Sozialpsychologie Flashcards

1
Q

Die 4 Bedingungen von Allport zum Abbau von negativen Einstellungen zwischen Gruppen und deren empirische Überprüfung

A
  • Entscheidende Prägung der Einstellung gegenüber Fremdgruppen durch
    persönlichen Kontakt -> im Wohn- und Arbeitsumfeld
  • Kontakthypothese von Allport:
    o Persönlicher Kontakt mit Fremdgruppenmitgliedern reduziert negative Einstellungen (Vorurteile)
    o 4 Bedingungen unter denen der Intergruppenkontakt stattfinden sollte:
    ▪ gleicher Status zwischen den Gruppen
    ▪ gemeinsame Ziele
    ▪ Kooperation (statt negativer Interdependenz)
    ▪ Unterstützung durch Autoritäten
  • Überprüfung von über 500 Studien mit mehr als 25.000 Teilnehmern:
    o Korrelation zwischen Kontakt und Vorurteilen betrug r = - 0,21
    o Allports Bedingungen sind zwar förderlich, aber nicht unbedingt notwendig
    (Kontakt ist zentral)

o kausale Richtung:
▪ Allports postulierte Richtung (von Kontakt auf Vorurteile)
bedeutsamer
o Frage:
▪ umgekehrter Zusammenhang (Menschen mit weniger Vorurteilen
häufiger Kontakt)
o Zusammenleben mit anderen ethn. Gruppen führt längerfristig zu pos.
Einstellungen (amerk. UNIs)
o kein Limit für Kontakt -> je mehr Ausländer im Gebiet umso positiver
Einstellung (Deutschland)

  • Warum wirkt Kontakt positiv?
    o Stereotyp wiedersprechende Informationen werden verfügbar -> lösen
    langfristig auf
    o Ängste gegenüber anderer Gruppe werden abgebaut
    o In andere Gruppe hineinversetzen & Empathie für deren Sichtweise und
    Bedürfnisse entwickelt
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2
Q

Fundamentaler Attributionsfehler + Ursachen

A
  • Fundamentaler Attributionsfehler
    o Menschen neigen verstärkt dazu, Verhalten anderer auf deren Person zu
    attribuieren und nicht auf die jeweilige Situation -> Einfluss der Situation
    wird vernachlässigt (Korrespondenzverzerrung)

o Fehlerursachen:
▪ Menschen attribuieren nicht rational
▪ oft einfach, Verhalten anderer mit Persönlichkeit in Beziehung zu
setzen
▪ bessere Vorhersehbarkeit und größere wahrgenommen
Kontrollierbarkeit des Verhaltens anderer

o Beispiel:
▪ Ein Fußballspieler schießt am Tor vorbei.
▪ Seine Fans sind wütend und buhen ihn aus
▪ Stattdessen lag der Fehlschuss jedoch daran, dass es einen Tag
zuvor stark geregnet hatte und der Rasen rutschig war

  • Actor-observer-bias:
    o Handelnde Personen und Beobachter attribuieren Verhalten meist unterschiedlich

▪ Handelnde:
* Schreiben ihr Verhalten meist der Situation zu (variablen Faktoren)

▪ Beobachter:
* Attribuieren hingegen meist auf die Person (stabilen Faktoren)

o ->Unterschied resultiert aus untersch. Wahrnehmungsperspektive
(Fokussierung & Aufmerksamkeit)

o Experiment:
▪ Zwei Personen lernen sich kennen. Beobachter sollen sagen, wer
Gesprächsführung übernimmt
▪ Fazit:
* Personen schreiben der Person Führung des Gespräches zu,
bei der Sie das Gesicht sehen!

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3
Q

Wieso zeigen Menschen negative Selbstdarstellung, Beispiele für pos. Und neg.
Selbstdarstellung jeweils verbal und nonverbal

A

Selbstdarstellung
o Steuerung des Eindrucks, den eine Person auf einen Interaktionspartner machen möchte
o Kann sich auf alle Aspekte des Selbstkonzepts beziehen, z.B.: Fähigkeiten, Einstellung oder Ziele
o nicht auf Hervorrufen eines positiven Eindrucks beschränkt
o läuft bewusst oder auch vorbewusst ab (z.B.: Bühnenauftritt)

  • Warum negative Selbstdarstellung?
    o Angestrebter Eindruck ist abhängig, welche Reaktion bei Interaktionspartner erzielt werden soll
    o In bestimmten Situationen: Reaktion gewünscht für die sie negativen Eindruck erzeugen müssen

o Experiment:
▪ Beste der Probeaufgabe bekommt zusätzliche unattraktive Aufgabe
-> Negative Selbstdarstellung; nicht wenn der Schlechteste Aufgabe bekommt

o Beispiel:
▪ Schlechte Arbeitsleistung, um nicht noch mehr Aufgaben zu
erhalten

Positiv Verbal: Auf eigene Vorzüge / Kompetenzen hinweisen
Positiv Non-Verbal: Durch Kleidung / Statussymbole einen positiven Eindruck (Expertise) erzeugen

Negativ Verbal: Eigene Leistung abwerten
Negativ Non-Verbal: Durch Kleidung / Statussymbole einen negativen Eindruck (Hilflosigkeit) erzeugen

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4
Q

Bystander-Effekt bzw. Verantwortungsdiffusion + experimentelles Beispiel

A
  • Phänomen der Verantwortungsdiffusion (Bystander-Effekt)
    o Je größer Anzahl der Zeugen, desto geringer Wahrscheinlichkeit &
    Geschwindigkeit des Eingreifens

o Ursache:
▪ Bei mehr Zeugen wird Verantwortung verteilt und fällt für den
Einzelnen schwächer aus
* Jeder Zeuge denkt, dass die anderen schon eingreifen
werden.
* sehr wahrscheinlich, wenn Zeugen voneinander wissen,
aber nicht miteinander kommunizieren.

o Experiment:
▪ Diskussionsrunde Teilnehmern (2, 3 oder 6) zu persönlichen
Problemen.
* Einer der Teilnehmer simulierte einen epileptischen Anfall.
Versuchsteilnehmer wurden zuvor darauf hingewiesen,
dass sie sich nicht kennen lernen und in Einzelkabinen
sitzen sollten. Versuchsteilnehmer konnten nicht
miteinander kommunizieren, wussten nicht, ob jemand
anderes etwas unternommen hatte. Je größer die Gruppe,
desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass die Vp
intervenierte und desto länger dauerte es bis zu einer
Intervention.

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5
Q

Elaboration likelihood / Elaborations-Wahrscheinlichkeit-Modell / Zwei-Prozess-Modelle der Persuasion

Bedeutsamkeit der Windenergie -> welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit persuasive Botschaft zu positiver Einstellungsänderung führt?

A
  • gehört zu den Zwei-Prozess-Modellen zur Untersuchung von Einstellungsänderungen
  • Grundannahme:
    o 2 Arten der Verarbeitung (Elaboration) von Informationen (zentral / peripher)

▪ Zentral
* aufwendiger, inhaltsbezogener, deliberativer
Verarbeitungsmodus

▪ peripher
* wenig-aufwendiger, cue-bezogener, eher automatischer
Verarbeitungsmodus

o Input
▪ persuasive Botschaft

o Motivation & Fähigkeit zur Informationsverarbeitung ausgeprägt? (wichtige
Botschaft, Vorwissen)
-> Wenn Nein: Periphere Route (Hinweisreiz?) -> Ja: instabile Einstellungsänderung / Nein: Einstellung bleibt beibehalten

-> Wenn Ja: Route mit kognitiver Verarbeitung -> Änderung der Kognitiven Struktur? -> Ja: Positive Einstellungsänderung (langfristig) / Nein: Negative Einstellungsänderung (langfristig)

-> Wenn Nein (egal bei welchem Schritt) -> Periphere Route (Hinweisreiz?)

Zusammenfassung
o Botschaften werden dargeboten und zwar, entweder:
▪ Informativ: um stabile Einstellungsänderung durch kognitive
Auseinandersetzung zu erzeugen
▪ Emotional: auf Basis peripherer Hinweisreize für zumindest
temporäre Einstellungsänderung (=instabil)

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6
Q

Leistung in Abhängigkeit vom Leistungstyp. 4 Aufgabenarten

A
  • Additiv:
    o in der Regel Maximierungsaufgaben – also quantitativ z.B.: Brainstorming
    o Gruppenleistung = Summe der individuellen Leistung der Mitglieder
    o Gruppenpotenzial nimmt mit Gruppengröße linear zu -> bei gleicher
    Kompetenz der Mitglieder
  • Disjunktiv:
    o Auswahl treffen/Problem lösen & auf genau eine Alternative einigen z.B.:
    math. Problem/Bewerber
    o Gruppenleistung = Qualität der ausgewählten Alternative (Einzelleistung
    des besten Mitglieds)
    o Gruppenpotenzial steigt bei zunehmender Gruppengröße
    -> größere Wahrscheinlichkeit, dass ein Gruppenmitglied die korrekte Wahl trifft
    -> Demonstrierbarkeit der Richtigkeit = wichtiger Faktor für die Realisierung des
    Gruppenpotenzials. -> Heureka-Effekt: Aufgaben bei denen man sofort erkennen
    kann, ob Lösung richtig ist oder nicht.
  • Konjunktiv:
    o Für Gruppenerflog erforderlich, dass alle Mitglieder aktiv die Aufgabe
    abschließen z.B.: Bergsteigen
    o Gruppenleistung = Einzelleistung des schlechtesten Mitglieds
    o Gruppenpotenzial nimmt bei steigender Gruppengröße ab -> größere
    Wahrschl. schwaches Mitglied
  • Diskretionär:
    o Aufgaben mit Ermessenspielraum z.B.: Schätzungen & Prognosen
    o Gruppenleistung = Unterschiedliche Kombinationen der Einzelleistungen
    möglich (freie Wahl)
    o Gruppenpotenzial nicht eindeutig definiert -> plausibelste Lösung:
    Mittelwert der Mitglieder
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7
Q

Welche Funktionen haben soziale Vergleiche? Mit welchen Menschen vergleichen wir
uns? Und wozu dient dies?

A

− Soziale Vergleiche haben v.a. motivationale Gründe
− Soziale Vergleiche werden eingesetzt um Rückmeldung über die eigenen Eigenschaften und Fähigkeiten zu erhalten
−> Sie dienen also der Selbsterkenntnis und werden auch dann herangezogen wenn objektive Standards vorhanden sind

− Unsicherheit bzgl. der eigenen Fähigkeiten, die Bedeutung der akkuraten Einschätzung sowie eine bevorstehende Überprüfung der Fähigkeiten steigern das Streben nach Vergleichen

− Zudem bieten soziale Vergleiche Informationen, die helfen sich selbst zu verbessern
− v.a. aufwärtsgerichtete Vergleiche, also Vergleiche mit Personen die Fähigkeit/Eigenschaft stärker ausgeprägt haben, bieten die Möglichkeit wichtige Hinweise für Selbstverbesserung zu erhalten

− Zudem können soziale Vergleiche das positive Selbstbild unterstützen indem abwärtsgerichtete, also Vergleiche mit anderen die einem unterlegen sind, eingesetzt werden
− Die motivationalen Gründe lassen den Einsatz sozialer Vergleiche als strategischen Prozess erscheinen

− Jedoch laufen die Vergleiche meist spontan ab
− Wann immer Menschen Infos über sich selbst und andere verarbeiten, andere beurteilen oder sich selbst einschätzen, erfolgt dies vergleichend

− Soziale Vergleiche sind oft notwendig um Informationen richtig zu verstehen und erfolgreich zu kommunizieren
− Menschen müssen Vergleiche zwischen der zu beurteilenden Person den jeweils relevanten Standrads anstellen um eingehende Infos richtig zu interpretieren und ausgehende Infos erfolgreich zu kommunizieren

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8
Q

Erklären Sie die Selbstwerterhaltungstheorie von Tesser. Wie geht man mit negativen
Vergleichsergebnissen um?

A
  • drei Faktoren Vergleichsergebnis
    o Nähe des Standards und Wichtigkeit der Vergleichsdimension wirken sich
    auf den Selbstwert aus
  • Selbstwert ist besonders dann gefährdet, wenn eine nahe stehende Person auf
    einer für das Selbst wichtigen Dimension besser ist als man selbst -> Steht einem
    diese Person nicht nahe, ist der Erfolg des anderen nicht so selbstwertbedrohlich
  • Ist einem die Dimension nicht wichtig, kann man sogar vom Erfolg der nahe stehenden Person profitieren
  • Anhand der Selbstwerterhaltungstheorie von Tesser lassen sich 3 verschiedene
    Strategien ableiten, die bei einem negativen Vergleichsergebnis zu einem positiven
    Selbstbild führen:
  1. Vergleichsergebnis verändern
    ▪ eigene Leistung verbessern
    ▪ Leistung der anderen verschlechtern
  2. Nähe zum Vergleichsstandard verringern
    ▪ sich vom Standard distanzieren
    ▪ Unterschiede auf leistungsrelevanten Attributen betonen
  3. Wichtigkeit der Vergleichsdimension für das Selbst vermindern
    ▪ Vergleichsdimension kognitiv abwerten
    ▪ zu einer für sich günstigeren Dimension wechseln

Bsp:
Wenn man z.B. von einem engen Freund in einem Bereich übertroffen wird, der für die eigene Selbstdefinition von hoher Relevanz ist, sollte dies eher zu einer Bedrohung des Selbstwertgefühls führen, als wenn man von einer fremden Person in diesem Bereich übertroffen wird

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9
Q

Nennen Sie vier Eigenschaften von sozialen Normen mit jeweils einem Beispiel

A
  • Beinhalten moralische Komponente
    o Verstoß gegen soziale Norm wird vom Sender als unethisch betrachtet
    ▪ z.B. Nacktsein in der Öffentlichkeit
  • Verschiedene Normsender unterscheiden sich in Bewertung eines Verhaltens
    o z.B. Steuerhinterziehung als Kavaliersdelikt / schwere moralische
    Verfehlung.
  • Beziehen sich neben Verhalten auch auf das Denken und Fühlen einer Person
    o z.B. Paula verlangt von Paul nicht nur, dass er sie nicht betrügt, sondern
    dass er auch nicht daran denkt und dies auch gar nicht will.
  • Unterscheiden sich im Grad der Allgemeinheit.
    o Einige sind abstrakt und haben breiten Gültigkeitsbereich (allg. Höflichkeit)
    o andere gelten nur für spezifische Situationen (Verhalten bei Beerdigung)
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10
Q

Definieren/beschreiben Sie was die Theorie der sozialen Identität ist

A
  • Diese Theorie zeigt auf, dass jeder Mensch sowohl eine individuelle Identität als auch eine soziale Identität besitzt
    − Die individuelle Identität bezieht sich auf die individuellen Eigenschaften und Eigenheiten und die soziale Identität ist die Zugehörigkeit zu sozialen Gruppe

− Jeder Mensch besitzt beide Formen es variiert aber je nach kulturellem Hintergrund ob soziale oder individuelle Identität vorherrscht
− Welche Identität zu einem bestimmten Zeitpunkt im Vordergrund steht und damit das Denken, Fühlen und Handeln stärker beeinflusst ist abhängig von den momentanen Gegebenheiten

− Da die Gruppenzugehörigkeit ein Teil der Identität ausmacht, muss für eine positive soziale Identität die Eigengruppe besser dastehen als die Fremdgruppe
− Der Wunsch nach positiver Distinkheit setzt einen Vergleich zwischen Eigen-& Fremdgruppe voraus

− Die Unterscheidung zwischen individueller und sozialer Identität erklärt damit warum es zu Vergleichen zwischen Gruppen kommt und wieso sich diese auf die eigene Zufriedenheit auswirken
− Die individuelle Identität führt damit zu Vergleichen auf individueller Ebene und die soziale Identität zu Vergleichen auf Gruppenebene

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11
Q

Was sind Stereotype und warum sind sie stabil und lassen sich schwer verändern?

A
  • Definition:
    o „Kognitive Struktur oder mentale Repräsentation, die unser Wissen und
    unsere Überzeugungen über eine soziale Gruppe von Menschen enthält“

o Psychologich: Personen werden häufig nicht als Individuuen sondern als
Teil einer Gruppe gesehen

o Personen wird entsprechend der vorgefassten Meinung über die Gruppe
ein „Stempel aufgedrückt“

Verschiedene kognitive Prozesse tragen zum Erhalt von Stereotypen bei:

o konsistente Sachverhalte:
▪ Erhalten mehr Aufmerksamkeit (leichte & langfristige
Abspeicherung)

o comfirmation bias:
▪ Selektive Informationssuche inkl. höherer Bedeutungszuschreibung

o Substereotypisierung statt Verwerfung:
▪ Wenn Fremdgruppenmitglied Stereotyp nicht entspricht ->
dominante, zielstrebige Frauen Zuordnung zu „Karriefrau“ & allg.
Frauenstereotyp bleibt
* Attributionsprozesse bewirken Aufrechterhaltung positiver Bewertungen der
Eigengruppe sowie negative Bewertungen der Fremdgruppe

o linguistische Intergruppenverzerrung: Beschreibung von positivem
Verhalten eines Mitglieds der
▪ Eigengruppen: mit abstrakten Begriffen (z.B.: hilfsbereit)
▪ Fremdgruppe: mit konkreten Begriffen (z.B.: hält Tür auf)
-> Bei negativen Verhalten gegenläufiger Effekt

o Ultimativer Attributionsfehler: Zuschreibung von Verhalten
▪ Personenmerkmale -> Pos. Verhalten Eigengruppe / neg. Verhalten
Fremdgruppe
▪ Situationsmerkmale -> Neg. Verhalten Eigengruppe / pos.
Verhalten Fremdgruppe

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12
Q

Was versteht man unter dem Begriff Priming?

A
  • Erleichterung einer Reaktion auf einen Zielreiz (Target) aufgrund der vorherigen
    Darbietung eines Bahnreizes (Prime)
  • geschieht durch eine Steigerung der Zugänglichkeit zu bestimmten gespeicherten
    Informationen im Gedächtnis durch den Prime
  • Bereits vorhandene und somit leicht zugängliche Gedächtnisinhalte werden
    unbewusst durch Hinweisreize aktiviert -> Wahrnehmung erfolgt so zu einer
    bestimmten Richtung (Bias)
  • Arten:
    o Semantisches Priming
    ▪ wenn Primewort mit dem Targetwort semantisch verwand ist

o Affektives Priming
▪ Target wird durch die emotionale Ähnlichkeit zum Prime aktiviert

o Prozedurales Priming
▪ Wiederholung der kognitiven Prozedur

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13
Q

Nennen und erläutern Sie mindestens 5 Strategien zum Selbstwertschutz/-erhöhung

A
  1. Self-serving bias
    o Eigene Erfolge intern, Misserfolge extern attribuieren
  2. Selektive Informationssuche
    o Aktive Suche nach selbstwertdienlichen Informationen über eigene Person
  3. Self-handicapping
    o Hinderliche Umstände für eigene Leistungserbringung erzeugen/betonen
  4. Sandbagging
    o Vor Leistungssituationen die eigenen Möglichkeiten herunterspielen
  5. Above average effect
    o Eigene Möglichkeiten als überdurchschnittlich wahrnehmen
  6. False concensus effect
    o Die Annahme, verbreitete und akzeptierte Meinungen zu besitzen
  7. Downward comparison
    o Auswahl von Vergleichspersonen, die schlechter abschneiden als man
    selbst
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14
Q

Grenzen Sie Selbstkonzept und Selbstwertgefühl voneinander ab

A
  • Selbstkonzept:
    o Wer bin ich? Was kann ich?
    ▪ Annahmen von Personen über ihre Eigenschaften und Fähigkeiten
    ▪ gelangen zu Einschätzungen darüber, ob sie z.B.: intelligent, attraktiv, sportlich sind
    ▪ Einschätzungen in Gesamtheit bilden das Selbstkonzept
  • Selbstwert:
    o Was bin ich wert?
    ▪ bilden subjektiven positiven & negativen Bewertungen der Selbsteinschätzungen
    ▪ Teilbereich des Selbst, der sich auf affektive und bewertende Inhalte bezieht
    ▪ kann entweder zustandsbezogen oder eigenschaftsbezogen erfasst werden
    ▪ z.B.: „Es ist nicht gut, dass ich unsportlich bin.“
    ▪ Summe dieser Selbstbewertungen ergibt das Selbstwertgefühl
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15
Q

Sich-Selbst-erfüllende Prophezeiung

A
  • Definition
    o Menschen haben eine bestimmte Erwartung, wie eine andere Person ist ->
    Erwartungen wirken sich darauf aus, wie sie sich dieser Person gegenüber
    verhalten -> Person reagiert entsprechend der ursprünglichen Erwartung
  • Beispiel:
    o Experiment eines simulierten Jobinterviews mit weißen und schwarzen
    Bewerbern
    o Weiße Bewerber wurden von den studentischen (weißen) Jobinterviewern
    bevorzugt behandelt -> schwarze Bewerber zeigten tatsächlich ein
    unsicheres Verhalten -> schwarze Bewerber wurden als weniger kompetent
    eingeschätzt
  • Alternative Erklärung
    o Ereignis, welches in seiner Form nicht eingetreten wäre, hätte die Person es
    nicht so erwartet
    o hat Auswirkung auf die Erwartungsbildung und das Verhalten gegenüber
    Zielpersonen und deren Reaktionen -> Etikettierung und Attributionsfehler
    können die Folge sein
    o Selbstwirksamkeitserwartung kann wie eine sich-selbst-erfüllende
    Prophezeiung wirken

▪ Glaube daran, eine Handlung erfolgreich ausführen zu können, um
ein gewünschtes Ergebnis zu erhalten, wirkt sich darauf aus, ob
eine Person eine Handlung überhaupt initiiert, wie hoch sie ihre
Ziele steckt und ob sie bei Hindernissen aufgibt oder ihre
Anstrengung sogar intensiviert -> Personen mit hoher
Selbstwirksamkeitserwartung sind tatsächlich erfolgreicher

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16
Q

Was ist unter einer Urteilsheuristik zu verstehen? Warum und in welchem
Zusammenhang greifen wir häufig auf Heuristiken zurück?

A
  • Definition
    o einfache „Daumenregeln“, mit denen sich Urteile schnell und effizient
    bilden lassen -> vereinfachte Entscheidungsregeln, die auf leicht zu
    erhaltenden Informationen basieren
    o führen unter geringem Verarbeitungsaufwand zu hinreichend genauen
    Urteilen
    o es kann zu Fehlurteilen und systematische Verzerrungen kommen, da nicht
    alle erforderlichen Informationen für eine optimale Urteilsbildung
    verarbeitet werden
  • Arten von Urteilsheuristiken
    o Ankerheuristik
    o Verfügbarkeitsheuristik
    o Emotionsheuristik
    o Repräsentativitätsheuristik
    o Simulationsheuristik
  • Wann & wozu benutzt
    o schnelle Urteils- und Entscheidungsfindung (in komplexen Situationen)
    o Reduktion von Komplexität, da nur geringe kognitive Kapazität notwendig
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17
Q

Empathie-Altruismus-Hypothese

A
  • Empathie-Altruismus-Hypothese:
    o Menschen reagieren auf die Notsituation einer anderen Person aus einem
    der folgenden Gründe:

▪ Mitgefühl (Empathie): altruistische Motivation Notsituation zu
beheben
▪ Gefühl Anspannung & Unbehagen: egoistische Motivation zur
Reduzierung der Erregung
-> falls möglich flieht Person (Flucht verursacht im Vergleich zu
Hilfeleistung geringere Kosten)
-> im Falle des Mitgefühls stellt Flucht keine Alternative dar

*Unterscheidung von Ziel & Konsequenz einer altruistischen Tat:
o Motivation altruistisch zu handeln entsteht aus dem Mitgefühl für das Leid
des anderen heraus
o persönliche Befriedigung nach altruistischer Tat stellt nur eine zulässige
Konsequenz dar -> jedoch nicht gleichbedeutend mit egoistischen
Absichten

o Stimmungsverbesserung bzw. gesteigertes Selbstwertgefühl kann nach Tat durchaus auch als Nutzen angesehen werden

-> schwierig festzustellen und möglicherweise auch gar nicht erforderlich, ob eine Tat im absoluten Maße altruistisch im Sinne von selbstlos oder egoistisch motiviert ist

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18
Q

Was ist der Mere Exposure Effekt?

A
  • Definition:
    o ursprünglich neutraler oder positiver Reiz wird aufgrund wiederholter
    Darbietung als positiv bzw. positiver bewertet -> Effekt tritt allerdings nicht
    auf, wenn die Person anfangs negativ bewertet wird
    o Nähe fördert interpersonelle Attraktion
    o weitestgehend unabhängig von bewusster Urteilsbildung, verdeckt, aber
    große Regelmäßigkeit

o Beispiel:
▪ Fernsehauftritte von Politikern
▪ Untersuchung Studentenheim:
* Studenten; je näher wohnen desto höher Chance auf
Freundschaft -> 41% Tür an Tür, 22% Appartement
getrennt, usw.

  • Gruppenbildung:
    o Große Bedeutung für Gruppenbildung
    o in einer neuen Gruppe, in der sich Mitglieder noch nicht kennen, ist die
    Sympathie oft relativ gering
    o Bei regelmäßigen Treffen steigt die Sympathie -> Es entsteht eine
    Verbundenheit
    ▪ -> harmonische & kooperative Gruppenaktivitäten sinnvoll! ->
    Feindseligkeit kontraproduktiv
    o Experiment: Student in gemeinsamen Vorlesungen ohne direkte Interaktion
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19
Q

Erklären sie das Kovariationsmodell von Kelley anhand eines Beispiels

A
  • Voraussetzung: rationale Person
  • Heranziehen mehrerer Aspekte, ehe man Frage nach der Ursache des Verhaltens
    beantwortet
  • Nach Kelly ziehen Menschen grundsätzlich drei Arten von Information heran:
  1. Konsensus:
    ▪ Wie verhalten sich andere Menschen zum gleichen Stimulus?
  2. Konsistenz:
    ▪ Wie oft wurde Verhalten zwischen gleichen Akteur & gl. Stimulus beobachtet?
  3. Distinktheit:
    ▪ Wie reagiert der Akteur auf andre Stimuli? (niedrig & hoch vertauscht)
  • Beispiel:
    o Kollege Frank gibt Chef ein Stück des selbst mitgebrachten Kuchens
    ▪ Geben andere Kollegen dem Chef auch ein Stück Kuchen?
    ▪ Gibt Frank dem Chef öfter ein Stück Kuchen ab?
    ▪ Gibt Frank anderen Kollegen ein Stück Kuchen ab?

o Folgende Attributionen finden unter folgenden Konstellationen statt
▪ Internal (Verhalten der Person):
* niedriger Konsensus, hoher Konsistenz & niedrige Distinktheit

▪ External (Verhalten der Situation):
* hoher Konsensus, hoher Konsistenz & hoher Distinktheit
▪ Keine klare Attribution:
* bei geringer Konsistenz

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20
Q

Beschreiben Sie Inhalt und Erkenntnisse des Milgram-Experiments. Ist dies heute noch aktuell? Wie kann das Experiment ethisch bewertet werden?

A
  • Aufbau:
    o diente zum Nachweis des Autoritätsgehorsams
    o Der Versuchsteilnehmer (Lehrer) wird vom Versuchsleiter (wissenschaftliche, seriöse Autoritätsperson) dazu aufgefordert einem Schüler (Komplize des Versuchsleiters) für jede falsche Antwort einen Elektroschock in ansteigender Stärke per Knopfdruck zuzufügen (15-450 Volt)
    o Bei Zögern wurde der Lehrer stets aufgefordert, mit dem Experiment
    fortzufahren
  • Erkenntnisse:
    o erschreckend viele Versuchsteilnehmer zeigten Gehorsam
    o 62,5% verwendeten sogar die stärkste Schockstufe (kein Unterschied zwischen Männern und Frauen)
    o In den erweiterten Versuchsbedingungen (nur mit Männern) zeigten auch noch ca. 30% Gehorsam, wenn sie die Hand des Schülers auf Schockplatte pressen mussten
    o Insgesamt nahm der Gehorsam ab, je näher das Leid an den Lehrer heranrückte
    o Der Gehorsam reduzierte sich ebenfalls, wenn Einfluss der Autorität eingeschränkt wurde
    o Gehorsam wurde minimal, wenn sich verschiedene Versuchsleiter widersprachen + wenn die Anweisungen des Versuchsleiters als umstritten dargestellt wurden
  • Warum heute noch aktuell?
    o Replikation des Experiments von 2006 zeigte eine geringe Abnahme des Autoritätsgehorsams, jedoch war Reduktion statistisch nicht signifikant
    o in beiden Durchführungen gab es eine große Situationsabhängigkeit und eine beträchtliche Dynamik
    ▪ Zwang, wenn sich Personen den Anweisungen nicht entziehen konnten
    ▪ Schrittweises Vorgehen -> zunehmend bedrohliche Gewalt
    ▪ Erste Eindruck überwog späteres Verhalten
  • Wie kann das Experiment ethisch bewertet werden?
    o Autoritätsgehorsam ist auch aktuell ein großes gesellschaftliches Problem und begünstigt Gewalttaten
    o Solange die Verantwortung für die Tat auf eine Autorität verlagert werden kann, kann Person ihr Verhalten vor sich selbst und anderen rechtfertigen, ebenso wenn Leid der Betroffenen weit entfernt ist
    o Menschen werden gewalttätig, die aus eigenem Antrieb bzw. im direkten Kontakt mit anderen kaum Gewalt ausüben würden
    -> zunehmende Aufklärung in der Bevölkerung wäre dringend erforderlich
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21
Q

Das Minimalgruppenparadigma inkl. Experiment

A
  • experim. Paradigma um Herauszufinden, ob „minimale“ Situation zu
    Intergruppenkonflikten führt
  • bloße Einteilung von Personen in Gruppen, ohne jegliche Historie und Erwartung
    von Konflikt
  • Experiment:

o Zuteilung von Schulkindern nach bestimmten Kriterien zu Gruppen (z.B.:
Über- & Unterschätzer) -> Wirklichkeit aber willkürliche Zuteilung
o Sollten Kinder Geld an 2 nicht bekannte Kinder verteilen (1 Eigengruppe, 1
Fremdgruppe) -> Auszahlung anhand gegebener Verteilungsmatrizen
▪ Maximierung Gewinn eigene Gruppe
▪ Maximierung des Gesamtgewinns beider Gruppen
▪ Maximierung der Differenz der Gewinne der eigenen & fremden Gruppe
▪ Fairness (beide bekommen gleich viel)

  • Ergebnis:

o teils von Fairnessüberlegungen geleitet,
o aber deutliche Tendenz Mitglied der eigenen Gruppe zu bevorzugen
o Ergebnisse konnte immer wieder repliziert werden
-> Merke: Bloße Kategorisierung in Eigen- & Fremdgruppe reicht um diskrim.
Verhalten hervorzurufen

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22
Q

Beschreiben Sie die Selbstwahrnehmungstheorie nach Bem mit Beispielen

A

Selbstwahrnehmung:
- Personen nehmen ihre eigenen Verhaltensweisen, Gefühle, Gedanken und körperlichen Zustände wahr und ziehen aus dieser Selbstbeobachtung Rückschlüsse auf eigene Fähigkeiten und Eigenschaften

Selbstwahrnehmungstheorie nach Bem
- Personen besitzen im Moment des Handelns oftmals nicht genügend Informationen um eigene Gefühle und interne Zustände genau benennen zu können
− Sie sind daher in der gleichen Lage wie ein außenstehender Beobachter, der aus Verhaltensbeobachtung auf die internen Zustände von Personen schließen muss

Bsp. So kann eine Person die ihre Lernunterlagen immer sorgfältig sortiert, jeden Abend abwäscht und Büchersammlung alphabetisch ordnet daraus schließen dass sie sowohl ein selbstdisziplinierter als auch ordnungsliebende Person ist

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22
Q

Erklären Sie die Dissonanztheorie von Festinger

A

− Die Theorie besagt, dass Menschen in ihrem kognitiven Systemen nach Konsonanz streben
− >D.h. es wird angestrebt, dass die verschiedenen Kognitionen in Übereinstimmung miteinander stehen sollen und das gezeigtes Verhalten soll diesen entsprechen

− Sind zwei vorhandene Kognitionen unvereinbar miteinander entsteht ein unangenehmer Erregungszustand ->Dissonanz
− Unvereinbarkeit = psychologische Unvereinbarkeit und nicht unbedingt Unvereinbarkeit nach dem Gesetz der Logik
− Personen sind dann bestrebet Dissonanz zu reduzieren und eine konstante Beziehung wiederherzustellen

Bsp. 1:
− Bei Forschungen zur politischen Psychologie zeigte sich, dass Dissonanzprozesse in starkem Maße bei der Beurteilung von Politikern und der Informationssuche & Informationsbewertung von politischen Wahlen wirksam werden
− Menschen neigen dazu, den eigenen politischen Standpunkt zu rechtfertigen sowie den politsichen Gegner abzuwerten
− So wird bei Fernsehduellen stets der Kandidat der präferierten Partei positiver bewertet also sympathischer, kompetenter und durchsetzungsfähiger

Bsp. 2:
− Auch in der Markt- und Werbepsychologie lassen sich dissonanztheoretische Vorhersagen anwenden
− Nach der Entscheidung zu einem Produkt wird die gewählte Variante aufgewertet und die nichtgewählte Variante abgewertet, so dass die Konsumentscheidung besser gerechtfertigt werden kann
− Um eine nach dem Kauf eventuell noch bestehende Dissnonanz zu Reduzeiren, legen Hersteller Beglückwünschungen zum Erwerb des Produkts bei und heben die Vorzüge des Produkt noch einmal hervor

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22
Q

Definieren Sie die drei Formen der Dissonanzreduktion und veranschaulichen Sie diese am Beispiel „ Entscheidung beim Autokauf für Auto A und gegen Auto B“ / Rauchen

A

− Reduktion der Dissonanz erfolgt sowohl nach dem Prinzip der Einfachheit & der Effizienz
− Also geringer kognitiver Aufwand und geringer Änderung des kognitiven Systems und gleichzeitig eine größtmögliche und damit stabile Dissonanzreduktion
− Da Kognitive Dissonanz als unangenehm empfunden wird versuchen Menschen diese zu reduzieren

− Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten
1. Neue konsonante Kognition hinzufügen
Das Auto A ist ein Elektroauto, da all meine Freunde Elektroautos fahren
und der Umweltschutz wichtig ist, ist dieses Auto besser und cooler

Rauchen sieht cool aus und alle meine Freunde rauchen also rauche ich auch

  1. Bestehende dissonante Kognitionen werden abgezogen durch beispielsweise Ignorieren oder Verdrängen
    Es wird ignoriert/ verdrängt, dass für das Auto A (Elektroauto) noch ein Stromanschluss im Haus gebaut werden muss und es insgesamt teurer ist als das Auto B (normaler Vebrennungsmotor)

Warnhinweise und Studien zum rauchen werden ignoriert

  1. Vorhandene Kognitionen werden durch andere ersetzt
    dissonante Kognitionen werden abgezogen und gelichzeitig werden konsonante Kognition Hinzugefügt
    Das Auto A ist optisch schöner und spricht mich mehr an, Verdrängung dass das Elektroauto weniger Ausstattung zum gleichen Preis besitzt

Rauchen ist zwar ungesund aber ich nehme sonst keine Drogen ernähre mich gesund und treibe viel Sport dann ist das ok

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22
Q

Wieso ist Dissonanzreduktion im Alltag nach Entscheidungen nützlich?

A
  • Abfindung mit irreversiblen Entscheidungen -> Rückgängig machen ist sehr aufwändig oder nicht möglich
  • Dient zum Abbau des nach der Entscheidung entstandenen Spannungszustandes
  • Erhaltung stabilen Geisteszustandes indem Kognitionen wieder in Einklang gebracht werden
    -> Erforderlich, da wir häufig Entscheidungen treffen müssen, die nicht den persönlichen Einstellungen / Wünschen / Zielen entsprechen
  • Bei hoher Dissonanz: Such nach unterstützenden Infos wird eingestellt / widersprüchliche Infos werden gesucht um Entscheidung zu revidieren
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23
Q

Welche Faktoren sind entscheidend für interpersonelle Attraktion?

A

− Interpersonale Attraktion lässt sich als die affektive und kognitive Bewertung einer anderen Person definieren
− Folgende Faktoren gehören zur interpersonellen Attraktion:

  1. Kommunikation des Mögens -> Erfahrung machen gemocht zu werden erhöht interpersonelle Attraktion
  2. Ähnlichkeit -> Ähnlichkeit in Einstellung, Werte, sozioökonomische Merkmale und PM und Attraktion hängen positiv zsm & erhöhen interpersonelle Attraktion
  3. Das Verstärkungs-Affekt-Modell sagt voraus die Menschen zu mögen die uns in der Vergangenheit positiv verstärkt zu haben
  4. Ausgeglichenheit/Balance -> Wenn Relation zwischen Person, der anderen Person und einem Einstellungsobjekt in balancierter Struktur ist wird dies als angenehm empfunden
    Balancetheorie beschreibt Tendenz den anderen zu mögen wenn man denkt vom anderen gemocht zu werden
  5. Nähe/mere exposure -> Je häufiger man räumliche Nähe zu Person hat desto höher ist interpersonelle Attraktion
  6. Perfektion/Missgeschick -> perfekte Menschen können irritierend wirken da sie die eigene Unvollkommenheit erkennen lassen; kleiner Fehler lassen sie menschlicher wirken und erhöhen interpersonelle Attraktion
  7. Aktual-/Ideal-Selbst -> Ähnlichkeiten im Idealselbst erzeugt hohe interpersonelle Attraktion
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24
Q

Was trifft zu? Gleich und gleich gesellt sich gerne oder Gegensätze ziehen sich an. Begründen Sie Ihre Antwort mit Studien

A

− Gleich und gleich gesellt sich gerne, Gegensätze dagegen ziehen sich eher nicht an
− Der Zusammenhang zwischen Ähnlichkeit und Attraktion hat die Implikation dass Gegensätze die interpersonale Attraktion beeinträchtigen
− Das Sprichwort „Gegensätze ziehen sich an“ erweist sich demgemäß als irreführend denn es ist oft schwierig mit Gegensätzen umzugehen
− Interpersonale Ähnlichkeit und Attraktivität hängen damit positiv zusammen
->Umso mehr gleiche Interessen und Gewohnheiten vorliegen desto mehr mögen sich
Menschen

Studie zu Persönlichkeitsmerkmalen Represser und Sensitizer

  • Represser sind Personen die dazu tendieren bedrohliche selbstbezogene Informationen zu vermeiden und daraus resultierende Konflikte zu verdrängen
  • Sensitizer sind Personen die sich selbstbedrohlichen Informationen aufmerksam zuwenden und sich selbst für leicht verletzbar und eher ängstlich halten Die Persönlichkeitsdimension wird durch den R-S-Fragebogen gemessen
  • In einer Untersuchung von Byrne und Griffitt (1967) sollten mehr als 400 Teilnehmer (Studierende) den R-S-Fragenbogen ausfüllen
  • Auf Basis der Antworten wurden 3 Extremgruppen gebildet : EG Represser, EG Sensitizern und eine mittlere neutrale Gruppe
  • Die Mitglieder der drei Gruppen erhielten einige Wochen später den ausgefüllten Fragebogen eines anderen Teilnehmers des gleichen Geschlechts in dem die Ähnlichkeit der Antworten auf der R-S-Items systematisch mit 20%, 50% und 80% abgestuft wurden
  • Dann gaben sie an wie sehr sie die andere Person die sie nicht weiter kannten mochten
  • Die Attraktivitätsskala variierte zwischen 2 (niedrig) und 14 (hoch)

-> Das Ergebnis der Studie war, dass die Attraktion kontinuierlich mit der Ähnlichkeit zunimmt
-> Der Ähnlichkeitseffekt trat in allen drei untersuchten Gruppen gleichermaßen auf

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25
Q

Wie reagiert man auf die Perfektion eines anderen ?

A

− Perfekte Menschen werden nicht zwangsläufig als attraktiver wahrgenommen
− Die Begegnung mit ihnen kann irritierend wirken
− > Das liegt daran dass man sich der eigenen Unvollkommenheit bewusst wird und die Gefahr besteht, dass perfekte Menschen auf einen selbst herabblicken wenn sie diese Unvollkommenheit entdecken
−> Perfekte Personen können also eine Bedrohung des Selbstwerts und des Ideal-Selbst darstellen

− Dabei besteht ein Unterscheid zwischen der kognitiven und affektiven Bewertung
− Die Perfekte Person ruft einerseits kognitive Bewunderung hervor
− Andererseits aber auch eine Distanzierung die auf der Beeinträchtigung der affektiven Attraktion beruht denn Perfekte Menschen werden als weniger menschlich gesehen
− Ein Fehler kann also unter bestimmten Umständen die interpersonale Attraktion erhöhen
− Jemand, der eine überlegene Leistung zeigte und dann einen Fehler machte wird positiver bewertet als der, der überlegen war und keinen Fehler machte
− Es wird angenommen dass ein kleiner Fehler eine scheinbar perfekte Person dem Beurteiler nähergebracht wird und vermenschlicht wird

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26
Q

Was sind Attributionen und ihre Funktionsweise?

A

− Menschen möchten die Ursachen des Verhaltens von anderen ergründen um deren Motive zu erschließen
− Es ist also ein Bedürfnis des Menschen Verhalten kausal zu erklären
− Dabei suchen Menschen nach stabilen und überdauernden Entitäten ihrer Umwelt wie Persönlichkeitseigenschaften oder Fähigkeiten
− Bei der Zuschreibung von Kausalitäten von Verhalten unterscheiden Menschen zwischen Persönlichkeitsfaktoren (Intelligenz, Fähigkeiten) und situativen Faktoren (Stress, Stimmung)
− Es ist bei Konflikten mit anderen interessant ob diese Personen generell Konflikte suchen (internal) oder ob es einen bestimmten situativen Grund gibt (external)
− Heider meint dass bei anderen nur auf internale Faktoren geschlossen wird wenn externale ausgeschlossen werden können
− Das Attribuieren auf Persönlichkeitsfaktoren heißt internale Attribution und das auf situative Faktoren heißt externale Attribution
− Attributionen dienen demnach dazu über kausale Theorien das Verhalten eines anderen zu begründen

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27
Q

Theorie der korrespondierenden Schlussfolgerung:
Wann wird das Verhalten anderer auf andere und wann auf Persönlichkeitsmerkmale geschlossen?

A

− Die Theorie erklärt, wie Menschen darauf schließen, dass das Verhalten einer Person mit der jeweiligen Persönlichkeitseigenschaft korrespondiert
− D.h. Unter welchen Umständen man darauf schließt dass eine Person die sich aggressiv verhält auch aggressiv ist
− Es ist sehr wahrscheinlich dass Menschen eine korrespondierende Schlussfolgerung treffen wenn fünf Voraussetzungen gegeben sind:

  1. Free Choice: Eine Person führte das jeweilige Verhalten freiwillig aus
  2. Outcome bias: Wenn das Verhalten zu einer kleinen Anzahl von
    verschiedenen Effekten führt
  3. Social desirabilty: Wenn das Verhalten wenig sozial erwünscht ist als gegen
    bestimmte Normen spricht
  4. Hedonic relevance: Wenn das Verhalten große Konsequenzen für die
    ausführende Person mit sich bringt
  5. Personalism: Wenn beim Verhalten direkt intendiert ist, dass es einer anderen
    Person hilft oder schadet
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28
Q

Welche Fehler entstehen bei menschlicher Attribution?

A

− Menschen attribuieren nicht rational
− Bei der Attribution entsteht eine Korrespondenzverzerrung bei der der Einfluss der Situation häufig unterschätzt wird
− Der Mensch neigt dazu Verhalten der Mitmenschen auf ihre Person und weniger der Situation zuzuschreiben
− Da der Mensch sehr oft das Verhalten überproportional und mehr als Gerechtfertigt der Person des Akteurs attribuiert, wurde diesem Phänomen ein eigener Name gegeben: der fundamentale Attrbutionsfehler

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29
Q

Was sind Urteilsheuristiken ?

A

− Urteilsheuristiken stellen vereinfachende Entscheidungsregeln dar mit denen sich Urteile schnell, effizient und unter komplexen Bedingungen bilden lassen
− Diese werden auf leicht zu erhaltende Informationen angewendete und unter geringen Verarbeitungsaufwand erlauben sie ein hirneichend genaues Urteil
− Die Informationen hierfür müssen nicht zwingen logisch und vollständig verarbeitet werden
− Bei der Anwendung von Urteilsheuristiken kann es aber auch zu Fehlurteilen und systematischen Verzerrungen kommen weil nicht alle für eine optimale Urteilsbildung erforderlichen Informationen berücksichtig werden

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30
Q

Verfügbarkeitsheuristik

A

− Wenn bei der Urteils- und Entscheidungsfindung die Verfügbarkeitsheuristik angewendet wird, greifen Individuen auf Informationen zurück die leicht aus dem Gedächtnis abgerufen werden können
− Das bedeutet je leichter ein Ereignis aus dem Gedächtnis abgerufen werden kann, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit bzw. Häufigkeit dieses Ereignisses eingeschätzt
− Wir schätzen also diejenigen Ereignisse als wahrscheinlicher ein an die wir uns sehr leicht erinnern können und welche damit leichter aus unseren Gedächtnis abrufbar sind

− Z.B. Die Durchfallwahrscheinlichkeit bei einer Prüfung wird umso höher gehalten je leichter Fälle von Kommilitonen in den Sinn kommen die eben diese Prüfung nicht bestanden haben
− Voraussetzung für die Anwendbarkeit dieser Heuristik sind Kategorisierungsprozesse (= menschliche Neigung Personen Situationen oder Ereignisse aufgrund gemeinsamer charakteristische Merkmale bestimmten Kategorien zuzuordnen)
− Auch Fehlurteile möglich da Leichtigkeit der Erinnerung von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst:
* Kürzlich eingetretene Ereignisse werden besser erinnert
* Subjektive Besonderheit hat Einfluss auf Aufmerksamkeit und damit Verfügbarkeit
* Leichter erinnert wird sich wenn Erinnerungs- mit Endkodierungskontex übereinstimmen

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31
Q

Repräsentativitätsheuristik

A

− Diese Heuristik beschreibt das Phänomen dass Personen bei der Urteilsfindung dazu tendieren die Verteilung bestimmter Merkmale in der Population zugunsten individueller Informationen zu vernachlässigen
− Je ähnlicher eine Person einem typischen Vertreter einer bestimmte Gruppe wahrgenommen wird desto eher ordnet man die Person dieser Gruppe zu ohne die Häufigkeitsverteilung in der betreffenden Grundgesamtheit zu berücksichtigen
− Ein Objekt wird also auf Grund seiner Ähnlichkeit zu einem bereits bekannten Objekt eingeordnet und nach dieser Ordnung erfolgt dann die Urteils- bzw. Entscheidungsfindung

− Z.B. Man sieht einen Studenten in Anzug und Aktenkoffer und ordnet ihn als BWL-Student und nicht also Soziologiestudenten ein, da dieser repräsentativ für einen BWL-Student erscheint (Stereotyp)
− Auch hier sind Fehlurteile möglich wenn neben der Repräsentativität andere Faktoren die Wahrscheinlichkeit der Zuordnung beeinflusst wie Informationen über Basisrate (= Häufigkeitsverteilung in der betreffenden Grundgesamtheit)
-> Wenn Basisrate vernachlässigt wird und Zuordnung an Stereotype gebunden ist

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32
Q

Emotionsheuristik

A

− Hierbei werden innere Zustände wie Gefühle oder die Stimmung dazu genutzt ein Urteil gegenüber einen Einstellungsobjekt zu bilden
− Bei guter Stimmung werden positivere Urteile abgegeben als bei schlechter Stimmung
− Hierbei können Menschen komplexe Urteilsprozesse vereinfachen und so ihre emotionale Reaktion auf das Urteilsobjekt als Informationsbasis heranziehen
− Dabei kann es passieren dass Gefühle oder Stimmungen welche nicht durch das Einstellungsobjekt verursacht wurden auf dieses missattribuiert werden
− Personen bewerten beispielsweise bei gutem Wetter (= bessere Laune) ihre eigene Lebenssituation positiver

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33
Q

Ankerheuristik

A

− Diese Urteilsheuristik beinhaltet das Phänomen, dass Urteile bezüglich numerischer Größen in Richtung eines Ausgangswerts (Anker) ausgerichtet werden
− Im Verlauf des Urteilsprozesses werden diese verändert (adjustiert) um zu einem endgültigen Urteil zu gelangen
− Die Adjustierung des Urteiles ist dabei häufig unzureichend und führt zu Urteilen die in Richtung des Ausgangswerts verzerrt sind
− Diese ist also eine Assimilation unter Unsicherheit die sich an einem Anker festmacht
− Eine Vorgabe fungiert hierbei als Anker, welcher bei Entscheidungen und Urteilen als Fundament herangezogen wird selbst wenn die Situation dies nicht hergibt

− Die kognitiven Prinzipien, die bei Ankereffekten ablaufen sind selektives Hypothesentesten und semantisches Priming
− Ankerkonsistentes Wissen wird generiert und steht im Sinne des semantischen Primings für nachfolgende Aufgaben zu Verfügung

Bsp.
− Bei Analysen realer Gerichtsakten zeigten sich deutliche Korrelationen zwischen Staatsanwaltschaftsforderungen (Ankervorgabe) und dem richterlichen Strafurteil
− Je höher die Strafforderung durch den Staatsanwalt desto höher fiel das richterliche Urteil aus
− Der Richter orientierte sich also bei seinem Urteil an dem vorgegeben Anker durch die Staatsanwaltschaft

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34
Q

Sollte man in einer Gehaltsverhandlung eher bescheiden sein oder direkt einen höheren Wert nennen? Erkläre anhand der Ankerheuristik

A

− Bei Gehaltsverhandlungen sollte man direkt einen höheren Wert nennen
− Grund hierfür ist die Ankerheuristik
− Diese Urteilsheuristik beinhaltet das Phänomen, dass Urteile bezüglich numerischer Größen in Richtung eines Ausgangswerts (Anker) ausgerichtet werden
− Im Verlauf des Urteilsprozesses werden diese verändert (adjustiert) um zu einem endgültigen Urteil zu gelangen
− Die Adjustierung des Urteiles ist dabei häufig unzureichend und zu Urteilen führt die in Richtung des Ausgangswerts verzerrt sind
− Diese ist also eine Assimilation unter Unsicherheit die sich an einem Anker festmacht
− Eine Vorgabe fungiert hierbei als Anker, welcher bei Entscheidungen und Urteilen als Fundament herangezogen wird selbst wenn die Situation dies nicht hergibt
− Durch diesen frühzeitig eingebrachten hohen Anker seitens des Angestellten können bessere Verhandlungsergebnisse zugunsten des Angestellten zustande kommen als ohne die Einbringung des Ankers

− Dies nennt man auch first offer effect
− Der hohe Anfangswert dient als Anker für den Arbeitgeber als Ausgangswert dient an dem er sich ganz unbewusst orientiert
− Eine Adjustierung ist hierbei zumeist unzureichend weswegen ,man einem höheren Gehalt rechnen kann, selbst wenn der Arbeitgeber einen noch runterhandeln sollte als wenn man von vornherein einen niedrigen oder keinen Anker vorgibt
− Dabei darf man aber nicht unrealistisch und utopisch hohe Anker setzen da man sonst die Chance auf den Job verlieren könnte

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35
Q

Welchen psychologischen Nutzen haben Einstellungen?

A

− Menschen haben die Tendenz ihre Umwelt zu bewerten und ein Objekt mittels der Dimension gut-schlecht einzuordnen
− Ein Objekt kann dabei auch verschiedene widersprüchliche Reaktionen hervorrufen die global in einer Einstellung zusammengefasst werden
− Einstellungen werden als summarische Bewertung von Gegenständen, Personen, sozialen Gruppen oder abstrakten Konstrukten verstanden
− Sie umfassen affektive, kognitive und eventuell verhaltensbezogene Komponente
− Einstellungen regeln Annäherungs- und Vermeidungsverhalten
-> Zuwendung positiv bewerteter Dinge/Personen und Abwendung von negativ bewerteten

− Einstellungen erleichtern die Verarbeitung neuer Informationen und haben somit eine Wissensfunktion
− Zudem führen Einstellungen zu einer Erleichterung der Umweltbewältigung
− Auch die Abwertung von Fremdgruppen und die Aufwertung der Eigengruppe dienen dem Selbstwert, der Identität und der Zugehörigkeit und erleichtern die Selbstdefinition
− Wichtig hierbei ist aber nicht nur eine Einstellung zu haben sondern diese auch auszudrücken
− V.a. bei Einstellungen die der sozialen Identität dienen spielt das öffentliche Ausleben und Ausdrücken eine wichtige rolle und trägt dazu bei die soziale Identität und Zugehörigkeit zu stärken

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36
Q

Welche Vor- und Nachtteile haben Verfahren zur Einstellungsermittlung?

A

Direkte Verfahren:
Vorteile:
* Sehr einfach und schnell anzuwenden
* Dienen v.a. um reflektierende Meinungen oder Einstellungen zu erfassen

Nachteile:
* Setzen ein gewissen Maß an Introspektion voraus: Man muss die eigenen Einstellung kennen
* Motive wie soziale Erwünschtheit können den Selbstbericht verzerren

Bsp:
- Selbstbericht durch Fragebogen

Indirekte Verfahren der Einstellungsmessung:
− Hierbei wird eine Person nicht zu ihrer Einstellungen befragt
− Es wird die Reaktion erfasst von der man annimmt, dass sie die Einstellung reflektier

Vorteile:
* Verfahren setzten keine Introspektion voraus
* Einstellungen können weniger durch andere Motive verzerrt werden sofern sich die Person nicht bewusst ist, dass ihre Einstellung erfasst wird
* Spontane, automatisch zugängliche Einstellungen können erfasst werden

Nachteile:
* Sehr aufwendig
* Schwer zu validieren oft nicht klar ob eine gemessene Reaktion tatsächlich eine Einstellung reflektiert

Bsp:
- impliziter Assoziationstest

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37
Q

Erklären Sie den Effekt des ambivalenten Sexismus mit benevoltem und hostilem Sexismus

A

− Unter Sexismus versteht man generell vorurteilsbezogene Einstellungen und diskriminierende Verhaltensweisen gegenüber Personen aufgrund ihres Geschlechts
− Hauptsächlich geht es um negative Einstellungs- und Verhaltensmuster gegenüber Frauen

− Forschungsarbeiten haben jedoch gezeigt dass Stereotype gegenüber Frauen insgesamt positiver ausfallen als gegenüber Männern
− Jedoch sind positive Eigenschaften die mit Frauen assoziiert werden ( z.B. Empathie) in wichtigen Bereichen wie der Berufswelt weniger hochgeschätzt als positive Eigenschaften die mit Männern assoziiert werden ( z.B. Durchsetzungsvermögen)

− Bei der Theorie des ambivalenten Sexismus wird zwischen dem hostilen Sexismus und dem benevolenten Sexismus differenziert

− Hostiler Sexismus ist der feindselige Sexismus, der sich in einer offen negativen Bewertung von Frauen ausdrückt
− Beispiel: Im Berufsalltag kann sich der hostile Sexismus besonders gegen zielstrebige Frauen, die Karriere machen wollen, richten z.B. in Form von Gerüchtestreuen, dass sie sich „hoch geschlafen haben“, um sie als potentielle Bedrohung der eigenen Position abzuwerten

− Benevolenter (wohlwollender) Sexismus ist der wohlwollende Sexismus, der sich in positiver Stereotypisierung und paternalistischen Einstellung gegenüber Frauen äußert
− Beispiel: Frauen wird Fähigkeit zur Führung und zum Treffen rationaler, unbequemer Entscheidungen aberkannt. Frauen sind dafür in sozialen Berufen aufgrund ihrer Eigenschaften besser aufgehoben als Männer

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38
Q

Erklären Sie den Begriff des Stereotype threat anhand eines Beispiels aus der Schule

A

− Stereotype threat ist das Phänomen dass Angehörige stereotypischer Gruppen die sich der ihnen entgegengebrachten Stereotype bewusst sind, in stereotyprelevanten Situationen Angst haben, die Stereotype zu bestätigen was zu Leistungseinbußen oder stereotypkonformen Sozialverhalten führen kann

− Beispiel:
* Werden Schülerinnen und Schülern vor einem Mathetest darüber informiert, dass es in der Vergangenheit Geschlechtsunterschiede beim Leistungsergebnis gab, wird bei den Schülerinnen unbewusst das Stereotyp „Mädchen sind schlecht in Mathe“ aktiviert
* Es entsteht das Gefühl der Angst, diesem Stereotyp zu entsprechen
* Dies führt zu einer vermehrten kognitiven Anstrengung und negativen Gefühlen, die reguliert werden müssen
* Für das Bearbeiten der Matheaufgaben bleibt nicht genug Kapazität übrig, sodass die Mädchen tatsächlich schlechter abschneiden als Jungen und es
somit zu einem stereotypkonformen Ergebnis kommt

39
Q

Was sind psychologische Stereotype? Sind sie nützlich oder schädlich?

A

Nachteile:
− Sich-selbst-erfüllenden Prophezeiung
* Die Aktivierung von Stereotypen in sozialen Interaktionen kann dazu führen dass sich Mitglieder einer Gruppe den stereotypen Erwartungen ihrer Interaktionspartner anpassen
* Das bedeutet, dass die Erwartung an eine Person das Verhalten dieser gegenüber bestimmt
* Dies führt wiederum dazu dass die Person entsprechend der ursprünglichen Erwartung reagiert

− Stereotype threat
* Stereotype threat ist das Phänomen dass Angehörige stereotypischer Gruppen sich der ihnen entgegengebrachten Stereotype bewusst sind
* In stereotyprelevanten Situationen haben sie dann Angst die Stereotype zu bestätigen
* Dies kann zu Leistungseinbußen oder stereotypkonformen Sozialverhalten führen
− Zudem können Stereotype, die nur eine Verallgemeinerung sind und oft nicht der Realität entsprechend, zu diskriminierendem Verhalten führen v.a. gegen
Minderheiten

Vorteile:
− Durch die positive Bewertung der Eigengruppe und die eher negative Bewertung der Fremdgruppe was das Zugehörigkeitsgefühl und die Selbstwertgefühl anheben kann
− Auch erleichtern uns Stereotype eine Entscheidung zu fällen, da nur wenige einfache Informationen verarbeitet werden müssen

Fazit:

− Obwohl Stereotype vielleicht einige Vorteile für uns selbst haben, haben diese nur negative Folgen für andere
− Sie können zu Diskriminierung führen und sind oft fehlerhaft
− Einmal entwickelte Stereotype sind schwer wieder loszubekommen, das verschiedene kognitive Prozesse zum Erhalt beitragen

40
Q

Klaus arbeitet im Call Center und hat immer am wenigsten Anrufe bearbeitet– Beschreiben Sie Varianten wie Klaus mit dem Vergleich umgehen kann

A
  1. Vergleichsergebnis verändern
    * Schneidet man im Gegensatz zu den anderen schlechter ab, sowie Klaus in diesem Fall kann er entweder die eigenen Leistungen verbessern oder die Leistung der anderen verschlechtern
    * Somit kann Klaus durch Training, beispielsweise durch Schulungen zum kundenorientierten Telefonieren, seine eigenen Leistungen verbessern
    * Durch Sabotage seiner Kollegen, beispielsweise durch Rufumleitung auf seine eigenes Telefon, könnte Klaus die Vergleichsergebnisse ändern
  2. Nähe zum Vergleichsstandard verringern
    * Klaus kann auch die physische Nähe oder die psychologische Nähe zum Vergleichsstandard verändern
    * Entweder wird sich von dem Vergleichsstandard, also dem überlegenen Kollegen distanziert, indem Klaus den Arbeitsplatz innerhalb des Call Centers ändert und so nicht mehr mit den Leistungen seines Kollegen konfrontiert wird
    * Andererseits könnte Klaus psychologische Nähe herstellen, indem er nicht die Wichtigkeit der Anzahl der Anrufe betont sondern dass jeder angenommene Kunde am Telefon extrem zufrieden aus den Gesprächen mit Klaus geht
  3. Wichtigkeit der Vergleichsdimensionen für das Selbst vermindern
    * Entweder kann Klaus die Vergleichsdimension kognitiv abwerten oder zu einer für sich günstigeren Dimension wechseln
    * So kann Klaus abwerten, dass die Arbeit im Call Center sowieso nur auf Zeit und für sich selbst absolut unwichtig ist
    * Andererseits könnte Klaus zu einer für sich selbst günstigeren Vergleichsdimension wechseln, indem er sagt, dass er in anderen Bereichen der Arbeit wie Organisation Kundenakquirierung und Selbstständigkeit dem anderen Kollegen weit überlegen ist
41
Q

Erklären Sie das Gefangenendilemma und ein Beispiel aus dem Alltag

Tit for Tat Strategie erklären und 3 Vorteile

A

− Das Gefangenendilemma kennzeichnet eine Interdependenzsituation in der zwischen Kooperation, die auf Vertrauen aufgebaut ist, und Wettbewerb, der durch Misstrauen gekennzeichnet ist, gewählt werden kann
− Das Dilemma besteht darin, dass die Wahl der Kooperation durch beide Akteure bessere Gesamtkonsequenzen ergeben würde

− Geschichte hinter dem Gefangenendilemma
− Zwei Verbrecher werden von der Staatsanwaltschaft, die keine Beweise hat, separat verhört
− Die Verbrecher werden in ein Vertrauensdilemma gestürzt, dem sie nur schwer entkommen, ohne die Straftat zu gestehen
− Beiden Verdächtigen wird das Angebot gemacht, dass der Geständige nur 3 Jahre Haft bekommt, während der andere 10 Jahre bekommt
− Wenn beide gestehen kriegt aber jeder 8 Jahre und wenn keiner gesteht bekommen beide jeweils 1 Jahr

− Die rationale Strategie in der Eigennutzenmaximierung wäre gestehen, da man unabhängig vom verhalten des anderen günstigeres Ergebnis hat als im Nichtgestehen
− Wenn beide Akteure kooperieren und keiner gesteht entsteht ein günstiges Gesamtergebnis
− Ein einmaliges Gefangendilemma führt zu der Wahl der Wettbewerbsalternative, bei der Langzeitperspektive hat die gegenseitige Kooperation große Vorteile
− Die Lösung des Dilemmas über viele Durchgänge liegt also in der Reziprozität kooperativer Wahlen
_____________________________________________
− Daraus resultiert die Tit-for-Tat-Strategie zur erfolgreichen Überwindung des Gefangenendilemmas
* Der erste Zug ist immer kooperativ und stellt damit ein positives Angebot zur Kooperation dar
* Alle weiteren Züge entsprechend dem Zug des Partners aus vorheriger Runde
1. Damit wird die Reziprozitätregel verwirklicht
2. Sie ist einfach in der Anwendung und beruht auf positiven Interaktionsansatz da sie kein Wettbewerb provoziert
3. Dabei ist sie aber nicht blind gegen Ausbeutung und antwortet auf Provokation mit Wettbewerb
4. Sie verzeiht aber auch unkooperativen Verhalten des Partners und ist nicht „nachtragend“
5. Sie ist keine Siegerstrategie, sie erreicht besten Falls das gleiche Ergebnis
6. Gepaart mit unkooperativen Strategien werden Verluste jedoch minimiert
__________________________________________________________
* Beispiel aus Alltag (N-Gefangenendilemma)

o Den Schülern einer Klasse fällt die Prüfungsaufgabe vor dem Test in die Hände, so dass sich alle über die Fragen und Antworten informieren können. Allerdings:
▪ Wenn jetzt plötzlich jeder eine sehr gute Note kriegt, fällt der Betrug auf. Also sprechen sich Schüler ab und machen aus, wer welche sehr gute bis befriedigende Note kriegt.
o In der Prüfung dann das Dilemma:
▪ Soll man sich an das Ausgemachte halten (Kooperation) oder soll man die Note „sehr gut“ anstreben? Wenn die anderen brav mitspielen, fällt es dem Lehrer ja nicht auf, wenn man sich nicht an den Plan hält. Wenn alle kooperieren, gewinnt jeder Schüler eine einigermaßen ordentliche Note; wenn alle die Abmachung ignorieren, fliegt alles auf. Im Idealfall kooperieren die anderen und
man selbst ignoriert Abmachung (größtmöglicher Nutzen für Individuum).

42
Q

Beschreiben Sie das Standford-Gefangenenexperiment und diskutieren
Sie ob die Ergebnisse heute noch relevant sind

A

− Das Stanford Experiment zeigt die Stärke des Situationseinflusses in unbekannten Situationen und die Konsequenzen sozialer Rollen auf das Verhalten von Menschen
− Dabei wurden Männer der Standford University zufällig in eine von 2 Gruppen eingeteilt und sollten 14 Tage lang eine Rolle übernehmen
− Entweder waren die Teilnehmer Insassen oder Wärter
− Die Rollenerwartung wurden an beide Rollen nur sehr vage formuliert und die Teilnehmer waren dazu aufgefordert sich so zu verhalten wie sie es ihrer Rolle für angemessen hielten

− Die Rollen würden nach kurzer Zeit in großem Ausmaß initialisiert
− Die Wärter wurden zunehmender bösartiger und sadistischer während die Gefangengen nach anfänglichen Protesten die Anweisungen nahezu ohne Widerstand gehorsam waren
− Das Experiment musste dabei aber vorzeitig nach 6 Tagen abgebrochen werden, weil die Situation zu eskalieren drohte

− Das Experiment sollte zeigen, dass unter bestimmten Umständen aggressives Verhalten angeregt werden kann
− Auch dass menschliches Verhalten verherend durch soziale Rollen beeinflusst werden kann
− Diese Rollen sind so einflussreich, dass Menschen unabhängig von ihrer Persönlichkeit, Einstellungen, Werte und Normen komplett in dieser Rolle aufgehen können

− Es gab viel Kritik für das Experiment
− Da derartige Konstellationen in alltäglichen Situation nur sehr selten auftreten liefert es kaum eine allgemein anwendbare Perspektive zu Erklärung von aggressiven Verhalten
− Es wurde auch kritisiert das der Versuchsleiter selbst die Wärter zu mehr Strenge angewiesen haben soll
− Dennoch kann es zeigen das unter extremen Bedingungen Menschen ihre Verhaltensweisen an ihrer sozialen Rolle anpassen können

Sind die Ergebnisse noch relevant?
- Ja, da gezeigt wird, dass eine vorgegebene Rolle die Identität beeinflussen kann und so dazu führen kann, dass man Verhalten (Böswilligkeit, Rücksichtslosigkeit) zeigt, obwohl man dieses ursprünglich gar nicht wollte / für möglich gehalten hat.
-> Zeigt, dass Menschen leicht beeinflussbar sind und diese ihr Verhalten stets reflektieren müssen

43
Q

Wie entwickelt sich prosoziales Verhalten im Laufe des Lebens?

A

− Die Entwicklung von prosozialen Verhalten beginnt mit dem ersten Auftreten tröstender Reaktionen die sich einige Monate nach dem ersten Geburtstag beobachten lassen und bis zum dritten Lebensjahr konnte eine Zunahme von prosozialen Verhalten festgestellt werden
− Nach Hay verringern sich prosoziale Aktivitäten ab dem Alter von 2 da sie kein sozialer Impuls mehr sind sondern eine überlegte Entscheidung
− Denn obwohl sich die kognitiven Voraussetzung für Hilfsbereitschaft mit dem Alter verbessern gibt es gleichzeitig Tendenzen die diese hemmen

− Das Lebensalter scheint also kein aussagekräftiger Prädiktor für prosoziales Verhalten zu sein
− Es wurde gezeigt dass eine differenzielle Entwicklung bei Kindern zur Hilfsbereitschaft stattfindet
− Die Hilfsbereitschaft von Kindern bleibt vom Schuleintritt bis Ende der Grundschulzeit eher stabil
>schon vor Schuleintritt entwickeln sich Unterschiede

Genetische Einflüsse
* Es wird von einer biologischen Prädisposition zu Mitgefühl und prosozialen Verhalten ausgegangen
* Es gibt aber einen breiten Raum für Einflüsse von Seiten der Umwelt

Kultur
* Bei Forschungen zu auf die Familie bezogene Personen waren Kinder aus Kulturen hilfsbereiter, in denen überwiegend in Großfamilien gelebt wird
* Bei anderen Forschung zeigten sich Kinder aus westlichen Kulturen hilfsbereiter und tröstender, Jedoch muss hierbei die Kind-Kontext-Interaktionen im rahmen
unterschiedlicher kulturellen Umwelten beachtet werden

Familiäre Einflüsse
* Familienklima dass durch Wärme, Unterstützung und sichere Bindungsmuster gekennzeichnet ist und Eltern prosoziale Modelle darstellen die Entwicklung einer altruistischen Persönlichkeit erhöhen

Geschlechterunterschiede
* Mädchen zeigen sich mitfühlender als Jungen
* Dabei haben aber bei beiden Geschlechtern unterschiedliche Variablen eine förderliche Wirkung auf die Entwicklung von Mitgefühl und Tröstbereitschaft
* Jungs sind mitfühlender wenn ihre Mutter das auch ist
* Nur schüchterne Mädchen sind umso mitfühlender je mitfühlender die Mutter ist
* Dabei zeigt sich dass umso aggressiver Mädchen eingeschätzt werden umso mitfühlender sind sie
* Zuletzt zeigen die Wahrnehmung, was bei Jungs und Mädchen als aggressiv gesehen wird, dass als aggressiv bezeichnete Mädchen nicht feindselig sondern eher selbstbehaupten sind
* Selbstbehauptung steht dabei nachgewiesenermaßen in einem positiven Zusammenhang mit prosozialen Verhalten

44
Q

Beschrieben Sie das 5 Stufen Modell der Hilfeleistung

A

Personen durchlaufen bei der Entscheidung in einer Notsituation zu helfen verschiedene Stadien:

  1. Das Ereignis bemerken
    -Nur wenn das Ereignis bemerkt wird kann eingegriffen werden
    -Aufgrund von Eile kann die Notsituation nicht bemerkt werden
  2. Das Ereignis als Notfall interpretieren
    -Das Ereignis muss als Notfall eingeschätzt werden
    -Pluralistische Ignoranz kann dazu führen dass Ereignis nicht als Notfall
    eingeschätzt wird
  3. Verantwortung übernehmen
    -Entscheidung persönliche Verantwortung zu übernehmen
    -Diffusion der Verantwortung erhöht die Wahrscheinlichkeit nicht einzugreifen
  4. Angemessene Hilfeleistung kennen
    -Hilfeleistung ist mit Wissen und Kompetenz verbunden
    -mangelndes Wissen/Kompetenz kann keine angemessene Hilfeleistung
    Erbringen

5.Intervenieren
-Einschätzung der Kosten des Intervenierens lohnen sich
-Wenn Kosten (z.B. Gefahr der eigenen Person) zu hoch sind wird nicht
interveniert

45
Q

Die Tochter will auf eine Party mit dem Auto fahren. Ihr Vater sagt ihr:
„draußen ist Glatteisgefahr“. Welche vier Seiten der Nachricht enthält
die Botschaft? Skizzieren sie die jeweiligen Reaktionen der Tochter

A

Einen Sachinhalt:
* „Draußen ist es glatt und rutschig. Mit dem Auto birgt das Gefahr beim Bremsen und lenken.“

Beziehungsaussage:
* „ Ich bin ein verantwortungsvoller Vater, der dich nicht bei Glatteis fahren lassen will“

Selbstoffenbarung:
* „Ich mache mir Sorgen um dich, dass du einen Unfall haben könntest“

Appell:
* „Fahr lieber mit der Bahn!“
− Bei der Interpretation der Nachricht des Vaters, kommt es darauf an, welches der „vier Ohren“ der Tochter dominant ist

− Die Reaktionen der Töchter sind dabei:

Sachohr:
* „Draußen ist es Glatt und es birgt Gefahr beim Bremsen und Lenken.“

Beziehungsohr:
* „Du bist eine unverantwortliche Tochter wenn du mit dem Auto fährst!“

Selbstoffenbarungsohr
* „Ich bevormunde dich nicht Auto zu fahren!“

Appellohr:
* „Hör auf mich und bleibe am besten Zuhause oder fahre mit der Bahn!“
− Auch die Reaktion der Tochter kann sich je nach Ohr unterscheiden
− Entweder registriert sie das das Autofahren zu gefährlich ist und fährt lieber mit der Bahn
− Oder die Tochter stellt sich bockig und fährt gerade weil ihr Vater es nicht will mit dem Auto

46
Q

Nennen Sie die Grundannahmen des vier-Seiten-Modells Schulz von
Thun

A

− Er erweitert die Aspekte die in einer Nachricht übermittelt werden können
− Insgesamt können übermittelte Botschaften bis zu vier Botschaften umfassen:

1.Sachinhalt (Worüber der Sender informieren möchte)

2.Beziehungsaussage (Was der Sender vom Empfänger hält)

  1. Selbstoffenbarung (Was der Sender über sich vermittelt)
  2. Appell (Wozu der Sender den Empfänger veranlassen möchte)

− Jede Nachricht hat dabei meist einen Schwerpunkt auf einem oder zwei der Kommunikationsaspekte
− Es werden aber immer auch eine Aussage zu den anderen Aspekten gesendet
− Das Nachrichtenquadrat gilt auch für den Empfänger
− Bei der Interpretation der Nachricht kommt es darauf an, welches der „vier Ohren“ der dominant ist: Sachohr, Beziehungsohr, Selbtsoffenbarungsohr oder Appellohr
− Zu Störungen in der Kommunikation kann es kommen, wenn die intendierte Botschaft nicht vom Empfänger gehört wird und wenn auf Seiten des Empfängers einseitige Hörgewohnheiten ausgebildet wurden

47
Q

Wie kann der Sender von Nachrichten überzeugen?

A

− Zunächst ist es notwendig, dass die übermittelnden Informationen vom Empfänger auch verstanden werden
− Die Verständlichkeit kann erhöht werden wenn der Sender:

  1. Kurze und prägnante Sätze bildet
  2. Eine gute Strukturierung und Übergänge hat
  3. Den richtigen Kommunikationskanal wählt
  4. Mehrfache Kodierung
  5. Redundante Kommunikation wichtiger Botschaften
  • Zudem kann zweiseitig argumentiert werden, d.h. dem Empfänger nicht nur die Vorteile z.B. eines Produktes, sondern auch die Nachteile zu nennen
    − Zudem kann der Sender darauf achten, den eigene Eindruck beim Empfänger zu steuern (Eindruckssteuerung) bzw. sich selbst positiv darzustellen (Selbstdarstellung)
    − Um vom Empfänger als glaubwürdig eingestuft zu werden und damit zu überzeugen, ist es wichtig dass der Sender als kompetent, motiviert, vertrauenswürdig und attraktiv wahrgenommen wird
    − Zudem wird die Glaubwürdigkeit erhöht wenn der Sender gegen seine Interessen argumentiert
    − Auch ist es wichtig, dass der Empfänger in der Kommunikation nicht eingeengt wird, sodass keine Reaktanz bei diesem entsteht
    − Um die Reaktanz zu vermeiden sollte der Sender auf die drei Fairnessdimensionen, prozedurale Fairness, interpersonale Fairness und informationale Fairness achten
48
Q

Inwiefern hängt die Gruppenleistung von der Art der Aufgabe ab?

A

− Bei der Analyse von Gruppenleistungen werden drei Dimensionen unterschieden auf denen die Gruppenaufgaben unterscheiden werden

  1. Unterteilbarkeit der Aufgaben
    − Bei unterteilbaren Aufgaben kann man verschiedene Gruppenmitgliedern qualitativ unterschiedlichen Teilaufgaben zuweisen
    − Bei unteilbaren Aufgaben müssen alle Gruppenmitglieder dieselbe Aufgabe durchführen
  2. Quantität oder Qualität
    − Hier kommt es darauf an welches Gruppenoutput relevant ist
    − Bei Maximierungsaufgaben geht es um möglichst hohe Quantität und bei Optimierungsaufgaben geht es um möglichst hohe Qualität
  3. Zusammenhang Einzelleistung und Gruppenleistung
    − Hierbei geht es um den Zusammenhang von Einzelleistung der Gruppenmitglieder und Gruppenleistung
    − Auf dieser Dimension wird zwischen additiven, disjunktiven, konjunktiven und diskretionären Aufgaben unterscheiden
49
Q

Erklären Sie die verschiedenen Aufgabenarten mit je einem Beispiel

A
  1. Additive Aufgaben
    − Sind zumeist Maximierungsaufgaben
    − Ein Beispiel für eine additive Aufgabe ist das Brainstorming bei der die Gruppenmitglieder über ein eingegrenztes Thema so viele Ideen wie möglich generieren
    − Die Leistung der Gruppe setzt sich hier aus der Summe der individuellen Leistungen der Gruppenmitglieder zusammen
    -> sind alle gleich kompetent steigt das Gruppenpotenzial mit Größe linear
  2. Disjunktive Aufgaben
    − Hier muss eine Gruppe eine Auswahl treffen oder ein Problem lösen und sich dabei genau auf eine Lösung einigen
    − Sie zielen auf die Entscheidungsoptimierung oder das Finden einer korrekten Lösung ab
    − Beispielsweise soll unter mehreren Bewerbern mit unterschiedlicher Eignung der beste für einen bestimmten Arbeitsplatz ausgewählt werden
    − Die Gruppenleistung entspricht hier der Qualität der ausgewählten Alternative
    -> Mit zunehmender Gruppengrößer größeres Potenzial da Wahrscheinlichkeit
    zunimmt dass ein Gruppenmitglied korrekte Wahl trifft
    -> Wichtiger Faktor ist die Demonstrierbarkeit der richtigen Lösung für die Realisierbarkeit des Gruppenpotenzials

Konjunktive Aufgabe
− Hier müssen alle die Aufgabe aktiv abschließen damit die Gruppe erfolgreich ist
− Beispiel wäre hierbei Bergsteigen in einer Gruppe, bei der jedes Gruppenmitglied den Gipfel erreichen muss
− Die Gruppenleistung hängt vom schwächsten Gruppenmitglied ab da die Gruppe nur so schnell vorankommt wie ihr schwächstes Mitglied
-> Gruppenpotenzial nimmt mit steigender Größe ab da höhere
Wahrscheinlichkeit dass schwaches Mitglied dabei

Diskretionäre Aufgaben
− Aufgaben mit Ermessensspielraum wie Prognosen oder Schätzungen
− Es steht den Gruppenmitgliedern frei wie sie die Einzelbeträge zu einem Gruppenprodukt kombinieren
− Beispielsweise wenn eine Gruppe die zukünftige Entwicklung eines Aktienkurses prognostizieren soll kann sie den Mittelwert der einzelnen Prognosen bilden, sich für eine Prognose eines Gruppenmitglieds oder die Einzelbeträge je nach Expertise DER Gruppenmitglieder mit unterschiedlichen Gewichtungen in eine Gruppenprognose integrieren
− Hier ist die Gruppenleistung nicht eindeutig definiert
-> am plausibelsten ist den Mittelwert der individuellen Urteile der
Gruppenmitglieder heranzuziehen

50
Q

Wie kann die Gruppenleistung optimiert werden?

A
  1. Die Gruppenzusammensetzung sollte in Abhängigkeit von den
    Aufgabenanforderungen nach leistungsförderlichen Gesichtspunkten gestaltet
    werden
    − Es sollten nicht zu viele Gruppenmitglieder ausgewählt werden um einen guten
    Lerneffekt zu erzielen und alle in der Gruppe sind gleich motiviert zu lernen
  2. Es sollte eine spezielle Gruppensynchronisierung bei der Leistungserbringung
    stattfinden
    − Synchronisierungsmaßnahmen die sich positiv auf motivationale Leistungsvoraussetzung auswirken
  3. Gruppenlernen sollte ermöglicht werden indem Gruppen die Möglichkeit haben
    über einen längeren Zeitraum vielfach strukturähnliche Aufgaben zu bearbeiten
51
Q

Welche Motivationsgewinne und Motivationsverluste gibt es?

A

− Typen von Motivationsverlusten

  1. Soziales Faulenzen
    * Tritt auf, wenn sich Gruppenmitglieder deshalb weniger anstrengen, weil sie glauben, dass ihr individueller Beitrag zum Gruppenprojekt nicht identifizierbar wäre
  2. Soziales Trittbrettfahren
    * Tritt auf, wenn Gruppenmitglieder ihre Anstrengungen reduzieren, weil sie glauben, dass ihr individueller Beitrag bedeutungslos wäre der kaum Einfluss auf die Gruppenleistung hätte
  3. Trotteleffekt/Gimpel Effekt
    * Tritt auf, wenn Gruppenmitglieder ihre Anstrengungen verringern weil sie glauben, dass andere Mitglieder faulenzen oder Trittbrettfahren, um zu verhindern, dass sie ausgenutzt werden

− Typen von Motivationsgewinnen

  1. Köhlereffekt
    * Tritt auf wenn sich schwächere Mitglieder stärker anstrengen als wenn sie individuell arbeiten würden um nicht für eine schlechte Gruppenleistung verantwortlich zu sein
    * V.a. bei konjunktiven Aufgaben weil da die Leistung des schwächsten Mitglieds ausschlaggeben für die Gruppenleistung ist
  2. Sozialer Wettbewerb
    * Tritt auf wenn Gruppenmitglieder ihre Anstrengungen steigern um die anderen Mitgliedern zu übertreffen
    * Ist dann wahrscheinlich wenn der individuelle Beitrag identifizierbar und Fähigkeiten der Mitglieder relativ ausgeglichen sind
  3. Soziale Kompensation
    * Tritt auf wenn sich die stärkeren Mitgleider vemerht anstrengen um die Leistungsdefizite der schwächeren Gruppenmitglieder zu kompensieren
    * Wahrscheinlich wenn von anderen Mitgliedern eine raltiv geringe Leistung erwartet wird und das Gruppenziel wichtig bzw. persönlich relevant ist
52
Q

Welche konkreten Maßnahmen gibt es um Motivationsgewinne zu
steigern und -verluste zu minimieren?

A

− Es sollte eine spezielle Gruppensynchronisierung bei der Leistungserbringung stattfinden

− Maßnahmen die sich positiv auf motivationale Leistungsvoraussetzung auswirken:
* Kontinuierliche Sichtbarkeit der individuellen Beiträge (Zeitnahes Feedback)

  • Salienz der Wichtigkeit des eigenen Beitrags für das Gruppenergebnis:
    Das Kommunizieren dass jede Leistung jedes wichtig ist
  • Vermittlung von Leistungsstandards:
    In der Studentengruppe werden Informationen über die Leistungsstandards in Verbindung mit einer Leistungsrückmeldung gegeben um so soziales Faulenzen zu verhindern
  • Gezielte Strukturierung von Prozessabläufen in der Gruppe
  • Ein Gruppenmitglied sollte die Führung übernehmen

− Zudem wirkt sich wiederholte Aufgabenbearbeitung bei konstanter Gruppenzusammensetzung positiv auf die motivationalen Prozesse aus

53
Q

Was sind situationale und dispositionelle Gründe für negatives Verhalten zwischen Gruppen?

A

Zentrale situationale Theorien (im Kontext liegende Faktoren) :

− Theorie des realistischen Gruppenkonflikts:
Negative Intergruppenbeziehungen entstehen aufgrund Konflikten um begrenzte materielle Ressourcen

− Theorie der relativen Deprivation:
Man ist anderen Gruppen gegenüber negativ eingestellt weil man seine eigene gegenüber der anderen Gruppe als subjektiv benachteiligt wahrnimmt

− Theorie der sozialen Identität:
Bauen auf den Befunden der minimalen Gruppenexperimente auf und erklärt soziale Diskriminierung mit dem Bedürfnis von Individuen ihre eigene Gruppe positiv von anderen Gruppen abzugrenzen um dadurch das eigene Selbstbild aufzuwerten
− wenig Kontakt zwischen Gruppen fördern negative Einstellung

Dispositionelle Faktoren (innerhalb der Person liegende Faktoren):

− Geringe Bildung:
Menschen mit geringer formaler Bildung haben stärkere Vorurteile gegenüber Mitgliedern anderer Gruppen

− Autoritarismus:
Die starke Anpassung an Autoritäten und Normen fördert verstärkte negative Einstellungen und Konflikte zwischen Gruppen

− Dominanzorientierung:
Die Rechtfertigung von Hierarchieunterschieden zwischen Gruppen verstärkt ebenfalls negatives Verhalten und Diskriminierung anderer Gruppen

54
Q

Wie geht man mit negativen Vergleichsergebnissen um?
(Wie geht man mit schlechter Laufzeit um?)

A
  1. Vergleichsergebnis verändern:
    - Eigene Leistung verbessern
    - Leistung der anderen verschlechtern, sabotieren
  2. Physische / Psychische Nähe zum Vergleichsstandard verringern:
    - Sich vom Standard distanzieren (Nicht mehr mit Sportpartner trainieren)
    - Unterschiede auf leistungsrelevanten Attributen betonen (Laufpartner kommt aus
    Sportlerfamilie – Bessere Gene)
  3. Wichtigkeit der Vergleichsdimension für das Selbst vermindern:
    - Vergleichsdimension kognitiv abwerten (Gewinnen im Sport ist nicht alles)
    - Zu einer für sich günstigen Vergleichsdimension wechseln (Dafür spiele ich gut Schach)
55
Q

Relative Deprivation

A

-beschreibt ein Gefühl des Mangels oder der Entbehrung in Relation zu anderen
-mögliche Konsequenz von Vergleichsprozessen auf individueller oder Gruppenebene
-beschäftigt sich mit subjektiver Wahrnehmung des Vergleichsergebnisses
->subjektive Zufriedenheit hängt wenig von objektiven Lebensbedingungen ab, sondern wird stark von Vergleichen beeinflusst

Vier Kriterien:
1. Man hat X nicht
2. Andere besitzen X
3. Man möchte X haben
4. Man glaubt man habe einen Anspruch auf X

56
Q

Egoistische und Fraternale Deprivation

A

Egoistische Deprivation: entsteht nach einem ungünstigen Vergleich auf individueller Ebene
- Individuum schneidet schlechter ab als andere Individuen

Fraternale Deprivation: entsteht durch ungünstige Vergleiche auf Gruppenebene
-> wenn beides zusammentrifft sprich man von doppelter Deprivation (Ungünstig für die eigene Zufriedenheit / erlebte Ungerechtigkeit)
- Eigengruppe schneidet schlechter ab als Fremdgruppe

57
Q

Unterschied zwischen gesundem und ungesundem Narzissmus

A

Gesunder Narzissmus
-> umfasst 3 Dimensionen, die mit psychischer Gesundheit einhergehen

  1. Führung / Autorität: eigene Qualitäten werden hoch eingeschätzt
  2. Überlegenheit / Arroganz: Überhebliches Auftreten
  3. Selbstbewunderung: Egozentrische Perspektive

Ungesunder Narzissmus

  1. Anspruch / Ausbeutung: Manipulation, gepaart mit hohen Ansprüchen, was einem vermeintlich zusteht
  2. Eigenschaften: eingeschränkte soziale Verträglichkeit / großes Konfliktpotential
58
Q

Zwei Beispiele aus Alltag & Psychologie bei denen Dissonanzreduktion anwendbar ist

A

Alltag:
1. Gerichtauswahl im Restaurant
2. Kauf eines neuen Autos

Psychologie:
1. Klinische Psychologie: Patient mit hoher Entscheidungsfreiheit ändern Verhalten eher als Personen mit weniger Freiheit
2. Werbepsychologie: Glückwünsche und Liste mit Vorteilen zu Produkt

59
Q

Spreading apart of alternatives

A

-> Kognitionsänderung durch negative Aspekte der gewählten Alternative eliminieren und positiven der gewählten hinzufügen (oder nicht gewählte Alternative positive eliminieren und negative hinzufügen)
− Können keine konsonanten Infos addiert werden so müssen Personen aktiv nach Ihnen suchen -> confirmation bias
− Ist ein wichtiger Kompensationsprozess
− Sie ist nützlich um die entstandene unangenehme Spannung abzubauen und innere Harmonie zu erhalten
− Sie dient damit dazu Selbstkonzept und Selbstwert zu stabilisieren, die Handlungsfähigkeit herzustellen und Selbstrechtfertigung

Bsp. Job in Firma angenommen, die man blöd findet:
Entscheidung weil: Kognitionen über positive Aspekte wurden addiert / über negative eliminiert -> Steigerung der Attraktivität des Jobs / Attraktivität der Alternative wurde geschwächt (eventuell mit Hilfe selektiver Informationssuche)

60
Q

Experiment zur Erfassung von Kontrolle

A
  • Gibt Hinweis auf intrinsische Kontrollmotivation des Menschen, da ein Mangel an Kontrolle die psychische und physische Gesundheit beeinträchtigt

Experiment: Studie im Altenheim:
- 2 Gruppe, Gruppe 1 wurde gesagt, dass Pflegepersonal für diese verantwortlich ist, Gruppe 2 war für sich selbst verantwortlich und erhielten eine Zimmerpflanze zum kümmern
- Gruppe 2 zeigte eine höhere Zufriedenheit und Teilnahme an Aktivitäten, nahmen weniger Tabletten, hatten eine höhere Aktivität und lebten länger -> auch für Außenstehende

61
Q

Haben Menschen ein Kontrollbedürfnis? Erläutern Sie dies anhand einer Theorie. Inwieweit gib es kulturelle Unterschiede?

A
  • Die Existenz eines Kontrollmotivs wurde in vielen Studien + Experimenten empirische nachgewiesen
  • Nach White streben Menschen nach dem Gefühl Kontrolle zu besitzen:
  • Streben nach Kontrolle ist unterschiedlich stark ausgeprägt, abhängig von Personen und Kulturen:
    1. Individualistische Kulturen (Westeuropa, Nordamerika): Fokus auf Kontrolle vom Individuum -> Handlungserfolg wird personalen Eigenschaften zugeschrieben (disjoint agency)
    2. Kollektivistische Kulturen (Japan, China): Kontrolle als gemeinschaftliches Phänomen -> Individueller Handlungserfolgt stellt ein Gesamtprodukt von Person und Kontext dar (conjoint agency)

Theorie nach White:
- Annahme eines allgemeinen Motivs sich selbst als Verursacher von Handlungen und Veränderungen in der Umwelt zu erleben -> Erlangung des Gefühls von persönlicher Wirksamkeit, Kompetenz, Verursachung

62
Q

Welche Kontrollstrategien gibt es?

A
  1. Primäre Kontrollstrategien:
    - dienen der direkten Beeinflussbarkeit der Umwelt und bewirken daher eine Veränderung dieser
  2. Sekundäre Kontrollstrategien:
    - indirekt, dienen der kognitiven Umstrukturierung zur Wiederherstellung / Aufrechterhaltung von Kontrollerwartungen -> bewirken Veränderungen innerhalb der Person
    - Formen:
  3. Vorhersagekontrolle
  4. stellvertretende Kontrolle
  5. illusorische Kontrolle
  6. interpretative Kontrolle
    • Kennzeichen:
      1. Suche nach Vorhersehbarkeit zur besseren Adaption an die Zukunft
      2. retrospektive Suche nach Erklärungen für Kontrollverlust
      3. kognitive Umstrukturierung
63
Q

Wiederherstellung von Kontrolle

A
  • durch primäre / sekundäre Kontrollstrategien

Primäre Strategien:
- wenn Situation die direkte Einflussnahme auf die Umwelt ermöglicht -> nicht möglich? -> sekundäre Strategien

Sekundäre Strategien:
- indirekte Strategien der kognitiven Umstrukturierung
- führen zu Veränderungen innerhalb der Person -> widmen sich der Suche nach Vorhersagbarkeit, Erklärbarkeit von Kontrollverlust und kognitiven Strukturierungen der Kontrollsituation
- Ziel: Kontrollwahrnehmung aufrechtzuerhalten / Primäre Kontrolle wiederherstellen

64
Q

Erlernte Hilflosigkeit

Soll man älteren Menschen mehr abnehmen oder Aufgaben zumuten?

A
  • tritt nach längerer Zeitspanne mit Kontrollverlust auf
  • geht einher mit pessimistischen Attributionsstil (internal, stabil, global)
  • kognitive Einschränkungen, negative Emotionen, hilflose Passivität, Erlöschen der Reaktanz
    -> Person verfügt nicht mehr über Kontrollwahrnehmungen und sieht keine Bewältigungsmöglichkeiten

Studie Altenheim:
- Erhöhte Lebensqualität, weniger eingenommene Tabletten, höhere Zufriedenheit, Aktivität, Wachheit, Lebenszufriedenheit, längeres Leben bei Erhaltung der Kontrolle
-> länger andauernde wahrgenommene Unbeeinflussbarkeit (von zuvor aktiven Menschen) führt zu passiver Hilflosigkeit, negativen Emotionen, etc.
-> Zustand der Hilflosigkeit wirkt sich auf psychische und physische Gesundheit aus
-> wahrgenommene Kontrollerwartungen können eine Ressource im Umgang mit schwierigen Situationen darstellen

65
Q

Womit beschäftigen sich Attributionstheorien und was sind deren Funktionsweisen?

A

Frage: Welche Ursachenzuschreibung nehmen Personen vor, wenn sie das eigene oder das Verhalten anderer beurteilen?
- Individuen nutzen Informationen für kausale Erklärungen des Verhaltens von Menschen
- Attributionsanwendung: Verhaltensweisen verstehen + vorhersehbar und kontrollierbar machen
- Menschen unterscheiden beim Attributieren (Zuschreiben) der Kausalität von Verhalten zwischen Persönlichkeitsfaktoren und Situativen Faktoren

66
Q

Gibt es objektive Urteile? Nehmen Sie zu dieser Frage mit Hilfe des Terminus Urteilsheuristik Stellung

A
  • Personen fällen Urteile nie ganz objektiv, da es nicht möglich ist, die große Menge an relevanten Informationen eines Kontextes komplett zu erfassen + zu verarbeiten
    -> Gehirn kann enormen Verarbeitungsaufwand nicht aufbringen -> stattdessen Verwenden von Urteilsheuristiken
67
Q

Simulationsheuristik

A
  • Ereignisse werden in dem Maß als wahrscheinlich beurteilt, indem sie simulierbar sind
  • Kontrafaktisches Denken: Versuch Aspekte geschehener Tatsachen mental umzuändern
  • bezieht sich auf die Leichtigkeit, mit der sich ein anderer Verlauf der Dinge vorgestellt werden kann
  • Auslöser: Negative Ereignisse, Knappheit

Bsp.
Zug verpasst um x Minuten / Bronze Gewinner (Nähe zu 4. Platz) glücklicher als Silber Gewinner (Nähe zu 1. Platz)

68
Q

Erklären sie den IAT (impliziter Assoziationstest) + nennen eines Anwendungsbeispiels

A
  • standardisiertes, indirektes Verfahren, basiert auf Reaktionszeit
  • Erhebung von Vorurteilen, impliziten Motiven, Selbstkonzepte durch Wortpaare oder Bilder
  • Reize müssen am Computer durch Tastendrücke Kategorisiert werden -> nicht verfälschbar
  • Einsetzung als Einstellungsmaß -> wichtig ist die Sorgfalt bei der Auswahl der dargebotenen Stimuli
  • Bsp. Messung der Eigengruppenpräferenz z.B. Deutsche vs. Türken
69
Q

Klassische Konditionierung in der Werbung

A
  • Kopplung eines Produktes mit positiven + emotionalen Reaktionen
    -> Produkt soll Gefühle auslösen, wodurch sich die ursprüngliche Einstellung positiv ändert
  • Ziel: erhöhte Kaufwahrscheinlichkeit

Evaluative Konditionierung:
Stimulus (Zigaretten - neutral) wird mit positivem Stimulus (Cowboy -> Freiheit, Abenteuer, Männlichkeit) dargeboten -> Positive Bewertung
(Auch andersrum möglich mit z.B. Raucherfotos auf Schachteln)

-> Vorteil: Lang überdauernde, positive Einstellung zum Produkt

70
Q

Eigengruppenheterogenität und Fremdgruppenhomogenität

A

Eigengruppenheterogenität:
- Individuen der Eigengruppe wird eine höhere Varianz in ihren zentralen Eigenschaften zugesprochen

Fremdgruppenhomogenität:
- Individuen einer Fremdgruppe werden als sehr ähnlich bezüglich ihrer zentralen Merkmale angesehen

Bsp.
Fußballfans des Teams A sagen, dass sie Familienväter, Angestellte, Führungskräfte, etc. sind und damit vernünftige und disziplinierte Fans /
Fußballfans des Teams B sind ausschließlich arbeitslose Hooligans, die sich nicht unter Kontrolle haben

71
Q

Unterschied Aggressives, Deviantes und Antisoziales Verhalten

A

Aggressiv:
- besonders wichtige Form von antisozialem Verhalten
- wird mit Absicht herbeigeführt um anderen zu schaden
- Unterschied zu deviantem Verhalten: Definiert durch die zugrundeliegende Motivation zu schaden / nicht durch die Konsequenzen

Deviantes Verhalten:
- sozial abweichende Verhaltensweisen, die von expliziten (Gesetzen) oder impliziten (Etikette) Normen abweichen
- Verhaltensweisen, die strafrechtliche Regelungen verletzen werden als delinquent oder kriminell bezeichnet

Antisoziales Verhalten:
- Verhaltensweisen, welche soziale Regeln in intolerabler Weise verletzen
-> schwer abzugrenzen durch Kulturunterschiede, verschiedenes Verständnis, etc.

72
Q

General Aggression Modell

A
  • Integratives Modell -> Vereinigung diverser Theorien
  • Komplexe Verarbeitungsprozesse auslösender Variablen (Input) und daraus resultierendes aggressives Verhalten (Outcome) als Zusammenspiel zwischen verfügbaren Kognitionen, Affekten, Erregungen
    -> durch folgenden Bewertungsprozess systematisiert
  • Vorausgehende Lernerfahrungen und Bedingungen werden vorausgesetzt
  • Alternativ: Festigung kognitiver Repräsentationen durch wiederholtes Durchlaufen der Bewertungsschleife
73
Q

Welche Aspekte stehen nachweislich in einem Zusammenhang mit aggressivem Verhalten und dessen Entstehung?

A
  • Bei Kindern: durch operantes Konditionieren und Modelllernen können antisoziale Verhaltensweisen übertragen werden
  • Instrumentelles Konditionieren: Auftretwahrscheinlichkeit erhöht sich durch Verstärken aggressiver Verhaltensweisen
    -> Bsp. gewaltsames Entreißen eines Spielzeuges wird nicht geahndet
  • Modelllernen: Beobachtung von Verhaltensweisen und deren Konsequenzen werden Nachgeahmt -> Wahrnehmung der Belohnung durch aggressives Verhalten erhöht Wahrscheinlichkeit für dieses
  • Bsp. Vater ist gegenüber anderen aggressiv -> Mutter bestärkt ihn
74
Q

Pluralistische Ignoranz

A
  • Passivität anderer kann als Modell für Unterlassen von Hilfsbereitschaft dienen -> Hinweis, dass Eingreifen nicht angemessen ist

Experiment: Simulation eines Unfalls (Lärm, Schmerzensschreie)
- VP die alleine sind helfen zu 90% / VP die mit Rücken zu zweiter Person saß, die nicht half, intervenierte nur zu 20% / VP, die alarmierte Reaktion bei zweiter Person sah, intervenierte zu 80%

-> Phänomen der Bewertungsangst: Senkt Hilfsbereitschaft, aufgrund möglicher Bewertung durch Zeugen

75
Q

mind. 4 Merkmale der prozeduralen Fairness nach Leventhal. Nennen sie Gegenmaßnahmen

A

Prozedurale Fairness:
Personen neigen dazu, eigene Leistungen selbstwertdienlich zu überschätzen bzw. Leistung anderer zu verzerren

  1. Personelle und Zeitliche Konsistenz
    - Regeln + Einschätzungen werden gleichermaßen auf alle Personen und gesamte Dauer angewendet
  2. Neutralität
    - Entscheidung wird nicht durch Selbstinteresse / Voreingenommenheit beeinflusst
  3. Akkuratheit
    - Berücksichtigung genauer Informationen bei der Entscheidungsfindung
  4. Korrigierbarkeit
    - Fehlerhafte Entscheidungen können geändert werden
  5. Moral / Ethik
    - Entspricht Wertvorstellungen der Betroffenen
  6. Repräsentativität
    - Bedürfnisse und Meinungen aller Parteien werden berücksichtigt
    -> Voice: Möglichkeit eigene Meinung kundzutun

Wichtig:
- Voice = Möglichkeit eigene Meinung zu vertreten -> jeder kann sich trauen zu sagen was er denkt

am häufigsten Verletzt:
- Auch die Voice: Nicht die Möglichkeit haben offen zu kommunizieren = fehlende Meinungsfreiheit

76
Q

Interpersonale und Informationale Fairness

A

Interpersonale Fairness
- respektvoller, freundlicher, würdevoller Umgang, Empathische Kommunikation
Bsp. Einführung eines gemeinsamen Kommunikationsstandards, auf den besonders in schwierigen Situationen geachtet werden sollte

Informationale Fairness:
- Qualität und Quantität von Informationen, die Betroffenen über das Vorgehen gegeben wird (akkurate, ehrliche, angemessene Erklärungen)
Bsp. Dokumentation aller wichtigen Schritte eines Projekts, damit diese allen interessierten Mitarbeitern zur Verfügung steht

77
Q

Optimismus und was haben Individuen davon?

A
  • Geisteshaltung, die sich damit auszeichnet, auch in schwierigen Situationen positives zu sehen / generell gute Erwartungen für die Zukunft

Was haben Individuen davon?
- Dienen zur Anpassung an Umweltanforderungen
- positiv für Gesundheit, Motivation, Bewältigung schwieriger Situationen etc.
- Anpassungsvorteil aus evolutionsbedingter Sicht
- mehr Zielkonflikte, die aber langfristig einen Vorteil bringen
- Aber: Wenn Optimismus zu stark ist, können Risiken unterschätzt werden

-> Personen mit positiven Erwartungen zeigen eine höhere Motivation ihre Ziele zu verfolgen / haben bessere Bewältigungsstrategien bei Problemen

78
Q

Arten, soziale Normen einzuhalten am Beispiel “Schnell Auto fahren ist gefährlich.”

A
  1. Normeinhaltung liegt im Eigeninteresse
    - Einhaltung der Regeln im Straßenverkehr liegt in Eigeninteresse (körperliche Unversehrtheit)
  2. Sanktionierung durch Dritte
    - Angst vor Strafen / Sanktionen wie Bußgeldern oder Bewertungen durch Mitmenschen
  3. Internalisierung im Verlauf der Sozialisation
    - Bei Normverstößen wird Scham / Schuld empfunden, da bei Missachten die Sicherheit für sich selbst und andere gefährdet ist
  4. Religion
    - Bei Gläubigen Menschen kann die Angst bestehen, dass jeder Normverstoß von Gott gesehen / geahndet wird
79
Q

Crowding-Out Effekt mit Beispiel

A

Die intrinsische Motivation kann durch externe Anreize + Bestrafungen systematisch unterminiert werden.

Bsp.
Freiwillige und unbezahlte Tätigkeit wie eine Diät machen. Wenn man Personen nun Geld dafür gibt das Gleiche zu tun, fällt der “Output” ab -> Personen nehmen weniger ab

80
Q

Wie kommt es zu Unterschieden in der potenziellen und manifesten / tatsächlichen Gruppenleistung?

A
  • Gruppenpotential = kombinierte Leistung der Gruppenmitglieder, die in Abwesenheit von sozialer Interdependenz und Interaktion auftreten würde
  • Gegenüberstellung von tatsächlich gezeigter Leistung
  • wenn Gruppenleistung über Potential -> positiver Einfluss / wenn unter -> negativer Einfluss

Tatsächliche Gruppenleistung = Gruppenpotential - Prozessverluste + Prozessgewinne

81
Q

Konvergentes und Divergentes Denken. Wofür ist Kreativität entscheidend?

A

Divergentes Denken:
- Ermöglicht Generierung möglichst vielfältiger Ideen und findet in der Phase des kreativen Prozesses statt

Konvergentes Denken:
- konventionell -> logisch, planmäßig, rational
- bei für Ideenanalyse, Prüfungen, in der Phase des kreativen Prozesses

-Produktion nützlicher / kreativer Ideen ist ein Bestandteil des Innovationsprozesses + Umsetzung und Anwendung
- 4 Phasen:
1. Problemidentifikation
2. Vorbereitung
3. Generierung
4. Beurteilung

82
Q

Injunktive und Deskriptive Normen

A

Injunktive Normen
- beziehen sich auf die vom Akteur wahrgenommenen Erwartungen seiner Umwelt
- Bsp. “Erwartet meine Freundin, dass ich im Restaurant für sie bezahle?”

Deskriptive Normen
- Beziehen sich auf das von einem Akteur wahrgenommene tatsächliche verhalten anderer
- Bsp. “Ist es üblich für seine Freundin im Restaurant zu zahlen?”

83
Q

Selbstaufmerksamkeitstheorie, subjektive und objektive

A
  • Beide sind interindividuell unterschiedlich ausgeprägt, können aber auch situativ indiziert werden

Objektiv
- Das Selbst einer Person als Objekt rückt in den Fokus der eigenen Aufmerksamkeit

Subjektiv
- Person richtet als Subjekt ihre Aufmerksamkeit auf die Umwelt

84
Q

Warum ist bei hidden profile Aufgaben Heterogenität der Meinungen besser?

A
  • Gruppenleistung ist abhängig von der Verteilung bestimmter aufgabenrelevanter Personenmerkmale
    -> Kombination aus mehreren leistungsstarken Gruppenmitgliedern ist dementsprechend positiv
    -> Meinungsvielfalt wirkt sich günstig aus
  • es ist nur möglich durch eine Heterogene Gruppenzusammensetzung (viele Leute mit Spezialwissen) die Aufgabe zu lösen
    -> das “verborgene Profil” kann nur als Gruppe aufgedeckt werden / Suboptimale Entscheidung bei individueller Bearbeitung
85
Q

Welche Prozesse sind für das Scheitern von Hidden Profile Aufgaben verantwortlich

A
  • Gruppen gelingt es im Allgemeinen nicht, Hidden-Profile Aufgaben zu lösen, aufgrund:
  1. Verhandlungsfokus in der Diskussion -> führt dazu, dass Gruppenentscheidungen aufgrund der Anfangspräferenz ausgehandelt werden
  2. Diskussionsverzerrung zugunsten geteilter Informationen, die stärker diskutiert werden
  3. Bewertungsverzerrung zugunsten geteilter Informationen, die für glaubwürdiger / relevanter gehalten werden als präferenzinkonsistente Informationen
86
Q

Informationssuche bei defensiver Motivation

A
  • Defensivmotivation bezieht sich auf den Wunsch, Einstellungen und Überzeugungen zu besitzen, die zu selbstwertrelevanten Einstellungen kongruent sind
  • > kann zur Verzerrung der Informationsverarbeitung in Richtung der eigenen Entscheidungen und Überzeugungen führen
87
Q

Prior-Belief Effekt mit Beispiel

A
  • Personen halten standpunktunterstützende Argumente für glaubwürdiger / wichtiger als widersprechende Argumente
    -> eine elaborierte Auseinandersetzung mit Informationen führt als nicht immer zu einer Veränderung des Standpunktes des Empfängers

Bsp.
- Befürwortern und Gegnern der Todesstrafe werden Studien vorgelegt, welche die Todesstrafe bekräftigen / ablehnen
- Beide Studien zeigen Kritik an der jeweils anderen auf
-> Personen behalten ihre ursprüngliche Meinung und argumentieren, dass die Studie, welche ihrer Meinung entspricht überzeugender ist
-> Folge: Keine Einstellungsveränderung

88
Q

Forbidden toy paradigma

A
  • Kindergartenkinder sollten Rangordnung (1 bis 3) für 3 Spielzeuge erstellen, durften dann mit Nummer 1 und 3 spielen, nicht aber mit Nummer 2
  • Beim “Doch-Spielen” wurden Strafen angedroht, Hart oder sanfte Strafen
  • nach einiger Zeit sollten Spielzeuge neu bewertet werden
    -> bei hoher Strafe wurde das verbotene Spielzeug als attraktiver dargestellt als bei niedriger Strafe

-> Es entsteht Dissonanz -> bei hoher Strafe hat Kind eine ausreichende Rechtfertigung für das Verhalten

89
Q

Beschreiben Sie 2 zentrale Effekte objektiver Selbstaufmerksamkeit

A
  1. Steigert das Bewusstsein über und damit die Intensität selbstbezogener Einstellungen, Reaktionen, Affekte
    -> Personen berichten intensivere Affekte (Attrakation, Abscheu) oder intensivere Affektbezogene Reaktionen (Aggressionen)
  2. Verstärkt das Bewusstsein über Diskrepanzen zwischen idealem und realem Selbst
    -> Personen beurteilen sich so negativer (bei negativer Diskrepanz) und positiver (bei positiver Diskrepanz) als Vergleichsgruppen mit geringer Selbstaufmerksamkeit
90
Q

forced compliance Studie illustrieren, welche Strategien für kognitive Dissonanz, welche Auswirkung hätten anregende Placebo Tabletten

Selbstkonsistenztheorie und self-serving bias

A

Selbstkonsistenztheorie:
- besagt, dass Personen motiviert sind, ihr Bild über sich zu bestätigen, auch wenn es negativ ist

Experiment zur Fehlattributierung der Erregung:
- Tabletten mit Placebowirkung: anregend, beruhigend oder neutral
-> bei keiner Erwartung auf eine Wirkung zeigte sich Einstellungsänderung
- konnte Erregung aber auf Pille attribuiert werden, wurde der Dissonanzeffekt eliminiert (keine Einstellungsänderung)
- Versuchspersonen, die vermeintlich beruhigende Pille genommen hatten, konnten Erregung nicht auf diese zurückführen -> Einstellung wurde stärker geändert

-> Kognitive Dissonanz führt also nur zur Einstellungsänderung, wenn die Erregung auf diese attribuiert wird
-> Wird Erregung auf externe Variablen zurückgeführt, kann Dissonanzreduktion in Form einer Einstellungsänderung nicht nachgewiesen werden

91
Q

Selektive Zugänglichkeit nach Mussweiler beide Varianten erklären

A
  • Ankereffekte können durch das Zusammenwirken zweier Prinzipien ausgelöst werden:

Selektives Hypothesentesten
- Menschen gehen von einem bestimmten Ausgangswert aus und suchen daher zuerst Informationen, die mit diesem Wert vereinbar sind / ihn bestätigen

Semantisches Priming
- Die Darbietung eines Kontextreizes beeinflusst die Verarbeitung eines weiteren nachfolgenden Begriffs, falls zwischen beiden Begriffen eine semantische oder kategoriale Beziehung besteht

92
Q

Priming (Küchenschabe)

Welche Bedeutung hat diese Form des Primings für die
Einstellungsforschung? Beschreiben Sie dessen Anwendungsnutzen knapp.

A
  • Es handelt sich um Semantisches Priming -> Ein Kontextreiz beeinflusst die Verarbeitung eines nachfolgenden, kategorialen Begriffs
  • Lexikalische Entscheidungsaufgabe -> durch das Priming wird die Reaktionsgeschwindigkeit erhöht
    -> führt zur schnellen Aktivierung, wodurch unbewusste Inhalte wiedergegeben und erkannt werden können
93
Q

Accuracy-Motivation wie beeinflusst sie Info-suche und Verarbeitung

A
  • Bezieht sich auf das Bestreben, Überzeugungen / Einstellungen zu haben, die objektiv der Wahrheit entsprechen
  • Veranlasst Personen ausgewogen + selbstkritisch nach neuen Informationen zu suchen
  • Kognitive Faktoren (Vorwissen) können Bewertung von Informationen beeinflussen / Verzerren
94
Q

Was ist die Theorie des geplanten Verhaltens. Welche drei Faktoren beeinflussen die Intention

A

Theorie des geplanten Verhaltens:
- Erweiterung der Theorie des überlegten Handelns um den Faktor der wahrgenommenen Verhaltenskontrolle als Prädiktor für Verhaltensabsicht (Neben subjektiver Norm und Einstellung gegenüber einem Verhalten)

  1. Einstellung gegenüber dem Verhalten
  2. Subjektive Norm
  3. Wahrgenommene Verhaltenskontrolle

-> Diese wirken auf die Intention -> Verhalten

95
Q

Beschreiben Sie inwiefern die Identifikation mit einer verantwortlichen und mit einer
betroffenen Gruppe die Übernahme der eigenen Verantwortung fördern können

A

Mit verantwortlichen Gruppe
- wenn man selbst Mitglied einer Verantwortungsvollen Gruppe ist, ist man eher bereit auch selbst ein solches Verhalten zu zeigen
- Bsp. Pfleger gegenüber Patienten

Mit eigener Gruppe
- Wenn man sich stärker mit einer Gruppe identifiziert, die von einem Unglück betroffen ist (z.B. Krise in Europa), ist man eher Bereit Verantwortung zu übernehmen (umgekehrt geringer)

96
Q

Soziale Diskriminierung mit Beispiel

A

Negatives / Benachteiligendes Verhalten gegenüber anderen, aufgrund deren Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen oder sozialen Kategorien

Bsp.
Personen “nicht-deutscher” Herkunft / Nachnamen etc. sind bei der Auswahl als möglicher Mieter einer Wohnung benachteiligt

97
Q

Inter- und Intra-Rollenkonflikt

A

Inter-Rollenkonflikt
- Die Anforderung verschiedener sozialer Rollen steht im Widerstand zueinander
- entsteht, wenn Erwartungen an Rollen einer Person gestellt werden, die aber nur schwierig / nicht gleichzeitig erfüllt werden können
Bsp. Chef erwartet, dass Arbeit am Wochenende fertiggestellt wird, die Partnerin erwartet, dass am Wochenende etwas unternommen wird

Intra-Rollenkonflikt
- Person wird innerhalb einer sozialen Rolle mit einem Erwartungskonflikt verschiedener Bezugsgruppen konfrontiert
Bsp. Lehrerin erwartet, dass man mehr für die Schule macht um so erfolgreicher zu werden / Mitschüler sagen, dass man als Streber dasteht, wenn man zu viel macht und so Freunde verliert

98
Q

Keller und Thibaut kooperative und altruistische Orientierung

A

Kooperative Orientierung (max joint)
- Akteure wollen den Gesamtgewinn maximieren
-> Entspricht dem gleichzeitigen Interesse an eigenen Gewinnen und Gewinnen der anderen

Altruistische Orientierung (max other)
- das eigene Handeln orientier sich an der Maximierung der positiven Konsequenzen für den Partner (eigenen Konsequenzen unberücksichtigt)
- häufig verbreitet im persönlichen Bereich / weniger im beruflichen Kontext

99
Q

Kontrollverlust erklären, und Konsequenzen aufzeigen

A

Kontrollverlust:
Wahrgenommener Kontrollmangel, trotz ursprünglich bestehender Kontrollerwartung

Folgen:
- Personen sollten versuchen primäre / sekundäre Kontrolle wiederherzustellen
- Erlernte Hilflosigkeit -
-> tritt nach längerer Zeitspanne mit Kontrollverlust auf
- geht einher mit pessimistischen Attributionsstil (internal, stabil, global)
- kognitive Einschränkungen, negative Emotionen, hilflose Passivität, Erlöschen der Reaktanz
-> Person verfügt nicht mehr über Kontrollwahrnehmungen und sieht keine Bewältigungsmöglichkeiten