VL 1: Einführung Flashcards
Warum ist die Psychologie eine empirische Wissenschaft?
= Seelenkunde (Psyche: Seele; Logos: Kunde)
- Bestandteil der Natur
- kann anhand naturwissenschaftlicher Methoden erforscht werden
- vereint Natur-, Sozial- & Geisteswissenschaft
Was ist der Unterschied zwischen WIE und WAS-Fragen?
- Was? = Was Personen in konkreten Situationen wahrnehmen, denken oder tun, wird vom jeweiligen Kontext bestimmt
- Wie? = Wie Personen wahrnehmen, denken oder handeln, wird durch die allg. Funktionsarchitektur bestimmt
-> Problem: keine dir. Beobachtung, Introspektion unzulänglich
Psychologie ist Wissenschaft über…
… Erleben & Verhalten von Menschen (antropozentrisch).
- Erleben: interne Vorgänge, denen wir uns in Form von Empfindungen & Emotionen, Gedanken & Vorstellungen bewusst werden
- Verhalten: intentionale & nicht-intentionale Handlungen
Wie können kognitive Prozesse erfasst werden?
durch Inferenzen (Schlussfolgerungen) auf Basis von systematischen Beobachtungen & experimenteller Forschung
- eigene Intuition, Alltagspsychologie
- wissenschaftl. begründete Definitionen
- Paradigmenorientiert (durch experimentelle Aufgaben bestimmt)
Was ist der Gegenstandsbereich der Allgemeinen Psychologie?
- Funktionalismus: grundlegende Funktionen, die Erleben & Verhalten ermöglichen
- Universalismus: allg. Gesetzmäßigkeiten des Erlebens & Verhaltens, die allen Menschen zukommen
- geht primär um Wie, nicht Was
Warum greift die Allg. Psychologie häufig auf das Experiment als generelle Methode zurück?
- Kontrollierbarkeit: einzelne Faktoren in kontrollierter, künstlicher Laborsituation gezielt variierbar
- Willkürlichkeit: willkürliche Einwirkung des Beobachters auf Entstehung & Verlauf
- Bedingungen prinzipiell wiederholbar
Was sind die Aufgabenbereiche der Psychologie als Wissenschaft? (Ulich & Bösel, 2005)
- Beschreiben (Klassifizieren, Definieren von Merkmalen, Erfassen von Zusammenhängen)
- Erklären (Suche nach kausalen Ursachen)
- Prognose (Vorhersage v. Erleben & Verhalten)
- Veränderung (Diagnostik, Therapie)
Beispielstudie Craik & Tulving 1975: Was macht Lernen effektiv?
- Lernphase: eine Liste mit 40 Wörtern wird gezeigt
-
Testphase: eine Liste aus 40 alten und 40 neuen Wörtern wird gezeigt
-> schnell und genau angeben, ob das Wort alt oder neu ist - unabhängige Variablen: Art & Tiefe der Verarbeitung der Wörter variieren
- abhängige Variablen: Reaktionszeit & Anzahl der korrekt klassifizierten Wörter
-> Je tiefer das Verarbeitungsniveau in der Lernphase, desto genauer die Erinnerungsleistung
Das Experiment: Grundbegriffe
- Hypothesen werden überprüft.
- unabhängige Variablen werden planmäßig variiert, sind Ursachen in den zu entdeckenden Zusammenhängen
- abhängige Variablen erfassen die Effekte der Variation
- Störvariablen sind Variablen, die ebenfalls Einfluss auf die abhängigen Variablen haben können
- experimentelle Paradigmen sind spez. Aufgaben, um ein Phänomen zu untersuchen
- Methoden sind Ansätze zur Manipulation der unabhängigen & Messung der abhängigen Variablen