VL 12: Aufmerksamkeit 4 (Multitasking) Flashcards

1
Q

Grundparadigma der Doppelaufgabe

A

VP führen entweder 2 oder nur eine Aufgabe durch

Zahlenreihe aus drei Ziffern:
1. Addition: Ist die dritte Ziffer die Summe der ersten beiden Ziffern? -> Tastendruck für JA
2. Multiplikation: Multiplizieren Sie die erste und die dritte Ziffer! -> verbale Wiedergabe

Ergebnis:
- starke Leistungseinbußen bei Ausführung der Doppelaufgabe vs. Einzelaufgabe

ABER: nur kleine Leistungseinbußen wenn Aufgaben verschiedener Art (Position Buchstabe & Identifikation der Tonhöhe)

-> manche Aufgaben interferieren, manche nicht

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2
Q

Was versteht man unter der Leistung-Ressourcen-Funktion (Performance-Resource-Function)? Von welchen 2 Limitationen ist die Rede?

A

= Leistung als Funktion der eingesetzten Ressourcen

  • Datenlimitation: Leistung durch vorhandene Infos beschränkt (Bereich, indem sich Leistung durch Erhöhung der Ressourcen nicht mehr verändert)
  • Ressourcenlimitation: Leistung durch vorhandene Ressourcen beschränkt (Bereich, indem sich Leistung durch Erhöhung/Verminderung der eingesetzten Ressourcen verändert)
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3
Q

Was versteht man unter der “Performance-Operating-Characteristic” (POC)?

A

= Leistung in einer Aufgabe als Funktion der Leistung in einer anderen gleichzeitig ausgeführten Aufgabe

  • Wenn beide Aufgaben ressourcenlimitiert, erfolgt Ausgleich der Leistung
  • Wenn eine Aufgabe datenlimitiert ist, hat die andere weniger Einfluss
  • Ressourcenanforderungen sind nicht additiv (Kosten der Zweifachtätigkeit)
    -> Akt der Aufgabenteilung zieht selbst Ressourcen ab
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4
Q

Zentrale Kapazitätstheorie (Aufgabenschwierigkeit)

A
  • Aufmerksamkeit als limitierte, energetisierende Ressource
  • kann flexibel auf unterschiedl. Aufgaben verteilt werden (parallele Verarbeitung)
  • Wenn zwei Aufgaben zsm mehr Ressourcen benötigen als vorhanden, muss es zu Leistungseinbußen kommen
  • gleichzeitig ausgeführte Aufgaben behindern sich umso stärker, je ressourcenabhängiger (schwieriger) sie sind
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5
Q

Limitationen der zentrale Kapazitätstheorie

A
  • Problem der Zirkularität: Ressourcenanforderungen bestimmen sich nach Aufgabenschwierigkeit, aber diese bestimmen sich nach Interferenzeffekten
    -> Kapazität und Aufgabenschwierigkeit sollten unabhängig bestimmt werden
  • keine nähere Erklärung, was zentrale Kapazität ist
  • erklärt nicht Übungseffekte/Aufgabenähnlichkeit
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6
Q

Theorie multipler Ressourcen (Wickens): Aufgabenähnlichkeit

A

= Leistung wird stärker durch Aufgabenähnlichkeit als durch -schwierigkeit bestimmt, da bei ähnlichen Aufgaben gleiche Ressourcen beansprucht werden

Leistungseinbuße durch…

  • gleiche Stimulusmodalität (visuell vs. auditiv)
  • gleiche Verarbeitungsstadien (frühe vs. späte Prozesse)
  • gleiche Gedächtniscodes (räumlich vs. verbal)
  • gleiche Antwortmodalität (verbal vs. manuell)

-> je stärker sich 2 Aufgaben in diesen Dimensionen ähneln, desto stärker sind Interferenzeffekte

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7
Q

Beispielstudie zur Theorie multipler Ressourcen von Segal & Fusella (1970)

A
  • VP muss Signal entdecken & gleichzeitig ein Ereignis mental vorstellen
  • UVs: Signal & mentale Vorstellung (beide visuell/ auditiv)
  • AV: Sensitivität auf Signal

-> geringere Sensitivität, wenn Signal & mentale Vorstellung ähnlich
-> Leistung wird stärker durch Ähnlichkeit als Schwierigkeit bestimmt

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8
Q

Pros & Cons der Theorie multipler Ressourcen

A

PROs
- Praktische Relevanz: Einfaches Modell, das in der industriellen Praxis potentiell auftretende Störungen schnell vorhersagt

CONs
- Grobeinteilung von Ressourcen reicht nicht aus, um kognitive Flexibilität zu erklären
- Zeitliche Dimension von kognitiven Prozessen wird nicht beachtet

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9
Q

“Threaded Cognition Theorie” (Weiterentwicklung der Theorie multipler Ressourcen)

A

= Gedankengänge werden als Verarbeitungsstränge (Threads) repräsentiert
- Threads haben eine zeitliche Dimension: Dauer
- können parallel aktiv sein, solange sie auf unterschiedliche Ressourcen zugreifen
- Interferenzeffekte, wenn 2 Threads gleichzeitig auf dieselben Ressourcen zugreifen

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10
Q

Pros & Cons zur Threaded Cognition - Theorie

A

PROs
- beherzigt Befunde zur zeitlichen Abhängigkeit von Doppelaufgabeninferenz
- macht explizite Vorhersagen über involvierte Hirnareale

CONs
- erklärt Übungseffekte nicht

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11
Q

automatische vs. kontrollierte Verarbeitung von Shiffrin & Schneider (1977)

A

kontrollierte Prozesse:

  • limitierte Kapazität
  • benötigen Aufmerksamkeit
  • flexibel einsetzbar
  • langsamer Ablauf
  • interferieren mit anderen kontrollierten Prozessen
  • steuerbar
  • bewusst

automatische Prozesse:

  • keine Kapazitätsbeschränkungen
    .. alles Gegenteil…
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12
Q

Wann treten kontrollierte Prozesse auf?

A
  • neuartiger Kontext für Handlungen
  • besonders schwierige Handlung
  • Fehler sollen vermieden werden
  • mehrere Handlungen müssen koordiniert werden

-> Kontrolle erfolgt durch exekutive Prozesse

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13
Q

Studie zur Automatisierung (Shiffrin & Schneider)

A
  • VP sollen sich 1-4 Items des Memory Sets merken und entscheiden, ob sich Items des Memory Sets im Display wiederfinden
  • UVs: Anzahl der Items im Memory & Display Set, Positive vs. Negative Reaktion, Konsistente vs. Variable Zuordnung
  • AVs: Reaktionszeit, Fehler

-> Bei konsistenter Zuordnung Unabhängigkeit von Set-Größen, bei variabler Zuordnung
steigen Reaktionszeiten mit Set-Größen
-> Bei häufiger Wiederholung des Versuchs ausschließlich mit variabler Zuordnung entstanden
Übungseffekte → Prozess automatisiert sich

Variierende Zuordnung => Serielle, kontrollierte Abgleichprozesse
Konsistente Zuordnung => Parallele, automatische Prozesse
-> entscheidendes Kriterium für Automatisierung ist Konsistenz

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14
Q

Limitationen der Automatisierungstheorie

A
  1. Keine Tätigkeiten erfüllen alle Kriterien für automatische Prozesse
  2. Fragwürdig ob automatische Prozesse wirklich einzelne Kriterien strikt erfüllen: Gar keine Aufmerksamkeit/Kontrolle, keine Ressourcen?
  3. Abgrenzung automatische vs. kontrollierte Prozesse unvollständig
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15
Q

Alternative zur Automatisierungstheorie

A

-> Dekompositionaler Ansatz (Moors & De Houwer)

Merkmale automatischer Verarbeitung sind unabhängig
-> Aus der Anwesenheit eines Merkmals kann nicht auf die Anwesenheit eines anderen geschlossen werden

Automatische und kontrollierte Prozesse sind keine Dichotomie, sondern ein Kontinuum
-> es können nur Aussagen von mehr oder weniger
automatisch/kontrolliert gemacht werden

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16
Q

Welche Faktoren spielen eine Rolle, ob eine Aufgabe eine andere behindert oder nicht?

A
  1. Aufgabenschwierigkeit
  2. Aufgabenähnlichkeit
  3. Übung

Beobachtungen inspirierten Theorien der…
1. Zentralen Kapazitätsressourcen
2. Multiplen Ressourcen
3. Automatisierung vs. Kontrolliertheit von Prozessen

17
Q

Was versteht man unter “Bottleneck” (Engpass) im Zusammenhang mit de, zeitlichen Aspekt bei der Doppelaufgabe?

A

= Verarbeitung eines Reizes muss abgeschlossen
sein, bevor die Verarbeitung des zweiten beginnen kann (serielle Verarbeitung)