EP: Motivationale Entwicklung Flashcards
Merkmale von Interesse
Zentrales Kennzeichen: Inhalts- und Gegenstandsspezifität
sonst:
- wertbezogene Valenz
- emotionale Valenz
- Selbstintentionalität
Interessensentwicklung
Stufentheorie von Todt
1. Universelle Interessen (frühe Kindheit)
2. Kollektive Interessen (ab 4): Anpassung der Interessen innerhalb der altersgleichen Geschlechtergruppe
3. Allgemeine Interessen (Schulalter): orientiert an Gleichaltrigengruppe, Bedürfnis nach soz. Eingebundenheit
4. Individuelle Interessen (mittleres Jugendalter): nicht passende Person-Umwelt-Bezüge werden aufgegeben
Gestaltung eines interessenentwickelnden Unterrichts
- Offener Unterricht
- Projektmethode
- Fallstudienmethode
Modell der Interessensentwicklung eines Individuums von Hidi und Renninger (2006)
1. Initiiertes situationales Interesse: Auslösung durch Merkmale der Lernumgebung (z.B. Gruppenarbeit, digitale Medien…). Muss external unterstützt werden.
2. Aufrechterhaltenes situationales Interesse: Konzentration und Aufmerksamkeit
über längere Periode; weiterhin auf externale Unterstützung angewiesen.
3. Aufkommendes personales Interesse: positive Emotionen, zunehmendes Wissen und positive Bewertung; Anreiz, eigenes Wissen zu erweitern und teils selbstgesteuerte Realisierung dieses Wunsches.
4. Voll entwickeltes personales Interesse: positive Emotionen, umfangreiches Wissen und noch positivere Bewertung; führt zu autonomen Lernhandlungen; profitieren dennoch von Unterstützung, bspw. durch Experten.
Woher kommt abnehmendes Interesse (an naturwiss. Fächern)?
-
Kontextbedingungen
=> mangelnde Passung zw. Curriculum und generellen Interessen
=> Bedürfnis nach Selnstbestimmung vs restriktive Lernumwelt in der Schule
( => große Konkurrenz um Noten, Vernachlässigung kooperativen Lernens ) -
zunehmender Differenzierungsprozess
=> höheres Selbskonzept führt zu höherem Interesse, niedriges zu niedrigem
=> Konkurrenz zu außerschulischen Interessen
Erwartung x Wert Theorie der Motivation
Das Ausmaß der Motivation wird als Produkt aus Erfolgserwartung und dem Wert der Handlungsfolgen gesehen (Voraussetzung: positive Nutzen-Kosten-Bilanz)
- Wertkomponente: Bewertung der Tätigkeit durch das Individuum
- Erwartungskomponente: allgemein die Erwartung, dass man selbst durch eigenes Tun etwas erreichen kann
Attributionen x Fähigkeitsselbstkonzept
- Niedriges Fähigkeitsselbstkonzept: Misserfolge werden auf mangelnde eigene Fähigkeiten zurückgeführt; Erfolge auf Zufall => “hilflos”
- Hohes Fähigkeitsselbstkonzept: Misserfolge werden auf externale Faktoren, z.B. Zufall zurückgeführt; Erfolge auf eigene Fähigkeiten => „bewältigungsoptimistisch”
Förderung von Leistungsmotivation
- Autoritativer Erziehungsstil: warmherziges und unterstützendes Verhalten der Eltern
- Hohe, aber realistische Leistungserwartungen (Stichwort: Zone proximaler Entwicklung)
- Individuelle Bezugsnormierung
- Reattributionstrainings
- Motivationsanreize gemäß der Theorie von Deci und Ryan (1985)
- Interessensentwickelnder Unterricht (Projektarbeit etc.)
Varianten der Lernmotivation (Deci & Ryan)
- amotiviert: gleichgültiger bis apathischer, chaotischer, hilfloser Zustand ohne gerichtete Lernmotivation
- external: Gelernt wird, um Bekräftigungen zu erlangen oder um drohende Bestrafungen zu vermeiden
- introjiziert: Das äußere Bekräftigungssystem ist verinnerlicht; man setzt sich unter Druck zu lernen
- identifiziert: Lernen erfolgt, auch wenn es weniger reizvoll ist, weil eigene Ziele erreicht werden können
- intrinsisch: Das Lernen ist durch wahrgenommen Anreize in der Sache oder in der Tätigkeit selbst veranlasst
Förderung der Lernmotivation
- Deci & Ryan: Grundbedürfnisse
- Inhaltliche Relevanz des Lernstoffes
- Inhaltliches Interesse beim Lehrenden: “Funke springt über”
- Instruktionsqualität