Gedächtnis 1 Flashcards
Was ist Gedächtnis?
- Fähigkeit des NS, Infos enkodieren, speichern, transformieren, ordnen & abrufen zu können
- Lernen & Gedächtnis basieren auf gleichen Prozessen (Lernen ist Erwerb neuer Infos & führt zu Gedächtnis)
Nennen Sie 3 zentrale Prozesse, die dem Gedächtnis zugrunde liegen.
-
Enkodierung
(Einspeicherung von Inhalten) -
Konsolidierung
(mentale Repräsentation wird gespeichert) -
Abruf
(Infos werden aus dem Gedächtnis abgerufen) -
Rekonsolidierung
(erneute Konsolidierung, Reaktivierung, Update der Infos) - Vergessen (Unfähigkeit des Abrufs)
Aus welchen 3 Komponenten besteht das “Mehrspeichermodell” des Gedächtnis nach Atkinson & Shifrin?
- Sensorischer Register
- kaum verarbeitete sensorische Infos
- nur sehr kurze Zeit zugänglich
- Kurzzeitgedächtnis (Arbeitsgedächtnis)
- kleiner Teil der sensorischen Info gelangt in KZG (semantisch verarbeitet)
- mehrere Untersektionen für versch. Infotypen (sprachlich, räumlich)
- Kontrollprozesse (Regulation des Eingangs, Verbleibs und Übergangs in langfristige Speicher)
- Langzeitgedächtnis
- Info kann im Prinzip unbegrenzt behalten werden
- Begrenzung durch Vergessen
- untersch. Systeme (deklarativ & non-deklarativ)
Welcher Komponente lassen sich das ikonische & echoische Gedächtnis zuordnen?
Sensorisches Register
- Ikonisches: prä-attentiv
- behält visuelle Info
- 0,5-1 s
- echoisches
- behält auditive Info
- 2-10 s
Wie hat Sperling die Kapazität des ikonischen Gedächtnis untersucht?
- VP sahen 3x4 Buchstaben, sollten entweder alle A oder nur eine Reihe B wiedergeben
- UV1: Art des Berichts
- UV2: Zeit zw. Darbietung der Buchstaben & Reproduktion
- AV: Anzahl der korrekt reproduzierten Buchstaben
- Ergebnis: im Teilbericht B viel mehr Buchstaben korrekt berichtet als in A, Vorteil verschwand nach Delay von 500 ms
Nennen Sie eine Evidenz zur Trennung vom LZG & dem KZG.
- Patienten mit bilateralen Störungen im medialen Temporallappen haben Schwierigkeiten, neue Ereignisse & Infos langfristig zu speichern (LZG), können aber oft normale Alltagskonvos bestreiten (KZG)
-> Patientenbeispiel H.M.
Nennen Sie die Komponenten des Arbeitsgedächtnis nach Baddeley.
- zentrale Exekutive: Aufmerksamkeit
- phonologische Schleife: Aufrechterhalten von Infos in sprachbasierter Form
- visuell-räumlicher Notizblock: Aufrechterhaltung von Infos in visuell/räumlicher Form
- episodischer Buffer: Aufrechterhaltung & Integration von Infos aus (2) & (3) sowie LZG
Was ist die phonologische Schleife?
= Komponente, die sprachbasierte Infos im KZG verarbeitet, für kurze Zeit zwischenspeichert & bei Bedarf verfügbar hält
- passiver phonologischer Speicher (Sprachwahrnehmung)
- aktiver Prozessor (Sprachproduktion & inneres Nachsprechen)
Was sind die Funktionen der phonologischen Schleife?
- Sprechen & Lesen lernen
- Sprachverstehen & Denken
- flexible Verhaltenssteuerung
Erklären Sie den Wortlängeneffekt.
= kleinere Gedächtnisspanne bei längeren Wörtern
- Längere Wörter benötigen mehr Zeit, um ausgesprochen zu werden
- eine geringere Wahrscheinlichkeit haben wdh. zu werden
Was ist der artikulorische Suppressionseffekt?
= schlechtere Erinnerungsleistung, wenn nebenbei Sprache produziert wird
- Sprechen verhindert Rehearsal
- Rehearsal beansprucht artikulorischen Kontrollprozess
Phonologischer Ähnlichkeitseffekt
= mehr Erinnerungsfehler bei ähnlich klingenden Wörtern
- Wörter sind schwer zu unterscheiden (z.B. Fee, Lee, Klee)
Irrelevant sound effect
= unmittelbare Wiedergabe ist erschwert, wenn gleichzeitig andere sprachl. Info präsentiert wird (sprachl. Hintergrundgeräusche)
Was besagt der systemische Ansatz? Aus welchen 3 unterschiedlichen Systemen besteht das Gedächtnis?
-
Deskriptiv
-> Unterscheidung von Gedächtnissystemen aufgrund der Unterscheide im zu verarbeitenden Material -
Funktional
-> Unterscheidung anhand der Funktionsweise von Gedächtnissystemen (z.B. Kapazität, evolutionäre Genese) -
Neuronal
-> Unterscheidung anhand neuronaler Strukturen
Welches Experiment weist die begrenzte Dauer und Kapazität des KZG nach?
-> Digit-Span-Test (Miller)
- VP sollen sich Buchstabenreihenfolge merken
-> durchschnittl. Kapazität 7 - Chunking: Leistung in Span-Test kann durch Infos in LZG beeinflusst werden (Eselsbrücken)
- Leistung kann durch Übung gesteigert werden