VL 4 Psychosche störungen Und klassifikation Flashcards
Welche Art von Wissen braucht ein Diagnostiker
Veränderungswissen
Interaktionswissen
Störungswissen
Eine Patientin berichtet, seitdem ihr Mann für mehrere Semester ins Ausland gegangen sei, leide sie verstärkt unter Neurodermitis im Gesicht und an den Armen. Dies beeinträchtige und verunsichere sie sehr, da sie in ihrem Beruf viel mit Menschen zu tun habe. Zwar habe sie als Kind und Jugendliche sehr unter den Hautausschlägen gelitten, doch sei die Krankheit im Erwachsenenalter nicht mehr aufgetreten. Während einer längeren Reise ohne den Partner sei es kurzzeitig wieder zu Beschwerden gekommen, doch habe sie das ignorieren können, da es ihr ansonsten während der Reise sehr gut gegangen sei. Welche Diagnose ist hier nach ICD-10 am ehesten in Betracht zu ziehen?
Psychische Faktoren oder Verhaltenseinflüsse bei andernorts klassifizierten Krankheiten (F54)
eine Diagnose kann auch
entlasten
Zentrale Komponenten für die Definition psychischer Störungen: Erleben und Verhalten
- …weichen deutlich von der Norm ab
- …gehen mit Funktionsstörung einher
- …sind in wichtigen Lebensbereichen beeinträchtigt
- …sind mit persönlichem Leid verbunden
- …gehen mit Selbst- oder Fremdgefährdung einher
Normabweichungen
können erwünscht sein z.B. …
• Normen sind abhängig von
der jeweiligen Kultur aus der ein Mensch kommt
z.B. …
• Ich-Syntonie
(kein subjektives Empfinden von Leid, Störungen werden als „zu sich gehörend“ erlebt) z.B. …
• Vorübergehende
Symptome z.B. …
• Deutliche Symptome ohne
Beeinträchtigung z.B. …
Differentialdiagnose Zwangsstörung und Schizophrenie
Ich Dystonie
Gedanken und Handlungen entsteht im Inneren
Meist gute Einsicht und Distanzierungsfähigkeit von den Zwangsinhalten
Wiederstand vorhanden
Ich Syntonie
Gedanken & Handlungen werden von außen eingegeben
Wahninhalte werden als Realität wahrgenommen
Kaum/kein Widerstand
ICD-10 und DSM-5
• die gültigen, in Wissenschaft und klinischer Praxis eingesetzten Klassifikationssysteme für psychische Störungen
• USA: DSM-5
• Deutschland: ICD-10 GM (Anwendung gemäß
§295 und §301 SGB V verpflichtend)
• hohe Kompatibilität der beiden Systeme
Atheoretischer Ansatz
• Komorbiditätsprinzip
• Operationale und deskriptive Diagnostik
-> verbesserte Reliabilität und Validität klinischer Diagnostik
• Weitgehender Verzicht auf ätiologisch orientierte Ordnungskriterien
-> Dadurch höhere Akzeptanz?
Was passiert durch operational & deskriptive Diagnostik
verbesserte Reliabilität & Validität klinischer Diagnostik
Was geschieht dadurch das man auf ätiologisch orientierte Ordnungskriterien verzichtet ?
dadurch höhere Akzeptanz
Revolutionär: DSM-III (1980)
Ziel: hohe Beurteilerreliabilität durch:
• detaillierte, ausformulierte Kriterien auf der Symptom- und Syndromebene
• den Versuch, sich vor allem auf zuverlässig (durch Fragen oder Beobachtung) erfassbare Symptome zu beschränken,
• eine breitere Mehrebenencharakteristik des Störungsverhaltens hinsichtlich körperlicher, kognitiver, affektiver und verhaltensmäßiger Symptome einschließlich von Zeit- und Schweregradkriterien
• operationalisierte, algorithmisch spezifizierte Ableitung der Diagnose (wenig Interpretationsspielraum)
• Entwicklung strukturierter, standardisierter Interviews (z.B. SKID I und II bzw. ganz neu SCID-5-CV und SCID-5-PD)
Ziel DSM 3 (1980)
hohe Beurteilerreliabilität
ICD und DSM Voraussetzung für:
- die nachvollziehbare und überprü2are (reliable) Ableitung von Diagnosen,
- die wissenscha8liche Erforschung psychischer Störungen
- die interdisziplinare wissenscha?liche KommunikaCon
- die Verknüpfung von Diagnosen mit verschiedenen Ebenen von IntervenConsentscheidungen bis hin zur Ableitung einer spezifischen Therapie
- die SpezifikaFon und DefiniFon von eindeuFgen KontraindikaConen
- versicherungsrechtliche, juristische und abrechnungstechnische Belange
Symptome
• Zeichen einer Störung
• objektiv beobachtbar (Fremdbeurteilung) und/oder
• subjektiv erlebbar (Selbstbeurteilung)
• können über entsprechende psychometrische
Skalen quantifizierbar gemacht werden
Syndrome
- überzufällig häufige oder typische Muster von Symptomen
* obligate und fakultative Symptome
Diagnosen
Diagnosen setzen sich aus Symptomen und Syndromen sowie unterschiedlich komplexen Zusatzkriterien wie Dauer, Verlauf, Schweregrad oder Ätiologie (z.B. Medizinischer Krankheitsfaktor; MKF) zusammen
explorative ebene
Äußerungen des Patienten
Psychopathologie Symptomebene
1 Symptom der Kategorie 1-4, 2 Symptome der Kategorie 5-8
Einschlusskritereine
Syndromebene
Integration der wichtigstem Symptome
Verlaufskrieterien
Symptome seit …
Ausschlusskrieterien
keine körperliche Ursache nachweisbar
nosologische Ebenda
ICD 10 Diagnose