Aufbau Gesundheits-und Sozialsystem Flashcards
Nenne die 5 Säulen des Sozialsystems
Krankenversicherung Rentenversicherung Unfallversicherung Arbeitslosenversicherung Pflegeversicherung
Geregelt in SGB
Wie entstand die Sozialversicherung?
- erst nur für Gilden 1854; öffentl. rechtliche Arbeiterversicherung
Dann durch Bismarck staatlich vorgegebene Sozial- und Krankenversicherung für alle reichsweit 1883
Erkläre das Sozialstaatsprinzip / Sozialstaatspostulat
BRD ist demokratischer und sozialer Bundesstaat Art. 20GG
Ordnung der Länder muss ebenfalls demokratisch und sozialem Sinn entsprechen Art. 28 Absatz 1 GG
Änderungen sind unzulässig Art. 79 Absatz 3 GG
Artikel 20, 28 und 79 muss man wissen!
Auf was gründet das Sozialstaatspostulat?
Grundwerte der Verfassung:
- Schutz und Achtung der Menschenwürde Art. 1 GG
- Körperliche Unversehrtheit und Freiheit der Person Art. 2 GG
- Schutz von Ehe,Familie und nichtehelichen Kindern Art. 6 GG
- Garantie der Koalitionsfreiheit Art. 9 GG
- Sozialbindung des Privateigentums Art. 14 GG
Sozialstaatlichkeit ist als unveränderliches Staatsziel im GG festgeschrieben
Sozialstaatspostulat wird in SGB´s konkretisiert
Bund erstellt Grundlagen
Länder Mitwirkungsmöglichkeit
Wie lauten die Säulen der sozialen Sicherung?
1) Gesetzliche Sozialversicherung
2) Soziale Versorgung (Leistungen für Beamte etc.)
3) Sozialfürsorge (Bedürftigkeit muss nachgewiesen werden)
Welche Leistungen des Staates gibt es und wie werden diese finanziert?
Fürsorgeleistungen (ALG 2, Sozialhife, Wohngeld) -Steuerfinanziert -> Anspruch muss nachgewiesen werden
Versorgungsleistungen (Pensionen, Kindergeld, Elterngeld) -Steuer- und Beitragsfinanziert-> bekommt man immer, unabhängig vom Einkommen
Versicherungsleistungen (Krankenversicherung,Rente, ALG 1) - Beitragsfinanziert
Definition Beiträge und Steuern
Beiträge stehen einem Leistungsversprechen gegenüber - man bekommt etwas wieder (Rente)
Steuern verbinden sich ohne direkten Anspruch
Was ist das Solidaritätsprinzip?
- Versicherte Bürger ist für alle Mitglieder der Versichertengemeinschaft verantwortlich
- Orientierung an Bedürfnisse der Gemeinschaft
- Erforderliche Finanzmittel werden gemeinsam von allen Beitragszahlern getragen
Bsp. GKV
Was ist das Äquivalenzprinzip?
- Berücksichtigt Leistungsgerechtigkeit innerhalb des Versichertenkollektivs
- Mitglieder versichern ihre eigenen Risiken
- Prämienhöhe ist äquivalent zu den Leistungen
Bsp. PKV, Rentenversicherung
Erläutere das soziale Dreiecksverhältnis!
Leistungsempfänger - Leistungserbringer - Kostenträger
Empfänger (Rechtsanspruch) - Kostenträger (Leistungszusage) -> Grundverhältnis
Kostenträger (Kostenverpflichtung) - Erbringer (Leistungszusage) -> Leistungsverschaffungsverhältnis
Erbringer (Leistungsverpflichtung) - Empfänger (Leistungsanspruch) -> Erfüllungsverhältnis
Welche Organisationsformen von Gesundheits- und Sozialversicherungssystemen gibt es?
- Sozialversicherungssysteme
- Pflichtversicherung - einkommensabhängige Beiträge
- Bismarck-Modell
- Beitragsfinanziert
- Deutschland, Frankreich, Italien - Staatlich/nationale
- Beveridge Modell
- Gesundheitssystem wird vom Staat betrieben
- Steuerfinanziert
- Unabhängig von medizinischem Risiko und finanzieller Leistungsfähigkeit
- England, Niederlande, Dänemark - marktlich - organisierte Systeme
- Private Versicherer bieten gegen individuell bestimmte Beiträge Erstattung der Kosten vertraglich festgelegter Leistungen an
- Abhängig von medizinischem Risiko und finanzieller Leistungsfähigkeit
- USA
Erkläre das Dilemma des Steuerstaates
-Einnahmen und Ausgaben an den volkswirtschaftlichen Kreislauf gebunden; d.h. während Rezession gibt es viele Bedürftige und wenig Einnahmen (Staat muss viel leisten)
-Demografie - Migration (Zu/Abwanderung), Bestandserhaltene Niveau von 2.1 wird nicht erreicht und steigende Lebenserwartung –> Langfristig
Babyboom und danach Pillenknick - starker Jahrgang geht in Rente –> kurzfristig
-Europa als Sozialraum -> Mitnahme von Leistungen in andere EU-Länder möglich
Was ist die Sozialpolitik?
Sozialpolitik bezeichnet gesetzliche Maßnahmen zur Absicherung existenzieller Risiken
Welche Funktionen der Sozialpolitik gibt es?
Kompensation -> Bei Arbeitsunfähigkeit wird kompensiert durch Erhalt von Verdienstausfall
Konstitution -> Jeder geht eigenem Erwerb nach (kein Grundeinkommen)
Prävention
Auf welche Grundprinzipien baut die Sozialpolitik auf?
Eigenverantwortung -> Rechte einfordern
Solidarität -> Aufbau und Umverteilung von Vermögen zum Ausgleich von Risiken
Subsidiarität -> Vorleistungsfreie Gewährung der Leistungen der sozialen Sicherung
Welche Transfermöglichkeiten der sozialen Sicherung gibt es?
Monetäre Transfers:
- Primärverteilung durch Steuern und/oder Transfers
- Vermeidung von Armut durch Gewährung soziokulturellen Minimums (Möglichkeiten an Gesellschaft teilzunehmen -Theaterbesuch etc.)
- Versicherung gegen Lebensrisiken
- Förderung der Familie durch Geldleistungen
Naturaltransfers:
- Krankenbehandlung bei Pflege
- Kinderbetreuung
- Schulausbildung
- Berufliche Bildung
Instrumente und allgemeine Prinzipien der Sozialleistungen
Soziale Vorsorge - durch Beiträge
Durch Steuern finanziert:
Soziale Entschädigung
- zur Entschädigung in besonderen Fällen
- keine Versicherungsleistungen
- für Personen die für Staat Leistung erbracht haben (Beamte,Richter,Soldaten)
- Lastenausgleich - Vermögensumschichtung
Soziale Förderung:
- Dient Verringerung sozialer Ungleichheit
- Wird nur teilweise abhängig von individueller oder materieller Bedürftigkeit gewährt (Kindergeld, Elterngeld, Wohngeld etc.)
Soziale Hilfe
-zur Sicherung des Existenzminimums
Was ist der dritte Sektor?
Ein gesellschaftlicher Bereich, der durch das Neben- und Miteinander von staatlicher Steuerung, Marktmechanismus und gemeinschaftlicher Arbeit geprägt ist. Keiner dieser Mechanismen ist vorherrschend.
Was ist Markt- und Staatsversagen?
Marktversagen:
Staat deckt den Bedarf an kollektiven Gütern nicht. Ausbleiben der Koordination von Angebot und Nachfrage.
Staatsversagen:
Staat wird nicht allen Bevölkerungsteilen gerecht.
Was besagt die Theorie von Zapf?
Bei Wohlfahrt soll auf die Lebensqualität geachtet werden.
Staat - öffentliche Güter
-Nicht-Ausschlußprinzip
Markt - private Güter
- zu kostendeckenden Entgelten von Unternehmen auf den Markt angeboten
- es gilt Ausschlußprinzip
Assoziationen - kollektive Güter
-Güter, für die kein Markt gebildet werden kann, weil Gruppe zu klein
Was sind öffentliche und meritorische Güter?
Öffentliche Güter:
- Nicht - Ausschlußprinzip
- Nicht - Rivalität (Gut kann durch mehrere Nutzer verwendet werden -> Feuerwerk anschauen)
Meritorische:
- besondere Dienste für Gesellschaft
- Gemeinschaftsinteressen und Werte sind die Grundlage von Gemeinschaftsbedürfnissen einzelner Individuen, die zur Bereitstellung dieser Güter führen
- Sind auf Markt zu wenig vorhanden, wenn sie nicht extra bereitgestellt werden
Was sind Erfahrensgüter und was Vertrauensgüter?
Erfahrensgüter:
Vor Kauf können nicht alle relevanten Infos beschafft werden; manche Eigenschaften eröffnen sich erst bei der Nutzung des Gutes
Vertrauensgüter:
Könne auch nach Besachffung oder Nutzung des Gutes gar nicht oder nur mit großem Aufwand beurteilt werden
Erkläre das Uno - actu - Prinzip
Produktion und Konsum der soz. Dienstleistung finden gleichzeitig statt!
- können nicht auf Vorrat produziert oder gelagert werden
- Produktionsprozess und Leistungsergebnis liegen nicht im alleinigen Einfluss der Anbietenden
- Klienten sind als externe Faktoren in den Produktionsprozess zu integrieren
Bsp.: Massage bei Physiotherapie
Erkläre die verzerrte Nachfrage nach sozialen Dienstleistungen
-Klient muss aktiv Recht auf Nachfrage in Anspruch nehmen
-Mangelnde Infos und Ressourcen für Klienten
Klient ist nicht in der Lage den Markt zu vergleichen, besonders nicht in akuter Notlage
Was ist Subsidiarität?
- Selbstverantwortung des Einzelnen
- Staatliche Unterstützung erst, wenn kleinere Einheiten nicht aus eigener Kraft heraus ihre Funktion übernehmen können
- Staatliche Hilfe in Form von Beistandspflicht zur Selbsthilfe
Beispielsweise darf die EU im Sinne des Subsidiaritätsprinzips nur dort tätig werden, wenn die Maßnahmen von Mitgliedsstaaten nicht reichen.
Wer sind die Pflichtmitglieder der GKV?
Wer ist nicht versicherungspflichtig?
Arbeiter+Angestellte Arbeitslose Studenten und Rentner Landwirte Künstler Behinderte in Werkstätten
Asylbewerber, Selbstständige, Beamte, Einkommen > BBG (Beitragsbemessungsgrenze)
Was sind die Aufgaben und Leistungen der GKV im SGB V?
- Solidargemeinschaft um Gesundheit zu erhalten, wdhzustellen und zu bessern
- Anspruch auf Krankenbehandlung
Was ist das Wirtschaftlichkeitsgebot und worauf bezieht es sich?
Bezieht sich auf Leistungen der GKV
- Leistungen müssen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein
- nicht notwendige oder unwirtschaftliche Leistungen können nicht beansprucht oder bewilligt werden
- müssen allgemein anerkannten Stand der med. Erkenntnis entsprechen
Wie ist die Struktur der GKV?
Solidaritätsprinzip (Umverteilung)
Sachleistungsprinzip (sind im Leistungskatalog hinterlegt)
Leistung nach Bedarf (Bedarfsdeckungsprinzip)
Paritätische Finanzierung der Beiträge (Arbeitgeber + Nehmer)
Kontrahierungszwang der gesetzlichen KK (müssen Beitragswilligen aufnehmen)
Welche Krankenkassenarten gibt es?
Allgemeine Ortskrankenkassen Geöffnete und geschlossene Betriebskrankenkassen Innungskrankenkassen Landwirtschaftliche Kassen Knappschaften Ersatzkassen
Wie ist die Finanzierung der gesetzlichen Krankenkassen?
Bundesweit einheitlicher Beitragssatz
Beiträge der Versicherten, Rentner, geringfügig Beschäftigten
Bundeszuschüsse
Beiträge sind größte Einnahmen, Bundeszuschüsse im Vergleich sehr gering.
Der Gesundheitsfonds zahlt eine Pauschale für jeden Versicherten an die gesetzlichen Krankenkassen plus einem Risikostrukturausgleich.
Was ist der RSA?
Risikostrukturausgleich
- Finanzielles Umverteilungsverfahren zwischen den Krankenkassen
Zweck: - KGV hat Kontrahierungszwang und ein Verbot von Risikoäquivalenz
- RSA simuliert risikoäquivalente Beiträge
- Gleiche Wettbewerbsstrukturen für die KK
Was ist der Morbi-RSA bzw. was sagt er aus?
- Seit 2009
- Alters+Geschlechtsgruppen
- Erwerbsminderungsgruppen
- Morbiditätsgruppen (Zuordnung nach Diagnosen)
Wie stellt sich die PKV zusammen?
- Äquivalenzprinzip
- Beiträge äquivalent zu Risikofaktoren, Eintrittsalter, Geschlechter und Vorerkrankungen
- Versicherter baut Rücklagen für später auf
- Kostenerstattungsprinzip (im Vergleich zum Sachleistungsprinzip)
Zwischen welchen Gruppen wird in der GKV umverteilt? (Im Hinblick auf Solidaritätsprinzip)
Gesunde -> Kranke
Junge - > Alte
Alleinstehende/Kinderlose -> Familien mit Kindern
Hohes Einkommen -> Geringes Einkommen
Was ist die Nachhaltigkeitslücke?
Kosten für Gesundheitsleistungen steigen, Einnahmen (Beiträge) der KK nicht
Nenne die 5 Säulen der Alterssicherung
- Grundsicherung
- Gesetzliche Rentenversicherung
- Betriebliche Altersvorsorge
- Private Altersvorsorge
- Individuelle weitere Absicherungsformen (z.B. Immobilien, Hohes Vermögen in der Familie)
-Mix aus gesetzlicher und privater Altersvorsorge
Alterssicherung ist das zentrale Motiv der gesetzlichen Rentenversicherung
Woraus besteht die gesetzliche Rentenversicherung ?
Betriebliche Vorsorge
Private Vorsorge
Was ist das Kapitaldeckungsverfahren (KDV)?
Welche zwei Systeme des KDV kennst du?
- durch Beiträge zur Rentenversicherung wird Kapitalstock aufgebaut
- Spätere Rentenzahlungen werden dann aus Zinserträgen des Kapitals bestritten
Kollektives KDV (private KV und PV) - intertemporär
Individuelles KDV - Äquivalenzprinzip - interpersonell
Was ist das Umlageverfahren?
- Heutige Beitragszahler finanzieren heutige Rentner
- Kein Kapitalstock
- Kann jederzeit eingeführt werden (da kein Kapital vorhanden sein muss)
- Beitragszahler haben Rechtsanspruch auf spätere Rentner
- Overlapping Generations-Modell
- Funktioniert nur so lange die Zahl der Rentner und Beitragszahler konstant ist und Generationen immer etwa gleich groß!
Was beinhaltet die gesetzliche Rentenversicherung (GRV)?
- SGB VI
- Hauptpfeiler der Alterssicherung in Deutschland
- Finanzierung im Umlageverfahren
- Durch Beiträge und Bundeszuschüsse (Steuergelder) getragen
- Beitragssatz gesetzlich vorgegeben: 18,9%
- Paritätisch 50/50
Wie lautet die Rentenformel?
Persönliche Entgeltpunkte x Rentenfaktor x aktueller Rentenwert
Entgeltpunkte (für ein Jahr) = beitragspflichtiges Einkommen dividiert durch das Durchschnittseinkommen
Was fällt dir zur Besteuerung von Renten ein?
-Nachgelagerten Besteuerung
-Aufwendungen für Altersvorsorge steuerfrei
-Dafür spätere Renteneinkünfte besteuert
Vorteil:
-Die Aufwendungen für Altersvorsorge verringern die Steuerbelastung innerhalb der Erwerbsphase
-Während der Rente dann geringeres Einkommen und dadurch niedrigere Besteuerung als während des Erwerbslebens
Rentenniveau steigt nicht so stark wie die Löhne
Welche Lösungsversuche in Bezug auf das Rentensystem und das Problem des demographischen Wandels gibt es?
- Erhöhung des Beitragssatzes
- Senkung des Rentenniveaus
- Erhöhung der Zahl der Beitragszahlenden durch z.B. Einwanderung junger Erwerbstätiger; Maßnahmen zur Förderung einer höheren Geburtenrate; Erhöhung der Erwerbsbeteiligung der Frauen; Senkung der Arbeitslosigkeit; Verkürzung der Ausbildungszeiten
- Verringerung der Zahl der Rentenbezieher durch eine Anhebung des Ruhestandsalters
- Finanzierung der Ausgaben der Rentenversicherung teilweise aus Steuermitteln
Nenne wichtige Reformenänderungen der letzten Jahre in Bezug auf die Rente
- Rentner konnten bis 1992 ohne Abschläge eher in Rente und neue Rentenalter
- 2001 Rentenformel angepasst – private Rücklagen werden berücksichtigt
- 2004: Rürup Reform – Nachhaltigkeitsfaktor kommt hinzu
- 2007: Anhebung der Rente auf 67
- Rente ab 63 Jahren (wenn 45 Jahre Beiträge gezahlt)
- Mütterrente (wenn Kinder vor 1992 geboren)
- Erwerbsminderungsrente
- Höhere Reha-Budget
Was fällt dir zur Grundstruktur der Pflegeversicherung ein?
- Schutz vor finanziellen Folgen der Pflegebedürftigkeit
- Pflichtversicherung in SGB XI
- Gesetzlich Versicherte über KK in Pflegekasse versichert und Private in PPV (Private Pflegeversicherung) – gleiche Leistungen für gesetzliche und private Versicherte
- Basisversorgung – „Teilkaskoversicherung“
- Anzahl Pflegebedürftiger stieg an – politischer Druck zur Einführung einer staatlichen PV
- Unterschied zur GKV ist Teilkasko, also Versorgungslücke, die privat getragen werden muss
- Es besteht die Möglichkeit als Laie in Pflege zu arbeiten
Wie wird die Pflegeversicherung finanziert?
- Paritätisch im Umlageverfahren
- Kinderlose ab 23 Jahren zahlen einen Zuschlag von 0,25%
- Einkommensabhänige Beiträge bis zur Beitragsbemessungsgrenze
Wie funktioniert die PPV?
- Leistungen gleichwertig mit Gesetzlichen
- Kostenerstattungsprinzip
- Kontrahierungszwang – daher auch kein Ausschluss von Vorerkrankungen
- Finanzierung im Kapitaldeckungsverfahren
Ziele der PV + bisherige Reformen
• Über Wettbewerbspolitik Vorkehrungen nötig, um Versorgungslücke zu schließen
• Erhaltung individueller Handlungsfreiheit + Hilfe zur Selbsthilfe
• Zugang zu Pflegeleistungen sicherstellen
• Familienpolitische Ziele, z.B. Beitragsfreie Mitversicherung der Kinder
• Wahlfreiheit bezüglich Leistungen und Anbieter
• Umverteilung (Pflegebedürftige und nicht Pflegebedürftige)
• 2008 – Pflegeweiterentwicklunggesetz (PfWG): RSG und Kapitaldeckungselemente nicht umgesetzt -> Anhebung der Leistung, Verbesserung Pflegestufe „0“ dazu gekommen
• 2013 – Pflegeneuausrichtungsgesetz (PNG): Anpassung der Leistungsseite, Leistungen auf Bedürfnisse Demenzkranker ausgerichtet; Betreuungsleistungen um Pflegegeld und Sachleistungen erweitert, Beitragssatz um 0,1% erhöht
Problematik: durch Anhebung der Beitragssätze nur Verschiebung des Problems. Keine Einführung der verpflichtenden, individuellen und generationenabhängigen Kapitaldeckung
Was bewirken die Pflegestärkungsgesetze?
I (2015): Versorgungsfond
II (2017): neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff, niemand darf weniger Leistungen beziehen als vorher
PSG II:
• §14 SGB XI
• Kognitive und Kommunikative Fähigkeiten (Modul 2) sind hinzugekommen
• Verhaltensweisen und psychische Problemlagen sind hinzu gekommen
Bsp. Der Leistungen der Arbeitslosenversicherung für Arbeitnehmer
Unterstützung der Beratung und Vermittlung, Maßnahmen zur Verbesserung der Eingliederungsaussichten, Förderung der Aufnahme einer Beschäftigung, Mobilitätshilfen, Förderung der Berufsausbildung, der beruflichen Weiterbildung und der Aufnahme einer selbstständigen Tätigkeit, Förderung der Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben, Entgeltersatzleistungen (Leistungen zum Lebensunterhalt),(Arbeitslosengeld; Arbeitslosengeld bei Weiterbildung, Übergangsgeld; Insolvenzgeld), Förderung der ganzjährigen Beschäftigung, Entgeltsicherung für ältere Arbeitnehmer, Kurzarbeitergeld
Bsp. Der Leistungen der Arbeitslosenversicherung für Arbeitgeber
Einstellung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern (Eingliederungszuschüsse; Einstellungszuschuss bei Neugründungen), Förderung der beruflichen Weiterbildung (Zuschuss zum Arbeitsentgelt für Ungelernte), Förderung der Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben, Leistungen zur beruflichen Eingliederung schwerbehinderter und ihnen gleichgestellter Menschen, Leistungen nach dem Altersteilzeitgesetz.
Bsp. Der Leistungen der Arbeitslosenversicherung für den Träger
Förderung der Berufsausbildung, (Ausbildungsbegleitende Hilfen; Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung; Übergangshilfen), Förderung von Einrichtungen zur beruflichen Aus-oder Weiterbildung oder zur beruflichen Rehabilitation, Förderung von Jugendwohnheimen, Zuschüsse zu Sozialplanmaßnahmen, Förderung von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Förderung von Beschäftigung schaffenden Infrastrukturmaßnahmen, Beauftragung von Trägern mit Eingliederungsmaßnahmen.
Wie wird die Arbeitslosenversicherung finanziert?
Wie hoch - durch wen
- 3% des Arbeitsentgelts der Beschäftigten
- Paritätisch
- Einzug durch KK
Welche 2 Ansätze zur Messung der AL gibt es?
AL : (AL + EWT) = ALQ (Arbeitslosenqoute) —> Bundesagentur für Arbeit
EWL : (EWL+EWT) = EWLQ —> Mikrozensus - International Labour Organization (ILO)
- Basiert auf Arbeitskräfteerhebung als Stichprobenbefragung der Beschäftigten
Arbeitslosenzahl der BA fällt deutlich höher aus, als die Erwerbslosenzahl des statistischen Bundesamtes aufgrund der unterschiedlichen Definitionen
- Vorteil des Labour – Force – Konzepts
• International vergleichbar
• Unabhängig von der Sozialgesetzgebung, sodass sich Änderungen im Sozialrecht nicht auf die Quote auswirken
• Die ALQ wird beeinflusst durch Saisonarbeit
Welche Arten der AL gibt es?
- Konjunkturelle – tritt in schlechter Konjunktur auf; betrifft alle Wirtschaftsbereiche; kann kurz und mittelfristiges Problem sein
- Fraktionelle – unvermeidliche Arbeitslosigkeit zwischen Aufgabe alter und Finden neuer Tätigkeit; kurze Dauer; Niveau unter 1 %
- Strukturelle – vieldeutiger Begriff, der unterschiedlichste Typen zusammen fasst; kann in Sektoren differenziert werden
- Saisonale – ergeben sich im Jahresverlauf
Wie ist die Entwicklung der AL vong Geschichte her
- Abbau der Nachkriegsarbeitslosigkeit (1950-1960)
—> Wirtschaftswunder von 11% auf 1,3% - Vollbeschäftigung (1960-1973)
- Persistenz seit 1973
—> Zustand über längere Zeit
—> Stetig Ansteigend - Sonderentwicklung durch Hartz-Reformen 2005 und Finanzkrise 2009/10
Wie lautet das Finanzierungskonzept der AL?
Leistungen:
Passiv ALG I —> SGB III —> Beitrag (ALV)
ALG II —> SGB II —
Welche Finanzierungsprinzipien der AL gibt es?
- Kongruenzprinzip
- > Beitrag entsprechend Nutzen - Leistungsfähigkeitsprinzip
- > Beitrag gemäß Zahlungsfähigkeit - Effizienzprinzip
- > Ausgaben gemäß Nutzen – Kosten – Verhältnis
Welche Reformansätze der AL gibt es?
- Trennung von Steuer- und Beitragsfinanzierung (aktiv vs. Passiv)
- Erweiterung des Kreises der Beitragszahler
- Umstellung der Beitragsbemessung (Einkommensquellen)
- Regelbindung des Bundeszuschusses
- Grundeinkommen