Drogen Flashcards

1
Q

Aspekte der Drogensucht

A

1) Physische Komponente: Um- und Einstellung des Stoffwechsels auf die chronische Drogenzufuhr durch neurobiologische Adaptionsprozesse -> Entzugssymptomatik
2) Psychische Komponente: Gier, Bessesenheit, Zwanghafte Suche nach nächstem Fix

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2
Q

Wirkungsweg von Opioiden

A

Dopaminagonisten mit Wirkung im Nucleus accumbens (Kokain, Ketamin, Amphetamin, Phencyclidin) und in der Area tegmentalis ventralis (Benzodiazepine, Barbiturate, Alkohol u. Nikotin). Opioide und Cannabinoide wirken an beiden Orten.

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3
Q

Pharmakokinetik von Drogen

A
  • Schnelle Zufuhr und Verteilung durch Inhalation oder i.v.
  • Schnelle ZNS-Anflutung durch hohe Lipophilie = ungeladene, apolare Verbindungen (bspw. Heroin), eine Blut-Hirn-Schranken-Permeabilität und eine hohe Rezeptoraffinität
  • Schnelle Elimination durch hohe Metabolisierungsrate und schnelle Umverteilung

-> kurze Zeit t(max) zu c(max)

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4
Q

Opioide

A
  • Opioide bei chronischen Schmerzen in Retardform: Analgesie überwiegt
  • Cave: Oxycontin (Wirkstoff Oxycodon) in den USA, 30.000 Tote pro Jahr, oral ohne Suchtfaktor da Retardform, aber zermahlen führten die Tabletten bis 2010 zu einem schnellem High
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5
Q

Vicodin

A

Kombipräparat aus Hydrocodon (Morphinderivat) und Paracetamol. Hydrocodon ist nicht retardiert und hat deshalb einen hohen Suchtfaktor. Hohe Mengen führen irgendwann zu Nieren- und Leberschäden.

Bsp.: Dr. House

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6
Q

Enkephalinstruktur

A

Ähnlich wie beim Morphin (12% Gehalt in Mohn)

  • Abspaltung eines Tyrosin führt zur Aufhebung der Rezeptorbindung
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7
Q

Wirkmechanismus Opioide

A

Wirken als Agonisten an Opioid-Rezeptoren

  • 3 Untergruppen MOR (Mü-Opioid-Rezeptor), DOR (Delta-Opioid-Rezeptor), KOR (Kappa-Opioid-Rezeptor)
  • Gi-Protein gekoppelt -> vermindert cAMP Synthese
  • Aktivierung der Rezeptoren wirkt hemmend auf hemmende Neuronen und verhindert beispielsweise die Schmerzübertragung (Desinhibition), präsynaptische Hemmung der Synthese und Freisetzung von NA
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8
Q

Nebenwirkungen von Opioide

A
  • Atemdepression (primär MOR)
  • Analgesie
  • Obstipation, gar keine Toleranz
  • Euphorie (MOR), hohe Heroin-Toleranz
  • Halluzination (KOR)
  • Dysphorie, Angst (KOR)
  • Sedation
  • Miosis (MOR)
  • Kardioprotekion (DOR)

Akute Vergiftungs-Trias: Atemdepression + Miosis + Bewusstlosigkeit

  • ab 100mg parenteral tödlich
  • 300 -1500mg oral sind letal
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9
Q

Applikation von Opioiden

A

Einzeldosis 2-20mg, Tagesdosis 200-300mg, meißt i.v. injiziert, Wirkdauer 3-5h

Cave: schwankende Reinheitsgrade 5 -95%

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10
Q

Akute Wirkung v. Opioide

A

Wird durch Alkohol gesteigert

  • Flash, Rush, Kick (Orgamus von Körper und Geist)
  • Glücksgefühl
  • Selbstbewusstsein
  • Schmerzabnahme (Hemmung der NA Ausschüttung)
  • Gleichgültigkeit
  • Verlust von aggressiven Impulsen
  • Angstauflösung
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11
Q

Missbrauch von Fentanyl

A
  • Fentanyl Pflaster: Fentanyl in Reinform bis zu hundertmal stärker als Morphium. Von Süchtigen zerschnitten und unter die Zunge gelegt oder augekocht und der Sud injiziert. Cave: schwer einzuschätzende Konzentration
  • Prince: Tod durch Fentanyl Überdosis
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12
Q

Opioid-Antagonist

A

NALOXON:

  • reiner Opioid-rezeptor-Antagonist
  • Wirkdauer: 30 - 45 Min.
  • parenterale Anwendung
  • beendet Atemdepression innerhalb von wenigen Sekunden
  • Kombipräparat mit TIUDIN (100mg) = VALDRON (108mg): oral wird das Naloxon durch die Leber verstoffwechselt und das Tiudin entfaltet seine gewünschte schmerzlindernde Wirkung. Wird es jedoch geschnupft oder gespritzt und gelangt direkt in den Blutkreislauf, verhindert Naloxon als Antagonist die „high-machende“ Wirkung von Tiudin.
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13
Q

Abhängigkeitsriskio und Toleranz von verschiedenen Drogen

A
PsyA = Psychische Abhängigkeit
PhA = Physische Abhängigkeit
T = Toleranz

1) Opioide
- PsyA: +++
- PhA: +++
- T: +++

2) Cocain
- PsyA: ++++
- PhA: +
- T: (+)

3) Aphetamine
- PsyA: +++
- PhA: (+)
- T: +++

4) Ecstasy
- PsyA: +/++
- PhA: (+)
- T: +++

5) LSD
- PsyA: +
- PhA: (+)
- T: +++

6) Cannabis
- PsyA: +
- PhA: (+)
- T: (+)

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14
Q

Natürliche Endorpin-Freisetzung

A
  • Schmerz
  • Stress, Erfolg
  • Ausdauersport (Runner‘s High)
  • Fasten, Meditation
  • Alkohol, Nikotin
  • Küssen, Orgasmus
  • Gutes Essen
  • Placebo, Akupunktur
  • UV-Licht, Massage, Wellness
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15
Q

Entzugssymptomatik Opioide

A

Beginn nach 8-10h

Opioidhunger, Angstgefühle, Nausea, Erbrechen, Gähnzwang, Unruhe, Schlaflosigkeit, Schwitzen, Tremor, Nasenlaufen, Tränenfluss, Gänsehaut, Schüttelfrost, Hitzewallungen, exzessives Schwitzen, Beinspasmen, starke Muskel- und Gliederschmerzen, abdominale Krämpfe, Diarrhoe, Blutdruckanstieg, Tachykardie, Tachypnoe

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16
Q

Auswirkungen von chronischem Opioid Konsum

A
  • Abstumpfung
  • Depression
  • Affektlabilität
  • Wahnideen
  • emotionale Verflachung
  • Persönlichkeitsabbau
  • Gehirnschäden
  • Libido- Abnahme
  • Impotenz
  • Obstipation
  • körperlicher Verfall
  • Komorbiditäten: Hepatitis, AIDS durch needle sharing
17
Q

Wirkmechanismus Cocain

A
  • Lokalanästhetischer Effekt durch Blockierung spannungsabhängiger Na+ Kanäle
  • hemmt die neuronalen Wiederaufnahmetransporter für NA, Dopamin und 5-HT (Serotonin) im ZNS mit jeweils ähnlicher Potenz -> extrazellulärer Transmitterspiegel steigt
  • zentrales indirektes Sympathomimetikum und Euphorikum
18
Q

Applikation Kokain

A
  • Nasal: Wirkung in 2-3 Min, Wirkdauer 30-45 Min
  • Crack-Pfeife: Wirkung innerhalb von Sekunden, Wirkdauer 5-10 Min
  • i.v.: Wirkung in 30-45 s, Wirkdauer 10-20 Min

Einzeldosis: 60-100mg, über 300mg sind toxisch
Tagesdosis: bis zu 10g

19
Q

Crack

A

Kokain-HydrogenChlorid + Natriumhydrogencarbonat (Backpulver) -> freie Base verdampft schon bei etwa 96 Grad Celsius, zu Hören an einem knackendem Knistern, was das freie Kokain zurücklässt

20
Q

Wirkungen von Kokain

A
  • Glücksgefühl, Kick, Euphorie, Enthemmung
  • Leistungsbereitschaft, Vigilanz, Libido erhöht, Gedankenklarkeit, Einfallsreichtum
  • Müdigkeit vermindert, Unterdrückung von Hunger
21
Q

Akute Störwirkungen von Kokain

A
  • Peripher: Vasokonstriktion durch Hemmung der NA-Aufnahme -> Blutdruckanstieg und Tachykardie -> Tod durch Arrythmien, Myokardinfarkt oder Schlafanfall
  • ca. 6% aller Kokain-User bekommen Herzinfarkt, ca. 30% Angina pectoris
  • Erbrechen, Mundtrockenheit, Zittern, Krämpfe, Mydriasis
  • Aggression, Angst, Unruhe, Panik
  • Halluzinationen (meißt akustisch)
  • Kokain-Kater: Dysphorie, Reizbarkeit, Depression, Suizidneigung, Angst, Verfolgungsideen

Bsp.: Whitney Houston

22
Q

Chronische Störwirkungen von Kokain

A
  • erheblicher körperlicher Verfall durch Ignorieren von Erholungsphasen und Nahrungseinnahme
  • Persönlichkeitsabbau (?), Depression
  • gravierende psychosoziale Folgen durch Stimmungschwankungen, Gereiztheit, Aggressivität, rücksichtslosem, egoistischem Verhalten und Verlust einer realistischen Selbsteinschätzung, Verzweiflung, Misstrauen
  • Psychosen, Suizid-Gefahr
  • Impotenz
  • Leberschäden, Kokain- Kolits
  • Krampfanfälle
  • Nasenseptumdefekt
23
Q

Amphetamine- Wirkmechanismus

A

Amphetamine (MDMA, Ecstasy) sind Agonisten für die neuronalen Monoamin-Transporter -> Transmitterfreisetzung (NA>DA, kaum 5-HT) ohne Aktionspotential
-> indirekt wirkende Symphatikomimetika

  • schnellere und höhere Konzentrationsausschüttung von Dopamin im Vergleich zu Kokain
24
Q

Applikation Amphetamine

A
  • nasal
  • oral: längere Wirkdauer aber kein Kick
  • i.v. / rektal
  • Rauchen nicht möglich, da die Struktur bei Hitze zerstört wird
  • Speed, Pep
25
Q

Akute Wirkungen Amphetamine

A
  • Glücksgefühl, Kick
  • Steigerung von Selbstbewusstsein, Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer, Denken, Libido
  • Verminderung von Hunger, Durst, Müdigkeit, Schmerzen
  • Fokussierung der Aufmerksamkeit: Tunnelblick
  • sinkende Aggressionsschwelle
  • Kreislauf auf Belastung vorbereiten (Hypertonie, Bronchodilatation)

Wirkdauer: 8-12h

26
Q

Akute Störwirkungen von Amphetamine

A
  • Hypertonie, Tachykardie
  • trockende Schleimhäute
  • Appetitlosigkeit
  • Schlafstörungen, Rededrang
  • Aggression (besonders mit Alk)
  • Mydriasis
  • Harnverhalt, Diarrhoe
  • Halluzinationen
  • totale körperliche Verausgabung
  • höhere Dosierug: Krämpfe
  • nach Wirkungsabklingen: Depression und Erschöpfung
27
Q

Chronische Störwirkungen von Amphetaminen

A
  • Angst, Depression, Erschöpfung
  • Halluzinationen, Amphetamin- Psychose
  • Aggression
  • Neurotoxizität -> M. Parkinson
  • Rhythmusstörungen
  • Hypertonie
  • Kachexie
  • schwer heilende Wunden (Speed-scars)
  • körperlicher Verfall, Auslaugen durch Nährstoff- und Schlafmangel, körperliche/ geistige Schwäche
  • Vernachlässigung der sozialen Bindungen
28
Q

Amphetamin Toxizität

A
  • schwere Vergiftung ab 30mg
  • niedrigste letale Dosis ei 100mg/75kg
  • Halluzinationen
  • Überhitzung auf 40-42 Grad Celsius
  • Warnsignale werden nicht wahrgenommen
  • Organversagen, Koma, Tod
29
Q

Notfalltherapie Amphetamin

A

Ansäuern des Harns, Protonieren des Amphetamins um eine Rückresorption in der Niere zu Verhindern und den Wirkstoff schneller auszuscheiden. -> gesteigerte Metabolisierungsgeschwindigkeit

  • Ammonium-Chlorid
  • Vitamin C
30
Q

Methamphetamin aka Meth

A

N-Methylamphetamin ist lipophiler als Amphetamin, entfaltet seine Wirkung also schneller im ZNS

2:1 Noradrenalin vs. Dopamin

  • Szenenamen: Crystal, Ice, Crystal Speed, Meth, Crystal Meth, Crank, Yaba
  • 1893: Erstsynthese
  • 1938-1988: „Pervitin“, Hitlerdroge im 2. WK, Hausfrauenschokolade, Panzerschokolade (Lieblingsdroge der Kamikaze-Piloten)
  • Preis ca. 80-90 Euro/g

Crystal gehört zu den am schnellsten zerstörenden Drogen überhaupt. Hohes Abhängigkeitspotential

31
Q

Meth Applikatin

A

Icepipe: Siedepunkt bei ca. 300 Grad Celsius

  • Finger-Brandmale bei regelmäßigem Gebracuh
  • Wirkt nach Sekunden

Nasal:
- wirkt nach 3-10 Min

Oral:
- wirkt nach 30-40 Min

i.v./ rektal

Wirkdauer bei hoher Dosis >20h