EP: Identität & Selbstkonzept (Havighurst, Ericson, Marcia) Flashcards

1
Q

Identität vs Selbstkonzept

A

Identität: einzigartige Persönlichkeitsstruktur, verbunden mit dem Bild, das andere von dieser Persönlichkeitsstruktur haben und eigenes Verständnis für die Identität

Selbstkonzept: mentale Repräsentation der eigenen Person über Vorstellungen, Einschätzungen und Einstellungen, die die eigene Person betreffen
=> Positives Selbstbild ist ein wichtiges Erziehungsziel

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2
Q

Mead: Selbstkonzept

A

Drei Komponenten:
- „I“ (IMPULSIVES ICH): biologisch verankerten Triebe des Menschen, Kreativität, Spontaneität
- „ME“ (REFLEKTIERTES ICH): Erwartungshaltungen anderer Personen; soziale Komponente, wird durch die jeweilige Gesellschaft geprägt
- “SELF“ (IDENTITÄT): Wechselwirkung zwischen ME und I, entwickelt sich fortlaufend weiter, enthält Selbstbild und das Selbstverständnis des Menschen

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3
Q

Konzept der Entwicklungsaufgaben von Havighurst

A
  • Entwicklungsaufgabe = Aufgabe, die in einem bestimmten Lebensabschnitt
  • erfolgreiche Bewältigung => Glück und Erfolg bei der Lösung nachfolgender Aufgaben
  • Misslingen => Unglücklichsein, Missbilligung seitens der Gesellschaft
    und Schwierigkeiten mit späteren Aufgaben

„sensitive periods for learning“: Zeitabschnitte, die für best. Lernprozesse gt geeignet sind. Später ist mehr Aufwand und externe Hilfe zu deren Bewältigung nötig

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4
Q

Entwicklungsaufgabe des Jugendalters nach Havighurst

A

Entwicklung einer eigenen Identität
(Peers, Körper, Rolle. Beziehung, Ablösung von Eltern, Beruf, Selbst, Werte, Zukunft…)
=> kann bis weit ins Erwachsenenalter hineinreichen

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5
Q

Identitätsentwicklung nach Ericson

A

Zentrale Aufgabe des Jugendalters ist das Ausbilden einer Erwachsenenidentität

entweder Übernhame vorgesehener Rollen oder Exploration

Drei Möglichkeiten der Exploration:
1. Identitätsexploration: Kindheitsidentifizierungen kritisch prüfen und selektiv übernehmen/ modifizieren => moderne, reflektierte Form der gelingenden Identitätsbildung
2. Identitätsdiffusion: Synthese einer neuen gewählten Identität gelingt nicht => unbestimmte, fragmentierte Identität entsteht; Leere- und Entfremdungsgefühle, Orientierungslosigkeit…
3. Negative Identität: z. B. Krimineller, der zwar sozial stigmatisiert wird, aber durch soziale Ausgrenzung von anderen immer wieder definiert und bestätigt wird

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6
Q

Ericson: Aspekte der “Identität”

A

1. Individualität: Unterscheidbarkeit von anderen Personen
2. Selbstkonsistenz: Identität mit sich selbst über verschiedene Situationen hinweg
3. Selbstkontinuität: Identität über die Zeit hinweg

=> Gelungene Identität zeichnet sich durch eine Balance zwischen Selbstgleichheit und Flexibilität aus, die sich an entsprechende Situationen und Gegebenheiten anpasst

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7
Q

Marcia: Identität

A

3 Dimensionen des Identitätsstatus:
a. Krise (Ausmaß an Unsicherheit, Beunruhigung, Rebellion)
b. Verpflichtung (Umfang von Engagement und Bindung)
c. Exploration (Ausmaß der Erkundung des betreffenden Lebensbereichs)

4 Identitätszustände:
1. erarbeitete Identität (Krise, Verpflichtung)
2. übernommene Identität (keine Krise, Verpflichtung)
3. Moratorium (Krise, keine Verpflichtung)
4. diffuse Identität (keine Krise, keine Verpflichtung)

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8
Q

Verläufe der Identitätsentwicklung nach Marcia

A
  • Progressive Verläufe: erreicht über das Moratorium die erarbeitete Identität
  • Regressive Verläufe: enden bei einer diffusen Identität
  • Stagnierende Verläufe: verweilen bei der übernommenen oder diffusen Identität
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9
Q

pädagogische Implikationen von Marcias Identitätsverständnis

A
  • übernommene Id.: durch kritische Argumentation verunsichern, bei Loslösung von Eltern helfen
  • Moratorium: Raum & Zeit zum Probieren geben, Hilfe und Zeit zum Reden anbieten
  • diffuse Identität: stabile Bindungen aufbauen, Verpflichtungen übertragen und Hilfe bei Einhaltung anbieten, klare Ratschläge geben
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10
Q

Selbstkonzept vs. Selbstwert vs. Fähigkeitsselbstkonzept (FSK)

A
  • Selbstkonzept: mentale Repräsentation der eigenen Person (kognitiv)
  • Selbstwert: Bewertung der eigenen Person (affektiv)
  • FSK: kognitive Repräsentationen der eigenen Fähigekeiten
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11
Q

Selbstkonzept nach Shavelson

A

Selbstkonzept als multifaktorielle, hierarchische Struktur

  1. Level: allg. Selbstkonzept
  2. Level: akademisches & nicht-akademisches SK
  3. Level: akad. SK (Fähigkeitsselbstkonzept): SFK in verschiedenen Domänen
    nicht-akad. SK: soziales, emotionales, physisches SK
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12
Q

Entwicklung des Fähigkeitsselbstkonzepts

A
  • vor GS: Tendenz, eigene Kompetenzen zu überschätzen (“Ich kann das!”); kaum Differenzierung nach Teilbereichen
  • GS-Zeit: Konsequenzen der (in)direkten Leistungsrückmeldungen und sozialer Vergleiche: Absinken des FSK; Einschätzungen werden realistischer und spezifischer
  • späte GS-Zeit: starker Zusammenhang zu Selbstwert und Schulleistung, hohe Bedeutung der Bezugsgruppe → soziale Bezugsnorm; mehr Leistungsziel- und weniger Lernzielorientierung
  • Sekundarstufe: dimensionale Vergleiche, d.h. solche zwischen verschiedenen Fächern. Tendenz: wer in einem Fach gut ist, wertet die eigenen Fähigkeiten in einem anderen ab (entweder Mathe oder Sprachen)
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