Gesundheitsökonomie Flashcards

1
Q

Was beschreibt grob die VWL?

A
  • Ökonomie = Wirtschaft im Sinne der nationalen Ökonomie; Wirtschaftswissenschaften und die Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit
  • Ökonomische Überlegung = Gesamtwirtschaft als Ganzes oder auf deren Teilelemente
  • Knappheit von Gütern
  • Nicht alle Bedürfnisse können abgedeckt werden – Missverhältnis zwischen Zielen (Bedürfnisbefriedigung) und Mitteln zur Erreichung der Ziele (Ressourcen und Güter)

Die Wirtschaftswissenschaften beschäftigt sich mit der Frage, wie man möglichst gut mit knappen Ressourcen umgeht.

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2
Q

Welche Güterarten gibt es?

A
  • Freie Güter (Luft, Sonne)
  • Knappe Güter
  • Relativ Knappe Güter (Aufgrund Angebot und Nachfrage)
  • Absolut knappe Güter (Limitiert aufgrund natürlichem Vorkommen (Kohle)
  • Produktion und Haushaltstheorie
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3
Q

Was ist das Maximal- und Minimalprinzip?

A

Maximalprinzip:
Input ist begrenzt, Output maximal

Minimalprinzip:
Input gering halten, Output ist fix

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4
Q

Was sind Märkte?

A
  • Märkte sind Institutionen zur Lösung gesellschaftlicher Knappheitsprobleme.
  • Sie werden beeinflusst von Angebot und Nachfrage
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5
Q

Funktionsweise von Märkten: Nachfrage

A

Nachfrage:
• Marktnachfrage repräsentiert die Zahlungsbereitschaft der Individuen
• Auf einem freien Markt kommen diejenigen Nachfrager am wahrscheinlichsten zum Zuge, deren Zahlungsbereitschaft am höchsten ist, die also die höchste Bedürfnisbefriedigung aus dem Gut haben.

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6
Q

Funktionsweise von Märkten: Angebot

A
  • Das Marktangebot repräsentiert die Kosten der Produktion
  • Auf einem freien Markt kommen diejenigen Anbieter am wahrscheinlichsten zum Zuge, deren Produktionskosten am geringsten sind, die also am wirtschaftlichsten produziert haben.
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7
Q

Funktionsweise von Märkten: Marktpreise

A

• Der Marktpreis zeigt, wie knapp das Gut relativ gesehen ist. Er fungiert als Knappheitsindikator.

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8
Q

Was ist der Unterschied zwischen Inferioren und Normalen Gütern?

A

Inferior (Einkommen steigt, Nachfrage sinkt)

Normale (Einkommen steigt, Nachfrage steigt)

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9
Q

Was ist der soziale Überschuss?

A

• Summe aus Konsumentenrente und Produzentenrente

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10
Q

Wie zeigt sich die Effizienz von Märkten?

A
  • Marktmechanismus verknüpft die einzelwirtschaftlichen Entscheidungen und Handlungen
  • Marktmechanismus gibt durch Preis Info über relative Knappheit der Güter
  • Knappe Ressourcen werden verteilt an die mit höchstem Nutzen und bereit sind Kosten zu tragen für Güter
  • Marktmechanismus ermöglicht Bedürfnisbefriedigung für die, die mit knappen Ressourcen wirtschaftlich umgehen können
  • Markt bietet Anreize, sich schnell an Datenveränderungen anzupassen und Produkt-und Prozessinnovationen zu generieren.
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11
Q

Was sind Trade-offs?

A
  • Für die Befriedigung eines Bedürfnisses muss die Befriedigung eines anderen Bedürfnisses aufgegeben werden
  • Individuen müssen beim Wirtschaften also mit Zielkonflikten, sogenannten „Trade-offs“, umgehen
  • Opportunitätskosten: Kosten, die mit einem Trade-off einhergehen
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12
Q

Was definiert den Homo oeconomicus?

A
  • Verhalten = f (Nutzen, Kosten)
  • Der Nutzen (nicht = objektive Größe) liegt in der Wertschätzung des Individuums; diese sind nicht immer monetär zu beziffern (z.B. Steigerung des Ansehens)
  • Die Kosten beinhalten den Mitteleinsatz; dies kann neben der monetären Größe Restriktionen bspw. im Zeitrahmen beinhalten
  • Der Tauschwert eines Gutes spiegelt sich in seinem Preis wider
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13
Q

Was sind die Grenzen des Homo oeconomicus?

A
  • Handelt ausschließlich rational (theoretischen Konstrukt)

* Zur Prognose von Kaufverhalten

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14
Q

Welche Methoden gibt es in der VWL?

A
  • VWL verwendet Modelle
  • Ceteribus-Paribus: Diese isolierte Betrachtung einzelner Einflussfaktoren bei der Konstanz anderer aller Faktoren
  • Starke Vereinfachung der Realität
  • Spezifische Restriktion bzw. Limitationen
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15
Q

Was ist Ceteribus-Paribus?

A

Analyse eines Zusammenhangs unter der Annahme, dass sich nur die betrachtete Variable ändert bei gleichzeitiger Konstanz aller anderen ökonomischen Variablen.

Bsp:
Betrachten wir z.B. den Preis von Weizen in der Schweiz. Wir erfahren, dass die diesjährige Ernte aufgrund des anhaltend schlechten Wetters sehr mager ausfallen wird. Wenn die Ernte schlecht ist, führt das zu einer Verknappung des Angebots. D.h. es gibt weniger Weizen auf dem Markt. Nun können wir ceteris paribus sagen, dass der Weizenpreis steigen wird. D.h. wir prognostizieren, dass Weizen teurer wird, wenn alle anderen Umstände, die den Weizenpreis beeinflussen können, gleich bleiben. Denkbar wäre ja z.B., dass genau in dieser Zeit die Zölle für Weizenimporte in die Schweiz gesenkt wurden oder das Reis als Substitut von Weizen günstiger geworden ist. Sowohl die Senkung der Zölle als auch ein tieferer Reispreis würden ja dazu führen, dass der Weizenpreis sinken würde und somit wäre unsere Prognose falsch. Um das zu verhindern fügt man den gemachten Prognosen bzw. Aussagen die Annahme ceteris paribus hinzu und ist somit fein raus.

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16
Q

Was sind Trade Offs?

A

Bedürfnisse stillen bei gleichzeitigem Verzicht eines anderen Bedürfnisses

Wenn die Mittel zur Bedürfnisbefriedigung knapp sind, bedeutet die Auswahl einer bestimmten Bedürfnisbefriedigung mit den knappen Gütern stets den Verzicht auf eine Alternative, d.h. die Befriedigung eines anderen Bedürfnisses

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17
Q

Was ist Margin?

A

Grenzanalyse - z.B. Theatertickets kurz vor Beginn unter Preis verkaufen

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18
Q

Anreize schaffen nach Mankiw, wie ?

A

Kobra-Prinzip oder Sicherheitsgurte

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19
Q

Staatlicher Eingriff, welche Formen gibt es da?

A

Primäre (von alleine) und Sekundäre(staatlicher Eingriff) Einkommensverteilung
Externalitäten (Effekte, die aus ihrem Handeln resultieren – die sie selber aber nicht berücksichtigen) – Ghettoblaster hören, für dich selber positiv, für alle anderen negativ (Negative Externalitäten)
Impfungen (positive Externalitäten)

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20
Q

Was beschreibt die Phillips Kurve?

A

Inflation Arbeitslosigkeit

Geringe Arbeitslosigkeit, dadurch erhöhtes Preisniveau und umgekehrt

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21
Q

Besonderheiten der Dienstleistungen im Gesundheitsbereich

A
  • Immaterialität (Kernleistung ist nich sichtbar oder greifbar)
  • Unteilbarkeit / Vergänglichkeit (uno-actu-Prinzip, keine Lagerfähigkeit)
  • Integration des externen Faktors (Informationsasymmetrie, Einflus auf Leistungserstellung und somit auf Qualität)
  • Standortgebundenheit (an Person oder Sachgut des Nachfragers gebunden; Nichttransportfähigkeit)
  • Individualität (hohe Individualität, Dienstleistungen werden für jeden Nachfrager neu erstellt und weisen dadurch unterschiedliche Qualität auf)
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22
Q

Welche Methoden zum Erkenntnisgewinn kennst du? Erläutere diese.

A

Partial- und Totalanalyse: Während bei der Partialanalyse nur „Teile“ betrachtet werden, widmet sich die Totalanalyse allen Einflussfaktoren

Ex-post und Ex-Ante Analyse: Bei ex-post-Analysen findet eine Rückschau statt während ex-ante-Analysen eine Vorhersage Prognose beinhaltet

Marginal-(Grenz-) Analyse: funktionaler Zusammenhang einer Zielvariable (abhängige Variable) und deren Einflussgrößen (unabhängige Variable)

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23
Q

Durch welche Mechanismen kann Marktversagen entstehen?

A

Monopole
Externe Effekte
Öffentliche/Allmende Güter
Asymmetrische Informationen

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24
Q

Was sind Monopole?

A
  • Unvollkommener Markt
  • Einziger Produzent eines Gutes
  • Verhält sich als Preissetzer
  • Kann Preis reduzieren, um die verkaufte Menge zu erhöhen
  • Sieht sich einer geneigten Nachfragekurve gegenüber
  • Gegenteil ist Polytop = vollkommener Markt
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25
Q

Wie lauten die Markteintrittsbarrieren für Monopole?

A
  • Alleiniges Eigentum einer Ressource durch ein Unternehmen (z.B. Diamanten)
  • Staatliche Entscheidung, einem Unternehmen die Produktion bestimmter Güter zu überlassen (z.B. Bundespost oder Patente)
  • Kosten der Produktion eines Gutes durch ein einziges Unternehmen sind geringer als bei Produktion durch mehrere Unternehmen (natürliches Monopol = leitungsgebundene Versorgung. Ursache: hohe Fixkosten und lange sinkende Durchschnittskosten – Economies of Scale)
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26
Q

Was sind Grenzkosten und -Erlöse?

A
Grenzkosten = Kosten die man mit der Produktion der nächsten Einheit hat
Grenzerlöse = Erlöse die man mit der Produktion der nächsten Einheit hat
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27
Q

Monopol und Wohlfahrt:

A

• Ein Monopolist verlangt Preise, die höher sind als die Grenzkosten der Produktion des Gutes.
• Aus der Sicht der Konsumenten sind Monopole daher nicht wünschenswert
—> Die Wohlfahrt der Konsumenten reduziert sich

• Im Gegensatz zu Unternehmen in der vollkommenen Konkurrenz erwirtschaften monopolistische Unternehmen Gewinne
• Aus der Sicht der Unternehmen sind Monopole daher wünschenswert.
—> Die Wohlfahrt der Unternehmen erhöht sich

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28
Q

Welche zwei Effekte gibt es im Monopol bezogen auf die Wohlfahrt?

A
  • Zu wenig Menge (künstliche Knappheit) bei zu hohen Preisen

* Wohlfahrtsverlust entsteht nicht durch zu hohen Preis, sondern dadurch, dass weniger Menge vorhanden ist!

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29
Q

Asymmetrische Informationen

Welche Probleme gibt es?

A

Probleme vor Vertragsabschluss:
• Hidden Characteristics (Eigenschaften des Partners sind nicht vollständig bekannt – Täuschungen möglich)
• Z.B. Versicherungen oder Personalausweis
• Gefahr der ineffizienten Auswahl der Vertragspartner (Adverse Selektion)
Probleme nach Vertragsabschluss:
• Hidden Action (Aktivitäten sind nicht beobachtbar) – Leistung der Mitarbeiter
• Hidden Information (Aktivität ist beobachtbar aber nicht beurteilbar) – Investitionsentscheidung von Managern
• Gefahr opportunistischen Verhaltens gegen Geist und Inhalt der Transaktion (Moral Hazard -> Angebotsinduzierte Nachfrage)

30
Q

Wie lauten die Lösungsansätze von Agenturproblemen?

A
  1. Screening
    Aus Sicht des Prinzipal kann er den Markt/Agent screenen
    Z.B.: Ist ein Tape vom Physiotherapeuten notwendig? Arzt fragen oder Internet
  2. Signaling
    Agent signalisiert freiwillig was wichtig ist ggü. Prinzipal
    Z.B.: Auszeichnungen oder freiwillige Seminare
  3. Anreizkompatible Gestaltung von Verträgen
    Vertragliche Belohnung erwünschten und/oder Bestrafung unerwünschten Verhaltens
    —> Punkt 3 geht immer mit 1. und 2. einher
31
Q

Externe Effekte (Externalitäten)

A
  • Positive oder negative Einflüsse auf Bedürfnisbefriedigung
  • Negative: Automobilabgase, Bellende Hunde, Laute Musik in einem Mehrfamilienhaus
  • Positive: Impfschutz, Forschung und Entwicklung neuer Technologien
  • Folge: Die einzelwirtschaftlichen Kosten (oder Nutzen) der Produktion oder Nutzung unterscheiden sich von den gesellschaftlichen Kosten (oder Nutzen)
  • Problem: Der Preismechanismus funktioniert nicht optimal, es kommt zu Fehlallokationen
32
Q

Wie lösen Institutionen das Problem des Marktversagens?

A
  • Externalitäten führen zu Marktversagensproblemen, weil das Verursacherprinzip nicht richtig funktioniert
  • Eine Lösung der Probleme kann sein, das Verursacherprinzip wieder geltend zu machen

-die Lösung der Probleme ist durch eine eindeutige Definition von Verfügungsrechten (inklusive Mechanismen zur ihrer Durchsetzung) möglich. Institutionen helfen also dabei, Marktversagen zu reduzieren. Institutionen lösen Koordinationsprobleme.

33
Q

Wie lauten die Ziele von Gesundheits- und Sozialsystemen in Europa?

A

• Oberstes Ziel ist Verbesserung der Gesundheit
• Drei individuelle, zentrale Ziele:
1. Gerechter Zugang zu Gesundheitsleistungen
2. Qualität der Versorgung
3. Effizienz
Zugang: finanziell und räumlich

Qualität der Versorgung:
Donebedian:
•	Strukturqualität
•	Prozessqualität 
•	Ergebnisqualität 

Effizienz:
• Nachfrage-Angebot

34
Q

Was ist Pooling?

A
  • Im Voraus erhaltene finanzielle Ressourcen
  • Risiko wird verteilt
  • Also quasi der Versicherungsgedanke
  • Koexistenz von mehreren Sozialversicherungen
  • Ausgleich durch RSA
35
Q

Was ist Adverse Selektion?

A

• Asymmetrische Informationsweitergabe
• Individuen wissen besser über ihren Gesundheitszustand und den potenziellen Bedarf an Gesundheitsversorgung bescheid als die Versicherer
• Kranke Menschen haben einen höheren Bedarf sich zu versichern, also man bekommt nur risikoreiche Pat.
Folge: Da Versicherer die Risiken nicht unterscheiden kann, erfolgt (bei freien Beiträgen im Pool) eine vorsichtige (teurere) Kalkulation, was die „guten Risiken“ abhält, Krankenversicherungsschutz zu erwerben

36
Q

Verwendung der Mittel des Pools nach 3 Dimensionen:

A
  1. Dimension = Breite der Absicherung: Anteil der Bevölkerung, der von den gepoolten Mitteln profitiert und somit gegen die finanziellen Konsequenzen von Gesundheitsausgaben abgesichert ist
  2. Dimension (= Tiefe der der Absicherung): Menge und Umfang an Leistungen, die mit den gepoolten Mitteln abgesichert sind (Ausschluss und Rationierung möglich)
  3. Dimension (= Höhe der Absicherung): Anteil der Kosten für Gesundheitsdienstleistungen, die durch gepoolte Resourcen erbracht wird (restliche Anteil muss durch Patient selbst getragen werden)
37
Q

Herausforderungen der soz. Sicherungssysteme:

A
  • Zunahme chronischer Erkrankungen
  • Demographischer Wandel
  • Sozial bedingte Ungleichheiten bzgl. Morbidität und Mortalität
  • Technisierung und Spezialisierung
38
Q

Wie ist die Definition der Gesundheitsökonomie?

A
  • Keine allgemeingültig Definition vorhanden

* Wissenschaftliche Beschäftigung mit den wirtschaftlichen Aspekten der Gesundheit und der Gesundheitsversorgung

39
Q

Was beinhaltet die Gesundheits- und Sozialökonomie ?

A
  • Umfasst Produzenten sozialer und gesundheitsbezogener Dienstleistungen
  • Umfasst Einheiten die zu sozialen Zwecken betrieben werden und Wohlergehen zu fördern
  • Dient der Herstellung und Verteilung privater, öffentlicher und meritorischer Güter und Dienstleistungen
40
Q

Abgrenzung Gesundheits- und Sozialökonomie

A
  • Gesundheitsökonomie = wirtschaftliche Aspekte der Medizin

* Sozialökonomie = Wechselwirkungen zwischen Gesellschaft und Wirtschaft

41
Q

Wie lauten die Bestimmungsfaktoren des Gesundheitszustandes?

A
Demographische Größen
Sozioökonomische Größen
Medizinische Größen
Strukturelle Größen
Individuelle Größen
42
Q

Wie lautet das Viereck der Gesundheitsökonomie?

A
  • Qualität
  • Gerechtigkeit
  • Wirtschaftlichkeit (Kosteneffizienz)
  • Wirksamkeit (Effektivität)
43
Q

Was ist das Wirtschaftlichkeitsgebot?

A
  • Ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich
  • Maß des Notwendigen nicht überschreiten
  • Unnötige Leistungen dürfen nicht beansprucht, erbracht oder bewilligt werden
44
Q

Was ist Qualität?

A

Qualität = Einhaltung von gesichertem/bekanntem Wissen
Wird eine Maßnahme richtig durchgeführt?
• Intuitiv – ohne große Fachkenntnisse
• Bewertung durch Emotionen, gut/schlecht, wenn man überzeugt von etwas ist, Empfinden/Meinung
• Individuell „Schönheit liegt im Auge des Betrachters“

Qualität von materiellen Dingen/Produkten:
Eine bestimmte Beschaffenheit eines materiellen Gegenstandes

Qualität von Dienstleistungen:
Eine bestimmte Art und Weise der Ausführung von körperlichen Handlungen oder einer Informationsvermittlung

45
Q

Was ist Evaluation?

A

Evaluation = auf neue Erkenntnisse ausgerichtet

Bringt eine Maßnahme prinzipiell etwas?

46
Q

Komponenten der Qualität nach Donabedian (2003):

A
  1. Efficacy – therapeutische Wirksamkeit, Effektivität der Maßnahme
  2. Effectiveness – tatsächliche Wirksamkeit bzw. Erfolg einer Maßnahme
  3. Effivency – Effizienz, ökonomisches Prinzip
  4. Optimality – Ausbalanzierung
  5. Acceptability – Akzeptanz, Patientenorientierung
  6. Legitimacy – Legimität, auf gesellschaftlicher Ebene
  7. Equity – Gleichheit/ Gerechtigkeit
47
Q

Qualitätsindikatoren - RUMBA Regel

A

R: Relevant (Validiät)
U: Understandable (Verständlich)
M: Messbar (Reliabel und Evidenz gestützt)
B: Beeinflussbar
A: achivable (Praktikabel + Kosteneffektivität)

Es fehlt Sensivität und Reduzierung der Krankheit

48
Q

Was ist das Kaldor-Hicks-Kriterium?

A

o Eine Verbesserung der Wohlfahrt findet auch dann für die gesamte Gesellschaft statt, wenn eine Maßnahme zunächst einen Teil der Bevölkerung begünstigt und einen anderen Teil belastet.
o Die Begünstigten sollen in der Zukunft in der Lage sein, die anderen zu entschädigen
o Entschädigung muss nicht tatsächlich erfolgen, sondern nur theoretisch möglich sein

49
Q

Was ist die Pareto-Optimalität?

A

o Einige/Alle müssen besser gestellt werden

o !Keiner! darf schlechter gestellt werden

50
Q

Nutzenbewertung in der Gesundheitsökonomischen Evaluation

A
  • Nutzen wird in monetären Einheiten bewertet und von den Kosten subtrahiert
  • Im Idealfall sollten alle Dimensionen des Nutzens in Geldeinheiten berücksichtigt werden
  • Externe Effekte
  • Weitere Einheiten (also nicht monetäre)
51
Q

Was ist der Humankapitalansatz?

A

• Dient der Erhebung indirekter Kosten
• Verwendung zur Nutzenbewertung in Kosten-Nutzen-Analysen (Outcome)
• Verwendung zur Bewertung von Zeitausfällen (Kosten)
• Originärer Humankapitalansatz:
-Bewertung von Arbeitszeitausfall durch potenziellen Produktionsausfall
-Zur Bewertung der Zeitkosten werden die Lohnkosten benutzt
• Erweiterter Humankapitalansatz:
-Erweiterung der Bewertung auf Hausarbeit und Freizeit
-Bewertung der Produktion durch Hausarbeit –durch Bruttolohn einer Haushaltshilfe bewertet
-Alternative Bewertung durch Opportunitätskosten der eingesetzten Zeit
• Produktivitätskosten (z.B. durch Arbeitsausfall, Krankheit, Tod) für die Volkswirtschaft werden ermittelt
• Wert des Lebens eines Individuums wird nach seinem Wertschöpfungspotenzial beurteilt –häufig Einkommen als Indikator
• Summe des Wissens, der Fähigkeiten und Fertigkeiten eines Individuums fließen ein

52
Q

Was ist originärer und was erweiterter Humankapitalansatz ?

A

• Originärer Humankapitalansatz:
-Bewertung von Arbeitszeitausfall durch potenziellen Produktionsausfall
-Zur Bewertung der Zeitkosten werden die Lohnkosten benutzt
• Erweiterter Humankapitalansatz:
-Erweiterung der Bewertung auf Hausarbeit und Freizeit
-Bewertung der Produktion durch Hausarbeit –durch Bruttolohn einer Haushaltshilfe bewertet
-Alternative Bewertung durch Opportunitätskosten der eingesetzten Zeit

53
Q

Was ist Willingness to pay?

A
  • Die Zahlungsbereitschaft (engl. willingness to pay, WTP) eines Konsumenten ist ein zentrales Konzept in der Gesunhdeitsökonomie
  • Unterschied: hypothetische Zahlungsbereitschaft (hypothetical willingness to pay, HWTP) oder die tatsächliche Zahlungsbereitschaft (actual willingness to pay, AWTP)
  • Summe der maximalen Zahlungsbereitschaft für das Erreichen oder Beibehalten eines definierten Zustandes
54
Q

Was ist Willingness to accept?

A
  • Summe der maximalen Kompensationszahlung als Entschädigung für eine definierte Verschlechterung (oder Beibehalten) des Zustandes
  • Die Bereitschaft zu verkaufen (willingness to accept) ist geringer und es wird ein höherer Preis gefordert, als das Gut objektiv wert ist

Willingness to pay ist geringer als willingness to accept (weil man bei letzterem schon etwas hat/besitzt)

55
Q

Was ist der Friktionskostenansatz?

A
  • versucht den tatsächlichen Produktionsausfall messen (Humankapitalansatz soll nur den potenziellen Produktionsausfall aufzeigen)
  • Annahme, dass Arbeitszeitausfall nicht immer zu einer Reduktion der Produktion führt durch einen Angebotsüberschusses auf dem Arbeitsmarkt
  • Es werden die Kosten und Produktionsausfälle berücksichtigt die Entstehen bis eine neue Arbeitskraft gefunden und vollständig eingearbeitet ist
56
Q

Was ist die Kostenbewertung in Gesundheitsökonomischer Evaluation?

A

• Verbrauch von monetären Mitteln für eine oder mehrere durchgeführte medizinische Maßnahmen
• Kosten stehen allerdings nicht nur in Zusammenhang mit Geldmitteln; viel mehr können Kosten in der Gesundheitsökonomie auch negative Effekte (z. B. Nebenwirkungen) sein, die durch eine Maßnahme entstehen
• Sie stehen damit in direktem Zusammenhang mit dem Nutzen. Die Bedeutung der Kosten ist abhängig von der Sichtweise (→ siehe Perspektiven).
• Die betrachteten Kosten werden hauptsächlich unterschieden in:
1. Direkte Kosten
2. Indirekte Kosten
3. Intangible Kosten

57
Q

Was sind direkte Kosten?

A
  • Kosten, die zur Behandlung eines Pat. nötig sind
  • Auch Kosten, die durch Behandlung entstehen (Kosten zur Behandlung von Nebenwirkungen)
  • Bei retrospektiven Studien nur schwer zu ermitteln, da genaue Erfassung nicht möglich
  • Bei prospektiven Studien können Kosten genauer ermittelt werden
58
Q

Was sind indirekte Kosten?

A
  • Monetäre Kosten, die für den Patienten im persönlichen Umfeld entstehen (Verdienstausfall)
  • Immer Opportunitätskosten also auch Kosten-Nutzen Verhältnis (Humankapitalansatz)
  • Unter indirekten Krankheitskosten versteht man den Verlust an gesellschaftlicher Produktivität der durch Krankheit verursacht wird
59
Q

Was sind intangible Kosten?

A
  • Nicht direkt monetär messbare Kosten und Nutzen bezeichnet man als intangibel.
  • Man unterscheidet physische, psychische und soziale Faktoren.
  • Dazu zählen beispielsweise Angst, Schmerz, Stress, Freude, Glück, Veränderung der Compliance oder der Lebensqualität.
  • Zum Messen von intangiblen Effekten gibt es mehrere Ansätze.
  • Die Zuordnung von Kosten ergibt sich aus der Bereitschaft Geld auszugeben, um positiv besetzte Ergebnisse wie Glück zu erzielen oder um negativ bewertete Ergebnisse wie Schmerz oder Angst zu vermeiden.
60
Q

Was versteht man unter Contingent Valuation?

A

Willingness to pay und to accept

61
Q

Was macht die Krankheitskostenstudie?

A

o Berechnung aller mit einer Erkrankung verbundenen Kosten (inkl. Komplikationen)
o stellt die ökonomische Belastung die durch eine bestimmte Erkrankung entstehen dar
o Kosten können pro erkrankter Person oder pro Population (z.B. Land, Bundesland…) erhoben werden

62
Q

Was macht die Kostenanalyse?

A

o Ausschließliche Betrachtung der Kosten: Kosten der Behandlung A betragen x Euro
o Es kann lediglich etwas über die Kosten gesagt werden und keine Entscheidung für oder gegen eine Behandlung/Maßnahme getroffen werden
o Liegt für eine alternative Behandlung / Maßnahme eine Kosten-Analyse vor, kann eine Kosten-Kosten-Analyse durchgeführt werden

63
Q

Was macht die Kosten-Kosten-Analyse bzw. Kosten-Minimierungs-Analyse?

A

o Vergleich der Kosten von zwei Alternativen
o keine Bewertung des Outcomes einer Behandlung / Maßnahme
- dadurch nur sicher, wenn beide Alternativen einen identischen Outcome besitzen
-oder es sicher ist, dass die kostengünstigere Behandlung auch einen besseren Outcome liefert

64
Q

Was macht die Kosten-Effektivitäts-Analyse?

A

o Ermittlung der Wirksamkeit / Effektivität einer Behandlung durch medizinische und epidemiologische Parameter, z.B.
- Blutdruck (in mmHg)
- Lungenfunktion
- Laborwerte Anzahl der Restlebensjahre
- Anzahl der Komplikationen
- Anzahl der Rückfälle
- usw.
o Medizinische und epidemiologische Parameter haben keinen Bezug zum individuellen Patientenbefinden
o Verschiedene Krankheitsbilder sollten nicht miteinander verglichen werden

65
Q

Was macht die Kosten-Nutzwert-Analyse?

A

o Bildung von Kosten-Nutzwert-Relationen
o Verwendung von allgemeinen Outcome-Maßen als Nutzwert-Indikator, z.B.
-subjektiver Gesundheitszustand / Lebensqualität
-Lebensdauer
o Indikations-und bereichsübergreifende Vergleiche möglich

66
Q

Was macht die Kosten-Nutzen-Analyse?

A

o Bildung von Kosten-Nutzen-Relationen
Nutzen bewertet als ökonomischer
o Nutzen / in monetären Einheiten
o Konzepte zur Bewertung des Outcomes, z.B.
-Willingsness to pay –Zahlungsbereitschaft
-Humankapital-Ansatz
o Indikations-und bereichsübergreifende Vergleiche möglich

67
Q

Was ist ein Quality-Adjusted Life Year (QALY)?

A
  • bekannteste Kennzahl für die Bewertung ist das qualitätsbereinigte bzw. qualitätskorrigierte Lebensjahr: Quality Adjusted Life Year = QALY
  • QALYs überführen das subjektive schwer bewertbare Gut Gesundheit in eine messbare Kennzahl
  • Alle gesundheitlichen Auswirkungen einer Maßnahme werden so vergleichbar gemacht, so dass man sie zu einem Index aufsummieren kann
  • Wert des Index ist der Zuwachs an qualitätsbereinigten Lebensjahren QALYs
  • QALYs liegen zwischen 0 und 1, wobei 1 einem Jahr bei voller Gesundheit und 0 für Versterben steht
QALY = LY x h
LY= Life Year
H = Gesundheitsbezogene Lebensqualität
68
Q

Was ist Rating Scale bei QALY?

A
  • Die Bewertungsskala beschreibt auf einer Linie mit eindeutig definierten Endpunkten schlechtesten Gesundheitszustand (meist Tod) und den besten Gesundheitszustand
  • Patient ordnet den eigenen subjektiven Gesundheitszustand auf einer Skala ein –durch Normierung der Werte ist eine Berechnung von QALYs möglich
69
Q

Was ist Standrad Gamble bei QALY?

A

• Basis bildet die Entscheidungstheorie
• Personen werden mit einer fiktiven Situation konfrontiert
-Entscheidung zwischen keiner Behandlung und damit einer Fortsetzung eines permanenten suboptimalen Gesundheitszustandes i oder
-Behandlung, die mit der Wahrscheinlichkeit p die vollständige Gesundheit wiederherstellen und mit der Wahrscheinlichkeit (1-p) zum sofortigen Tod führen könnte

70
Q

Was sind Time Trade Off bei QALY?

A
  • speziell für das Gesundheitswesen entwickelt
  • Trade-off zwischen Zeit und Gesundheit: Wahl zwischen einem längeren Zeitraum t in einem chronischen Gesundheitszustand i und einem kürzeren Zeitraum x (wobei x < t) bei vollkommener Gesundheit und anschließendem Tod
  • Der Zeitraum x wird solange variiert bis ein Individuum zwischen beiden möglichen Zuständen indifferent ist
  1. Person Trade Off
    • Bewertung der kollektiven Ressourcenallokation für Gruppen
    • Vergleich zweier Patientengruppen x und y mit unterschiedlichen Erkrankungen / Zuständen
    • Anders als bei den anderen Methoden variiert, nicht die Anzahl der Lebensjahre, sondern die Anzahl von Personen in den zwei Patientengruppen
    • Aus irgendwelchen Gründen, z.B. Ressourcenknappheit, Zeitmangel, usw. kann nur einer Patientengruppe geholfen werden
    • Die Anzahl der Personen einer Gruppe (x oder y) wird nun solange variiert, bis beide Alternativen als gleichwertig empfunden werden.
    • Aus dem Verhältnis x/y lässt sich nun eine Äquivalenzziffer bilden, die die beiden Zustände vergleicht