AORTENKLAPPENSTENOSE (AS) Flashcards

1
Q

Was ist der häufigste Klappenfehler in Europa und Nordamerika bei älteren Menschen?

A

Aortenklappenstenose (AS)

Sie tritt bei > 65 J. mit einer Prävalenz von ≥ 3 % auf.

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2
Q

Welche Ätiologie ist bei der kalzifizierenden Aortenklappenstenose im Alter > 70 J. am häufigsten?

A

Kalzifizierende AS (ca. 50 %)

Dieser Prozess ist aktiv und ähnelt Atherosklerose.

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3
Q

Wann entwickeln bikuspide Klappen Aortenklappenstenose typischerweise?

A

Zwischen 50. und 70. Lebensjahr

Trikuspide Klappen entwickeln AS später, zwischen 70. und 90. Lebensjahr.

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4
Q

Was ist die häufigste Form von Aortenklappenstenose bei jüngeren Erwachsenen?

A

Bikuspide Aortenklappe

Angeborene Aortenklappenstenose kann ebenfalls vorliegen.

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5
Q

Wie hat sich die rheumatische Aortenklappenstenose in modernen Gesundheitssystemen verändert?

A

Wurde sehr selten

Dank konsequenter antibiotischer Behandlung der zugrunde liegenden Streptokokkeninfektion.

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6
Q

Was passiert mit der Öffnungsfläche der Aortenklappe, bevor hämodynamische Auswirkungen auftreten?

A

Muss stark abnehmen (unter 1.5 cm²)

Normalerweise ist die Öffnungsfläche bei Erwachsenen 2,6 - 3,5 cm².

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7
Q

Welche hypertrophischen Veränderungen können auftreten aufgrund der Druckbelastung des linken Ventrikels?

A

Konzentrische Hypertrophie

Diese ist nicht immer vorhanden.

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8
Q

Was sind mögliche Symptome einer schweren Aortenklappenstenose?

A

Lungenstauung, Leistungsminderung, Luftnot

Diese Symptome können trotz einer schweren AS auftreten.

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9
Q

Was kann zu Angina pectoris führen, auch ohne Koronarstenosen?

A

Erhöhter myokardialer Sauerstoffbedarf

Dies geschieht infolge der Linkshypertrophie und erhöhten Wandspannung.

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10
Q

Was kann bei Belastung zu Synkopen und Schwindel führen?

A

Zerebrale Minderperfusion

Eine Fehlantwort der linksventrikulären Barorezeptoren kann periphere Vasodilatation bewirken.

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11
Q

Wann tritt plötzlicher Herztod häufig auf?

A

Bei körperlicher Belastung, fast nur bei symptomatischen Patienten

Dies ist ein ernstes Risiko bei Aortenklappenstenose.

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12
Q

Was beschreibt das Spektrum der Klinik der Aortenklappenstenose?

A

Von Aortenklappen-Sklerose bis zur hämodynamisch wirksamen Aortenklappenstenose

Bei eingeschränkter LV-Funktion schließt ein niedriger Druckgradient eine hochgradige AS nicht aus.

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13
Q

Was ist Pulsus tardus et parvus?

A

Pulsus tardus et parvus ist selten beim älteren Patienten.

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14
Q

Wie präsentiert sich der Spitzenstoß bei konzentrischer Linkshypertrophie?

A

Der Spitzenstoß ist hebend, verbreitert und nicht verlagert.

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15
Q

Was sind die Leitbefunde bei Aortenstenose?

A

Spindelförmiges raues Systolikum mit Punctum maximum: 2. ICR rechts parasternal.

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16
Q

Wie verändert sich das Geräuschmaximum bei Aortenstenose?

A

Je stärker die Stenose, umso weiter verlagert sich das Geräuschmaximum in die Spätsystole.

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17
Q

Was ist ein Frühsystolischer Ejektion-Klick?

A

Ein Klick, der bei unbeweglicher Klappe fehlt.

18
Q

Was geschieht bei hochgradiger Stenose mit dem Aortenanteil des 2. Herztons?

A

Es kommt zur Abschwächung des Aortenanteils des 2. HT.

19
Q

Wie kann sich der 2. Herzton bei hochgradiger Stenose präsentieren?

A

Der 2. HT kann atemvariabel gespalten oder paradoxe Spaltung zeigen.

20
Q

Was sind EKG-Veränderungen bei höhergradiger Stenose?

A

Linkstyp, Linkshypertrophiezeichen (Sokolow-Lyon-Index > 3,5 mV).

21
Q

Was zeigt der Echo/Doppler bei Aortenstenose?

A

Entdeckung und Quantifizierung der Stenose mittels Druckgradienten und Klappenöffnungsfläche.

22
Q

Was sind typische Befunde bei der invasiven Diagnostik (Linksherzkatheter)?

A

Quantifizierung der Stenose, präoperative Koronarangiografie bei Risikofaktoren.

23
Q

Was ist der Peak-to-Peak-Gradient?

A

Druckdifferenz zwischen maximalem systolischen LV-Druck und Aortendruck.

24
Q

Wie wird der mittlere Gradient berechnet?

A

Flächenintegral zwischen der LV-Druckkurve und der Aorten-Druckkurve.

25
Q

Was ist die Klassifikation der Aortenstenose?

A

Leichte AS > 1,5 cm², mittelgradige AS 1,0 - 1,5 cm², schwere AS < 1,0 cm².

26
Q

Was ist die Differentialdiagnose bei ‘Low flow, low-flow-Gradient-Aortenklappenstenose’?

A

Niedriger transvalvulärer Gradient (< 30 mmHg) und verminderte EF (< 40 %).

27
Q

Wie kann die Ursache bei verminderter EF differenziert werden?

A

Durch Dobutamin-Stressechokardiografie.

28
Q

Was ist die Empfehlung bei hohem Kalziumscore im CT?

A

Empfehlung zum Klappenersatz.

29
Q

Was ist der natürliche Verlauf bei Patienten mit Aortenklappenstenose?

A

Patienten können trotz höhergradiger Stenose über viele Jahre asymptomatisch bleiben (ca. 50 %).

Patienten mit höhergradiger Stenose sind manchmal nur deshalb „asymptomatisch“, weil sie sich (unbewusst) körperlich schonen, um keine Beschwerden zu entwickeln!

30
Q

Wie ist die Prognose bei symptomatischen Patienten mit Aortenklappenstenose?

A

Symptomatische Patienten haben eine schlechte Prognose mit einer 2-Jahresüberlebensrate von bis zu < 50 %.

In älteren Studien: durchschnittliche Lebenserwartung bei Herzinsuffizienz 1 - 2 Jahre, nach Synkopen 2 - 3 Jahre, bei Angina pectoris 4 - 5 Jahre.

31
Q

Wie ist die Prognose bei asymptomatischen Patienten mit Aortenklappenstenose?

A

Asymptomatische Patienten haben eine bessere Prognose. Der Therapiezeitpunkt ist entscheidend.

32
Q

Welche Kontrolluntersuchungen sind bei Aortenklappenstenose wichtig?

A

Anamnese (Angina pectoris, Schwindel, Synkopen, Zeichen der Herzinsuffizienz?), Echokardiografie, Ergometrie, BNP.

33
Q

Wie oft sollten Kontrolluntersuchungen bei leichter, asymptomatischer Stenose durchgeführt werden?

A

Alle 3 Jahre.

34
Q

Wie oft sollten Kontrolluntersuchungen bei höhergradigen, asymptomatischen Stenosen durchgeführt werden?

A

Alle 6 - 12 Monate.

35
Q

Wann ist ein Ersatz der Aortenklappe indiziert?

A
  1. Symptomatische Patienten mit schwerer Aortenklappenstenose (IB). 2. Relevante low-flow, low-gradient-Stenose bei eingeschränkter (IC) und erhaltener LV-Funktion (IIaC).
36
Q

Was sind die wichtigsten Entscheidungskriterien für TAVI oder Operation?

A

Patientenalter, technisch-prozedurale Kriterien.

37
Q

Was ist TAVI?

A

Kathetergestützter Aortenklappenersatz, bei dem biologische Herzklappenprothesen mittels Katheter implantiert werden.

Die Klappen sind nach Entfaltung im Bereich der Aortenklappe sofort funktionsfähig.

38
Q

Welche Komplikationen können bei TAVI auftreten?

A

Höhergradiger AV-Block (bis zu 17 %), bedeutsame paravalvuläre Leckage (bis zu 3 %), Schlaganfall (1 - 3 %).

39
Q

Was ist die postinterventionelle antithrombotische Therapie bei TAVI?

A

Gegenstand laufender Studien; neue Studien sprechen für eine ASS-Monotherapie.

40
Q

Wann ist eine medikamentöse Therapie bei Aortenklappenstenose nicht effektiv?

A

Eine medikamentöse Therapie der Herzinsuffizienz infolge AS ist nicht effektiv möglich. Die Ausflussstenose muss beseitigt werden!

41
Q

Ist Aortenklappenstenose eine Indikation für Endokarditisprophylaxe?

A

Nach neuen Richtlinien ist die AS keine Indikation mehr für Endokarditisprophylaxe.