VL 9 Diagnostische Verfahren 4 Flashcards

1
Q

Wie heißt in der ICD-10 diejenige psychische Störung, bei der es um ein absichtliches Erzeugen oder Vortäuschen von körperlichen oder psychischen Symptomen oder Behinderungen geht, welches nicht in Belastungssituationen oder aus anderen äußeren Gründen auftritt?

A

Artifizielle Störung

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2
Q

Sehr starken Redefluss eines Patienten bezeichnet man in der psychopathologischen Beschreibung auch als…

A

Logorrhö

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3
Q

Bewusstseinsstörungen

A

Störungendesgesamten Erlebens und Verhaltens (der Aktivität, der Klarheit und Zielgerichtetheit, der Aufmerksamkeit, der Sinneswahrnehmung, der Ansprechbarkeit, thematischen Fixierbarkeit, Reagibilität auf Umweltreize, Orientierung des Denkens, Wollens und Handelns)

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4
Q

Wie ist Bewusstsein und Orientierung unterteilt

A

quantitatives Merkmal : Bewusstseinsminderung

Qualitatives Merkmal : Bewusstseinstrübung, Bewusstseinseinengung, Bewusstseinsverschiebung

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5
Q

Bewusstseinsminderung

A

Störung der Wachheit oder Vigilanz, von der Benommenheit über die Somnolenz und den Sopor bis hin zum Koma.

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6
Q

Bewusstseinseintrübung

A

Fähigkeit, verschiedene Aspekte der eigenen Person und der Umwelt zu verstehen, sinnvoll miteinander zu verbinden und sich entsprechend mitzuteilen und zu handeln, ist beeinträchFgt, bis hin zum „Zerfall des Erlebens“; verworrenes Denken und Handeln

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7
Q

Bewusstseinseinengung

A

Fokussierung des aktuellen seelischen Feldes auf wenige Themen; verminderte Ansprechbarkeit auf Außenreize (»Lichtkegel des Bewusstseins«); kann therapeutisch induziert werden, (autogenes Training); beim Gesunden: hohe Konzentration

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8
Q

Bewusstseinsverschiebung

A

weitgehend subjektiv bleibende Form der Bewusstseinsstörung (»Erweiterung« des Erlebens); eine Steigerung der Wachheit, intensivierte Wahrnehmung von Raum, Zeit und verschiedenen Sinnesempfindungen; geht einher mit Wachheit, Lebendigkeit; intensives emotionales Erleben (Meditation, Halluzinogene u.a. Drogen, Psychosen

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9
Q

Orientierung

A

Man unterscheidet die Orientierung zur Person, zum aktuellen Aufenthaltsort, Zeitpunkt und zur gegebenen Situation

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10
Q

Auffassungsstörung:

A

Fähigkeit, Wahrnehmungen in ihrer Bedeutung zu begreifen, sinnvoll miteinander zu verbinden und in den gesamten individuellen und sozialen Erfahrungshorizont zu integrieren ist beeinträchtigt

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11
Q

Konzentrationsstörungen:

A

Verminderte Fähigkeit, die Aufmerksamkeit ausdauernd einer Tätigkeit oder einem Thema zuzuwenden. Subtraktionsaufgaben (z.B. von 100 immer wieder 7 zu subtrahieren), rasches Nennen der Wochentage in umgekehrter Reihenfolge

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12
Q

Merkfähigkeitsstörungen:

A

Reduziertes Vermögen, aktuelle Sachverhalte über kurze Zeiträume von einigen Minuten zu speichern (»34, Oslo, Aschenbecher«)

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13
Q

Gedächtnisstörungen:

A

Herabsetzung bis Aufhebung der Fähigkeit, Inhalte längerfristig (länger als etwa 10 min) zu speichern und Erlerntes gezielt aus dem Gedächtnis abzurufen (hier auch: Amnesien, Zeitgitterstörung)

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14
Q

Konfabulationen:

A

Erfundene, aber nicht als Erfindung erkannte, sondern für Erinnerungen gehaltene Berichte, mit denen Erinnerungslücken gefüllt werden. Bei mehrmaligem Nachfragen werden immer wieder andere Inhalte angeboten

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15
Q

Paramnesien (Sammelbegriff):

A

– Vermeintliches Wiedererkennen bzw. vermeintliche
Vertrautheit, das Erleben – oft mit dem Charakter der Gewissheit – etwas Bestimmtes schon einmal gesehen, gehört, durchlebt zu haben (»déjà-vu«)
– vermeintliche Fremdheit, das Erleben, etwas objektiv Bekanntes noch nie wahrgenommen oder durchlebt zu haben (»jamais-vu«)
– Ekmnesie, Störung des Zeiterlebens, bei der die Vergangenheit als Gegenwart erlebt wird (z.B. bei seniler Demenz)
– Hypermnesie, ungewöhnliche Steigerung der Erinnerungsfähigkeit (z.B. drogeninduzierte Psychosen)

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16
Q

Aufmerksamkeit & Gedächtnis

A
Auffassungsstörung
Konzentrationsstörungen
Merkfähigkeitsstörungen
Gedächtnisstörungen
Konfabulationen
Paramnesien
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17
Q

Denken & sprachliche Äußerungen

A
  1. Denkhemmung
  2. Denkverlangsamung
  3. Umständliches,weitschweifiges Denken
  4. Eingeengtes Denken
  5. Perseveration
  6. Grübeln
  7. Gedankendrängen
  8. Ideenflucht
  9. Vorbeireden
  10. Sperrung & Gedanenabreißen
  11. Inkohärenz/Zerfahrenheit
  12. Neologismus
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18
Q

Wonach wird beim Denken & sprachlichen Äußerungen unterschieden

A

in formale & inhaltliche Störungen des Denkens und Sprechens
formaler Aspekt: formale denksstörung
inhaltlicher Aspekt Zwänge & Wahn

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19
Q

Denkhemmung:

A

das Denken und oft auch das Aussprechen der Gedanken wird vom Patienten als gebremst oder blockiert erlebt (Extremfall: „Ich kann nicht mehr denken“)

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20
Q

Denkverlangsamung:

A

schleppender, träger Denkablauf, entsprechendes Gesprächsverhalten, hier jedoch kein Ankämpfen gegen einen Widerstand

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21
Q

Eingeengtes Denken:

A

Umfang möglicher Denkinhalte ist eingeschränkt, Haften an einem bestimmten Thema, gedankliche Fixierung auf wenige Zielvorstellungen

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22
Q

Perseveration:

A

Patient haftet weniger an komplexen Themen, sondern vielmehr an zuvor gebrauchten Worten oder Angaben, die im aktuellen Zusammenhang nicht mehr sinnvoll sind und die Kommunikation wesentlich beeinträchtigen

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23
Q

Grübeln:

A

unablässiges Beschäftigtsein mit vorwiegend, aber nicht ausschließlich, unangenehmen Themen. Die Gedanken kreisen immer wieder um die gleichen Inhalte, werden aber nicht als fremd erlebt (im Ggs. zu den Zwangsphänomenen)

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24
Q

Gedankendrängen:

A

Druck vieler verschiedener Einfälle oder Gedanken, deren Fülle oft kaum noch kontrolliert werden kann

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25
Ideenflucht:
Vermehrung von Einfällen, die aber nicht mehr von einer klaren Zielvorstellung geleitet werden, ständig intervenierende Assoziationen, die oft wechseln oder ganz verloren gehen („vom Hundertsten ins Tausendste“)
26
Vorbeireden:
nicht auf die gestellte Frage eingehen ,etwas inhaltlich Unpassendes bringen, obwohl ersichtlich ist, dass die Frage verstanden wurde (kein absichtliches Verweigern)
27
Sperrung und Gedankenabreißen:
plötzlicher Abbruch eines sonst flüssigen Gedankengangs; Untersucher bemerkt das abrupte Ende eines bereits begonnenen, gesprochenen Satzes (ohne dass ein erkennbarer Grund vorliegt)
28
Inkohärenz/Zerfahrenheit:
Denken und Sprechen verlierenfür den Untersucher ihren verständlichen Zusammenhang (Paralogik); im Extremfall sind sie in einzelne, scheinbar zufällig durcheinander gewürfelte Sätze, Satzgruppen oder Worte fragmentiert (Paragrammatismus, Sprachzerfall). Assoziierte Phänomene (Grenze von inhaltlich und formalen Denkstörungen verwischt hier): Kontamination (Verschmelzung heterogener Sachverhalte), Verdichtung (Zusammenziehen von mehreren, nicht unbedingt widersprüchlichen Ideen), Entgleisung des Denkens (Abgleiten von der Hauptgedankenreihe auf Nebengedanken, die sich ungeordnet in die Hauptreihe hineindrängen), Sprunghaftigkeit und »Verschrobenheit« des Denkens
29
Neologismen.
Im Grenzgebiet von formalem und inhaltlichem Denken angesiedelt; Wortneubildungen, die der sprachlichen Konvention nicht entsprechen und oft nicht unmittelbar oder gar nicht verständlich sind
30
Befürchtungen & Zwänge
Befürchtungen | Zwangssymptome
31
Befürchtungen
Z.B. körperlich krank zu sein (Hypochondrie)
32
Zwangssymptome
Wichtiges Merkmal (auch in Abgrenzung zum Grübeln): Betroffene erkennen Unsinnigkeit und Schädlichkeit der Zwangssymptome, leiden auch darunter, können sie aber dennoch nicht unterdrücken, ohne in starke Unruhe und Angst zu geraten • Zwangsgedanken • Zwangsimpulse • Zwangshandlungen
33
Zwangshandlungen def.
Immer wieder ausgeführte Handlungen die als unsinnig oder übertrieben erlebt werden Zwangshandlungen & Rituale müssen vorgeschriebener Form oft in bestimmter Häufigkeit wiederholt werden. Werden als quälend erlebtlassen sich vom Patienten nicht unterbinden . Handlungen werden als eigene nicht von außen bestimmt erlebt Zwangshandlungen sind abzugrenzen von unter dem Druck von Halluzinationen/Wahnausgeführten repetetiven Handlungen. Selbstbeschädigungen können zwanghaften Charakter haben
34
Leichte Zwangshandlungen
treten auf & beeinträchtigen das Alltagsleben des Patienten nicht
35
Schwere Zwangshandlungen
treten häufig auf & beeinträchtigen das Alltagsleben
36
Wahn Def
Veränderung des Erlebens, krasse Fehlbeurteilung der Realität, die mit Gewissheit vertreten wird
37
Wahn
Einteilung der Wahnsymptome | Mögliche Wahninhalte
38
Einteilung der Wahnsymptome
Wahnstimmung: Erwartungsspannung, Stimmung von Unheimlichkeit, Erschüttert- und Erschrecktsein, Bedrohung,Angst, Argwohn, Ratlosigkeit, seltener auch Gehobenheit Wahnwahrnehmungen: Korrekte Sinneswahrnehmungen erhalten eine abnorme Bedeutung, meist im Sinne der Eigenbeziehung Wahneinfall: oft unvermitteltes, sich nicht in erster Linie auf Sinneswahrnehmungen berufendes Auftreten von wahnhaften Vorstellungen und Überzeugungen Systematischer Wahn: Wahnideen werden durch logische bzw. paralogische Verknüpfungen zu einem Wahngebäude ausgestaltet Wahndynamik: affektive Anteilnahme am Wahn
39
Mögliche Wahninhalte:
* Beziehungswahn * Beeinträchtigungs- und Verfolgungswahn * Eifersuchtswahn * Schuldwahn (Depression!) * Verarmungswahn (Depression!) * Nihilistischer Wahn (Depression!) * Hypochondrischer Wahn * Größenwahn * Liebeswahn * Doppelgängerwahn * u.a.
40
Diagnostische Leitlinien schwere depressive Episode mit psychischen Symptomen
Wahnideen, Halluzinationen oder ein depressiver stupor ideen der Versündigung der Verarmung oder einer bevorstehenden Katastrophe ein für die sich der Patient verantwortlich fühlen kann akustischen Halluzinationen besteht gewöhnlich aus diffamierenden oder anklagenden Stimmen Geruchshalluzinationen beziehen sich auf Fäulnis oder verwesendes Fleisch schwere psychomotorische Hemmung bis zum Stupor Wenn erforderlich können Wahngedanken oder Halluzinationen als synthym: stimmungskongruent oder paratem: stimmungsinkongruent näher bezeichnet werden
41
Sinnestäuschungen
Illusion | Halluzinationen
42
Illusion
Verfälschte wirkliche Wahrnehmung, Verkennung
43
Halluzinationen
Wahrnehmungserlebnisse ohne physikalische Reizquelle, die auf jedem Sinnesgebiet auftreten können Akustische Halluzinationen: Stimmenhören, dialogisierende Stimmen, imperative Stimmen Akoasmen (Klopfen, Hämmern) Optische Halluzinationen: Lichtblitze, Muster, Gegenstände, Personen oder ganze Szenen werden ohne entsprechende äußere Reizquelle wahrgenommen Körperhalluzinationen: taktile Halluzinationen (Berührung durch nicht vorhandene Objekte: „Eine kalte, behaarte Hand legte sich auf meinen Körper“), Zönästhesien/coenästhetische Halluzinationen (qualitativ abnorme, fremdartige Leibsensa-onen, die nicht als von außen gemacht empfunden werden: „Strom fließt durch meinen Körper“, „Mein Gehirn schwappt hin und her“) • Geruchs- und Geschmackshalluzinationen
44
Ich Störungen def
Störungen in der subjektiven Wahrnehmung der eigenen Person, der Umwelt und der Beziehung dieser beiden Bereiche zueinander.
45
Ich Störungen
Derealisation Depersonalisation Gedankenausbreitun, Entzug & eingebung
46
Derealisation
Personen, Gegenstände, und oft die gesamte Umgebung erscheinen unwirklich, fremdartig, räumlich verändert und damit unvertraut, sonderbar, gespenstisch
47
Depersonalisation
Störung des aktuellen Einheitserlebens der Person oder der subjektiven Identität in Bezug auf den ganzen Lebenslauf. Der Betroffene erlebt sich als fremd, unwirklich, verändert, uneinheitlich
48
F4
Neurotische Bealstungs & somatoforme Störungen
49
Gedankenausbreitung,-entzugund-eingebung
– Gedankenausbreitung: konkretes, subjektives Erleben, dass die Gedanken nicht mehr dem Patienten alleine gehören, dass andere daran Anteil haben und wissen, was er denkt (Gedankenlesen) – Gedankenentzug: Eindruck des Wegnehmens eigener Gedanken von außen – Gedankeneingebung: Eindruck des Implantierens fremder Gedanken und Vorstellungen in das eigene Erleben im Sinne einer von außen gesteuerten Beeinflussung und Lenkung
50
Depersonalisations & Derealisationssyndrom
geistige Aktivität, Körper oder die Umgebung sich in ihrer Qualität verändert haben & unwirklich wie in weiterer Ferne oder automatisiert erlebt werden Können das Gefühl haben nicht länger ihr eigenes Denken, ihre eigenen Vorstellungen oder Erinnerungen zu erleben , dass ihre Bewegungen & ihr Verhalten nicht ihr eigenen sein das ihr Körper leblos losgelöst oder sonst anormal sein
51
(»déjà-vu«)
– Vermeintliches Wiedererkennen bzw. vermeintliche Vertrautheit, das Erleben – oft mit dem Charakter der Gewissheit – etwas Bestimmtes schon einmal gesehen, gehört, durchlebt zu haben
52
(»jamais-vu«)
– vermeintliche Fremdheit, das Erleben, etwas objektiv Bekanntes noch nie wahrgenommen oder durchlebt zu haben
53
– Ekmnesie,
Störung des Zeiterlebens, bei der die Vergangenheit als Gegenwart erlebt wird (z.B. bei seniler Demenz)
54
– Hypermnesie,
ungewöhnliche Steigerung der Erinnerungsfähigkeit (z.B. drogeninduzierte Psychosen)
55
I. Halluzina,onen
Wahrnehmungserlebnisse ohne physikalische Reizquelle, die auf jedem Sinnesgebiet au@reten können • AkusCsche HalluzinaConen: SCmmenhören, dialogisierende SCmmen, imperaCve SCmmen • Akoasmen (Klopfen, Hämmern) • OpCsche HalluzinaConen: Lichtblitze, Muster, Gegenstände, Personen oder ganze Szenen werden ohne entsprechende äußere Reizquelle wahrgenommen
56
Wahnstimmung:
Erwartungsspannung, Stimmung von Unheimlichkeit, Erschüttert- und Erschrecktsein, Bedrohung,Angst, Argwohn, Ratlosigkeit, seltener auch Gehobenheit
57
Wahnwahrnehmungen:
Korrekte Sinneswahrnehmungen | erhalten eine abnorme Bedeutung, meist im Sinne der Eigenbeziehung
58
Wahneinfall:
oft unvermitteltes, sich nicht in erster Linie auf Sinneswahrnehmungen berufendes Auftreten von wahnhaften Vorstellungen und Überzeugungen
59
Systematischer Wahn:
Wahnideen werden durch logische bzw. paralogische Verknüpfungen zu einem Wahngebäude ausgestaltet
60
Wahndynamik:
affektive Anteilnahme am Wahn
61
Fähigkeit, verschiedene Aspekte der eigenen Person und der Umwelt zu verstehen, sinnvoll miteinander zu verbinden und sich entsprechend mitzuteilen und zu handeln, ist beeinträchFgt, bis hin zum „Zerfall des Erlebens“; verworrenes Denken und Handeln
Bewusstseinstrübung
62
Fokussierung des aktuellen seelischen Feldes auf wenige Themen; verminderte Ansprechbarkeit auf Außenreize (»Lichtkegel des Bewusstseins«); kann therapeutisch induziert werden, (autogenes Training); beim Gesunden: hohe Konzentration
Bewusstseinseinengung
63
weitgehend subjektiv bleibende Form der Bewusstseinsstörung (»Erweiterung« des Erlebens); eine Steigerung der Wachheit, intensivierte Wahrnehmung von Raum, Zeit und verschiedenen Sinnesempfindungen; geht einher mit Wachheit, Lebendigkeit; intensives emotionales Erleben (Meditation, Halluzinogene u.a. Drogen, Psychosen
Bewusstseinsverschiebung
64
Fähigkeit, Wahrnehmungen in ihrer Bedeutung zu begreifen, sinnvoll miteinander zu verbinden und in den gesamten individuellen und sozialen Erfahrungshorizont zu integrieren ist beeinträchtigt
Auffassungsstörung
65
Verminderte Fähigkeit, die Aufmerksamkeit ausdauernd einer Tätigkeit oder einem Thema zuzuwenden. Subtraktionsaufgaben (z.B. von 100 immer wieder 7 zu subtrahieren), rasches Nennen der Wochentage in umgekehrter Reihenfolge
Konzentrationsstörung
66
Reduziertes Vermögen, aktuelle Sachverhalte über kurze Zeiträume von einigen Minuten zu speichern (»34, Oslo, Aschenbecher«)
Merkfähigkeitsstörung
67
Herabsetzung bis Aufhebung der Fähigkeit, Inhalte längerfristig (länger als etwa 10 min) zu speichern und Erlerntes gezielt aus dem Gedächtnis abzurufen (hier auch: Amnesien, Zeitgitterstörung)
Gedächtnisstörung
68
Erfundene, aber nicht als Erfindung erkannte, sondern für Erinnerungen gehaltene Berichte, mit denen Erinnerungslücken gefüllt werden. Bei mehrmaligem Nachfragen werden immer wieder andere Inhalte angeboten
Konfabulationen
69
– Vermeintliches Wiedererkennen bzw. vermeintliche Vertrautheit, das Erleben – oft mit dem Charakter der Gewissheit – etwas Bestimmtes schon einmal gesehen, gehört, durchlebt zu haben
(»déjà-vu«)
70
– vermeintliche Fremdheit, das Erleben, etwas objektiv Bekanntes noch nie wahrgenommen oder durchlebt zu haben
(»jamais-vu«)
71
Störung des Zeiterlebens, bei der die Vergangenheit als Gegenwart erlebt wird (z.B. bei seniler Demenz)
– Ekmnesie,
72
ungewöhnliche Steigerung der Erinnerungsfähigkeit (z.B. drogeninduzierte Psychosen)
– Hypermnesie,
73
das Denken und oft auch das Aussprechen der Gedanken wird vom Patienten als gebremst oder blockiert erlebt (Extremfall: „Ich kann nicht mehr denken“)
Denkhemmung
74
schleppender, träger Denkablauf, entsprechendes Gesprächsverhalten, hier jedoch kein Ankämpfen gegen einen Widerstand
Denkverlangsamung
75
Umständliches weitschweifiges Denken
das Wesentliche wird nicht vom Unwesentlichen getrennt, verlieren in Details, inhaltlicher Gesamtzusammenhang bleibt gewahrt
76
das Wesentliche wird nicht vom Unwesentlichen getrennt, verlieren in Details, inhaltlicher Gesamtzusammenhang bleibt gewahrt
Umständliches weitschweifiges Denken
77
Umfang möglicher Denkinhalte ist eingeschränkt, Haften an einem bestimmten Thema, gedankliche Fixierung auf wenige Zielvorstellungen
eingeengtes Denken
78
Patient haftet weniger an komplexen Themen, sondern vielmehr an zuvor gebrauchten Worten oder Angaben, die im aktuellen Zusammenhang nicht mehr sinnvoll sind und die Kommunikation wesentlich beeinträchtigen
perserevation
79
unablässiges Beschäftigtsein mit vorwiegend, aber nicht ausschließlich, unangenehmen Themen. Die Gedanken kreisen immer wieder um die gleichen Inhalte, werden aber nicht als fremd erlebt (im Ggs. zu den Zwangsphänomenen)
Grübeln
80
Druck vieler verschiedener Einfälle oder Gedanken, deren Fülle oft kaum noch kontrolliert werden kann
Gedankendrängen
81
Vermehrung von Einfällen, die aber nicht mehr von einer klaren Zielvorstellung geleitet werden, ständig intervenierende Assoziationen, die oft wechseln oder ganz verloren gehen („vom Hundertsten ins Tausendste“)
Ideenflucht
82
nicht auf die gestellte Frage eingehen ,etwas inhaltlich Unpassendes bringen, obwohl ersichtlich ist, dass die Frage verstanden wurde (kein absichtliches Verweigern)
vorbeireden
83
plötzlicher Abbruch eines sonst flüssigen Gedankengangs; Untersucher bemerkt das abrupte Ende eines bereits begonnenen, gesprochenen Satzes (ohne dass ein erkennbarer Grund vorliegt)
Sperrung & gedankenabreißen
84
Denken und Sprechen verlierenfür den Untersucher ihren verständlichen Zusammenhang
(Paralogik);
85
im Extremfall sind sie in einzelne, scheinbar zufällig durcheinander gewürfelte Sätze, Satzgruppen oder Worte fragmentiert (
Paragrammatismus, Sprachzerfall).
86
Kontamination
(Verschmelzung heterogener Sachverhalte),
87
Verdichtung
(Zusammenziehen von mehreren, nicht unbedingt widersprüchlichen Ideen),
88
Entgleisung des Denkens
(Abgleiten von der Hauptgedankenreihe auf Nebengedanken, die sich ungeordnet in die Hauptreihe hineindrängen),
89
Denken und Sprechen verlierenfür den Untersucher ihren verständlichen Zusammenhang (Paralogik); im Extremfall sind sie in einzelne, scheinbar zufällig durcheinander gewürfelte Sätze, Satzgruppen oder Worte fragmentiert (Paragrammatismus, Sprachzerfall). Assoziierte Phänomene (Grenze von inhaltlich und formalen Denkstörungen verwischt hier): Kontamination (Verschmelzung heterogener Sachverhalte), Verdichtung (Zusammenziehen von mehreren, nicht unbedingt widersprüchlichen Ideen), Entgleisung des Denkens (Abgleiten von der Hauptgedankenreihe auf Nebengedanken, die sich ungeordnet in die Hauptreihe hineindrängen), Sprunghaftigkeit und »Verschrobenheit« des Denkens
Inkohärenz und Zerfahrenheit
90
Im Grenzgebiet von formalem und inhaltlichem Denken angesiedelt; Wortneubildungen, die der sprachlichen Konvention nicht entsprechen und oft nicht unmittelbar oder gar nicht verständlich sind
neologismen
91
Veränderung des Erlebens, krasse Fehlbeurteilung der Realität, die mit Gewissheit vertreten wird
Wahn
92
Erwartungsspannung, Stimmung von Unheimlichkeit, Erschüttert- und Erschrecktsein, Bedrohung, Angst, Argwohn, Ratlosigkeit, seltener auch Gehobenheit
Wahnstimmung:
93
Korrekte Sinneswahrnehmungen | erhalten eine abnorme Bedeutung, meist im Sinne der Eigenbeziehung
Wahnwahrnehmungen:
94
oft unvermitteltes, sich nicht in erster Linie auf Sinneswahrnehmungen berufendes Auftreten von wahnhaften Vorstellungen und Überzeugungen
Wahneinfall:
95
Wahnideen werden durch logische bzw. paralogische Verknüpfungen zu einem Wahngebäude ausgestaltet
Systematischer Wahn:
96
affektive Anteilnahme am Wahn
Wahndynamik:
97
Verfälschte wirkliche Wahrnehmung, Verkennung
illusion
98
Wahrnehmungserlebnisse ohne physikalische Reizquelle, die auf jedem Sinnesgebiet auftreten können Akustische Halluzinationen: Stimmenhören, dialogisierende Stimmen, imperative Stimmen Akoasmen (Klopfen, Hämmern) Optische Halluzinationen: Lichtblitze, Muster, Gegenstände, Personen oder ganze Szenen werden ohne entsprechende äußere Reizquelle wahrgenommen Körperhalluzinationen: taktile Halluzinationen (Berührung durch nicht vorhandene Objekte: „Eine kalte, behaarte Hand legte sich auf meinen Körper“), Zönästhesien/coenästhetische Halluzinationen (qualitativ abnorme, fremdartige Leibsensa-onen, die nicht als von außen gemacht empfunden werden: „Strom fließt durch meinen Körper“, „Mein Gehirn schwappt hin und her“) • Geruchs- und Geschmackshalluzinationen
Halluzinationen
99
Akustische Halluzinationen:
Stimmenhören, dialogisierende Stimmen, imperative Stimmen
100
Akoasmen
(Klopfen, Hämmern)
101
Optische Halluzinationen:
Lichtblitze, Muster, | Gegenstände, Personen oder ganze Szenen werden ohne entsprechende äußere Reizquelle wahrgenommen
102
Körperhalluzinationen:
taktile Halluzinationen (Berührung durch nicht vorhandene Objekte: „Eine kalte, behaarte Hand legte sich auf meinen Körper“),
103
Zönästhesien/coenästhetische Halluzinationen
(qualitativ abnorme, fremdartige Leibsensa-onen, die nicht als von außen gemacht empfunden werden: „Strom fließt durch meinen Körper“, „Mein Gehirn schwappt hin und her“)
104
Stimmenhören, dialogisierende Stimmen, imperative Stimmen
Akustische Halluzinationen:
105
(Klopfen, Hämmern)
Akoasmen
106
Lichtblitze, Muster,Gegenstände, Personen oder ganze Szenen werden ohne entsprechende äußere Reizquelle wahrgenommen
Optische Halluzinationen:
107
taktile Halluzinationen (Berührung durch nicht vorhandene Objekte: „Eine kalte, behaarte Hand legte sich auf meinen Körper“),
Körperhalluzinationen:
108
(qualitativ abnorme, fremdartige Leibsensa-onen, die nicht als von außen gemacht empfunden werden: „Strom fließt durch meinen Körper“, „Mein Gehirn schwappt hin und her“)
Zönästhesien/coenästhetische Halluzinationen
109
Störungen in der subjektiven Wahrnehmung der eigenen Person, der Umwelt und der Beziehung dieser beiden Bereiche zueinander.
ich Störungen
110
Personen, Gegenstände, und oft die gesamte Umgebung erscheinen unwirklich, fremdartig, räumlich verändert und damit unvertraut, sonderbar, gespenstisch
derealisation
111
Störung des aktuellen Einheitserlebens der Person oder der subjektiven Identität in Bezug auf den ganzen Lebenslauf. Der Betroffene erlebt sich als fremd, unwirklich, verändert, uneinheitlich
depersonalisation
112
– Gedankenausbreitung:
konkretes, subjektives Erleben, dass die Gedanken nicht mehr dem Patienten alleine gehören, dass andere daran Anteil haben und wissen, was er denkt (Gedankenlesen)
113
– Gedankenentzug:
Eindruck des Wegnehmens eigener Gedanken von außen
114
– Gedankeneingebung:
Eindruck des Implantierens fremder Gedanken und Vorstellungen in das eigene Erleben im Sinne einer von außen gesteuerten Beeinflussung und Lenkung
115
konkretes, subjektives Erleben, dass die Gedanken nicht mehr dem Patienten alleine gehören, dass andere daran Anteil haben und wissen, was er denkt (Gedankenlesen)
– Gedankenausbreitung:
116
Eindruck des Wegnehmens eigener Gedanken von außen
– Gedankenentzug:
117
Eindruck des Implantierens fremder Gedanken und Vorstellungen in das eigene Erleben im Sinne einer von außen gesteuerten Beeinflussung und Lenkung
– Gedankeneingebung: