BGM_Kesselmann_Prüfung Flashcards
Welche Menschenbilder gibt es?
Economic man:
Der Mensch muss motiviert werden, weil er an sich faul ist, unmotiviert und eigene Ziele verfolgt. Er leistet nur den Teil dessen, was möglich wäre, und erfüllt somit den Vertrag nicht, den er mit der Organisation eingegangen ist. Er muss kontrolliert und je nach Lage mit Lob, Belohnungen, Drohungen oder Strafe motiviert werden.
Complex Man:
Der Mensch ist motiviert und sucht in seiner Arbeit Sinn, die Möglichkeit sich zu entfalten, zu wachsen. Er hat geistige, emotionale und materielle Bedürfnisse, die bei jedem Individuum verschieden sind. Er verfügt über ein immenses, komplexes Spektrum von Verhaltens- und Handlungsmöglichkeiten. Für die Verwirklichung seiner Ideen braucht er Freiräume und Vertrauen.
Unterscheide Verhaltens- und Verhältnisprävention
Verhaltensprävention:
- Strategien und Maßnahmen zur Beeinflussung von gesundheitsrelevanten Verhaltensweisen
- Zur Initiierung und Stabilisierung von gesundheitsförderlichem Verhalten
z. B. gesunde Ernährung, körperliche Bewegung, Rückenschule,
Verhältnisprävention:
- Strategien und Maßnahmen zur Beeinflussung der Arbeitsbedingungen (Kontrolle, Reduktion, Beseitigung der Gesundheitsrisiken)
- Veränderung der Arbeitsbedingungen z.B. Ergonomische Arbeitsplätze, Arbeitszeit- Modelle, Laufbahngestaltung, Kooperative Arbeitsformen
- Schaffen einer gesundheitsorientierten Organisations- und Führungskultur,
z. B. Trainings zur gesundheitsorientierten Mitarbeiterführung
Wie lauten die Kernprozesse des BGM?
Diagnose (Ist-Analyse)
Interventionsplanung (Auswahl von Zielen, Maßnahmen und Instrumenten)
Intervention (Durchführung von Maßnahmen)
Evaluation (Ist-/Soll Abgleich)
Was fällt dir zur Demografieentwicklung in Behörden ein?
1/3 der Beschäftigten >50Jahre. In nächsten Jahren hoher Bedarf an neuen Kräften
Altersstruktur-Analyse und Prognose
1) Erfassung der aktuellen Altersstrukturdaten: für die Belegschaft insgesamt, einzelne Bereiche oder Belegschaftsgruppen
2) Erstellung einer Prognose der Zukunft unter Zugrundelegung verschiedener Annahmen der Personalentwicklung/des Personalbedarfs
Mit welchem Bezug werden die Daten in der Altersstrukturanalyse interpretiert?
- gegenwärtige und zukünftige Arbeitsanforderungen
- die Qualifikationsstruktur
- die Personaleinsatzstrategien -die Personalplanung
Was ist das Konzept der „Lebensphasenabhängigen Personalarbeit“?
alle Instrumente des
Human Ressource Management werden an die Anforderungen unterschiedlicher Lebensphasen angepasst oder neu entwickelt. Ziel sind kompetente und leistungsfähige Mitarbeiter/innen - in allen Funktionsbereichen und auf allen Karriereebenen.
Für ältere Mitarbeiter kommen in Frage: spezielle Weiterbildungsprogramme,
Lernformen und Karrieremodelle.
Dem Wissenstransfer zwischen älteren, jüngeren Mitarbeiter/innen und Nachwuchskräften kommt strategische Bedeutung bei.
Basierend auf der Altersstrukturanalyse werden die Strategien und Maßnahmen entwickelt:
I. Strategisches Demografiemanagement
II: Operatives Demografiemanagement (Anstelle von Einzelaktivitäten sollten die Maßnahmen im Rahmen eines
ganzheitlichen Konzeptes systematisch verknüpft werden.)
Veränderungen im Alter, was ist zu beachten?
Keine Pauschalierungen möglich –da große interindividuelle Unterschiede !
Gender-Aspekte: Männer
Beruf = objektiv + subjektiv überragende Rolle für Männer –> Gesundheitliche Risiken hoch (körperliche Fehlhaltungen und Bewegungsmangel (Rückenprobleme), Arbeitsunfälle etc.)
Männer nehmen diese Risiken wahr, sie tendieren dazu, sie entweder zu bagatellisieren oder als unkontrollierbar einzuschätzen, vor allem dann, wenn die berufliche Arbeit hohe Bedeutung für sie hat.
Was bedeutet Gender Mainstreaming in der Prävention und Gesundheitsförderung?
- Alle Maßnahmen daraufhin zu überprüfen, ob sie die Lebenswelten von Frauen und Männern angemessen berücksichtigen bei der Vorbereitung, Planung, Durchführung und der Ergebnismessung
- Geschlechtsadäquate Zugänge und Methoden zu entwickeln
- Spezifische Potentiale von Frauen und Männern für Prävention und Gesundheitsförderung auszuloten
- Gezielte Maßnahmen dort zu entwickeln, wo Frauen und/oder Männer einen Nachholbedarf haben
Wie lauten die Qualitätskriterien des Gesundheitsmanagement der niedersächsischen Landesverwaltung (2003)?
- Ganzheitlichkeit
- Partizipation
- Integration
- Steuerung und Projektmanagement
- Gender Mainstreaming
Gesundheitsmanagement ist geschlechtersensibel und fördert die
Gleichstellung von Frauen und Männern geschlechterdifferenziert und nach Tätigkeitsbereichen auswerten, partizipativ vorgehen
Was ist der Workability Index (WAI)?
Er dient der Beurteilung der individuellen Arbeitsfähigkeit einer Person in einer bestimmten Tätigkeit und basiert vor allem auf der subjektiven Einschätzung der befragten Person.
Er zeigt an, inwieweit Maßnahmen in den Bereichen individuelle Gesundheit, Kompetenz/Wissen, Arbeitsumgebung und Führung/Management erforderlich sind.
Der WAI wird im Bereich der Verhaltens-und Verhältnisprävention eingesetzt.
Erklären Sie das Haus der Arbeit!
Unten - 1.= Gesundheit (körperliche u. geistige Leistungsfähigkeit)
- = Kompetenz (Fertigkeiten, Wissen)
- = Werte (Einstellungen, Motivation)
- = Arbeit (Arbeitsumgebung, Inhalte, Anforderungen)
- Arbeitsfähigkeit
Was fällt dir zum Thema Evaluation ein?
- Ordnung: Managementevaluation - BGM insgesamt
- Ordnung: Programmevaluation - BGF (z.B. Evaluation gesundheitsförderlicher Arbeitsstrukturen)
- Ordnung: Evaluation eines Maßnahmentyps oder einer Einzelmaßnahme - Evaluation eines
Entspannungstrainings oder eines
Gesundheitszirkels
Welche Kennzahlen im BGM gibt es?
Unterscheidungskriterium Erhebungsform: nicht-befragungsbasiert und befragungsbasiert
Zielfindungsprozess:
Ableitungstechnik (Deduktion) und “Was-ist-vorhanden”-Technik (Induktion)
Stellgrößen = erzwingbar (per Beschluss änderbar) “ Wahrscheinlichkeitserhöher
Zielgrößen = sind nicht erzwingbar, aber überStellgrößen indirekt beeinflussbar
Nenne Vorteile eines ganzheitlichen Gesundheitsmanagements.
Für die Beschäftigten:
- Verbesserung des Gesundheitszustandes
- Steigerung des Wohlbefindens
- Verbesserung der Beziehung zu Kolleginnen, Kollegen und Führungskräften
- Verbesserung der dienstlichen Kommunikation und Kooperation
- Mehr Arbeitsfreude und -zufriedenheit
- Erkennen von gesundem Verhalten am Arbeitsplatz und in der Freizeit
Für die Dienststelle:
- Rückgang von Fluktuation
- Erhöhte Arbeitsmotivation, -zufriedenheit und -produktivität
- Verbesserung der dienststelleninternen Kommunikation und Kooperation
- Verbesserung der Produkt-bzw. Dienstleistungsqualität
- Erhöhung der Gesundheitsquote / langfristige Senkung des Krankenstandes
Nenne die Vorteile der Kosten-Nutzen-Relation
- Reduktion von Kosten , insbesondere Personalkosten (Senkung des Krankenstandes, Reduktion der Unfälle –Senkung der Entgeltfortzahlung)
- Steigerung der Produktivität
- Verbesserung
a. der internen Kommunikation und Partizipation
b. der Arbeitsorganisation und -abläufe
c. der Gestaltung der Arbeitsplätze - Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit
Welche Bereiche sind verantwortlich für die hohe Rendite einer BGM´s?
- Reduktion des Präsentismus
2. Verringerung der Krankheitskosten
Nenne gängige Kennzahlen im BGM
- Krankenstand (Spätindikator, Fördert Präsentismus)
- Unfallquote (wie Krankenstand)
- Fluktuationsrate (zeigt Organisationsdefizite)
- Verbesserungsvorschlagsrate
- Qualität
- Arbeitsbelastung- und Gefährdung (durch Gefährdungsbeurteilung und Überstundenentwicklung zu erkennen)
Historie BGM
Beginn im 19. Jhr: 1839 Preußische Gewerbeodnung über Unfallversicherung (Bismarck) bis Gründung WHO (1948) mit deren Zielen und Konferenzen über die Luxemburger Deklaration 1997 zur Betrieblichen Gesundheitsförderung.
Seit den 90er Jahren bildet sich zunehmend der Begriff „Gesundheitsmanagement“ heraus.
Das ganzheitliche Verständnis eines BGM folgte.