Spezielle klinische Befunde und Zeichen V Flashcards
Commotio spinalis
Spinale Funktionsstörung, die reversibel in bis zu 3 Tagen ist
Funikuläre Myelose
Hinterstrangsymptome (Tiefensensibilitätsstörung, spinale Ataxie), aber auch Pyramidenbahnzeichen
Meralgia parästhetica
Schmerzen am äußeren Oberschenkel bei N cut. fem. Lateralis Läsion
Ossermann IIb
Ossermann Klassifikation für Myasthenia gravis:
I okulär
II: leicht generalisiert
(II a=milde generalisisert; II b=mittelschwer generalisiert mit bulbäre Beteiligung; keine Atemmuskulatur)
III schwer akut inkl. Ateminsuffizienz
IV schwer chronisch
V schwer chronisch mit Atrophien
Triphasische Wellen im EEG
CJD
Jamais-vu
Form der Paramnesie: Vermeintliche Fremdheit, gegenteil voin dejà-vu
Ekmesie
Form der Paramnesie: Vergangenes wird als Gegenwart erlebt
Symbiontischer Wahn
Folie à deux: Nahe Bezugspersonen übernehmen Wahn des Wahnkranken, Nach Trennung meist reversibel
Akoasmen
Non-verbale akustische Halluzinationen (Zischen, Summen, Pfeifen, Rauschen)
Zönästhesie
Körperhalluzinationen, abstrus, endogen (NICHT von außen kommend!) zB inneres Verfaulen, Taubheit, Feuer, “Hitzestrahlen ziehen durch meinen Kopf”, u.v.m.
Pareidolie
Tatsächliche Wahrnehmungen werden halluzinatorisch angereichert zB das Gesicht auf Marsoberfläche, Marienerscheinung auf Toastbrot
Fremdbeeinflussung
Form der Ich-Störung, Beeinflussungserlebnis (neben Gedankenentzug, -ausbreiteng, etc): Fremmdbeeinflussung: Gefühle, Wollen und Handeln wird als “von Außen gemacht” erlebt
Entfremdungserlebnisse
Formen der Ich-Störung: Derealisation (Umwelt) oder Depersonalisation (eigenes Selbst scheint fremd und verändert)
Raptus
Plötzlicher Umschwung aus einem stuporösen Zustand in ein nicht ziel-gerichtetes, aggressives Verhalten mit unkontrollierten Bewegungen
Hoffmann-Eliminierung
Besondere Form der Pharmakoneliminierung (nichtenzymatischer Austritt von Stickstoff) bei Cisatracurium und Atracurium (organUNgebundene Metabolisierung; Pseudocholinesterase: Mivacurium und Suxamethonium; hepatisch: Rocuronium, Vecuronium, renal: Pancuronium, Alcuronium, alle anderen)
Double-Depression
Depressive Episode bei bestehender Dysthymie
X-Chromosomal dominante Erbgänge
Vit-D res. Rachitis (Phosphatdiabetes), Alport-Syndrom, Rett-S, Fragile-X-S, Incontinentia pigmenti
Crus varum congenitum
fast ausschließlich einseitige Verbiegung von Tibia und Fibula nach lateral, Unterschenkelpseudarthrose (zwischen Tibia und Fibula), Assoziation zur Neurofibromatose I (vgl. Rachitis: beidseitige Verbiegung!!!, O- oder X-Beine)
Tachyphylaxie
Schnellgewöhnung an ein Pharmakon innerhalb von Stunden
Meningeom en plaque
Meningeom der mittleren Schädelgrube mit starker ossärer Komponente
Patient mit Knoblauchgeruch
Entweder Knoblauch gegessen oder: V.a. Alkylphosphatvergiftung (Insektizide: E605 (Nitrostigmin, Parathion), Dichlorvos, Paroxon = irreversible Ach-E Hemmer); cholinerges Syndrom (Speichel und Schleimhäute erscheinen bläulich), Th: Atropin, Obidoxim
Empty triangle sign (delta sign)
Typische Signalaussparung bei Sinusvenenthrombose
Verbigerationen
Endlose Aneinanderreihung von Silben und Wörtern (häufig bei Schizophrenie)
Erethismus
Krankhaft gesteigerte Erregbarkeit und ruheloser Bewegungsdrang bei chronischer Quecksilberintoxikation
Totenlaut
Seufzendes Geräusch, das nur vor oder nach der Totenstarre beim Bewegen der Leiche ausgelöst werden kann
Schwalbenschwanzform bei Schnittwunden
Spricht für eine Stichwunde, durch Drehung des Messers oder Bewegen des Opfers beim Herausziehen des Messers
Gewebsbrücken bei Wunden
Sprechen für RQW und gegen eine Schnittwunde
fischmaulartige Schnitte an den Händen
Hinweis auf Fremdbeibringung
Wunde und Schnitte in herznaher Lokalisation
Hinweis für Selbstbeibringung
Hutkrempen-Regel
Verletzungen oberhalb der Hutkrempenlinie eher durch Schläge eines Dritten, Verletzungen unterhalb der Hutkrempe eher durch Stürze entstanden sind
Puppe-Regel
zeitliche Abfolge von Kopfverletzungen: später entstandene Frakturlinien (multiple Traumata) enden an bereits bestehenden Frakturlinien; Frakturlinien kreuzen nicht
Längs- und Querbrüche des Schädels
Querdruck (Tritt gegen einen am Boden fixierten Kopf) verursacht Querbrüche, Längsdruck (Sturz auf den Hinterkopf) verursacht Längsbrüche
3 Biegungsfrakturen des Schädels (entstehen am Ort der direkten Gewalteinwirkung)
Globusfraktur: radiäre und konzentrische Bruchlinien vom Zentrum ausgehend (stumpfer Gewalt mit Baseballschläger); Lochfraktur: ausgestanztes Loch bei kleiner Angriffsfläche und konzentrierter Gewalteinwirkung (Hammer); Terrassenfraktur: Stufe an der Bruchlinie bei schräger Gewalteinwirkung, die eine Verkantung provoziert
Berstungsfraktur des Schädels
nicht am Ort der Gewalteinwirkung, sondern durch Verformung des Schädels, meist Contre-Coup (Sturz)
Doppelstriemen
Hinweis auf Stockhiebe, Druck des Tatwerkzeugs drückt das Blut vom Wirkort nach außen → helle Aussparung zwischen zwei blutunterlaufenen Streifen
Tardieu-Flecken
Punktförmige Blutaustritte in Pleura und Herzbeutel, die wahrscheinlich aufgrund von Blutdrucksteigerungen im Rahmen des Erstickungsvorgangs entstehen (auch beim nicht-gewaltsamen Ersticken)
Perthes-Druckstauung
Ersticken durch Behinderung der Thoraxexkursion bei freien Atemwegen, mit deutlichen Stauungsblutungen an der Brust, am Hals und im Gesicht
Burking
Ersticken durch Behinderung der Thoraxexkursion (z.B. Sitzen auf dem Brustkorb) mit gleichzeitigem Zuhalten des Mundes und der Nase (z.B. mit einem Kissen)
Bolustod
Kein Tod durch Ersticken! Durch das Verschlucken und Hängenbleiben eines großvolumigen Fremdkörpers im Larynx kommt es zu einer starken Vagusreizung, die über eine Bradykardie zu einem plötzlichen reflektorischen Herz-Kreislauf-Stillstand führen kann
Simon’sche Blutungen
Einblutungen in das Ligamentum longitudinale anterius und in die Bandscheiben der Lendenwirbelsäule bei typischem und nichttypischem Erhängen
Geller-/Prellschuss
Schwaches Geschoss, Projektil prallt von der Haut wieder ab (z.B. Gummigeschosse)
Ringel-Konturschuss
Mittelenergetisches Geschoss, das Projektil kann den Knochen nicht durchdringen und prallt an ihm ab, es bewegt sich aber (noch ein kleines Stück) an ihm entlang (Schusskanal parallel zum Knochen)
Steckschuss
Mittelenergetisches Geschoss, das Projektil verbleibt im Körper (Gefahr der Bleivergiftung)
Krönleinschuss
Hochenergetisches Geschoss, Schädelsprengung mit Herausschleudern der Gehirnsubstanz bei Kopfschuss
Porzelanwall auf der Haut
Strommarke, weißlich-erhabene Effloreszenz mit zentraler Eindellung, kann auch p.m. entstehen!!
Krähenfüße an den Augenlidern
Bei Bränden werden die Augen zusammengekniffen, sodass Falten entstehen, die nicht von Ruß bedeckt sind (Vitalreaktion → Schädigung des Organismus VOR dem Todeszeitpunkt)
Zsako-Muskelphänomen
Supravitale Reaktion, 1,5-2,5h p.m. kommt es zu einer fortgeleiteten Muskelkontraktion nach mechanischem Reiz
Holzer-Blasen
Wichtige DD zur Brandblase; meist durch Barbituratvergiftung entstehen Blasen, die die Substanz enthalten und zumeist an druckbelasteten Stellen lokalisiert sind
Paltauf-Flecken
Typisches Ertrinken: Kapillarblutungen an der Pleura visceralis, 1cm große hellrötliche Flecken
Sehrt’sche Magenschleimhautrisse
Typisches Ertrinken: Verschlucktes Wasser führt zu Einrissen in der Magenschleimhaut
Wydler-Zeichen
Typisches Ertrinken: Charakteristische Dreischichtung des Mageninhaltes bei der Obduktion: Oben schaumig, in der Mitte flüssig, am Boden fest
Vitalitätszeichen bei Bränden (prämortale Einflüsse)
Inhalation von Rauchgasen (Hohe Konzentrationen von Rauchgasen, Ruß in Lunge und Magen, Lachsrote Muskulatur, hellrote Totenflecken, CO-Hb-Konzentration von über 15%, Inhalationstrauma); Krähenfüße, Brandblasen (mit Fibrin und Leukos)
Postmortale Brandveränderungen
Fechterstellung (Hitzebedingte Kontraktion der Muskulatur, Beuger überwiegen gegenüber den Streckern → Beugeseitig erhöhte Muskelmasse), hervorgetretene Zunge (Protrusion), Brandhämatome, massive hitzebedingte Traumata (Aufsprengung des knöchernen Hirnschädels, Hitzerisse der Haut), Brandblasen (ohne Leukozyten, Fibrin)
4 Hinweise auf Kältetod
- Hellrote Totenflecken (verzögertes intermediäres Leben) 2. Entkleidete Leiche durch paradoxes Wärmegefühl kurz vor der Bewusstlosigkeit 3. Wischnewski-Flecken (Hämorrhagische Nekrosen an der Magenschleimhaut) 4. Aceton im Urin kann bei Unterkühlung erhöht sein
Schmauchhöle
Unter der Haut in der Subkutis, grau-schwarz ausgehöhlter Schusskanal, hell gefärbte Muskulatur (durch CO); ABSOLUTER NAHSCHUSS
Schmauchhof
Ringförmig um den EINschuss auf Haut oder Kleidung, flächiger grauer Rußkranz bis zu einigen Zentimeter, RELATIVER NAHSCHUSS
Abstreifring
Klar begrenzte, grau-schwarze Wundränder (Abstreifen von Pulverresten, die am Projektiv hefteten), EINSCHUSSWUNDE (KEIN Hinweis auf Schussdistanz)
Pulvereinsprengung
Punktförmige Oberhautverbrennungen durch Pulverklümpchen auf der Haut in der Nähe des Einschusses, RELATIVER NAHSCHUSS, Hinweis aus SCHUSSRICHTUNG
Messerer Bruch (Messerer Keil)
Keilförmige Fraktur durch Aufprall der Stoßstange bei Anfahrunfall, Basis: Ort des Aufpralls, Pfeilspitze: Richtung der Krafteinwirkung
Dashboard-Verletzung
Frontalautunfall, Verletzung des hinteren Kreuzbandes, Hüftgelenksluxation (hintere obere = Luxatio iliaca) sowie Frakturen von Patella, Femur und Acetabulum
Corner- oder Chipfrakturen
Metaphysären Eckfrakturen als Hinweis auf Shaken-Baby-Syndrom
Hürthle Adenom
Follikuläres Adenom der SD mit vielen Onkozyten (feingranulierte, große Tumorzellen, eosinophil, mitochondirenreich), die meisten Onkozytome sind in der Niere!
Basophile Tüpfelung (Erythrozyten)
Erythropoiesestörung (typisch: Bleiintoxikation)
Kitt- oder Mörtelniere
Urogenitaltuberkulose
Acanthosis nigrans maligna
Paraneoplastisches Syndrom bei Adenokarzinom des Magens, gelbbraune bis schwarze, intertriginöse Pigmentierungen (Achseln, Genitalbereich, Nacken) mit tlw. schnellem Wachstum und verrukös-papulöse Oberfläche (DD: Pseudoakanthosis (Acanthosis nigricans benigna bei Diabetikern und adipösen Patienten mit hyperpigmentierten Hautarealen)
Erythema necroticans migrans
Paraneoplastisches Syndrom bei glukagonsezernierenden Pankreastumoren, Hep B,C und Bronchialkarzinom; multiple, sich zentrifugal ausbreitender, zirzinärer Erytheme insbesondere im Bereich des Abdomens, Perineums und der unteren Extremitäten
Erythema gyratum repens
Paraneoplastisches Syndrom bei Bronchial-, Magen- und Harnblasen-Karzinom; streifenförmige Erytheme mit randständiger Schuppung
Mielck-Model
stellt Zusammenhang zwischen Gesundheit und sozialer Schicht dar, Angehörige der Unterschicht erkranken häufiger an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, vielen Krebsarten, DM Typ II und Adipositas, Schizophrenie und Depression
Adipocire
Fettwachsbildung, typisch bei Leichen in feuchten Medien ohne Luft, z.B. Moorleiche
Vibex
Intrakutane, reiskorngroße Berstungsblutungen in großen Livores
Nystensche Regel
Totenstarre stritt erst an Kiefer, dann Nacken, dann oberer, dann unterer Extremität auf
Nosoden
Homöopathische Mittel, die aus pathologischem Material wie Blut, Eiter, Erregern, etc. hergestellt werden
Zweites Ertrinken
Nach Latenzzeit Lungenödem nach Rettung vor Ertrinkungstod. (Daher 24-48h stationär überwachen)
Immersionsverbrühung
Strumpfförmige Verbrühung an Händen/Füßen, Zeichen für Misshandlung
Rosenthal-Fasern
typisches Kennzeichen des pilozytischen Astrozytoms
Ursache partielle Blasenmole
Triploidie
Ursache komplette Blasenmole
paternale Disomie
Enterokokkenlücke
Cephalosporine, Aminoglykoside und einige Penicilline; Ampicillin und Vanco wirkt