International Health Care Management Flashcards

1
Q

Welche Aufgaben haben Gesundheitssysteme?

A
  • Sicherstellen der nationalen Gesundheitsversorgung
  • Aktivitäten, die der Finanzierung und Erbringung von Leistungen mit direktem Einfluss auf die Gesundheit der Bevölkerung dienen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Was sind Gesundheitssysteme aus Sicht der WHO?

A
  • gut geschulte und motivierte “Gesundheitsarbeiter”
  • gut gepflegte Infrastruktur
    zuverlässige Arzneimittelversorgung und Technologien
  • Unterstützung durch entsprechende Finanzierung
  • starke Gesundheitspläne und evidenzbasierte Richtlinien
  • aufgrund globalisierter Welt müssen Gesundheitssysteme in der Lage sein, globale Bedrohungen der öffentlichen Gesundheit zu kontrollieren und zu bekämpfen
  • Förderung der allgemeinen Gesundheitsversorgung mit hoher Qualität und Zugang für jeden
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Wie lauten die globalen Ziele von Gesundheitssystemen aus Sicht der WHO?

A
  • Ausbildung von ausreichendem und motiviertem Gesundheitspersonal
  • alle Länder verfügen über ein funktionierendes Zivilstands- und Statistiksystem
  • Medikamente und Gesundheitstechnologien sind sicher, wirksam und erschwinglich
  • Länder verfügen über solide nationale Gesundheitspläne zur optimalen Nutzung der verfügbaren Mittel
  • Schutz vor Infektionen im Krankenhaus
  • Gesundheitssysteme sind widerstandsfähig und reagieren auf die Bedürfnisse bei Epidemien und anderen Notfällen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Welche Qualitäten der Versorgung gibt es?

A

Strukturqualität:

  • Mitarbeiterfluktuation
  • technische Ausstattung

Prozessqualität:

  • Abläufe, z.B. Wartezeiten
  • Verhalten der Mitarbeiter

Ergebnisqualität:
- Ergebnis der Behandlung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Vergleiche Bismarck und Beveridge

A

Grundprinzip: Sozialversicherung/Versorgungsprinzip
Verwaltung: Selbstverwaltung/Staat
Finanzierung: Beiträge/Steuern
Leistungsanspruch: Sachleistung/Kostenerstattung vs. Sachleistung
Leistungserbringung: öffentlich, freigemeinnützig,privatwirtschaftlich vs. öffentlich
Abgesicherter Personenkreis: ausgewählte Personengruppen/Gesamte Bevölkerung

Bismarck liegt Solidaritätsgedanke zu Grunde. Beveridge ist abhängig von finanziellem Stand des Staates.

Oft Mischformen vorhanden (zusätzliche private Versicherungen)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Was ist adverse Selektion? Wann tritt sie auf?

A
  • Individuen wissen besser über ihren Gesundheitszustand und den potenziellen Bedarf an Gesundheitsversorgung bescheid als die Versicherer
  • Kranke haben höheres Interesse an Versicherungen als Gesunde
  • Folge: Da Versicherer die Risiken nicht unterscheiden kann, erfolgt (bei freien
    Beiträgen im Pool) eine vorsichtige (teurere) Kalkulation, was die „guten
    Risiken“ abhält, Krankenversicherungsschutz zu erwerben

Adverse Selektion tritt vor Vertragsabschluss ein.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Was sind Out-of-Pocket-Payments?

Was ist der Unterschied zur Versicherung?

A

Direkte Zahlung des Patienten an den Leistungserbringer

Unterschied zu Versicherung:

  • keine Zusammenlegung von Ressourcen
  • Inanspruchnahme von Leistungen durch finanzielle Mittel des Einzelnen beschränkt
  • System ist oft durch Hochkostenversicherung ergänzt, die die Risiken durch gepoolte öffentliche oder private Mittel absichert
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Was sind die drei Dimensionen der Finanzierung laut WHO?

A

Breite der Absicherung
- also Anteil der Bevölkerung, der an Ressourcenpool profitiert

Tiefe der Absicherung
- Umfang der Leistung

Höhe der Absicherung
- Anteil der Kosten an den Gesundheitsdienstleistungen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Was sind horizontale und vertikale Gerechtigkeit?

A

Horizontale Gerechtigkeit: gleiches Einkommen = gleiche Beiträge

Vertikale Gerechtigkeit:
höheres Einkommen = höhere Beiträge
geringes Einkommen = geringere Beiträge

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Horizontale + Vertikale Gerechtigkeit anhand von Steuern, Sozialversicherung und Out-of-Pocket Payments

A

Steuern:
Vertikal =
- Steuersatz proportional zum Einkommen
- Bei indirekten Steuern stärkere Belastung Einkommensschwächerer
Horizontal =
- gleicher Beitrag bei gleichem Einkommen
- geringer bei regionalen Steuern

Sozialversicherung:
vertikal =
- Beiträge werden proportional zum Einkommen bemessen
horizontal =
- Sozialversicherungen verlangen die gleichen Beiträge

OoPP:
vertikal =
- ungerecht, da Kosten der Leistungserbringung für alle unabhängig vom Einkommen gleich sind

horizontal =
- ungerecht, auf Grund der Abhängigkeit vom individuellen Gesundheitszustand

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Was wird beim Gesundheitssystemvergleich gemacht?

A
  • Unterschiede in Finanzierung, Erbringung und Regulierung von Gesundheitsleistungen gegenüber gestellt.
  • politische, wirtschaftliche und kulturelle Aspekte gilt es zu berücksichtigen
  • auf Grund der Komplexität von Gesundheitssystemen ist eine Reduktion auf wenige Indikatoren nicht möglich
  • Unterscheidung in monetäre Indikatoren (Gesundheitsausgaben) und nicht-monetäre Indikatoren (Gesundheitsversorgung, Arztdichte)
  • Bestimmung von geeigneten Vergleichskriterien hängt von Verfügbarkeit der Informationen ab
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Welche Arten von Gesundheitssystemen gibt es?

A

Es gibt nicht den allgemeingültigen Gesundheitssystemvergleich!

Je nach Fragestellung und Schwerpunkt gibt es unterschiedliche Konzepte

Legitimation: Heterogenität der einzelne Systeme lässt unterschiedliche Konzepte und methodische Gerüste zu.

Bsp.: Vergleich von Strukturprinzipien von Sicherungssystemen:
Individualprinzip mit Sparen/Privatversicherung/Freiwillig sozialversichert

Sozialprinzip mit Versicherungsprinzip/Versorgungsprinzip/Fürsorgeprinzip

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Was sind Systeme sozialer Sicherung?

A

Als Systeme sozialer Sicherung wird die Summe aller Einrichtungen
und Maßnahmen, die das Ziel haben, die Bürger gegen ein
bestimmtes Set an Risiken (insbesondere Krankheit, Unfall,
Arbeitslosigkeit und Alter) zu schützen, bezeichnet.

Es werden zwei unterschiedliche Prinzipien unterschieden:
- Individualprinzip: Freiwilligkeit, Individualität und
Selbstverantwortung
- Sozialprinzip: Solidarität, staatliche Fürsorge und
Verteilungsgerechtigkeit

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Mögliche Vorgehensweise beim Gesundheitssystemvergleich

A
  1. Festlegen geeigneter Kriterien
  2. Festlegen geeigneter Indikatoren
    Ausgewählte Kriterien werden in eine Matrix übertragen und es werden
    geeignete Indikatoren zugeordnet, mithilfe derer Sie die Kategorie am
    besten quantifizieren können.

Indikatoren werden Kategorien zugeordnet. Maximal je 5 Indikatoren in 5 Kategorien.

  1. Bestimmen der Bewertungsskala und Gewichtung
    -Schulnoten, Ampelsystem, Punktsystem
    - drei bis sechs Ausprägungen oder Punktzahlen
  2. Bewertung und Interpretation
    z.B. Rangliste
    Die Ergebnisse des Systemvergleiches sind vor dem
    Hintergrund der Länderspezifika (soziale, wirtschaftliche und rechtliche
    Aspekte) zu interpretieren
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Zusammenfassende Betrachtung des Systemvergleiches

A
  • Es gibt kein allgemeingültiges Set an Indikatoren nach denen die
    Gesundheitssysteme eindeutig verglichen werden können
  • Variation eines Indikators kann zu unterschiedlichen Ergebnissen führen
  • Gesundheitsausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP)
  • Gesamtausgaben für Gesundheit pro Kopf in kaufkraftbereinigten US-Dollars
  • Adjustierung der Gesundheitsausgaben pro Kopf nach der Altersstruktur
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Was sind die Ziele der EU-Gesundheitspolitik?

A

1) Schutz der EU-Bürger vor schwerwiegenden grenzübergreifenden
Gesundheitsgefahren
2) Beitrag zu effizienten, zugänglichen und belastbaren Gesundheitssystemen
3) Erleichterung des Zugangs zu besserer und sichererer
Gesundheitsversorgung für die EU-Bürger
4) Förderung der Gesundheit, Prävention von Krankheiten und Schaffung von
guten Rahmenbedingungen für eine gesunde Lebensführung

17
Q

Welche indirekten Einflüsse auf die Gesundheitspolitik hat die EU? Welche nicht?

A

Indirekte Einflüsse auf: Umwelt, Ernährung/Landwirtschaft, andere Politikbereiche

Diese wirken auf Gesundheits-Outcome ein.

Keinen direkten Einfluss auf den Patienten oder der Struktur, Prozess- oder Ergebnisqualität/Zufriedenheit im Gesundheitssystem. Darauf wirken Wettbewerbsrecht, Arbeitsrecht-/Schutz und Binnenmarktsrecht ein.

18
Q

Welche Schlussfolgerungen aus den drei Gesundheitsprogrammen aus den Maßnahmen der EU-Gesundheitspolitik ergeben sich?

A
  • Kaum konkrete Konsequenzen für die Mitgliedsstaaten
  • Hauptsächlich Einzelmaßnahmen
  • EU-Politik und Rechtsprechung fordert Anpassungsbedarf in der nationalen Gesundheitspolitik
  • Strukturelle Veränderungen der Mitgliedsstaaten und ihrer Gesellschaften werden Einfluss auf die EU-Gesundheitspolitik nehmen
  • Mögliche, gegenläufige politische Entwicklungsszenarien:
    A) Verstärkte Verlagerung der gesundheitspolitischen Kompetenzen nach “Brüssel”
    B) Länder betonen verstärkt ihre (gesundheits-) politische Eigenverantwortung