LL: Kooperatives Lernen Flashcards

1
Q

kooperativ vs kollaborativ

A
  • Kooperativ: Aufgaben, die auch getrennt voneinander bearbeitet werden können und erst am Ende zu einer gemeinsamen Lösung zusammengefügt werden
  • Kollaborativ: „Echte“ Gruppenaufgabe, die einen hohen Grad an Zusammenarbeit nötig macht und nur gemeinsam bewältigt werden kann
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2
Q

Basismerkmale kooperativen Lernens

A
  1. POSITIVE INTERDEPENDENZ: Abhängigkeit der Lernenden voneinander
    → Unmöglichkeit, Aufgabe alleine zu lösen, als Voraussetzung
  2. INDIVIDUELLE VERANTWORTLICHKEIT: Einzelbeiträge sind nach wie vor erkennbar [Vermeidung des Trittbrett-Fahrer-Effekts und Sicherung eines gleichen Lernerfolgs]
  3. FÖRDERLICHE INTERAKTIONEN: Gruppenmitglieder müssen kommmunizieren (keine schiere Arbeitsteilung) und zusammenkommen
  4. KOOPERATIVE ARBEITSTECHNIKEN: Fähigkeit zur Kommunikation und zur Gestaltung eines förderlichen Klimas sowie zur Bewältigung von Konflikten
  5. REFLEXIVE PROZESSE: Austausch über positive und negative Gruppenprozesse
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3
Q

Bedingungsfaktoren kooperativen Lernens

A
  • Gruppenzusammensetzung (heterogen/homogen, Gruppengröße, Charakter der Mitglieder)
  • Aufgabenmerkmale (Aufgabeninterdependenz, Komplexität, Klarheit)
  • Anreizstruktur (Gruppenbelohnung oder induviduelle Belohnung)
  • Lernende (kognitive, motivaionale, emotionale, soziale Einflussfaktoren)
  • organisatorischer Rahmen (nur 45 min)
  • Strukturierung/ Unterstützung (Jigsaw, Student Teams Achievements Division)
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4
Q

Entwicklungsperspektive auf kooperatives Lernen

A
  • Verbindung von Piaget (soziale Konflikte) und Wygotski (Interaktion als treibender Faktor für Entwicklung)
  • Entwicklung in der Zone der proximalen Entwicklung kann besonders gut durch heterogene Gruppen verwirklicht werden
  • Größere Wahrscheinlichkeit von adaptiv-unterstützenden Lehraktivitäten durch geringeres Autoritäts- und Wissensgefälle
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5
Q

kognitive Perspektive auf kooperatives Lernen

A
  • Integration von neuem Wissen ist einfacher, je größer Anknüpfungspunkte sind
  • Tiefere Verarbeitung in Umgebungen, die zum Hinterfragen, Kritisieren und Verteidigen eigener Positionen anregen
  • Voraussetzung: geeignete Strukturierung der Lernsituation
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6
Q

motivationale Perspektive auf kooperatives Lernen

A
  • Gruppenbelohnungen als extrinsische Motivation
  • Anreiz zur Kooperation durch Notwendigkeit der Kooperation
  • Optimal: Verknüpfung von individuellen mit Gruppenbelohnungen
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7
Q

Aktivitäten beim kooperativen Lernen

A
  • Erklären
  • Kognitives Modellieren
  • Zum Denken anregende Fragen stellen
  • Argumentieren
  • Kognitive Konflikte lösen
  • Elaborieren
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8
Q

Dysfunktionale Gruppenphänomene

A
  • Free-Rider-Effekt: Der-Hans-der-macht’s-dann-eh-Phänomen; Motivationsverlust
  • Sucker-Effekt: Gegenteil zu Free Rider; Leistungsreduktion aus Trotz
  • Matthäus-Effekt: TeilnehmerInnen mit besseren Eingangsvoraussetzungen übernehmen oft die Hauptarbeit, da ihnen die Beiträge der anderen Gruppenmitglieder nicht gut genug sind oder es ihnen zu langsam vorangeht
  • Komplott gegen die Aufgabe: geringst möglicher Aufwand
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9
Q

Student Teams Achievement Division

A
  1. Lehrender präsentiert Thema und Aufgabe (1-2 Unterrichtsstunden)
  2. Individueller Test (meist Multiple Choice)
  3. Bildung heterogener Vierergruppen auf Grundlage der Testergebnisse
  4. Kooperationsphase: Alle Gruppenmitglieder sollen versuchen, alle Inhalte zu verstehen/beherrschen (1-2 Unterrichtsstunden)
  5. Individueller Test (identisch oder ähnlich mit Vortest)
  6. Gruppen, deren Mitglieder im Mittel einen bestimmten Lernfortschritt erreicht haben, erhalten eine Belohnung -> kein Wettbewerb zwischen Gruppen!

=> prosoziales Verhalten durch soziale Interdependenz

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10
Q

Jigsaw / Gruppenpuzzle

A

Phasen:
1. Einführungsphase (LK gibt überblick, teilt Gruppen ein)
2. Aneignungsphase (Expertengruppen)
3. Vermittlungsphase (Weitergabe des erworbenen Wissens an Stamgruppe)
4. Phase der Integration und Evaluation

zentrale Eigenschaften:
- verteilte Expertise => Lernende werden „Experten“ in Teilgebieten und „lehren“ ihren Mitlernenden ihr Expertisegebiet
- Verzicht auf kompetitve Strukturen => gleichmäßige Partizipation weitgehend unabhängig von Vorkenntnissen der Lernenden
- Ressourceninterdependenz => kreiert eine Form des Peer Tutoring, jede/r ist wichtig

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