Eigentumsrecht Flashcards

1
Q

Was besagt Artikel 14 GG über das Eigentum?

A

Art. 14 GG bespricht die Garantie des Eigentums, die Sozialbindung und die Enteignung

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2
Q

Welche Verpflichtung geht mit dem Eigentumsrecht einher?

A

Nach Art. 14 (2) GG verpflichtet Eigentum dazu, dem Wohle der Allgemeinheit zu dienen.

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3
Q

Unter welchen Bedingungen ist eine Enteignung nach Art. 14 GG zulässig?

A

Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig und muss durch Gesetz oder aufgrund eines Gesetzes erfolgen, das die Entschädigung regelt.

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4
Q

Was schützt Art. 14 GG zusätzlich neben dem Sacheigentum?

A

Art. 14 schützt auch Aktien, Forderungen (z.B. Kaufpreisansprüche), Urheberrechte sowie öffentlich-private Leistungsansprüche wie Rentenversicherungen, die durch eigene Leistung erworben wurden.

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5
Q

Wie wirkt sich die normative Prägung des Eigentumsrechts aus?

A

schützt etwas, was erst durch Recht hergestellt wird

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6
Q

Welche Konflikte können im Zusammenhang mit dem Eigentumsrecht auftreten?

A

Es kann Konflikte zwischen privaten Interessen (z.B. Städtebau) und öffentlichen Interessen geben, da private Baufreiheit ein zentrales Rechtsinstitut für die Raumplanung darstellt.

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7
Q

Was gewährleistet Artikel 14 I 1 GG?

A

Art. 14 I 1 GG gewährleistet das Eigentum und das Erbrecht.

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8
Q

Welche Funktion hat Art. 14 I 2 GG in Bezug auf den Schutzbereich des Eigentums?

A

besagt dass der Gesetzgeber das Recht hat den Inhalt des Eigentums zu bestimmen und Schranken festzulegen, die die Nutzung des Eigentums regulieren können.

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9
Q

Wie wird der sachliche Schutzbereich von Art. 14 GG definiert?

A

Der sachliche Schutzbereich erstreckt sich auf jegliches menschliches Verhalten, was einen sehr weiten Schutzbereich bedeutet.

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10
Q

Wer kann sich auf den persönlichen Schutzbereich von Art. 14 GG berufen?

A

Es handelt sich um ein Jedermannsrecht, sodass sowohl natürliche Personen als auch juristische Personen (nach Art. 19 III GG) darauf zugreifen können.

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11
Q

Was zählt zu verfassungsrechtlich geschütztem Eigentum?

A

Dazu gehören vermögenswerte private Rechte (privatrechtliche Rechtspositionen) sowie öffentlich-rechtliche vermögenswerte Rechtspositionen, die eigentumsähnlich zugeordnet sind und maßgeblich auf Eigenleistung beruhen (z.B. Rentenversicherungen).

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12
Q

Was ist nicht durch Art. 14 GG geschützt?

A

Vermögen als solches (Geldwert) ist nicht durch Art. 14 geschützt.

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13
Q

Warum ist Grundeigentum entscheidend für die Raumplanung?

A

Bei der Betrachtung von Rechten wird nicht zwischen Mieteigentum oder Grundeigentum unterschieden; zum Grundstück gehört auch der Luftraum darüber.

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14
Q

Welche Auswirkungen hat ein Bebauungsplan auf das Eigentumsrecht?

A

Jeder Bebauungsplan stellt eine Einschränkung der Bebauungsfreiheit dar, da er die Nutzung des Grundstücks regelt.

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15
Q

Was besagt die Sozialbindung des Eigentums in Art. 14 II GG?

A

Die Sozialbindung des Eigentums erfordert, dass der Gebrauch von Eigentum dem Wohl der Allgemeinheit dient; je mehr Menschen auf die Mitbenutzung angewiesen sind, desto stärker wirkt sich diese Sozialbindung aus.

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16
Q

Wie unterscheidet sich die Behandlung von Waldeigentum und Garteneigentum im Hinblick auf die Sozialbindung?

A

Ein Waldeigentümer darf Spaziergänger nicht vertreiben, da seine Befugnisse durch das Bundeswaldgesetz beschränkt sind, während ein Garteneigentümer Fremde ohne weiteres von seinem Grundstück verweisen kann.

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17
Q

Was ist eine ausgleichspflichtige Inhaltsbestimmung?

A

Eine ausgleichspflichtige Inhaltsbestimmung erfordert Ausgleichszahlungen, um unzumutbare Auswirkungen einer Regelung zu kompensieren; sie bleibt jedoch keine Enteignung.

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18
Q

Wann kann eine Inhaltsbestimmung rechtswidrig werden?

A

Eine Inhaltsbestimmung kann rechtswidrig werden, wenn ihre Auswirkungen unzumutbar sind oder die Privatnützigkeit des Eigentums vollständig beseitigt wird

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19
Q

Welche rechtlichen Grundlagen müssen für Ausgleichsregelungen vorhanden sein?

A

Ausgleichsregelungen bedürfen einer gesetzlichen Grundlage, da es Sache des Gesetzgebers ist, den Inhalt und die Schranken des Eigentums zu bestimmen.

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20
Q

Was ist die Grenze der Inhaltsbestimmung?

A

Die Grenze liegt dort, wo die Privatnützigkeit beseitigt wird und keine wirtschaftliche Möglichkeit zur Verwendung des Privateigentums mehr besteht; dies würde eine unzumutbare Inhaltsbestimmung darstellen.

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21
Q

Wie kann man zwischen ausgleichsloser und ausgleichpflichtiger Inhaltsbestimmung unterscheiden?

A

Ausgleichslosen Bestimmungen bieten keinen finanziellen Ausgleich für Einschränkungen, während ausgleichpflichtige Bestimmungen einen Anspruch auf Entschädigung bei unverhältnismäßigen Belastungen vorsehen.

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22
Q

Was besagt Art. 14 I 2 GG über Inhalts- und Schrankenbestimmungen?

A

Inhalts- und Schrankenbestimmungen müssen durch Gesetze erfolgen, die jede Rechtsnorm umfassen, einschließlich Rechtsverordnungen oder Satzungen.

23
Q

Wie beeinflusst der soziale Bezug eines Eigentumsobjekts die Befugnis des Gesetzgebers zur ISB?

A

Die Befugnis des Gesetzgebers zur Inhalts- und Schrankenbestimmung ist umso weiter, je mehr das Eigentumsobjekt in einem sozialen Bezug und einer sozialen Funktion steht.

24
Q

Welche Aufgabe hat die Eigentumsgarantie laut Art. 14 GG?

A

Die Eigentumsgarantie soll dem Träger Herrschafts-, Nutzungs- und Verfügungsrechte zubilligen und ihm einen Freiheitsraum im vermögensrechtlichen Bereich gewährleisten.

25
Q

Was sind die Grenzen zulässiger Inhalts- und Schrankenbestimmungen?

A

Zulässige ISB werden durch eigentumsrechtliche Bestandsgewährleistung begrenzt; der Gesetzgeber muss die in Art. 14 III GG festgelegten Schranken beachten.

26
Q

Was verlangt die Bestandsgarantie (Art. 14 I 1 GG)?

A

Sie verlangt, dass Vorkehrungen getroffen werden, um eine unverhältnismäßige Belastung des Eigentümers zu vermeiden und die Privatnützigkeit des Eigentums zu erhalten.

27
Q

Welche Rolle spielt die Sozialbindung (Art. 14 II GG) bei der Verhältnismäßigkeit von Eingriffen?

A

Die Sozialbindung stärkt das Gewicht sozialer Belange als Grund für Beschränkungen und rechtfertigt sozial motivierte Einschränkungen einfacher.

28
Q

Wie zwingt eine gerechte Rechtsordnung den Gesetzgeber hinsichtlich der Interessen der Allgemeinheit?

A

Eine gerechte Rechtsordnung erfordert, dass die Interessen der Allgemeinheit beim Boden stärker berücksichtigt werden als bei anderen Vermögensgütern.

29
Q

Welchen besonderen Schutz genießt das Eigentum in Bezug auf persönliche Freiheit?

A

Das Eigentum wird besonders geschützt, wenn es um seine Funktion als Element zur Sicherung der persönlichen Freiheit des Einzelnen geht.

30
Q

Unter welchen Bedingungen ist eine Enteignung nach Art. 14 (3) GG zulässig?

A

Eine Enteignung ist nur zum Wohl der Allgemeinheit zulässig und darf niemals zum Gunsten einzelner Personen erfolgen.

31
Q

Was muss bei einer Enteignung festgelegt werden?

A

Bei einer Enteignung muss gleichzeitig die Entschädigung für den Eigentümer festgesetzt werden; dieser muss angemessen entschädigt werden.

32
Q

Was versteht man unter dem Gemeinwohlaspekt in Bezug auf Enteignungen?

A

Der Gemeinwohlaspekt ist eine unsichere Konstante, die im Einzelfall geklärt werden muss und spielt eine zentrale Rolle im demokratischen Prozess.

33
Q

Wie wird zwischen Legalenteignung und Administrativenteignung unterschieden?

A

Legalenteignung erfolgt durch einen formellen Gesetzesakt.

Administrativenteignung erfolgt durch behördliche Maßnahmen.

34
Q

Wie verläuft der Ablauf einer Enteignung?

A

Zunächst wird ein Kaufvertrag für das zu enteigende Grundstück angeboten; wenn dieser akzeptiert wird, findet keine Enteignung statt. Wenn er verweigert wird, kann eine Enteignung beantragt werden.

35
Q

Welche rechtlichen Grundlagen sind für die Rechtfertigung von Enteignungen erforderlich?

A

Nach Art. 14 III GG müssen Enteignungen zum Wohle der Allgemeinheit erfolgen und auf einem Gesetz basieren, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt.

36
Q

Wie erfolgt die Abwägung bei der Festlegung der Entschädigung?

A

Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen.

37
Q

Was ist die Aufgabe von Art. 14 III 2 GG?

A

Der Artikel schützt den Bürger vor ungerechtfertigten Eingriffen in seinen verfassungsrechtlich geschützten Lebensbereich und ergänzt die grundlegende Eigentumsgarantie.

38
Q

Wie hängt der Grundsatz der Gesetzmäßigkeit der Enteignung mit dem Grundrecht aus Art. 14 I 1 GG zusammen?

A

Es besteht ein unauflösbarer Zusammenhang zwischen dem Grundsatz der Gesetzmäßigkeit der Enteignung und dem Grundrecht auf Eigentum, da eine gesetzliche Grundlage erforderlich ist, um individuelle Freiheit zu sichern.

39
Q

Warum ist eine Enteignung durch Gesetz nur ausnahmsweise zulässig?

A

Sie ist nur in begrenzten Fällen zulässig, weil sie den garantierten effektiven Rechtsschutz schmälert.

40
Q

Was bedeutet das Entschädigungsjunktim in Bezug auf Enteignungen?

A

Jede Entschädigung muss gleichzeitig festgelegt werden; die Gesetze müssen Art und Ausmaß der Entschädigung regeln (Junktimklausel).

41
Q

Welche drei Ziele verfolgt die Junktimklausel bei Enteignungen?

A
  1. Warn- und Offenbarungsfunktion – Der Gesetzgeber soll prüfen, ob ein Sachverhalt einen Enteignungsbestand darstellt.
  2. Schutz der öffentlichen Haushalte – Ausschluss nicht korrigierbarer Leistungsverpflichtungen.
  3. Grundrechtssichernde Funktion – Eigentümer muss Enteignung nur dulden, wenn bereits Regelungen über Art und Ausmaß der Entschädigung getroffen wurden
42
Q

Wann darf eine Enteignung erfolgen?

A

Eine Enteignung darf erst erfolgen, wenn das „ob“ und „wie“ der Kompensation normativ bestimmt sind.

43
Q

Was passiert mit Enteignungsgesetzen, die die Entschädigung nicht entsprechend regeln?

A

Solche Gesetze sind wegen Verstoßes gegen die Junktimklausel verfassungswidrig.

44
Q

Unter welchen Bedingungen ist eine Enteignung zum Wohle der Allgemeinheit zulässig?

A

Eine Enteignung ist nur zulässig, wenn das Eigentum benötigt wird, um besonders schwerwiegende und dringende öffentliche Interessen zu verwirklichen. Ein Bebauungsplan allein rechtfertigt keine Enteignung.

45
Q

Was ist bei einer Enteignung immer erforderlich?

A

Es muss immer eine Verhältnismäßigkeitsprüfung im Hinblick auf das angestrebte Allgemeinwohlinteresse durchgeführt werden.

46
Q

Was gebietet Art. 14 III 3 GG hinsichtlich der Entschädigung?

A

Art. 14 III 3 GG fordert eine Interessensabwägung bezüglich der Art und Höhe der Entschädigung unter Berücksichtigung der Interessen der Beteiligten und der Allgemeinheit.

47
Q

Wie bestimmt der Gesetzgeber die Entschädigung bei einer Enteignung?

A

Der Gesetzgeber kann je nach Umständen einen vollen Ersatz oder eine darunterliegende Entschädigung festlegen, wobei er auf die besonderen Gegebenheiten des Sachverhalts Rücksicht nehmen muss.

48
Q

Wie erfolgt die Sozialisierung von Eigentum gemäß Art. 15 I GG?

A

Grund und Boden, Naturschätze und Produktionsmittel können nur durch ein Gesetz sozialisiert werden, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt; in der Praxis sind Sozialisierungen jedoch politisch uninteressant und bisher nicht vorgekommen.

49
Q

Was versteht man unter einem enteignungsgleichen Eingriff?

A

Ein enteignungsgleicher Eingriff liegt vor, wenn rechtswidrig in eine durch Art. 14 GG geschützte Rechtsposition eingegriffen wird, was dem Betroffenen ein besonderes Opfer für die Allgemeinheit auferlegt.

50
Q

Kann eine Entschädigung einen enteignungsgleichen Eingriff nachträglich rechtfertigen?

A

Nein, eine Entschädigung kann einen enteignungsgleichen Eingriff nicht nachträglich rechtfertigen oder einen enteignenden Eingriff rechtmäßig machen; sie ist jedoch Voraussetzung für die verfassungsmäßige Rechtfertigung ohne dogmatisch saubere Lösung.

51
Q

Welche Fragen müssen bei der Entscheidung über eine Inhaltsbestimmung oder Enteignung gestellt werden?

A

Ist dem Grundstück durch die Inhaltsbestimmung jegliche Nutzbarkeit für den Besitzer entzogen worden?

Ist die Inhaltsbestimmung zumutbar oder nicht?

Ist die Privatnützigkeit noch vorhanden und zumutbar?

52
Q

Was bedeutet es, wenn die Privatnützigkeit nicht mehr vorhanden ist?

A

Wenn die Privatnützigkeit nicht mehr vorhanden ist und die Inhaltsbestimmung als unzumutbar angesehen wird, ist sie rechtswidrig; dies führt jedoch nicht automatisch zu einer Enteignung.

53
Q

Was kann passieren, wenn eine Inhaltsbestimmung als unrechtmäßig betrachtet wird?

A

Eine unrechtmäßige Inhaltsbestimmung kann dazu führen, dass die Behörden gezwungen sind, eine Enteignung in Betracht zu ziehen.