Ethik Flashcards

1
Q

Was ist Ethik?

A

Teilgebiet Philosophie; befasst sich mit Moral und Kriterien für gutes und schlechtes Handeln und die Bewertung seiner Motive und Folgen.
• Sittliches Verhalten der Menschen untereinander in der Gesellschaft
• Ethische Gesamthaltung eines Menschen
o Lebensform
o Werteorientierung
o Sinnhorizonte

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2
Q

Was bedeutet Handlung?

A

o Bewusst, mit Absicht
o Aktive Unterlassen ist auch eine Handlung
o Zulassen (z.B. Absicht etwas nicht zu tun)

Kategorischer Imperativ nach I. Kant:
„Wie du mir so ich dir“

  • setzen Bewusstsein und Intentionalität voraus

Nun gibt es diverse weitere Unterscheidungsmöglichkeiten. Man kann unter dem Begriff des Handelns sowohl das aktive Tun fassen als auch das Unterlassen sofern diese intendieit sind. Daraus würde folgen,dass auch das Unterlassen ein Handeln sein kann, sofern das Unterlassen bewusst (wissentlich) und intendiert (willentlich) erfolgt.

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3
Q

Was bedeutet Norm?

A
  • wechselseitige Verhaltenserwartungen, die die Mitglieder einer Gesellschaft ineinander setzen
  • Verbote oder Gebote
  • Schaffen Sicherheit, indem sie die Freiheit begrenzen
  • beschreiben Handlungen (deskriptiver Teil) und ver- oder gebieten etwas (präskriptiv)
  • Normen gibt es nicht nur in der Moral, sondern auch in anderen Lebensbereichen, z. B. In der Industrie (DIN)

Normen stellen also spezifische und auf eine bestimmte Situation bezogene Regeln dar, die zu beachten sind, sie sind eine Art Vorschrift.

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4
Q

Was bedeutet Wert?

A

o Drücken allgemeine Zielvorstellungen über das Gute aus
o Explizite + implizite Setzungen der Menschen die Gegenstand unseres Fühlens sind
o Entstammt Welt der Ideen – immateriell
o Geistige/logische Werte; ästhetische Werte; ethische Werte

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5
Q

Was versteht man unter Prinzip?

A

o Eine, dem Wert übergeschriebene Art. Zusammenfassung von Werten
o Z.B. Autonomie

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6
Q

Was versteht man unter Moral?

A
  • was Menschen darunter verstehen unterliegt dem historischen Wandel (Ansicht verändert sich)
  • drei Orientierungssysteme:
    •die Natur (in der Antike)
    •der christlicher Schöpfer- und Erlösergott (im Mittelalter)
    •der Mensch/die Menschenrechte (in der Neuzeit)
  • kulturelle Differenzen

Moral im weiteren Sinne:
- allgemeine Richtschnur des Handelns
- Sinn des eigenen Lebens erkunden
—> Verständnis nach Antike und Christentum

Moral im engeren Sinne:
- Rücksichtsnahme auf die Interessen anderer
—> Moderner Moralbegriff

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7
Q

Aus was besteht die philosophische Ethik?

A

Flucht: Der ethische Relativismus:
Alles Handeln, alle sittlichen Orientierungen werden als gleichberechtigt anerkannt.
Problem:
Sittliche Urteile können nicht wie z.B. Geschmacksurteile problemlos nebeneinander stehenbleiben, denn: Bei ihnen geht um ein Urteil über bestimmte Handlungsweisen, die sich widersprechen, also auch um die Frage wie wir zusammen leben wollen.
Der ethische Relativist gibt die Überzeugung auf, die ihn mit allen anderen verbinden würde, dass es das richtige Handeln, das Gute, gibt.
Diskussion der Gründe:
Den Konflikt als Herausforderung annehmen:
Schon die Griechen machten vor 2500 Jahren die Erfahrung, dass es andere als ihre sittlichen Überzeugungen gibt. Sie entschieden sich, nach den am besten begründeten Überzeugungen zu suchen. So entwickelten sie ihre Ethik und Philosophie.

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8
Q

Wie grenzt man Ethik ab?

A

Die Ethik kann ganz allgemein gekennzeichnet werden als die Lehre oder auch die Wissenschaft von Moral und Ethos, also vom menschlichen Handeln, welches sich von der Differenz zwischen gut/sittlich richtig und böse/sittlich falsch leiten lässt.“

Deskriptiv: beschreibt Gesellschaften oder Gruppen
-> was wird für das Gute gehalten?
Normativ: (Die normative Ethik sucht nach den richtigen sittlichen Sollensaussagen. Sie will begründete und verbindliche Aussagen dazu machen, wie der Mensch handeln soll)
—> Was ist das Gute?
Metaethik:
Die Metaethik will keine inhaltlichen Aussagen über das sittlich Gute machen, sondern ethische Aussagen untersuchen. Ihr Forschungsgegenstand ist die Ethik an sich, nicht Moral und Ethos.“
—> Sind Aussagen über das Gute wahrheitsfähig?

Methodenlehre:
Wie kann man Menschen bewegen, das Gute zu verwirklichen?

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9
Q

Beschreibe Tugendethik/ Deontologie und Teleologie

A

Tugendethik:
Platon, Aristoteles - Motivation

Deontologie:
Kant - Handlung nach Maxime
-orientiert an moralisch guten Motiven einer Handlung und lässt die Folgen außer Acht.

Teleologie:
Bentham, Mill - Konsequenz nach Utilitarismus (Dem utilitaristischem Ansatz zufolge bestimmt man, welche Handlungen gerecht sind, indem man fragt, was das Wohlergehen oder die kollektive Glückseligkeit insgesamt maximiert. - Maximierung von Glück)
-Utilitarismus betrachtet ausschließlich die Folgen einer Handlung
-ethische Kosten- Nutzen-Rechnung

Sittlich richtig handeln bedeutet nach der Tugendethik tugendhaft, nach der deontologischen Ethik aus Pflicht und nach der teleologischen Ethik mit dem bestmöglichen Nutzen handeln.“

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10
Q

Erläutere das Stufenmodell nach Kohlberg

A

Niveau A: Präkonventionelles Niveau (<9 Jahre)
- die heteronome Stufe - Gut ist der blinde Gehorsam ggü. Vorschriften und Autorität, Strafen zu vereiden und kein körperliches Leid zu erdulden.
- Stufe des Individualismus, des Zweck-Mittel-Denkens und des Austausches - eigene und anderen Bedürfnissen dienen
Niveau B: die meisten Jugendlichen und Erwachsenen
- gegenseitiger, interpersoneller Erwartungen, Beziehungen und interpersoneller Konformität - gute Rolle spielen, um andere kümmern
- Stufe des sozialen Systems und des verlorenen Gewissens - gut ist, seine Pflichten in der Gesellschaft zu erfüllen
Niveau C: Postkonventionelles Niveau (>20)
- Stufe des Sozialvertrages oder des Nutzen für alle und der Rechte des Individuums - Grundrechte zu unterstützen
- Stufe der universalen ethischen Prinzipien - Prinzipien als maßgeblich

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11
Q

Erkläre die medizinethischen Prinzipien

A

Autonomie:

  • mündiger Patient
  • Vermeidung von Bevormundung
  • Informed consent: Einwilligung nach Aufklärung als Vorbedingung jedes Eingriffs

Nicht-Schaden:

  • Anerkennung der Grundrechte
  • Objektiver Schaden (Körper) und subjektiver (Schmerz)
  • niemandem Schaden zufügen

Fürsorge:
- Übel und Schaden verhindern bzw. beseitigen

Gerechtigkeit:
Legale, zuteilende und Tauschgerechtigkeit

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12
Q

Erkläre Rationalisierung, Rationierung und Priorisierung

A

Rationalisierung:
• Soll Effizienz- und Produktivitätssteigerungen im Rahmen einer Leistungserstellung ermöglichen
• Es werden Einsparungen vorgenommen (ohne Nützliches vor zu enthalten)
• Bei gleichbleibendem finanziellen Aufwand das Versorgungsniveau zu erhöhen
z.B.: Versorgungsforschung (Was wird Wo an Mitteln eingesetzt und mit welchem Outcome – Wo kann man dies dann effizienter einsetzen?)

Rationierung:
• Härtestes Instrument bei Umgang mit knappen Gütern
• Vorenthaltung medizinisch notwendiger Leistungen —> Leistungsbegrenzung
• Explizite R.: richtet sich nach Leistungsausschlüssen und Versorgungsstandards
• Implizierte R.: richtet sich nach finanziellen Anreizen (DRG´s, Kopfpauschalen, Bonussystem, Fixbetrag, Selbstbehalt)
z.B.: Budgetierung – 100.000€ für einen RTW von Krankenkasse
Explizite Leistungsbegrenzungen sind gegenüber impliziten ethisch zu bevorzugen. Damit wird ein offener gesellschaftspolitischer Diskurs über Verfahren & Kriterien der Leistungsbegrenzungen unausweichlich. Implizite Leistungsbegrenzungen werden sich aber aus pragmatischen Gründen nicht vermeiden lassen.

Priorisierung:
• Aufteilung der knappen Mittel auf die Patienten nach bestimmter Reihenfolge
z.B. Organspende

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13
Q

Erkläre das Menschenbild:

Der Mensch als atomisches Einzelwesen

A
  • Individualistisches Menschenbild
  • Mensch als aufgeklärtes Individuum mit individuellen Präferenzen
  • Informed consent–aufgeklärte Einwilligung: weitreichende Entscheidungsfreiheit des Einzelnen
  • Ausblendung des Menschen als soziales Wesen, das vom sozialen Beziehungsumfeld abhängig ist.
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14
Q

Erkläre Beziehungsmedizin

A
  • Notwendigkeit moralischer Anreize
  • Ermöglichung der bedarfsgerechten vor der ökonomischen Entscheidung
  • Notwendigkeit von Anreizen für eine ganzheitliche Betreuung
  • Krankenkassen: Dialog ohne formalisierende Kontrolle
  • Dialog zwischen Ökonomie und Medizin
  • Ermöglichung von Zeit, Aufmerksamkeit, Gespräch und Wertschätzung
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15
Q

Ethische Legitimation von Präventionsprogrammen - erkläre

A
  • Verhalten und Handlungsfreiheit müssen zur Reduzierung von Morbidität und Mortalität beeinflusst werden

Eingriffe in die individuelle Selbstbestimmung sind dabei ethisch gerechtfertigt, wenn folgende Legitimationsvoraussetzungen erfüllt sind:

  • Nachgewiesene Wirksamkeit
  • Günstiges Nutzen-Rsisiko-Verhältnis
  • Akzeptables Kosten-Nutzen-Verhältnis
  • Möglichst geringe Restriktivität
  • Faire und transparente Entscheidungsverfahren
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16
Q

Wie lauten die Empfehlungsstufen der Legitimation ?

A
  1. von Impfung abraten - keine Kostenübernahme durch GKV
  2. Impfung anbieten, keine Empfehlung, evtl. Kostenübernahme durch GKV - individuelle Entscheidung
  3. Impfung anbieten und empfehlen - Kostenübernahme durch GKV
  4. Impfung anbieten und empfehlen - Anreize für Versicherte, Kostenübernahme durch GKV
  5. Impfung gesetzlich vorgeschrieben - Nichtbefolgung ggf. Unter Strafe, Kostenübernahme durch GKV oder Steuerfinanziert
17
Q

Was ist der libertäre Paternalismus?

A

• Nudge
o Ansatz, um Menschen durch die subtile Ausnutzung von Denkfehlern für (positive) Verhaltensänderungen zu gewinnen
o Grundidee von Nudge basiert auf der bewussten Gestaltung bzw. Optimierung der eigentlichen Handlungs- und Entscheidungssituation, in der Verhaltensänderung beginnt

18
Q

Erkläre die Formen der Sterbehilfe:

A

Aktive Sterbehilfe:

  • Tötung eines Menschen aufgrund dessen Willens
  • Tötung auf Verlangen (Strafbar 0,5-5Jahre)

Beihilfe zur Selbsttötung oder assistiertem Suizid

  • tödliches Medikament wird zur Verfügung gestellt
  • Pat. Nimmt selber ein
  • Ärzte können belangt werden, aufgrund Berufsordnung

Passive Sterbehilfe:

  • Abbruch oder Unterlassen von lebensverlängernden Maßnahmen
  • erlaubt

Indirekte Sterbehilfe:

  • Schmerzen lindern
  • Pat. Stirbt evtl schneller
  • erlaubt
19
Q

Was sind Menschenbilder?

A
  • Konstruktion, die nicht einfach vorgefunden werden, sondern immer wieder neu entworfen werden
  • Abhängig vom historischen Kontext
    Spiegelt den Wandel menschlichen
    Selbstverständnisses und
    gesamtgesellschaftliche Veränderungen
20
Q

Was ist die Aufwertung der Beziehungsmedizin?

A

• Notwendigkeit moralischer Anreize
• Ermöglichung der bedarfsgerechten vor der
ökonomischen Entscheidung
• Notwendigkeit von Anreizen für eine ganzheitliche
Betreuung
• Krankenkassen: Dialog ohne formalisierende Kontrolle
• Dialog zwischen Ökonomie und Medizin
• Ermöglichung von Zeit, Aufmerksamkeit, Gespräch
und Wertschätzung

21
Q

Was ist ein Urteil?

A
  • Unterscheidung zwischen Richtig und Falsch -> Zweckrationalität (mit welchen Mitteln man ein Ziel erreichen kann)
  • gut und schlecht -> sittlicher Bereich
  • Sachurteile (Fakten) und Werturteile (normative Aussagen)
  • präskriptive Urteile (Verpflichtungsurteile, also Sollensaufforderung - z.B. 10 Gebote)
  • deskriptive Urteile (beschreibend, Beschreibung einer Norm

Ethik eher deskriptive Betrachtung der Dinge.

22
Q

Nenne die Stufen nach Kohlberg

A
  1. : heteronome Stufe
  2. : Individualismus - Zweck/Mittel Denkens
  3. : interpersonelle Beziehungen und Erwartungen
  4. : Stufe des sozialen Systems
  5. : Stufe des Sozialvertrages - Nutzen für Alle
  6. : Universale ethische Prinzipien