Aufbau Gesundheits-und Sozialsystem Flashcards

1
Q

Nenne die 5 Säulen des Sozialsystems

A
Krankenversicherung
Rentenversicherung
Unfallversicherung 
Arbeitslosenversicherung 
Pflegeversicherung 

Geregelt in SGB

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2
Q

Wie entstand die Sozialversicherung?

A
  • erst nur für Gilden 1854; öffentl. rechtliche Arbeiterversicherung

Dann durch Bismarck staatlich vorgegebene Sozial- und Krankenversicherung für alle reichsweit 1883

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3
Q

Erkläre das Sozialstaatsprinzip / Sozialstaatspostulat

A

BRD ist demokratischer und sozialer Bundesstaat Art. 20GG

Ordnung der Länder muss ebenfalls demokratisch und sozialem Sinn entsprechen Art. 28 Absatz 1 GG

Änderungen sind unzulässig Art. 79 Absatz 3 GG

Artikel 20, 28 und 79 muss man wissen!

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4
Q

Auf was gründet das Sozialstaatspostulat?

A

Grundwerte der Verfassung:

  • Schutz und Achtung der Menschenwürde Art. 1 GG
  • Körperliche Unversehrtheit und Freiheit der Person Art. 2 GG
  • Schutz von Ehe,Familie und nichtehelichen Kindern Art. 6 GG
  • Garantie der Koalitionsfreiheit Art. 9 GG
  • Sozialbindung des Privateigentums Art. 14 GG

Sozialstaatlichkeit ist als unveränderliches Staatsziel im GG festgeschrieben
Sozialstaatspostulat wird in SGB´s konkretisiert
Bund erstellt Grundlagen
Länder Mitwirkungsmöglichkeit

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5
Q

Wie lauten die Säulen der sozialen Sicherung?

A

1) Gesetzliche Sozialversicherung
2) Soziale Versorgung (Leistungen für Beamte etc.)
3) Sozialfürsorge (Bedürftigkeit muss nachgewiesen werden)

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6
Q

Welche Leistungen des Staates gibt es und wie werden diese finanziert?

A

Fürsorgeleistungen (ALG 2, Sozialhife, Wohngeld) -Steuerfinanziert -> Anspruch muss nachgewiesen werden

Versorgungsleistungen (Pensionen, Kindergeld, Elterngeld) -Steuer- und Beitragsfinanziert-> bekommt man immer, unabhängig vom Einkommen

Versicherungsleistungen (Krankenversicherung,Rente, ALG 1) - Beitragsfinanziert

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7
Q

Definition Beiträge und Steuern

A

Beiträge stehen einem Leistungsversprechen gegenüber - man bekommt etwas wieder (Rente)

Steuern verbinden sich ohne direkten Anspruch

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8
Q

Was ist das Solidaritätsprinzip?

A
  • Versicherte Bürger ist für alle Mitglieder der Versichertengemeinschaft verantwortlich
  • Orientierung an Bedürfnisse der Gemeinschaft
  • Erforderliche Finanzmittel werden gemeinsam von allen Beitragszahlern getragen

Bsp. GKV

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9
Q

Was ist das Äquivalenzprinzip?

A
  • Berücksichtigt Leistungsgerechtigkeit innerhalb des Versichertenkollektivs
  • Mitglieder versichern ihre eigenen Risiken
  • Prämienhöhe ist äquivalent zu den Leistungen

Bsp. PKV, Rentenversicherung

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10
Q

Erläutere das soziale Dreiecksverhältnis!

A

Leistungsempfänger - Leistungserbringer - Kostenträger

Empfänger (Rechtsanspruch) - Kostenträger (Leistungszusage) -> Grundverhältnis

Kostenträger (Kostenverpflichtung) - Erbringer (Leistungszusage) -> Leistungsverschaffungsverhältnis

Erbringer (Leistungsverpflichtung) - Empfänger (Leistungsanspruch) -> Erfüllungsverhältnis

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11
Q

Welche Organisationsformen von Gesundheits- und Sozialversicherungssystemen gibt es?

A
  1. Sozialversicherungssysteme
    - Pflichtversicherung - einkommensabhängige Beiträge
    - Bismarck-Modell
    - Beitragsfinanziert
    - Deutschland, Frankreich, Italien
  2. Staatlich/nationale
    - Beveridge Modell
    - Gesundheitssystem wird vom Staat betrieben
    - Steuerfinanziert
    - Unabhängig von medizinischem Risiko und finanzieller Leistungsfähigkeit
    - England, Niederlande, Dänemark
  3. marktlich - organisierte Systeme
    - Private Versicherer bieten gegen individuell bestimmte Beiträge Erstattung der Kosten vertraglich festgelegter Leistungen an
    - Abhängig von medizinischem Risiko und finanzieller Leistungsfähigkeit
    - USA
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12
Q

Erkläre das Dilemma des Steuerstaates

A

-Einnahmen und Ausgaben an den volkswirtschaftlichen Kreislauf gebunden; d.h. während Rezession gibt es viele Bedürftige und wenig Einnahmen (Staat muss viel leisten)
-Demografie - Migration (Zu/Abwanderung), Bestandserhaltene Niveau von 2.1 wird nicht erreicht und steigende Lebenserwartung –> Langfristig
Babyboom und danach Pillenknick - starker Jahrgang geht in Rente –> kurzfristig
-Europa als Sozialraum -> Mitnahme von Leistungen in andere EU-Länder möglich

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13
Q

Was ist die Sozialpolitik?

A

Sozialpolitik bezeichnet gesetzliche Maßnahmen zur Absicherung existenzieller Risiken

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14
Q

Welche Funktionen der Sozialpolitik gibt es?

A

Kompensation -> Bei Arbeitsunfähigkeit wird kompensiert durch Erhalt von Verdienstausfall

Konstitution -> Jeder geht eigenem Erwerb nach (kein Grundeinkommen)

Prävention

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15
Q

Auf welche Grundprinzipien baut die Sozialpolitik auf?

A

Eigenverantwortung -> Rechte einfordern

Solidarität -> Aufbau und Umverteilung von Vermögen zum Ausgleich von Risiken

Subsidiarität -> Vorleistungsfreie Gewährung der Leistungen der sozialen Sicherung

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16
Q

Welche Transfermöglichkeiten der sozialen Sicherung gibt es?

A

Monetäre Transfers:

  • Primärverteilung durch Steuern und/oder Transfers
  • Vermeidung von Armut durch Gewährung soziokulturellen Minimums (Möglichkeiten an Gesellschaft teilzunehmen -Theaterbesuch etc.)
  • Versicherung gegen Lebensrisiken
  • Förderung der Familie durch Geldleistungen

Naturaltransfers:

  • Krankenbehandlung bei Pflege
  • Kinderbetreuung
  • Schulausbildung
  • Berufliche Bildung
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17
Q

Instrumente und allgemeine Prinzipien der Sozialleistungen

A

Soziale Vorsorge - durch Beiträge

Durch Steuern finanziert:

Soziale Entschädigung

  • zur Entschädigung in besonderen Fällen
  • keine Versicherungsleistungen
  • für Personen die für Staat Leistung erbracht haben (Beamte,Richter,Soldaten)
  • Lastenausgleich - Vermögensumschichtung

Soziale Förderung:

  • Dient Verringerung sozialer Ungleichheit
  • Wird nur teilweise abhängig von individueller oder materieller Bedürftigkeit gewährt (Kindergeld, Elterngeld, Wohngeld etc.)

Soziale Hilfe
-zur Sicherung des Existenzminimums

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18
Q

Was ist der dritte Sektor?

A

Ein gesellschaftlicher Bereich, der durch das Neben- und Miteinander von staatlicher Steuerung, Marktmechanismus und gemeinschaftlicher Arbeit geprägt ist. Keiner dieser Mechanismen ist vorherrschend.

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19
Q

Was ist Markt- und Staatsversagen?

A

Marktversagen:
Staat deckt den Bedarf an kollektiven Gütern nicht. Ausbleiben der Koordination von Angebot und Nachfrage.

Staatsversagen:
Staat wird nicht allen Bevölkerungsteilen gerecht.

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20
Q

Was besagt die Theorie von Zapf?

A

Bei Wohlfahrt soll auf die Lebensqualität geachtet werden.

Staat - öffentliche Güter
-Nicht-Ausschlußprinzip

Markt - private Güter

  • zu kostendeckenden Entgelten von Unternehmen auf den Markt angeboten
  • es gilt Ausschlußprinzip

Assoziationen - kollektive Güter
-Güter, für die kein Markt gebildet werden kann, weil Gruppe zu klein

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21
Q

Was sind öffentliche und meritorische Güter?

A

Öffentliche Güter:

  • Nicht - Ausschlußprinzip
  • Nicht - Rivalität (Gut kann durch mehrere Nutzer verwendet werden -> Feuerwerk anschauen)

Meritorische:

  • besondere Dienste für Gesellschaft
  • Gemeinschaftsinteressen und Werte sind die Grundlage von Gemeinschaftsbedürfnissen einzelner Individuen, die zur Bereitstellung dieser Güter führen
  • Sind auf Markt zu wenig vorhanden, wenn sie nicht extra bereitgestellt werden
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22
Q

Was sind Erfahrensgüter und was Vertrauensgüter?

A

Erfahrensgüter:
Vor Kauf können nicht alle relevanten Infos beschafft werden; manche Eigenschaften eröffnen sich erst bei der Nutzung des Gutes

Vertrauensgüter:
Könne auch nach Besachffung oder Nutzung des Gutes gar nicht oder nur mit großem Aufwand beurteilt werden

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23
Q

Erkläre das Uno - actu - Prinzip

A

Produktion und Konsum der soz. Dienstleistung finden gleichzeitig statt!

  • können nicht auf Vorrat produziert oder gelagert werden
  • Produktionsprozess und Leistungsergebnis liegen nicht im alleinigen Einfluss der Anbietenden
  • Klienten sind als externe Faktoren in den Produktionsprozess zu integrieren

Bsp.: Massage bei Physiotherapie

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24
Q

Erkläre die verzerrte Nachfrage nach sozialen Dienstleistungen

A

-Klient muss aktiv Recht auf Nachfrage in Anspruch nehmen
-Mangelnde Infos und Ressourcen für Klienten
Klient ist nicht in der Lage den Markt zu vergleichen, besonders nicht in akuter Notlage

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25
Q

Was ist Subsidiarität?

A
  • Selbstverantwortung des Einzelnen
  • Staatliche Unterstützung erst, wenn kleinere Einheiten nicht aus eigener Kraft heraus ihre Funktion übernehmen können
  • Staatliche Hilfe in Form von Beistandspflicht zur Selbsthilfe

Beispielsweise darf die EU im Sinne des Subsidiaritätsprinzips nur dort tätig werden, wenn die Maßnahmen von Mitgliedsstaaten nicht reichen.

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26
Q

Wer sind die Pflichtmitglieder der GKV?

Wer ist nicht versicherungspflichtig?

A
Arbeiter+Angestellte
Arbeitslose
Studenten und Rentner
Landwirte
Künstler
Behinderte in Werkstätten

Asylbewerber, Selbstständige, Beamte, Einkommen > BBG (Beitragsbemessungsgrenze)

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27
Q

Was sind die Aufgaben und Leistungen der GKV im SGB V?

A
  • Solidargemeinschaft um Gesundheit zu erhalten, wdhzustellen und zu bessern
  • Anspruch auf Krankenbehandlung
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28
Q

Was ist das Wirtschaftlichkeitsgebot und worauf bezieht es sich?

A

Bezieht sich auf Leistungen der GKV

  • Leistungen müssen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein
  • nicht notwendige oder unwirtschaftliche Leistungen können nicht beansprucht oder bewilligt werden
  • müssen allgemein anerkannten Stand der med. Erkenntnis entsprechen
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29
Q

Wie ist die Struktur der GKV?

A

Solidaritätsprinzip (Umverteilung)
Sachleistungsprinzip (sind im Leistungskatalog hinterlegt)
Leistung nach Bedarf (Bedarfsdeckungsprinzip)
Paritätische Finanzierung der Beiträge (Arbeitgeber + Nehmer)
Kontrahierungszwang der gesetzlichen KK (müssen Beitragswilligen aufnehmen)

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30
Q

Welche Krankenkassenarten gibt es?

A
Allgemeine Ortskrankenkassen
Geöffnete und geschlossene Betriebskrankenkassen
Innungskrankenkassen
Landwirtschaftliche Kassen
Knappschaften
Ersatzkassen
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31
Q

Wie ist die Finanzierung der gesetzlichen Krankenkassen?

A

Bundesweit einheitlicher Beitragssatz
Beiträge der Versicherten, Rentner, geringfügig Beschäftigten
Bundeszuschüsse

Beiträge sind größte Einnahmen, Bundeszuschüsse im Vergleich sehr gering.
Der Gesundheitsfonds zahlt eine Pauschale für jeden Versicherten an die gesetzlichen Krankenkassen plus einem Risikostrukturausgleich.

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32
Q

Was ist der RSA?

A

Risikostrukturausgleich

  • Finanzielles Umverteilungsverfahren zwischen den Krankenkassen
    Zweck:
  • KGV hat Kontrahierungszwang und ein Verbot von Risikoäquivalenz
  • RSA simuliert risikoäquivalente Beiträge
  • Gleiche Wettbewerbsstrukturen für die KK
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33
Q

Was ist der Morbi-RSA bzw. was sagt er aus?

A
  • Seit 2009
  • Alters+Geschlechtsgruppen
  • Erwerbsminderungsgruppen
  • Morbiditätsgruppen (Zuordnung nach Diagnosen)
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34
Q

Wie stellt sich die PKV zusammen?

A
  • Äquivalenzprinzip
  • Beiträge äquivalent zu Risikofaktoren, Eintrittsalter, Geschlechter und Vorerkrankungen
  • Versicherter baut Rücklagen für später auf
  • Kostenerstattungsprinzip (im Vergleich zum Sachleistungsprinzip)
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35
Q

Zwischen welchen Gruppen wird in der GKV umverteilt? (Im Hinblick auf Solidaritätsprinzip)

A

Gesunde -> Kranke
Junge - > Alte
Alleinstehende/Kinderlose -> Familien mit Kindern
Hohes Einkommen -> Geringes Einkommen

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36
Q

Was ist die Nachhaltigkeitslücke?

A

Kosten für Gesundheitsleistungen steigen, Einnahmen (Beiträge) der KK nicht

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37
Q

Nenne die 5 Säulen der Alterssicherung

A
  1. Grundsicherung
  2. Gesetzliche Rentenversicherung
  3. Betriebliche Altersvorsorge
  4. Private Altersvorsorge
  5. Individuelle weitere Absicherungsformen (z.B. Immobilien, Hohes Vermögen in der Familie)

-Mix aus gesetzlicher und privater Altersvorsorge

Alterssicherung ist das zentrale Motiv der gesetzlichen Rentenversicherung

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38
Q

Woraus besteht die gesetzliche Rentenversicherung ?

A

Betriebliche Vorsorge

Private Vorsorge

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39
Q

Was ist das Kapitaldeckungsverfahren (KDV)?

Welche zwei Systeme des KDV kennst du?

A
  • durch Beiträge zur Rentenversicherung wird Kapitalstock aufgebaut
  • Spätere Rentenzahlungen werden dann aus Zinserträgen des Kapitals bestritten

Kollektives KDV (private KV und PV) - intertemporär

Individuelles KDV - Äquivalenzprinzip - interpersonell

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40
Q

Was ist das Umlageverfahren?

A
  • Heutige Beitragszahler finanzieren heutige Rentner
  • Kein Kapitalstock
  • Kann jederzeit eingeführt werden (da kein Kapital vorhanden sein muss)
  • Beitragszahler haben Rechtsanspruch auf spätere Rentner
  • Overlapping Generations-Modell
  • Funktioniert nur so lange die Zahl der Rentner und Beitragszahler konstant ist und Generationen immer etwa gleich groß!
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41
Q

Was beinhaltet die gesetzliche Rentenversicherung (GRV)?

A
  • SGB VI
  • Hauptpfeiler der Alterssicherung in Deutschland
  • Finanzierung im Umlageverfahren
  • Durch Beiträge und Bundeszuschüsse (Steuergelder) getragen
  • Beitragssatz gesetzlich vorgegeben: 18,9%
  • Paritätisch 50/50
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42
Q

Wie lautet die Rentenformel?

A

Persönliche Entgeltpunkte x Rentenfaktor x aktueller Rentenwert

Entgeltpunkte (für ein Jahr) = beitragspflichtiges Einkommen dividiert durch das Durchschnittseinkommen

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43
Q

Was fällt dir zur Besteuerung von Renten ein?

A

-Nachgelagerten Besteuerung
-Aufwendungen für Altersvorsorge steuerfrei
-Dafür spätere Renteneinkünfte besteuert
Vorteil:
-Die Aufwendungen für Altersvorsorge verringern die Steuerbelastung innerhalb der Erwerbsphase
-Während der Rente dann geringeres Einkommen und dadurch niedrigere Besteuerung als während des Erwerbslebens

Rentenniveau steigt nicht so stark wie die Löhne

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44
Q

Welche Lösungsversuche in Bezug auf das Rentensystem und das Problem des demographischen Wandels gibt es?

A
  • Erhöhung des Beitragssatzes
  • Senkung des Rentenniveaus
  • Erhöhung der Zahl der Beitragszahlenden durch z.B. Einwanderung junger Erwerbstätiger; Maßnahmen zur Förderung einer höheren Geburtenrate; Erhöhung der Erwerbsbeteiligung der Frauen; Senkung der Arbeitslosigkeit; Verkürzung der Ausbildungszeiten
  • Verringerung der Zahl der Rentenbezieher durch eine Anhebung des Ruhestandsalters
  • Finanzierung der Ausgaben der Rentenversicherung teilweise aus Steuermitteln
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45
Q

Nenne wichtige Reformenänderungen der letzten Jahre in Bezug auf die Rente

A
  • Rentner konnten bis 1992 ohne Abschläge eher in Rente und neue Rentenalter
  • 2001 Rentenformel angepasst – private Rücklagen werden berücksichtigt
  • 2004: Rürup Reform – Nachhaltigkeitsfaktor kommt hinzu
  • 2007: Anhebung der Rente auf 67
  • Rente ab 63 Jahren (wenn 45 Jahre Beiträge gezahlt)
  • Mütterrente (wenn Kinder vor 1992 geboren)
  • Erwerbsminderungsrente
  • Höhere Reha-Budget
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46
Q

Was fällt dir zur Grundstruktur der Pflegeversicherung ein?

A
  • Schutz vor finanziellen Folgen der Pflegebedürftigkeit
  • Pflichtversicherung in SGB XI
  • Gesetzlich Versicherte über KK in Pflegekasse versichert und Private in PPV (Private Pflegeversicherung) – gleiche Leistungen für gesetzliche und private Versicherte
  • Basisversorgung – „Teilkaskoversicherung“
  • Anzahl Pflegebedürftiger stieg an – politischer Druck zur Einführung einer staatlichen PV
  • Unterschied zur GKV ist Teilkasko, also Versorgungslücke, die privat getragen werden muss
  • Es besteht die Möglichkeit als Laie in Pflege zu arbeiten
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47
Q

Wie wird die Pflegeversicherung finanziert?

A
  • Paritätisch im Umlageverfahren
  • Kinderlose ab 23 Jahren zahlen einen Zuschlag von 0,25%
  • Einkommensabhänige Beiträge bis zur Beitragsbemessungsgrenze
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48
Q

Wie funktioniert die PPV?

A
  • Leistungen gleichwertig mit Gesetzlichen
  • Kostenerstattungsprinzip
  • Kontrahierungszwang – daher auch kein Ausschluss von Vorerkrankungen
  • Finanzierung im Kapitaldeckungsverfahren
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49
Q

Ziele der PV + bisherige Reformen

A

• Über Wettbewerbspolitik Vorkehrungen nötig, um Versorgungslücke zu schließen
• Erhaltung individueller Handlungsfreiheit + Hilfe zur Selbsthilfe
• Zugang zu Pflegeleistungen sicherstellen
• Familienpolitische Ziele, z.B. Beitragsfreie Mitversicherung der Kinder
• Wahlfreiheit bezüglich Leistungen und Anbieter
• Umverteilung (Pflegebedürftige und nicht Pflegebedürftige)
• 2008 – Pflegeweiterentwicklunggesetz (PfWG): RSG und Kapitaldeckungselemente nicht umgesetzt -> Anhebung der Leistung, Verbesserung Pflegestufe „0“ dazu gekommen
• 2013 – Pflegeneuausrichtungsgesetz (PNG): Anpassung der Leistungsseite, Leistungen auf Bedürfnisse Demenzkranker ausgerichtet; Betreuungsleistungen um Pflegegeld und Sachleistungen erweitert, Beitragssatz um 0,1% erhöht
Problematik: durch Anhebung der Beitragssätze nur Verschiebung des Problems. Keine Einführung der verpflichtenden, individuellen und generationenabhängigen Kapitaldeckung

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50
Q

Was bewirken die Pflegestärkungsgesetze?

A

I (2015): Versorgungsfond
II (2017): neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff, niemand darf weniger Leistungen beziehen als vorher

PSG II:
• §14 SGB XI
• Kognitive und Kommunikative Fähigkeiten (Modul 2) sind hinzugekommen
• Verhaltensweisen und psychische Problemlagen sind hinzu gekommen

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51
Q

Bsp. Der Leistungen der Arbeitslosenversicherung für Arbeitnehmer

A

Unterstützung der Beratung und Vermittlung, Maßnahmen zur Verbesserung der Eingliederungsaussichten, Förderung der Aufnahme einer Beschäftigung, Mobilitätshilfen, Förderung der Berufsausbildung, der beruflichen Weiterbildung und der Aufnahme einer selbstständigen Tätigkeit, Förderung der Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben, Entgeltersatzleistungen (Leistungen zum Lebensunterhalt),(Arbeitslosengeld; Arbeitslosengeld bei Weiterbildung, Übergangsgeld; Insolvenzgeld), Förderung der ganzjährigen Beschäftigung, Entgeltsicherung für ältere Arbeitnehmer, Kurzarbeitergeld

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52
Q

Bsp. Der Leistungen der Arbeitslosenversicherung für Arbeitgeber

A

Einstellung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern (Eingliederungszuschüsse; Einstellungszuschuss bei Neugründungen), Förderung der beruflichen Weiterbildung (Zuschuss zum Arbeitsentgelt für Ungelernte), Förderung der Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben, Leistungen zur beruflichen Eingliederung schwerbehinderter und ihnen gleichgestellter Menschen, Leistungen nach dem Altersteilzeitgesetz.

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53
Q

Bsp. Der Leistungen der Arbeitslosenversicherung für den Träger

A

Förderung der Berufsausbildung, (Ausbildungsbegleitende Hilfen; Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung; Übergangshilfen), Förderung von Einrichtungen zur beruflichen Aus-oder Weiterbildung oder zur beruflichen Rehabilitation, Förderung von Jugendwohnheimen, Zuschüsse zu Sozialplanmaßnahmen, Förderung von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Förderung von Beschäftigung schaffenden Infrastrukturmaßnahmen, Beauftragung von Trägern mit Eingliederungsmaßnahmen.

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54
Q

Wie wird die Arbeitslosenversicherung finanziert?

Wie hoch - durch wen

A
  • 3% des Arbeitsentgelts der Beschäftigten
  • Paritätisch
  • Einzug durch KK
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55
Q

Welche 2 Ansätze zur Messung der AL gibt es?

A

AL : (AL + EWT) = ALQ (Arbeitslosenqoute) —> Bundesagentur für Arbeit

EWL : (EWL+EWT) = EWLQ —> Mikrozensus - International Labour Organization (ILO)
- Basiert auf Arbeitskräfteerhebung als Stichprobenbefragung der Beschäftigten
 Arbeitslosenzahl der BA fällt deutlich höher aus, als die Erwerbslosenzahl des statistischen Bundesamtes aufgrund der unterschiedlichen Definitionen
- Vorteil des Labour – Force – Konzepts
• International vergleichbar
• Unabhängig von der Sozialgesetzgebung, sodass sich Änderungen im Sozialrecht nicht auf die Quote auswirken
• Die ALQ wird beeinflusst durch Saisonarbeit

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56
Q

Welche Arten der AL gibt es?

A
  • Konjunkturelle – tritt in schlechter Konjunktur auf; betrifft alle Wirtschaftsbereiche; kann kurz und mittelfristiges Problem sein
  • Fraktionelle – unvermeidliche Arbeitslosigkeit zwischen Aufgabe alter und Finden neuer Tätigkeit; kurze Dauer; Niveau unter 1 %
  • Strukturelle – vieldeutiger Begriff, der unterschiedlichste Typen zusammen fasst; kann in Sektoren differenziert werden
  • Saisonale – ergeben sich im Jahresverlauf
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57
Q

Wie ist die Entwicklung der AL vong Geschichte her

A
  1. Abbau der Nachkriegsarbeitslosigkeit (1950-1960)
    —> Wirtschaftswunder von 11% auf 1,3%
  2. Vollbeschäftigung (1960-1973)
  3. Persistenz seit 1973
    —> Zustand über längere Zeit
    —> Stetig Ansteigend
  4. Sonderentwicklung durch Hartz-Reformen 2005 und Finanzkrise 2009/10
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58
Q

Wie lautet das Finanzierungskonzept der AL?

A

Leistungen:

Passiv ALG I —> SGB III —> Beitrag (ALV)
ALG II —> SGB II —

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59
Q

Welche Finanzierungsprinzipien der AL gibt es?

A
  1. Kongruenzprinzip
    - > Beitrag entsprechend Nutzen
  2. Leistungsfähigkeitsprinzip
    - > Beitrag gemäß Zahlungsfähigkeit
  3. Effizienzprinzip
    - > Ausgaben gemäß Nutzen – Kosten – Verhältnis
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60
Q

Welche Reformansätze der AL gibt es?

A
  1. Trennung von Steuer- und Beitragsfinanzierung (aktiv vs. Passiv)
  2. Erweiterung des Kreises der Beitragszahler
  3. Umstellung der Beitragsbemessung (Einkommensquellen)
  4. Regelbindung des Bundeszuschusses
  5. Grundeinkommen
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61
Q

Was beschreibt das Präventionsverständnis?

A
  • Sicherheit und Gesundheit auf allen Entscheidungs- und Handlungsebenen
  • Werte für alle Menschen und Organisation und die Gesellschaft
62
Q

Welche Trägerarten gibt es?

A

Öffentliche Träger:
• Staat (Jugendamt, Sozialamt etc.)
• Land – überörtliche Träger
• Kommune (Jugendamt, Sozialamt etc.)

Freie Träger (Frei-gemeinnützige und Frei-privatgewerbliche Träger)
•	Wohlfahrtsverbände 
•	Initiativen 
•	Organisationen 
•	Selbsthilfe 
•	Private Anbieter

Frei privatgewerbliche Träger:
Hierbei handelt es sich um private Träger, die gewerblich organisiert sind. Insbesondere bei den Pflegeeinrichtungen hat sich ihr Anteil deutlich erhöht.

Trägerübergreifende Organisationen (Zusammenarbeit von Öffentlichen und Freien Trägern)

63
Q

Wie lauten die Grundprinzipien der öffentlichen Verwaltung?

A
  1. Erstes Grundprinzip der Verwaltung ist die Rechtsmäßigkeit nach Artikel 20 Grundgesetz.
  2. Entsprechend dem zweiten Grundprinzip müssen alle Fälle gleich behandelt werden.
  3. Die Verhältnismäßigkeit des Verwaltungshandeln ist das dritte Grundprinzip. Dies beinhaltet den angemessenen Einsatz der Mittelentsprechend dem angestrebten Zweck.
64
Q

Was sind frei-gemeinnützige Träger?

A
  • 55% freie Wohlfahrtspflege
  • Konfessionelle Wohlfahrtsverbände (Diakonie, Caritas)
  • Nicht konfessionelle Wohlfahrtsverbände (Arbeiterwohlfahrt, DRK)
65
Q

Was sind Frei-privatgewerbliche Träger?

A
  • Häufige Organisationsformen sind Vereine, Gesellschaften mit beschränkter Haftung und Stiftungen bürgerlichen Rechts
  • Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa)
  • Bundesverband privater Träger der freien Kinder-, Jugend-und Sozialhilfe e.V. (VPK)
66
Q

Was sind Trägerübergreifende Organisationen?

A

• Dort arbeiten freie und öffentliche Träger zusammen
• Dienen der Abstimmung und Umsetzung gemeinsamer Interessen
• Gemeinsame Forschungsvorhaben
• Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge
 Kommunen und ihre Verbände; Freie Wohlfahrtspflege; Länder; weitere Akteure(Gerichte, Uni, FH, Stiftungen)
• Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe (AGJ)
• Bundesjugendkuratorium (BJK) ist ein Sachverständigengremium der Bundesregierung die sich mit der Lage junger Menschen beschäftigt.

67
Q

Wie lautet die Definition des Gesundheitssystems?

Wie der erweiterte Gesundheitsbegriff?

A

Gesamtheit der Einrichtungen, deren Aufgabe es ist, die Gesundheit einzelner Menschen und der Bevölkerung zu erhalten und zu fördern und wiederherzustellen sowie vorzubeugen.

System- nicht GesundheitsPOLITIK!!

Erweiterter Gesundheitsbegriff nach WHO:
- alle Politikbereiche + Bildung, Arbeit und Soziales, Umwelt

68
Q

Woraus besteht das Gesundheitssystem ?

A
  1. KH
  2. Ambulante Versorgung
  3. Reha
  4. Pflege
  5. Heil-/Hilfs-/Arzneimittel
  6. Gesundheitsschutz
69
Q

Wie lauten die Ziele des WHO Gesundheitsbericht´s 2000?

A
  • Verbesserung der Bevölkerungsgesundheit
  • Personenorientierung
    —> Autonomie und Würde des Patienten
    —> Zugang (finanziell, räumlich), Qualität und Wahl der medizinischen Versorgung
  • Faire Finanzierung
70
Q

Ziele und Qualitätskriterien des Gesundheitssystems nach Egger

A
  • Wirksamkeit und Leistungsfähigkeit – Effektivität
  • Bedarfsgerechtigkeit und Zweckmäßigkeit – auf Bedürfnisse der Bevölkerung zugeschnitten
  • Wirtschaftlichkeit und Finanzierbarkeit – Kosten sollen tragbar sein; Effizient arbeiten
  • Chancengleichheit und Fairness – Zugang für Alle
71
Q

Wie lauten die Akteure des Gesundheitswesens zur Regulierung?

A
  1. Bundesministerium für Gesundheit
  2. Gemeinsamer Bundesausschuss
  3. Bundesversicherungsamt
72
Q

Wie lauten die Akteure des Gesundheitswesens zur Forschung und Beratung?

A
RKI
PEI
BZgA
BAM
DIMD
IQWIG
73
Q

Wie lauten die Akteure des Gesundheitswesens zur Interessenvertretung?

A

Patient
Leistungserbringer
Kostenträger

74
Q

Was macht das Paul Ehrlich Institut?

A
  • Institut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel
  • Prüft und bewertet Arzneimittel im Rahmen der klinischen Entwicklung, Zulassung und danach
  • Beratungsfunktion (Bund,Länder) und international (WHO,Europäische Kommission etc.)
  • Kooperation mit der WHO im Bereich Impfstoffe, sowie Blutprodukte
  • Pharmakovigilanz – Erfassung und Auswertung von unerwünschten Arzneimittelwirkungen
  • Positive Nutzen-Risiko-Bewertung durch PEI im Hinblick auf Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit
  • Forschung im Bereich der Arzneimittel
75
Q

Was macht das Robert-Koch-Institut?

A

• Hilft bei der Entwicklung von Normen und Standards
• Bundesinstitut für Infektionskrankheiten und nicht übertragbare Krankheiten
• Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Krankheiten, insbesondere der Infektionskrankheiten
• Analyse und Bewertung gefährlicher Krankheiten
• STIKO: RKI gibt Empfehlungen und Begründungen zu Impfungen ab
Empfehlungen der STIKO werden Pflichtleistungen der Krankenversicherung
Impfkalender durch RKI veröffentlicht
• RKI hat spezialgesetzliche Vollzugsaufgaben

76
Q

Was macht das Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte?

A
  • Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
  • Zulassung und Registrierung
  • Prüfung des gesundheitlichen Nutzens, also Wirksamkeit, Unbedenklichkeit und pharmazeutische Qualität
  • Risikoüberwachung
  • Überwachung der BTM´s
  • BOPST – Bundesopiumstelle – regelt alles im Bezug auf BTM´s
77
Q

Was macht das deutsche Institut für Dokumentation und Information?

A
  • Deutsche Institut für Dokumentation und Information
  • Gehört zu BMG und ist mit vielen weiteren Akteuren vernetzt
  • Informationsbereitstellung von med. Infos
  • Internationale Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
  • Herausgabe von Klassifikationsschlüsseln (ICD´s)
  • Infosystem für Medizinprodukte + Arzneimittel
  • Bewertung gesundheitsrelevanter Daten
  • Pflegen medizinische Fachbegriffe
78
Q

Was macht das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen?

A
  • Erhält Aufträge von G-BA und BMG
  • Finanzierung komplett durch Mittel des öffentlichen Gesundheitswesens
  • Überprüfung Vor-und Nachteile medizinischer Maßnahmen und Erstellung von Gutachten
  • Erstellt Gesundheitsinfos für Bürger
  • Vergleich neuer und alter Medikamente
  • Erteilt Handlungsempfehlungen für G-BA + BMG, ob Kosten von Krankenkassen erstattet werden
  • Gibt Empfehlung für die Festsetzung von Höchstbeträgen
79
Q

Was macht das Bundesministerium für Gesundheit?

A
  • Zentralabteilung Europa und Internationales (Abt. Z)
  • Grundsatzfragen der Gesundheitspolitik, Telematik (Abt. G)
  • Arzneimittel, Medizinprodukte, Biotechnologie (Abt. 1)
  • Gesundheitsversorgung, Krankenversicherung (Abt. 2)
  • Gesundheitsschutz, Krankheitsbekämpfung, Biomedizin (Abt. 3)
  • Oberste Behörde in der BRD
  • Ziele: Qualität des Gesundheitssystems weiterzuentwickeln; Interessen der Patienten und Patientinnen zu stärken; Wirtschaftlichkeit des Gesundheitssystems zu gewährleisten; Beitragssätze stabil zu halten
80
Q

Was macht der Gemeinsame Bundesausschuss? (G-BA)

A
  • Oberstes Beschlussgremium der Selbstverwaltung
  • Bestimmt in Form von Richtlinien den Leistungskatalog der GKV
  • beschließt Maßnahmen zur Qualitätssicherung und -management im Gesundheitswesens
81
Q

Was macht das Bundesversicherungsamt?

A
  • Selbstständige Bundesbehörde
  • Verwaltungsaufgaben:Zulassung von Behandlungsprogrammen für chronisch Kranke etc.
  • Überprüfung von Finanzen in Bezug auf Leistungserbringer
82
Q

Was meint die WHO mit der Personenorientierung?

A

-Autonomie und Würde des Patienten
-Zugang (finanziell, räumlich), Qualität und Wahl der medizinischen Versorgung

83
Q

Was ist ambulante Versorgung?

A
  • Ambulant lat. Spazieren gehen / wandern
  • Also Pat. geht zur Behandlung
  • Umfasst Tätigkeiten des Arztes zur Verhütung,Früherkennung und Behandlung von Krankheiten
84
Q

Abgrenzung von ambulant und stationär

A
  • Ambulante ärztliche Versorgung findet in Praxen statt durch niedergelassene Ärzte
  • Ambulant in der Regel keine Übernachtungen des Pat.
85
Q

Was ist der Erlaubnisvorbehalt?

A
  • Ambulanter Versorgung
  • Untersuchungs-& Behandlungsmethoden sind keine Leistungen der GKV und dürfen von Ärzten nicht zulasten der GKV angewendet werden, solange der Gemeinsame Bundesausschuss sie nicht in den Leistungskatalog eingeschlossen hat
86
Q

Was ist der Verbotsvorbehalt?

A
  • Stationärer Versorgung

* Untersuchungs- und Behandlungsmethoden dürfen angewendet werden, solange bis sie durch G-BA ausgeschlossen werden

87
Q

Wie lauten die Strukturmerkmale der ambulanten Versorgung?

A
  • Niederlassungsfreiheit der Ärzte
  • Freie Arztwahl
  • Übertragung zentraler Aufgaben auf Kassenärztliche Vereinigungen
  • Bedarfsplanung und Zulassungsbegrenzung
  • Gliederung in hausärztliche und fachärztliche Versorgung
  • Gruppenverhandlungen zwischen Kassenärztlichen Vereinigungen und Krankenkassen
  • Gemeinsame Selbstverwaltung durch Kassenärztliche Vereinigungen und Krankenkassen
88
Q

Wie wird man als Vertragsarzt der GKV zugelassen?

A
  • Ärzte, die nur Privatpatienten behandeln, können sich am Ort ihrer Wahl niederlassen
  • Ärzte, die auch GKV-Pat. Behandeln, benötigen eine allgemeinmediznische Weiterbildung oder Facharztweiterbildung
89
Q

Welche Arten der stationären Krankenhausbehandlung gibt es?

A
  • Vollstationäre Behandlung – Stationäre Aufnahme mit Unterkunft und Verpflegung
  • Vor- und nachstationäre Behandlung – Maßnahmen zur Vor- bzw. Nachbereitend
  • Teilstationäre Behandlung – Tages oder Nachtklinik (oft psychiatrische Versorgung)
  • Ambulante Behandlung – Behandlung ohne Unterkund und Verpflegung -> nur durch gesonderte, ermächtigte Ärzte
90
Q

Was ist das Konzept der dualen Finanzierung in der stationären Pflege?

A
  • Laufende Kosten trägt KH, langfristige Investitionskosten trägt das Land
  • Investitionskosten werden vom jeweiligen Bundesland getragen
  • Jedes KH aus KHplan des Landes hat Anspruch auf Investitionsfinanzierung
  • Deutliche Unterschiede von Bundesland zu Bundesland
  • Investitionskosten teilen sich auf in
91
Q

Wie werden die laufenden Krankenhauskosten finanziert?

A
  • Basierend auf Fallpauschalen, den Diagnosis Related Groups (DRG)
  • Auf Basis von sog. Kalkulationskrankenhäusern werden vom Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) jährlich die durschn. Kosten der unterschiedlichen Behandlungsfälle ermittelt
  • Anschließend wird dieser Betrag je definiertem Fall zu durschn. Kosten aller Fälle in Relation gesetzt = Relativgewicht
  • Warum wurde eine Vergütung über Fallpauschalen mit Zu- oder Abschlägen festgelegt: Weil eine verlängerte Verweildauer im KH auch mehr Geld kostet und somit die KH´s angehalten sind, in der pauschalen Verweildauer zu bleiben
  • Finanzierung der laufenden Kosten erfolgt auf Basis der DRG´s.
  • Am Jahresende wird Vergütung des KH´s mit dem Rahmen der Krankenhausbudgetplanung festgelegten Volumen verglichen
  • Budgetunterschreitung: KH erhält 20% des Differenzbetrages
  • Budgetüberschreitung: KH muss 65% des Differenzbetrages den Krankenkassen zurückerstatten
92
Q

Finanzierungssystematik der stationären Versorgung

A
  • Finanzierung der Betriebskosten von KH´s durch Fallpauschalen innerhalb eines Bundeslandes durch Landesbasisfallwert (LBFW)
  • Es gibt Korridorgrenzen, die bundeseinheitlich sind und nicht unter- oder überschritten werden dürfen
  • Duale Finanzierung wird von monistischer Finanzierung teilweise abgelöst und durch höhere LBFW´s ausgeglichen —> „schleichende Monistik“
93
Q

Was ist der Sicherstellungszuschlag?

A

• Wird zwischen KK und KH´s vereinbart
• Voraussetzung ist, dass eine Abteilung zu geringe Einnahmen verzeichnet, aber zur Sicherstellung der Versorgung notwendig ist. Außerdem darf in der Nähe kein anderes, geeignetes KH die Leistung ohne Subvention erbringen
Problem: Gesetzeslage hinterlässt zu große Interpretationsbreite
Vorschlag: -durch das InEK erarbeitete Deckungsbeitragsabrechnung (orientiert an DRG)
-Lösung durch Steuermittel

94
Q

Wie lauten die 6 Spitzenverbände der Wohlfahrt?

A
  • Diakonisches Werk der Ev. Kirche in Deutschland
  • Deutscher Caritasverband
  • Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland
  • DRK
  • Arbeiter Wohlfahrt
  • Der Paritätische Wohlfahrtsverband
95
Q

Welche Aufgaben haben die Verbände der Wohlfahrt?

A
  • Angebote für Kinder und Jugendliche
  • Hilfe für Familien und Alleinerziehende
  • Hilfe für alte Menschen
  • Dienste für Menschen mit Behinderung und psychischen
  • Erkrankungen
  • Pflege von Kranken
  • Angebote für Migrantinnen und Migranten
  • Ausbildung für junge Menschen
96
Q

Differenzieren Sie Regulierung und Steuerung

A
  • Versicherte, Bürger etc. können gesteuert werden
  • Reguliert wird immer ein System
  • Regulierung erfolgt bei drohendem Marktversagen
  • Steuerung soll z.B. ein Individuum durch spezifische Maßnahmen zu einem gewünschten Verhalten bewegen
97
Q

Welche Ebenen können gesteuert/reguliert werden?

A

Makro: Staat
Beeinflussung durch Rechtsvorschriften, monetäre Anreize, Übertragung von Politikfeldern
Mesoebene: Akteure der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen (Verbände, G-BA)
Mikroebene: einzelne Akteure (KK;Ärzte;Pflegeeinrichtungen), innherlab der Ebene horizontal starke differenzierte Interessen

98
Q

Welche Probleme können bei der Steuerung auftreten?

A
Schnittstellenprobleme/Versorgungsbrüche 
•	Bei Übergängen von Systemen
o	Haus – Facharzt
o	Ambulant – Stationär
o	Akutmedizin – Reha
o	Medizin – Pflege

Vielfachsteuerung
• Mischungsverhältnis aus staatlichen, verbindlichen und marktbezogenen Elementen
• Netzwerke aus Vielzahl von Akteuren

99
Q

Definieren Sie den Begriff der Sozialpolitik. Welche Funktionen kommen der Sozialpolitik zu und welchen Grundprinzipien folgt sie? Welche Bedeutung kommt der Sozialpolitik in Deutschland zu? Skizzieren Sie mögliche Auswirkungen der Sozialpolitik auf der einzelwirtschaftlichen, gesamtwirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ebene!

A

Sozialpolitik = politische Aktivitäten und gesetzliche Maßnahmen zur Absicherung existenzieller Risiken (Versicherungen)
Funktionen: Kompensation, Konstitution, Prävention
Grundprinzipien: Eigenverantwortung, Solidarität, Subsidiarität
Einzelwirtschaftlich: Wirkung auf Haushalte -Sicherung Existenz, persönliche Freiheit, soziale Integration, Verbesserung der Gesundheit
Gesamtwirtschaftlich: Stabile Konsumverhalten, Erhöhung privater Rücklagen und Kapitals, tendenziell höhere Preise
Gesellschaftliche Wirkung: Aufbau und Erweiterung Solidarität, Aufbau sozialer Gerechtigkeit, Erhöhung der sozialen Zufreidenheit

100
Q

Wie lässt sich das Ausmaß der sozialstaatlichen Aktivitäten eines Staates messen?

A

Anhand der Sozialleistungsquote

Summe aller Sozialleistungen in % des BIP

101
Q

Vor welchen Herausforderungen steht der deutsche Sozialstaat?

A

Ökonomisierung und Dilemma des Steuerstaates:
-an volkswirtschaftlichen Kreislauf gebunden; bei mehr Lohn steigen auch Sozialausgaben

Demografie
-Altersentwicklung und Zu- und Abwanderung

Europa als Sozialraum
-EU Sozialfonds für besondere Problemlagen

102
Q

Nennen Sie die wichtigsten Strukturmerkmale der gesetzlichen Krankenversicherung.

A
Solidaritätsprinzip 
Sachleistungsprinzip 
Leistung nach Bedarf 
Paritätische Finanzierung
Kontrahierungszwang
103
Q

Was sind die Finanzierungsquellen des Gesundheitsfonds?

Wie funktioniert der Verteilungsmodus des Gesundheitsfonds?

A

Finanzierung:
Staat mit Bundeszuschüssen, Arbeitnehmer und Arbeitgeber mit Beiträgen (paritätisch)

Verteilung nach:
Grundpauschale + alters-geschlechts- und risikoadjustierte Zu-und Abschläge(RSA) + extra Zuschläge DMP ´s +Länderzuschläge

104
Q

Welcher Reformbedarf besteht in der Krankenversicherung/ wo liegen Probleme? Wägen Sie die beiden immer wieder diskutierten Reformansätze der Bürgerversicherung und der Gesundheitsprämie gegeneinander ab. Inwieweit gestalten die genannten Reformansätze das System nachhaltiger?

A

Bürgerversicherung:
-Ausweitung Versichertenkreis
-Einbezug weiterer Einkommensarten
-Lohnzusatzkosten sinken für AG und AN
-Bessere Qualität da mehr Einnahmen
-geringe Transparenz, da einkommensabhängig
-Wettbewerb der KK bleibt erhalten, da Beitragssätze selbst festgelegt werden können
-höhere soziale Gerechtigkeit durch solidarische Beitragsfinanzierung
Nachhaltigkeit: nachhaltiger, da mehr Umverteilung durch Einbeziehung von Beamten etc.

Gesundheitsprämie:
- einkommensunabhängige Prämie für alle
- Lohnzusatzkosten: AG-Anteil wird gesenkt oder entfällt, für Haushalte höherer Beitrag
- niedrigere Qualität, da weniger Einnahmen + kein Wettbewerb
- hohe Transparenz, da gleiche Beiträge
Nachhaltigkeit: fehlend, da Problem der Finanzierung auf zukünftige Generationen und auf Steuer verschoben wird

Bürgerversicherung bietet mehr Umverteilung. Gesundheitsprämie geht weg vom Versicherungsgedanken (in Richtung Beveridge Modell)

105
Q

Warum brauchen wir ein staatliches Alterssicherungssystem?

A

-Individuen würden nicht sparen und keinen Kapitalstock aufbauen

Falsche Bedarfsplanung, Zerstörung des Kapitalstocks (z.B. Krieg), Risiko der Langlebigkeit, Unfähigkeit rational zu planen

106
Q

Welche zwei Verfahren zur Alterssicherung lassen sich unterscheiden? Erklären Sie kurz die beiden Ansätze.

A

Kapitaldeckungsverfahren
- Beiträge während des Erwerbslebens zum Aufbau von Kapitalstock, der im Alter verzehrt wird

Umlageverfahren

  • eine junge, arbeitende Generation finanziert eine Rentner Generation —> Overlapping Generations Modell
  • kein Kapitalstock nötig
  • kann jederzeit eingeführt werden
  • Zahl Rentner und Beitragszahler muss konstant sein
107
Q

Welches sind gemäß der Weltbank die fünf Säulen der Alterssicherung?

A
Grundsicherung
Gesetzliche Rentenversicherung
Betriebliche Altersvorsorge
Private Altersvorsorge
Individuelle weitere Absicherungsformen
108
Q

Welche Leistungsarten werden im Rahmen der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) in Deutschland unterschieden und welche Faktoren gehen in die Rentenberechnung ein? Wie werden die Renten jährlich angepasst? Was gilt in Deutschland für die Besteuerung von Rentenleistungen?

A

Leistungsarten: Erwerbsminderungsrente, Mütterrente oder Altersrente

Faktoren zur Rentenberechnung:
Rentenformel: Monatsrente= persönliche Entgeltpunkte x Rentenartfaktor x aktueller Rentenwert
Entgeltpunkte= Summer de gesammelten Entgeltpunkte x Rentenzugangsfaktor (also Zu- oder Abschläge)

Jährliche Anpassung der Rente= Veränderung der Löhne, Veränderung des Beitragssatzes/Riestertreppe, Nachhaltigkeitsfaktor

Besteuerung: Nachgelagerten Besteuerung der Renten, Aufwand für Alterssicherung ist steuerfrei

109
Q

Vor welchen Problemen steht die GRV? Welche Reformmöglichkeiten bestehen generell im deutschen System?

A

-Beitragssatz wird immer mehr steigen
-Rentenniveau stinkt
Reformen:
Erhöhung des Beitragssatzes
Senkung des Rentenniveaus
Erhöhung der Zahl der Beitragszahlenden durch z.B.
-Einwanderung junger Erwerbstätiger
-Maßnahmen zur Förderung einer höheren Geburtenrate
-Erhöhung der Erwerbsbeteiligung der Frauen
-Senkung der Arbeitslosigkeit
-Verkürzung der Ausbildungszeiten
Verringerung der Zahl der Rentenbezieher durch eine Anhebung des Ruhestandsalters
Finanzierung der Ausgaben der Rentenversicherung teilweise aus Steuermitteln

110
Q

Seit wann gibt es die gesetzliche Pflegeversicherung in Deutschland? Nennen Sie die wichtigsten Strukturmerkmale.

A
  • seit 1995
  • Schutz vor finanziellen Folgen der Pflegebedürftigkeit
  • SGB XI
  • SPV und PPV
  • Teilkasko mit Versorgungslücke
  • Umlageverfahren SPV
  • Kapitaldeckungsverfahren PPV
  • Kontrahierungszwang
  • Beitragssatz 2.35% (Kinderlose ab 23 zahlen 0,25% Aufschlag)
111
Q

Wie unterscheidet sich der Pflegebedürftigkeitsbegriff nach altem Recht von dem im neuen PSG II definierten Pflegebedürftigkeitsbegriff, der jetzt ab Januar 2017 gilt?

A
  • 5 Pflegegrade statt Pflegestufen
  • PSG I: Beitragssatz steigt um mehr für Pflegeversorgungsfond und Erweiterung von Leistungen
  • statt nur körperlicher nun auch geistige und seelische Einschränkungen berücksichtigt PSG II

Begriff Pflegebedürftigkeit:
Mobilität (Neu)
Kognitive und Kommunikative Fähigkeiten
Verhaltensweisen und psychische Problemlagen (neu)
Selbstversorgung
Umgang mit krankheitsbedingten Belastung/Therapie
Alltagsgestaltung und soziale Kontakte (neu)

112
Q

Wie unterscheidet sich die private von der gesetzlichen Pflegeversicherung?

A

Leistungen gleichwertig
PPV hat Kostenerstattungsprinzip

SPV = Umlageverfahren
PPV = Kapitaldeckungsverfahren
113
Q

Wie wird Arbeitslosigkeit definiert/ berechnet? Gehen Sie dabei auch auf die unterschiedlichen Konzepte von Arbeitslosigkeit und Erwerbslosigkeit in Deutschland ein!

A

Arbeitslosenquote berechnet sich aus Arbeitslosen als Teil der Erwerbspersonen (Erwerbstätige + Arbeitslose)

Arbeitslosigkeit: Registrierte Arbeitslose der BA

Erwerbslose: die, die über Mikrozensus gezählt werden - die, die Arbeiten möchten

114
Q

Für welche Personengruppen ist die gesetzliche Arbeitslosenversicherung verpflichtend und welche Leistungen umfasst die Arbeitslosenversicherung in Deutschland? Wie werden diese Leistungen finanziert?

A

Alle die mehr als geringfügige Beschäftigung nachgehen sind versicherungspflichtig außer Beamte, Soldaten und Rentner

Leistungen:

  • Sicherung des Lebensunterhaltes im Falle von Arbeitslosigkeit
  • Beratung und Vermittlung
  • Wiedereingliederung
  • Entgeltersatzleistungen
  • Förderung behinderter Menschen

Finanzierung:
Beitragssatz 3% paritätisch und wird von KK eingezogen

115
Q

Worin besteht der Unterschied zwischen Arbeitslosengeld und der Grundsicherung? In welchem SGB sind diese Leistungen verortet?

A

Arbeitslosengeld wird von Agentur für Arbeit gezahlt SGB III

Grundsicherung ist zusätzlich und wird vom Sozialamt gezahlt SGB II (Bedürftigkeitsprüfung!) - Soziale Fürsorge

116
Q

Welche Ziele setzen sich Gesundheitssysteme weltweit?

Welche Ziele ergeben sich daraus für die Gesundheitspolitik?

A
  • Verbesserung der Bevölkerungsgesundheit
  • Personenorientierung (Autonomie und Würde des Pat.; Zugang, Qualität und Wahl der med. Versorgung)
  • Faire Finanzierung

Ziele nach Egger:
Wirksamkeit und Leistungsfähigkeit, Bedarfsgerechtigkeit und Zweckmäßigkeit, Wirtschaftlichkeit und Finanzierbarkeit, Chancengleichheit und Fairness

Ziele Gesundheitspolitik:
Verbesserung gesundheitlichen Lage, Senkungen Erkrankungen, Gestaltungen von Verhaltensbedingungen

117
Q

Erläutern Sie das sogenannte Gesundheitshaus, das die betriebliche Gesundheitspolitik beschreibt

A

Betriebliches Gesundheitsmanagement —> Arbeits- und Gesundheitsschutz, Betriebliche Eingliederung, Gesundheitsförderung

118
Q

Welche Bedeutung kommt der ambulanten Versorgung im System der GKV zu?

A

Ambulant geringere finanzielle Bedeutung als Stationäre Versorgung

119
Q

Was versteht man unter der ambulanten Versorgung und welche verschiedenen Kategorien von Arztpraxen in der ambulanten Versorgung gibt es?

A
  • med. Versorgung in Praxen durch niedergelassene Ärzte
  • keine Übernachtungen

Einzelpraxis
Praxisgemeinschaft (mehrere Ärzte, sind aber jeder eigenständig)
Gemeinschaftspraxis (mind. 2 Ärzte die gemeinsam praktizieren, gemeinsame Patientenkartei und Abrechnung)
MVZ (mind. 2 unterschiedliche Fachärzte)

120
Q

Erläutern Sie die wesentlichen Strukturmerkmale des Systems der ambulanten Versorgung.

A

Niederlassungsfreiheit der Ärzte
Freie Arztwahl der Patienten
Gliederung in hausärztliche und fachärztliche Versorgung
Übertragung zentraler Aufgaben auf Kassenärztliche Vereinigungen
Gemeinsame Selbstverwaltung durch Kassenärztliche Vereinigungen und Krankenkassen
Bedarfsplanung und Zulassungsbegrenzung

121
Q

Was sind Vertragsärzte und welche Rolle spielen sie im deutschen System?

A

Ärzte, die nur Privatpatienten behandeln, können sich an einem Ort ihrer Wahl niederlassen
Ärzte, die auch GKV-Patienten behandeln, benötigen seit 1995 eine allgemeinmedizinische Weiterbildung oder eine Facharztweiterbildung

122
Q

Wie unterscheidet sich das kollektiv ärztliche vom privaten Vergütungssystem?

A

Beim ollektiv ärztlichen rechnen die Ärzte direkt mit der GKV ab. Bekommen anteilig (gemessen an behandelten Pat.) ihr Geld vom Bewertungsausschuss (EBM)
Bei der privaten rechnet der Arzt mit dem Versicherten nach Gebührenordnung der Ärzte (GOÄ) ab und dieser bekommt das Geld von seiner Versicherung erstattet.

123
Q

Wie unterscheidet sich die ambulante pflegerische Versorgung von der ambulanten ärztlichen Versorgung?

A
Ambulant:
Erlaubnisvorbehalt
Keine staatliche Kapazitätsplanung
Leistungserbringung durch freigemeinnützige und private Träger
kein einheitliches Vergütungssystem

Stationär:
Verbotsvorbehalt
Kapazitätsplanung
Einheitliches Vergütungssystem

124
Q

Welche Bedeutung kommt der stationären Versorgung im System der GKV zu?

A

Nimmt den größten Bereich (1/3) der Ausgaben der GKV ein

125
Q

Skizzieren Sie kurz das deutsche System der stationären Versorgung. Gehen Sie dabei insbesondere auf die Beziehungen im Rahmen des sozialrechtlichen Dreiecksverhältnisses im stationären Bereich sowie dem Staat ein.

A

Staat regelt KH Planung und hat Versorgungsauftrag

Staat gibt Krankenhausrecht aus und gibt Investitionsförderungen

126
Q

Welche Arten von Krankenhäusern nach Trägerschaft gibt es in Deutschland? Was kennzeichnet diese? Welche Entwicklung lässt sich im Hinblick auf die Anzahl der Einrichtungen und Betten beobachten?

A

Träger: gleich verteilt - öffentlich / Freigemeinnützig / privat

Öffentlich haben allerdings die meisten Betten und privat am Wenigsten

Bettenzahlen nehmen ab, Krankenhauszahlen auch durch Fusionen

127
Q

Welche Behandlungsarten gibt es?

A

Vollstationäre:
- Aufnahme mit Unterkunft und Verpflegung
Vor- und nachstationäre:
- Maßnahmen zur Vorbereitung der stationären Versorgung
Teilstationäre:
Behandlung, die Unterkunft und Verpflegung einschließt, als Tages- oder Nachtklinik (vor allem in psychiatrischer Versorgung)
Ambulante:
- Ohne Unterkunft oder Verpflegung, nur durch gesondert zugelassene Ärzte

128
Q

Was versteht man unter der dualen Finanzierung?

A
  • Investitionskosten werden vom Bundesland getragen
  • Invesstitionsfinanzierung unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland
  • Investitionskosten = Grundförderung (unabhängig von Investitionsvorhaben) und Einzelförderung (beziehen sich auf konkrete Baumaßnahmen) —
129
Q

Wie werden im DRG-System die Fallpauschalen ermittelt? Wie wird weiter der konkrete Preis einer Fallpauschale berechnet?

A
  • in DRG fließen Diagnosen, Prozeduren und Fallschwere ein
  • auf Basis von Kalkulationskrankenhäusern werden vom InEK jährlich die durchschnittlichen Kosten der Behandlungsfälle ermittelt
  • dieser Betrag wird je definiertem Fall zu durchschnittlichen Kosten aller Fälle in Relation gesetzt = Relativgewicht
  • dann Relativwert x Basisfallwert (des Bundeslandes)

Ziel: Effizientere Versorgung

130
Q

Wie unterscheidet sich die stationäre pflegerische Versorgung von der stationären ärztlichen Versorgung?

A

Pflege:

  • Sicherstellungsauftrag den Pflegekassen übertragen
  • keine staatliche Kapazitätsplanung, Steuerung durch Versorgungsverträge
  • Leistungserbringung durch freigemeinnützige und private Träger
  • kein einheitliches Vergütungssystem
131
Q

Welche Bedeutung kommt der Arzneimittelversorgung in der GKV zu?

A
  1. größter Faktor in Ausgaben mit ambulanter Versorgung der GKV, aber weniger als stationäre
132
Q

Definieren Sie den Begriff Arzneimittel. Welche verschiedenen Arten von Arzneimitteln werden unterschieden? Was für Arzneimittel verbergen sich hinter dem Begriff Biologika?

A

Arzneimittel sind Stoffe oder Zubereitungen aus Stoffen die Anwendung im Körper finden zur Heilung von Krankheiten

  • Fertigarzneimittel (gewerblich oder durch industrielles Verfahren hergestellt)
  • Rezepturarzneimittel (individuell in Apotheke hergestellt)
  • Generikum (wirkstoffgleich mit anderem Arzneimittel)
  • Biosimilars (Nachahmerprodukt von genetisch hergestellten Arzneimitteln (Biologika)
133
Q

Beschreiben Sie einige Fälle, in denen Sie ein Arzneimittel auch ohne bzw. vor der Zulassung bekommen können.

A

Compassionate Use:
Bei schwerwiegenden Erkrankungen, für die keine andere Therapie verführbar ist und aufgrund von Daten eine Aussicht auf einen Behandlungserfolg besteht.

134
Q

Beschreiben Sie die verschiedenen klinischen Phasen, die für die Zulassung eines neuen Arzneimittels erforderlich sind. Was wird im Rahmen des Zulassungsprozesses geprüft? Welche Zulassungsarten kennen Sie?

A

Forschung -> Vorklinische Entwicklung (bis hier im Reagenzglas) -> Klinische Phase 1 (Test mit gesunden Menschen) -> Klinische Phase 2 (Erprobung mit wenigen Patienten) -> Klinische Phase 3 Erprobung mit meist mehreren tausend Patienten) -> Zulassung beantragt -> bis Zulassung dauert es über 10 Jahre

Was wird geprüft?
-Nachweis der Wirksamkeit, die Unbedenklichkeit und die pharmazeutische Qualität wird für Zulassung geprüft

Nationales Zulassungsverfahren
Zentrales Zulassungsverfahren (für EU)
Dezentrale Zulassungsverfahren (Beschränkung auf ein bestimmtes Gebiet, z.B. Osteuropa)
135
Q

Was bedeutet Pharmakovigilanz?

A
  • Analyse und Abwehr von Arzneimittelrisiken
  • Aktivitäten, die zur Entdeckung, Beurteilung sowie zum Verständnis und zur Vorbeugung gegen unerwünschte Wirkungen oder andere Probleme in Verbindung mit Arzneimitteln dienen
  • Risikomanagement, Vorbeugung gegen Therapiefehler, Vermittlung von Arzneimittelinformationen
  • Förderung der rationalen Therapie mit Arzneimitteln.
136
Q

Wie funktioniert die Preisbildung bei Arzneimitteln und welche Steuerungsmöglichkeiten haben Ärzte und Apotheker? Warum sind Patente gerade für die Pharmaindustrie so entscheidend?

A

freie Preisbildung bei nicht-verschreibungspflichtig
Verschreibungspflichtig:
Klinikenmarkt frei
Apothekerabgabepreis ist Richtwert vorgegeben

Apotheker und KK´s haben Rabattverträge mit Pharmakonzernen , Apotheker darf Arzneimittel substituieren, wenn Arzt das nicht ausschließt

Patente wichtig, da Patentschutz besteht, da sehr teuer in der Grundlagenforschung und „kopieren“ zu verbieten, da dies nicht mehr schwer ist, sondern die Erforschung an sich.

137
Q

Was sind Heil-und Hilfsmittel?

A

Heilmittel = persönlich zu erbringende medizinische Leistungen

Z.B. Physikalische Therapie, Podologische Therapie, Ergotherapie

Hilfsmittel = sachliche Mittel oder technische Produkte die von Leistungserbringern abgegeben werden.
Z.B.: Rollstühle, Rollatoren

138
Q

Welche Akteure spielen im Gesundheitswesen eine wichtige Rolle? Klassifizieren Sie die verschiedenen Akteure gemäß ihrer Zuständigkeiten.

A

BfArM, DIMDI, BVA, BMG, G-BA, RKI, PEI, BZgA, IQWIG

139
Q

Nennen Sie die fünf Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege und legen sie deren Bedeutung kurz dar.

A

Arbeiterwohlfahrt –AWO
Deutsche Caritasverband –DCV
Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband –DPWV PARITÄT
Deutsche Rote Kreuz –DRK
Diakonische Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland –DW der EKD
Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland –ZWSt

140
Q

Welche verschiedenen Trägerformen lassen sich unterscheiden? Nennen Sie jeweils ein Beispiel. Betrachten Sie auch trägerübergreifende Zusammenschlüsse!

A

Öffentliche Träger (Sozialamt, Gesundheitsamt, Jugendamt)
Frei - gemeinnützige (Diakonie, Caritas, etc.)
Frei - privatgewerbliche (Bundesverband privater Träger9
Trägerübergreifende (Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V.)

141
Q

Welche Akteure sind über die deutschen Grenzen hinaus relevant für unser Gesundheits-und Sozialsystem?

A

EU
EMA
OECD
WHO

142
Q

Grenzen Sie die Begriffe Regulierung und Steuerung voneinander ab!

A

Systeme werden reguliert und Menschen werden gesteuert (im Verhalten Angebot-Nachfrage)

143
Q

Wie kommt es im Gesundheits-oder Sozialbereich zu Marktversagen?

A

Marktversagen meint das Ausbleiben der Koordination von Angebot und Nachfrage. In diesem Fall kommt kein Markt zustande.

Gesundheit ist öffentliches Gut und deshalb ein meritorisches Gut, weil die Menschen es zu wenig konsumieren aus Sichtweise des Staates

144
Q

Erläutern Sie den Begriff des Dritten Sektors sowie die Theorie der Wohlfahrtsproduktion nach Zapf. Weshalb spielt hier nun zusätzlich auch der Aspekt des Staatsversagens eine Rolle?

A

Der Dritte Sektor beschreibt das Mit- und Nebeneinander von staatlicher Steuerung, Marktmechanismen und freier Arbeit.

Zapf: Öffentliche (Staat), Private (Markt), kollektive (Assoziationen) und personale (Haushalte) Güter

Staatsversagen, wenn Staat nicht allen Bevölkerungteilen gerecht wird.

145
Q

Welche Steuerungsebenen werden unterschieden und welches Prinzip ist für das Zusammenwirken dieser Ebenen fundamental?

A

Makro - Staat

Meso - Akteure der Selbstverwaltung + Verbände

Mikro - einzelne Akteure

Subsidiaritätsprinzip - die Wahrnehmung von sozialen Aufgaben durch den Staat soll nur dann erfolgen, wenn diese von nichtstaatlichen Einrichtungen nicht erfüllt werden kann

146
Q

Skizzieren Sie verschiedene Steuerungsmöglichkeiten auf der Nachfrage-und Angebotsseite des deutschen Gesundheits-und Sozialsystems.

A

Mengensteuerung
Preissteuerung
Globalsteuerung

147
Q

Was verbirgt sich hinter dem Begriff „angebotsinduzierte Nachfrage“?

A

Leistungserbringer versucht Nachfrage durch eine Angebotsausweitung oder Wecken von Nachfragebedürfnissen anzukurbeln

148
Q

Welche Entwicklungstrends lassen sich im Hinblick auf die Steuerung im Gesundheitswesen beobachten?

A

Fusionen

Spezialisierungen

149
Q

Wer ist der wichtigste Träger der Gesundheitsausgaben?

A

Die Gesetzliche Krankenversicherung

149
Q

Wie definiert sich der Begriff der Pflegebedürftigkeit nach PSG II?

A

Mobilität (Neu)
Kognitive und Kommunikative Fähigkeiten
Verhaltensweisen und psychische Problemlagen (neu)
Selbstversorgung
Umgang mit krankheitsbedingten Belastung/Therapie
Alltagsgestaltung und soziale Kontakte (neu)

150
Q

Wie funktioniert die Arzneimittelüberwachung?

A

BfArM
PEI
EMA

151
Q

Was ist die verzerrte Nachfrage nach sozialen Dienstleistungen?

A
  • gesetzliche Verpflichtung zur Inanspruchnahme (Bewährungshilfe)
  • mangelnde Ressourcen
  • kein Angebot über Markt