LL: Unterrichtsqualität Flashcards
“guter” vs. “effektiver” vs. “qualitätsvoller” Unterricht
nach Berliner
- gut: erfüllt übliche Standards (z.B. feste Phasen, Medieneinsatz…)
- effektiv: (Leistungs-)Ziele werden erreicht
- qualitätsvoll: gut & effektiv
Perspekiven der Unterrichtsqualität
- Personorientierung: Suche nach Persönlichkeitsmerkmalen erfolgreicher Lehrer
- Prozessorientierung: Bestimmung der Qualität durch Merkmale der Lehr- und Lernprozesse wie unterrichtliches Handeln oder Lehrer-Schüler-Interaktion
- Produktorientierung: Bestimmung der Qualität durch nachweisliche Wirkungen, die vor allem an den von den Schüler:innen erreichten Leistungen festgemacht werden
Fachübergreifende Merkmale der Unterrichtsqualität
nach Drechsel & Schindler
- Kognitive Aktivität
- Konstruktive Unterstützung
- Klassenführung
Aspekte kognitiver Aktivierung
- Strukturierung
- Aufgabenformate
- Lehrerfragen
- Fehlerkultur
Apekte konstruktiver Unterstützung
Erfüllung der Grundbedürfnisse nach Autonomie, Kompetenzerleben und sozialer Interaktion durch:
- Unterstützende, unterrichtliche Organisationsformen (z.B. heterogene Gruppenzusammensetzungen) => Zone proximaler Entwicklung
- Unterstützende, unterrichtliche Interaktionen (z.B. Wertschätzung, konstruktives Feedback)
Apekte von Klassenführung
Techniken der Klassenführung nach Kounin
- Allgegenwärtigkeit: Präsenz und Überlappung (z.B. erklären ud gleichzeitig Klasse im Blick haben)
- Reibungslosigkeit: Schwung und Geschmeidigkeit
- Gruppenmobilisierung
- Abwechslung und Herausforderung / Überdrussvermeisung
- (Disziplinierungsmaßnahmen)
sonstige Merkmale guter Klassenführung:
- Etablierung von Regeln und Normen (Störungen vorbeugen)
- Management der Lernzeit
- Lernförderliches Klassenklima
Struktur- vs. Prozessparadigma
Strukturparadigma: Unterricht wird aus der Perspektive von Strukturen behandelt, die sich auf Basis theoretischer Annahmen zum Lehren als abgrenzbare Einheiten identifizieren lassen
=> z.B. Angebots-Nutzungs-Modell von Helmke
Prozessparadigma: Unterricht wird im Fokus von Theorien zu Prozessen des Lernens und deren Relation zu Unterrichtsmerkmalen betrachtet
=> z.B. Selbstbestimmungstheorie von Deci&Ryan
Grundannnahmen des Angebots-Nutzungs-Modells von Helmke
- Unterricht als Angebot, das Lehrende für Schüler:innen machen, das aber nicht automatisch in idealer Weise von ihnen genutzt wird
- Nutzung des Angebots hängt maßgeblich vom Lernenden ab (kognitive, metakognitive, motivationale, soziale, kulturelle Voraussetzungen) -> Lernende sind mitverantwortlich für die Konstruktion ihres Wissens
- Erträge des Unterrichts sind nicht eindimensional, sondern umfassen fachliche (Wissen & Können, Überzeugungen, Interessen bzgl. eines Faches) und überfachliche Kompetenzen
=> Schulischer Lernerfolg ist hier ein Produkt aus dem Zusammenspiel vieler Faktoren – Quantität und Qualität des Unterrichts (als Angebot) ist nur eine Auswahl