Emotion 1 Flashcards

1
Q

Was ist die Arbeitsdefinition von Emotion?

A

= auf ein bestimmtes Objekt ausgerichtete affektive
Reaktion
, die mit zeitlich befristeten Veränderungen des Erlebens und Verhaltens einhergeht

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2
Q

Welche 3 Faktoren spielen eine wichtige Rolle bei der Definition von Emotion?

A
  • Affektivität (Gefühlscharakter):
    ➢ durch Valenz (wie angenehm oder unangenehm)
    ➢ affektive Empfindungen können bewusst werden, müssen es aber nicht
  • Intentionalität (Objektgerichtetheit):
    ➢ Emotionen immer auf Bezugsobjekt gerichtet
  • Zeitliche Dynamik und begrenzte zeitliche Dauer
    ➢ Emotion an das (erwartete) Auftreten des Bezugsobjekt gekoppelt
    ➢ Affektivität kann sich im Laufe einer Episode ändern
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3
Q

Grenze Stimmung von Affekt und emotionalen Dispositionen ab.

A
  • Stimmung: deutlich länger (Zeit), weniger intensiv (Affektivität)
  • Affekt: Oberbegriff für alle subjektiv bewussten Erfahrungen
  • Emotionale Dispositionen (z.B. Temperament) und Einstellungen: zeitlich stabil, Eigenschaften von Personen z.B. in Bezug auf die Bewertung von Reizen
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4
Q

Was sind die 4 zentralen Funktionen von Emotionen nach Frijda & Scherer (2009)?

A

1) für Bewertung von Ereignissen, ihrer Relevanz und ihrer Konsequenzen für unsere Bedürfnisse, Pläne und Werte

2) für Vorbereitung von adäquaten Handlungen

3) für die Integration der ersten beiden Phasen in eine zentrale Repräsentation, ermöglicht Überwachung und Regulation möglicher
Reaktionen

4) für die Kategorisierung und Kommunikation emotionaler Episode gegenüber anderen Menschen

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5
Q

Was sind die neuronalen Grundlagen der Emotion?

A
  • Papez (1937): emotionales Erleben und körperliche Reaktionen sind mit einem neuronalen Netzwerk (Papez-Circuit) assoziiert
  • MacLean ( 1949): baut auf Papez auf und bestimmt dreieiniges Gehirn mit drei interagierenden emotionalen Netzwerken:
  1. Reptiliengehirn (Hirnstamm)
    -> instinktives Verhalten (zum Überleben)
    -> primitive Emotionen wie Furcht, Aggression
  2. Säugetiergehirn (Amygdala, Hippocampus,…)
    -> integrierte primitive Reaktionsmuster mit soz. Funktionen
    -> komplexe gelernte Emotionen
  3. Neocortex (Präfrontaler Kortex)
    -> Schnittstelle von Emotion & Kognition (z.B. Emotionen sprachlich ausdrücken)
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6
Q

Welche Rolle spielt die Amygdala bei Emotionen?

A
  • zentrale Region für emotionale Verarbeitung
  • vernetzt mit kortikalen und subkortikalen Regionen
  • empfängt sensorische Informationen und reguliert emotionale Reaktionen
  • dekodiert emotional relevante Informationen (nicht nur Angst, auch positive Reize)
  • beteiligt an emotionalem Lernen (z.B. Konditionierung von Angst)
  • unterstützt Konsolidierung emotionaler Gedächtnisinhalte (erhöhte Aktivität fördert Langzeitgedächtnis)
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7
Q

Was sind die 5 Bestandteile des Komponentenmodells für Emotionen?

A

Emotionen haben subjektiv erfahrbare und objektiv erfassbare Komponenten, die zielgerichtetes Verhalten begleiten bzw. fördern und damit eine Anpassung an aktuelle Lebensbedingungen ermöglichen:

  • Erleben: subjektive Erlebnisqualität
  • Ausdruck: in Mimik, Stimmlage und Körperhaltung
  • Motivation: signalisieren Bedeutsamkeit von Reizen relativ zu Zielen
  • Kognition: beruhen auf und führen zu mehr oder weniger komplexen
    Bewertungen einer Reizsituation
  • Physiologie: periphere physiologische Veränderungen; Aktivierung
    zentralnervöser Systeme
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8
Q

Was sind die Vor- & Nachteile des Komponentenmodells?

A

Vorteile:
- Studien zu unterschiedlichen Aspekten von Emotionen möglich
- unterschiedliche Erfassung möglich: nicht nur Selbstberichte
- erlaubt Betrachtung von emotionalen Episoden:
-> Differenzierung unterschiedlicher Verläufe im Sinne einer Sequenz von Aktivierungen
der einzelnen Komponenten

Nachteile:
- Gibt es hinreichende oder notwendige Komponenten?
- Wie hängen einzelnen Komponenten zusammen?

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9
Q

Welche 2 Arten von Klassifikationsansätzen von Emotionen gibt es?

A
  1. Kategoriale Ansätze
  2. Dimensionale Ansätze
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10
Q

Was besagen kategoriale Ansätze zur Klassifikation von Emotionen?

A
  • Annahme: begrenzte Anzahl von universellen und evolutionär entstandenen Basisemotionen, aus denen sich alle komplexen Emotionen „zusammensetzen“
  • Darwin: evolutionäre Antworten auf adaptive Anforderungen der Verhaltenssteuerung (z.B.
    Nahrungsaufnahme, Fortpflanzung,…)
  • durch Prozess der natürlichen Auslese entstanden
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11
Q

Was sind die 6 Basisemotionen nach Ekman und was haben sie gemeinsam?

A

Ekel, Freude, Furcht, Traurigkeit, Überraschung, Wut

  • angeboren (z.B. bei Primaten auftritt)
  • bei allen Menschen unter ähnlichen Umständen (z.B. Trauer nach Verlust)
  • unverwechselbarer Ausdruck im Verhalten (v.a. im Gesichtsausdruck)
  • distinkte physiologische Veränderung
  • kohärentes Reaktionsmuster
  • automatisch ausgelöst
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12
Q

Was besagen dimensionale Ansätze zur Klassifikation von Emotionen?

A

Grundidee: Emotionen werden anhand spezifischer Dimensionen beschrieben, die für alle Emotionen gelten und unkorreliert bzw. orthogonal sind

  • Wilhelm Wundt: 3 bipolare Dimensionen zur Beschreibung von Gefühlsverläufen:
    Lust/Unlust → Valenz
    Erregung/Beruhigung → Aktivierung
    Spannung/Lösung → Erwartungshaltung
  • Russell (1980):
    Zweidimensionales Circumplex-Modell:
    -> Emotionen werden durch die Dimensionen Valenz (angenehm/unangenehm) und Arousal (erregt/beruhigt) klassifiziert
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13
Q

Was sind Evidenzen für den dimensionalen Ansatz?

A
  • Linguistischer Ansatz: zwei Dimensionen für die Bewertung von Gesichtsausdrücken, Bildern und Wörtern gefunden
  • Psychobiologischer Ansatz: für Valenz und Arousal biologische Korrelate gefunden:
    o Valenz: Aktivität des Gesichtsmuskels
    positive Valenz: Aktivität im Zygomaticus (G)
    negative Valenz: Aktivität im Corrugator (B)
    o Arousal: Hautleitwiderstand und Herzrate
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