2. Diversität allgemein (Teil 2) Flashcards
DOING-DIVERSITY – GEGENMAßNAHMEN
1. Verhaltensinterventionen
−Kontakthypothese (Gordon Allport, 1954): Physischer Kontakt
mit negativ stereotypisierten Gruppen reduziert negative
Emotionen
*Indirekte Kontakte
*Imaginierte Inter-Gruppen-Kontakte
*Beobachtung von positiven Inter-Group-Kontakten mit
anschließender Reflexion
−Selbst-Regulation / Selbst-Reflexion / Bewusstmachung der
Ambivalenzen
DOING-DIVERSITY – GEGENMAßNAHMEN
2. Kognitive Interventionen
−Decategorization/Recategorization/Personalization
−Stereotypen-Suppression
−Stereotypen-Ersetzung
−Kreuz-Kategorisierungen
DOING-DIVERSITY – GEGENMAßNAHMEN
3. Empathie schaffen
−Kognitive Empathie
−Emotionale Empathie
DOING-DIVERSITY – GEGENMAßNAHMEN
Wirksamkeit von Diversity Trainings – Metaanalyse über 40 Jahre
(Katherina Bezrukova et al., 2016)
➢Durchschnittliche Effektgrößen von .38
➢Instabile Trainingseffekte bei Reaktionen, Einstellungen, Affekten
➢Stabile Trainingseffekte Kognitionen
➢Wirksamer, wenn gemeinsam mit anderen Diversity Initiativen
➢Frauen* profitieren mehr
BEGRIFFLICHKEITEN IM DIVERSITY-KONTEXT
➢Eigengruppe/In-Group vs. Fremdgruppe/Out-Group
▪Meinungskonvergenz
▪Konsistente Minderheiten
➢Eigen-Gruppen-Bevorzugung (In-Group Bias)
➢Fremd-Gruppen-Homogenität
➢Negations Bias (Negation Bias)
➢Stereotypen Konsistenz Bias (stereotype consistency bias)
➢Social Identity Theory (Henri Tajfel & John Turner, 1979)
▪i) Kategorisierung, ii) soziale Identifikation, iii) sozialer Vergleich
➢Reactive Distinctiveness vs. Reflective Distinctiveness Hypothesis
(Russel Spears, Jolanda Jetten & Daan Scheepers, 2002)
➢Intergroup Threat Theorie (Walter G. Stephan, Oscar Ybarra &
Kimberly Rios, 2015)
▪2 Arten der Bedrohung:
−Symbolisch → Inkompatibilität (Ansicht/Kultur/Identität);
Reaktionen: Gewalt, Dehumanisierung, reduzierte Empathie
−Realistisch→ ökonomisch, politisch, physisch; Reaktion:
Diskriminierung, Vorurteile
BEGRIFFLICHKEITEN IM DIVERSITY-KONTEXT
➢Soziale Dominanz Orientierung (Jim Sidanius & Felicia Pratto, 1999)
▪“…desire to establish and maintain hierarchically structured intergroup relations
regardless of the position of one’s own group(s) within this hierarchy.” (Jim Sidanius et
al., 2017, S. 151)
▪Trait/dispositional?
▪Evolutionär motivierte Hierarchisierungen
▪Wettstreit um Ressourcen
−SDO-D intergroup-dominance
−SDO-E intergroup anti-egalitarianism
▪Kontexteffekte
▪SDO korreliert negativ mit Gehirnregionen, die mit der Wahrnehmung von Schmerzen
bei anderen assoziiert sind.
BEGRIFFLICHKEITEN IM DIVERSITY-KONTEXT
➢Out-Group Favoritism
▪3 Motive:
−a) positive individuelle Identität
−b) positive Gruppenidentität
−c) legitimer Status Quo
* wenn a) und b) erfüllt, dann wird durch Out-Group Favoritism c)
hergestellt (John Jost & Mahzarin Banaji, 1994)
➢Asymmetrische Identitäts-Mobilisierung (assymetric identity
mobilization; Sarah Cotterill et al. 2015): Mitglieder unterdrückter
Gruppen hängen oft Ideologien an, die ihrer Gruppe abträglich sind
GLEICHHEITSANSATZ /
EQUALITY
➢Gleichheit als gesellschaftliches
Ideal
➢Gleichberechtigung
➢Bekämpfung der
(unmittelbaren) Diskriminierung
➢Blindstelle ⇨ mittelbare
Diskriminierung
DIFFERENZANSATZ / EQUITY
➢Verschiedenheit wird
thematisiert (Biologie,
Sozialisation, Kultur)
➢Differenz wird wertgeschätzt
➢Strukturelle Veränderungen,
Integration/Inklusion
➢Blindstelle ⇨ Verfestigung von
Differenzkategorien
BEGRIFFLICHKEITEN IM DIVERSITY-KONTEXT
➢Diskurs (vgl. Jürgen Habermas, Michel Foucault; z.B.
▪Geschlechtsidentität als diskursive Praxis (vgl. Judith Butler, 1991),
▪Altersdiskurse (Baby Boomer, Gen. X, Gen. Y, Gen. Z),
▪ethnische Zuschreibungen,
▪Meritokratie-Diskurs
▪Schönheitsdiskurse etc.
➢Reifizierung
➢Essentialismus
➢Konstruktivismus ⇨ Dekonstruktivismus
▪Doing…
BEGRIFFLICHKEITEN IM DIVERSITY-KONTEXT
➢Managing Diversity (MD) ⇨ Ziel…
▪Bearbeitung von Diskriminierung auf personaler und institutioneller Ebene
▪Hinterfragen/Aufbrechen von Dominanzkulturen
▪Abwehr von Antidiskriminierungsklagen
➢3 verschiedene Paradigmen von MD (nach David A. Thomas und Robin J. Ely,
1996)
- Fairness und Antidiskriminierung (Discrimination-and-Fairness; 60er-70er
Jahre) - Legitimität und Marktzutritt (Access-and-Legitimacy; 80er-90er Jahre)
- Effizient mit Diversität umgehen (Learning-and-Effectiveness; ab 2000