DE: Die Lehrkraft als Diagnostiker/in Flashcards
Funktionen von Zensuren
- Auslese
- Anreiz
- Disziplinierung
- Orientierung
- Selbstkontrolle
Genauigkeit von Lehrkraftsurteilen
- Südcamp et al.: leistungsbezogene Urteilsakkuratheit: Median von r=.63, mit Werten von r=.03 bis r=.84
- generelle Neigung, das Lesitungsniveau der SuS zu unterschätzen
- Wild & Rost: Testintelligenz x Lehrkraftsurteil: r=.67
Arten von systematischen Urteilsfehlern
nach Weiß
- Referenzfehler: unangemessene Bezugsnorm/ -gruppe als Vergleich
- Korrelationsfehler: Annahme falscher Zusammenhänge
- Interaktionsfehler: ergeben sich aus unmittelbarer Bezihung zwischen Prüfendem und Prüfling
Arten von Referenzfehlern & how to vermeid them
- Bezugsgruppenfehler: Neigung, in einer Klasse das gesame Notenspektrum zu vergeben, auch wenn alle SuS sehr gut/schlecht waren
- Milde-Strenge-Fehler: generelle Tendenz zu mild/streng zu bewerten
- Kontrasteffekt: Leistung der zuvor beobachteten Person nimmt Einfluss auf Beurteilung der folgenden Person, z.B. nach sehr guter mündlicher Prüfung erscheint die folgende mündliche Prüfung im Vergleich umso schlechter
- zentrale Tendenz/ Extremurteile: LK gibt nur Noten im Mittelfeld/ nur Noten im Außenfeld
- Reihungseffekte: Ermüdung und Ähnliches bei der Korrektur vieler Arbeiten nacheinander
- rhythmische Schwankung: wenn man oft die gleiche Note vergeben hat, tendiert man dazu, damnächt eine andere zu vergeben (auch wenn das nicht der Leistung entspricht)
=> Vermeidung: klare Bezugsnorm vor Korrektur festlegen, gewissenhaft korrigieren, Pausen machen etc.
Arten von Korrelationsfehlern und wie man sie vermeiden kann
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Halo-Effekt: ein einzelnes Merkmal einer Person dominiert über den Rest (z.B. Mara ist in der SMV aktiv => ich finde sie sympathisch => ich gebe ihr deshalb (unbewusst) bessere Noten)
=> Pygmalion-/ Rosenthaleffekt (LK wird gesagt, best. zufällig ausgewählte SuS hätten hohe IQ-Werte und Leistungssteigerung sei zu erwarten; die Leistung steigerte sich als Folge des Verhaltens der LK tatsächlich) - logischer Fehler: Variante des Halo-Effekts; Eigenschaften eines Schülers werden ungerechtfertigt mit dessen Leistungen verknüpft (z.B. Johanna spielt Gitarre => sie kann perfekt Noten lesen)
- implizite Persönlichkeitstheorie: Persönlichkeitsmerkmale beeinflussen Bewertung (z.B. Lukas ist total schüchtern und redet nie => wahrscheinlich ist er dumm lol)
=> Vermeidung: Sensibel für eigene Fehleranfälligkeit sein, konsequente Trennung von Unterricht und außerunterrichtliches Aspekten etc.
Interaktionsfehler & deren Vermeidung
- Primacy/Recency-Effekte: in einer Reihung bleibt das Erste und das Letzte am besten im Gedächtnis (z.B. mündliche Prüfungen)
- Konstanzeffekte: Tendenz, immer gleich zu bewerten
- soziale Wahrnehmung: man sieht gute/schlechte Leistungen am meisten dort, wo an sie vermutet
- self-fulfilling prophecy => Rosenthal/Pygmalion
=> Vermeidung: Zwischenmessuungen, anonyme Korrekturen, Zurückstellen der eigenen Meinung, Bewusstsein darüber, dass Leistung variabel ist (duh)