlängerung der Repolarisation
• Verlangsamung der diastolischen Depolarisation im SAN
• Reduktion der AV-Überleitungsgeschwindigkeit
Kinetik:
Sehr langsame Elimination, HWZ mehrere Wochen
Indikationen:
• therapie-resistentes Vorhofflimmern
• Durchbrechung von kreisenden Erregungen
• schwere ventrikuläre Rhythmusstörungen
Viele UAW!
Schilddrüse:
• große Jodmengen -> insbesondere bei Jodmangel: Hyperthyreose
• Hemmung der Konversion von fT4 in fT3 -> Hypothyreose
Lunge:
• alveoläre Infiltrate
• Pleuraergüsse
• Fibrose (auch Leber)
Herz:
• Verdickung der Herzklappen, mit Funktionseinschränkung
Auge:
• Hornhauttrübung (Lipofuszin-Ablagerungen)
Nervensystem:
• periphere Neuropathie
Hautveränderungen
CYP3A4-Inhibitor -> Vorsicht z.B. bei Kombination mit Simvastatin
Dronedaron
Klasse III: kaliumkanalblocker, dadurch verzögerte repolarisation-> längeres AP -> längere refraktärzeit
Iodfreie Alternative zu Amiodaron
Weniger effektiv als Amiodaron, auch weniger UAW:
• schnellere Elimination
• akkumuliert nicht im Herzgewebe
• geringe Wirkung des Hauptmetaboliten
• CYP3A4-Inhibitor (wird darüber metabolisiert)
Flecainid
Na+- Kanal-blockierendes antiarrhythmikum,Hemmung schneller na einstrom, klasse IC -> unveränderte repolarisation Wirkung: • langsame Interaktion mit Na-Kanal • Verbreiterung des QRS-Komplexes bzw. der Leitungsgeschwindigkeit • kein Einfluß auf Repolarisation Indikationen: • supraventrikuläre Tachykardien • Vorhofflimmern • WolfParkinsonWhite-Syndrom • Demaskierung eines Brugada-Syndroms (Mutation im Na-Kanal) UAW • hohe proarrhythmische Potenz; • Lebenserwartung sinkt bei vorgeschädigtem Herzen • ZNS, GIT -> eher Propafenon Gabe!