VL 7: Wahrnehmung 4 - Objekt- & Gesichterwahrnehmung Flashcards

1
Q

Nennen Sie die Phasen der Objektwahrnehmung

A
  1. Merkmalsanalyse: einfache Merkmale werden durch Schablonen gefunden
  2. Integration zur Objektrepräsentation
  3. Vergleich mit gespeicherter Repräsentation (Kategorisierung & Identifikation)
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2
Q

Nennen Sie 4 Gestaltprinzipien.

A
  1. Prägnanz
    (Reizmuster werden so gesehen, dass resultierende Strukturen so einfach wie möglich sind)
  2. Ähnlichkeit
    (ähnliche Dinge erscheinen als zsmgehörende Gruppen)
  3. guten Verlaufs
    (Punkte, die als gerade/sanft geschwungene Linien gesehen werden, wenn man sie verbindet, werden zsmgehörig wahrgenommen)
  4. Nähe
  5. Geschlossenheit
    (Tendenz zur Vervollständigung einer Figur)
  6. gemeinsamen Schicksals
    (Elemente, die sich in gleiche Richtung bewegen)
  7. Verbundenheit
    (Elemente, die miteinander verbunden sind, werden als Einheit angesehen)
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3
Q

Probleme der Gestaltprinzipien (pro & contra)

A

Pro:
- beschreiben wesentliche Aspekte der alltäglichen Wahrnehmung
- bis heute Inspiration für Experimente

Contra:
- beschreiben, erklären aber nicht
- Interaktion unklar
- Vorhersagen auf 2D beschränkt
- Vernachlässigen Top-Down-Prozesse (Einfluss von Wissen, Erwartungen?)

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4
Q

Definieren Sie Gestaltpsychologie.

A

Der Wahrnehmungseindruck eines Objekts ist mehr als die Summe seiner Teile (hat emergente Eigenschaften), also mehr als die Zusammensetzung der kleinsten elementaren Empfindungen.

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5
Q

Nennen Sie 3 Eigenschaften der Figur und beschreiben Sie diese.

A

Figur-Grund-Trennung Voraussetzung für Objekterkennung

  • Geschlossenheit
    (geschlossene Elemente wie Kreise werden als Figur gesehen)
  • Größe
    (sind mehrere Flächenelemente in einem Bild, so wird das kleinere meist als Figur gesehen)
  • Symmetrie
    (symmetrische Elemente bilden eher Figuren, unsymm. den Hintergrund )
  • Parallelität
    (parallele Konturen gehören zur gleichen Figur)

werden intensiver wahrgenommen, genauer verarbeitet, leichter im Gedächtnis zu behalten, steht vor dem Hintergrund, Konturen gehören zur Figur, Hintergrund ist ungeformtes Material

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6
Q

Aus welchen Schritten besteht die Objektwahrnehmung nach Marr (1982)?

A

konstruktivistischer Ansatz:
stufenweise Verarbeitung führt von 2D zu beobachtungsunabh. Repräsentation, die Abgleich mit Gedächtnis erlaubt

  1. Primal sketch
    - 2D Beschreibung des visuellen Inputs
    - beinhaltet Infos über Konturen & Kanten
  2. 2D Sketch
    - Beschreibung der Tiefe & Orientierung des visuellen Inputs
  3. 3D model representation
    - beschreibt Form & rel. Position eines Objekts in 3D
    -blickwinkelinvariant
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7
Q

Was versteht Biederman unter nicht-zufälligen Eigenschaften? (Recognition-by-component-theory)

A

Objekte lassen sich durch eine begrenzte Anzahl von Elementen, „Geone“ & ihre Anordnung beschreiben (36 Geone), die blickwinkelunabhängige & nicht-zufällige Eigenschaften haben

nicht-zufällige Eigenschaften
- hängen nicht von spez. Beobachtungsbedingungen ab
- erlauben robuste Objektwahrnehmung
- Beispiel: parallele Kanten

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8
Q

Objekterkennung

A
  • Strichzeichnung für Objekterkennung nahezu immer ausreichend
  • Beseitigung von Konkavitäten behindert Objekterkennung
  • umso schwieriger, je mehr Geone fehlen
  • Bottom-Up-Verarbeitung
  • Interaktion von sensorischer Infoverarbeitung, Verhaltenszielen, Vorwissen & Erwartungen
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9
Q

Nennen Sie Unterschiede zwischen Objekt- & Gesichtswahrnehmung

A
  1. Objektwahrnehmung:
    - erfolgt auf Basis der Analyse einzelner Merkmale (z.B. Kanten)
    - Ziel: Kategorisierung v. Objekten
    - eher geringe Expertise
  2. Gesichtswahrnehmung:
    - erfolgt auf Basis einer konfiguralen/holistischen Verarbeitung
    - Ziel: Identifikation von Gesichtern
    - funktionale Spezialisierung
    - eher hohe Expertise
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10
Q

holistisch/ konfigural?

A
  • holistisch: Integration von Info aus dem gesamten Gesicht auf einmal
  • konfigural: Analyse der Verhältnisse der Merkmale zueinander
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11
Q

Was ist die Thatcher-Illusion?

A

Verzerrungen in Gesichtern, die auf Kopf gestellt sind, schwer erkennbar
- Umkehrung verhindert konfigurale/holistische Wahrnehmung
- Gesichter werden aus Einzelteilen zsmgesetzt wahrgenommen

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12
Q

Erklären Sie das Prinzip der doppelten Dissoziation am Bsp. Objekt- & Gesichtserkennung.

A

Eine Variable hat einen starken Einfluss auf einen Aspekt des Verhaltens (A), aber keinen auf (B).
Zugleich hat eine andere Variable starken Einfluss auf Verhalten B, aber nicht auf Verhalten A

  • Prosopagnosie (Defizit in Gesichtserkennung)
  • Objektagnosie (Defizit in Objekterkennung)
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13
Q

Wo befindet sich der Gyrus fusiformis (FFA)? ventral/dorsal?

A

Fusiform Face Area (FFA)

  • neben FFA auch STS
  • wird auch bei Objekten aktiviert
  • Prosopagnosie nicht allein auf Läsion FFA zurückzuführen
  • in ventraler Bahn (Was?)
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14
Q

Was ist der Part-Whole-Effekt?

A

Es ist einfacher einen Teil des Gesichts wiederzuerkennen, wenn er im ganzen Gesicht als in Isolation präsentiert wird.

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15
Q

Forced choice recognition memory task - Inversionseffekt Gesicht vs. Häuser

A

Aufgabe: nach Lernphase (UV: aufrecht vs. invertiert) bestimmen, welches Bild im Bildpaar das gelernte Bild ist.

UV: inversed Bilder von Gesicht & Haus
AV: Korrektheit

Ergebnisse:
- Gesichter wurden aufrecht öfter identifiziert als Häuser
- jedoch invertiert Häuser etwas mehr

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16
Q

Nenne 4 Evidenzen für Unterschiede zw. Objekt- & Gesichtererkennung.

A
  • Part-Whole Effekt
  • Thatcher- Illusion
  • Face Insertion Effekt (invertierte Gesichter schwerer zu erkennen)
  • Composite Face Effekt (Verschieben der Gesichtshälften verhindert holisische Verarbeitung)