Sozialpsychologie Flashcards
Die 4 Bedingungen von Allport zum Abbau von negativen Einstellungen zwischen Gruppen und deren empirische Überprüfung
- Entscheidende Prägung der Einstellung gegenüber Fremdgruppen durch
persönlichen Kontakt -> im Wohn- und Arbeitsumfeld - Kontakthypothese von Allport:
o Persönlicher Kontakt mit Fremdgruppenmitgliedern reduziert negative Einstellungen (Vorurteile)
o 4 Bedingungen unter denen der Intergruppenkontakt stattfinden sollte:
▪ gleicher Status zwischen den Gruppen
▪ gemeinsame Ziele
▪ Kooperation (statt negativer Interdependenz)
▪ Unterstützung durch Autoritäten - Überprüfung von über 500 Studien mit mehr als 25.000 Teilnehmern:
o Korrelation zwischen Kontakt und Vorurteilen betrug r = - 0,21
o Allports Bedingungen sind zwar förderlich, aber nicht unbedingt notwendig
(Kontakt ist zentral)
o kausale Richtung:
▪ Allports postulierte Richtung (von Kontakt auf Vorurteile)
bedeutsamer
o Frage:
▪ umgekehrter Zusammenhang (Menschen mit weniger Vorurteilen
häufiger Kontakt)
o Zusammenleben mit anderen ethn. Gruppen führt längerfristig zu pos.
Einstellungen (amerk. UNIs)
o kein Limit für Kontakt -> je mehr Ausländer im Gebiet umso positiver
Einstellung (Deutschland)
- Warum wirkt Kontakt positiv?
o Stereotyp wiedersprechende Informationen werden verfügbar -> lösen
langfristig auf
o Ängste gegenüber anderer Gruppe werden abgebaut
o In andere Gruppe hineinversetzen & Empathie für deren Sichtweise und
Bedürfnisse entwickelt
Fundamentaler Attributionsfehler + Ursachen
- Fundamentaler Attributionsfehler
o Menschen neigen verstärkt dazu, Verhalten anderer auf deren Person zu
attribuieren und nicht auf die jeweilige Situation -> Einfluss der Situation
wird vernachlässigt (Korrespondenzverzerrung)
o Fehlerursachen:
▪ Menschen attribuieren nicht rational
▪ oft einfach, Verhalten anderer mit Persönlichkeit in Beziehung zu
setzen
▪ bessere Vorhersehbarkeit und größere wahrgenommen
Kontrollierbarkeit des Verhaltens anderer
o Beispiel:
▪ Ein Fußballspieler schießt am Tor vorbei.
▪ Seine Fans sind wütend und buhen ihn aus
▪ Stattdessen lag der Fehlschuss jedoch daran, dass es einen Tag
zuvor stark geregnet hatte und der Rasen rutschig war
- Actor-observer-bias:
o Handelnde Personen und Beobachter attribuieren Verhalten meist unterschiedlich
▪ Handelnde:
* Schreiben ihr Verhalten meist der Situation zu (variablen Faktoren)
▪ Beobachter:
* Attribuieren hingegen meist auf die Person (stabilen Faktoren)
o ->Unterschied resultiert aus untersch. Wahrnehmungsperspektive
(Fokussierung & Aufmerksamkeit)
o Experiment:
▪ Zwei Personen lernen sich kennen. Beobachter sollen sagen, wer
Gesprächsführung übernimmt
▪ Fazit:
* Personen schreiben der Person Führung des Gespräches zu,
bei der Sie das Gesicht sehen!
Wieso zeigen Menschen negative Selbstdarstellung, Beispiele für pos. Und neg.
Selbstdarstellung jeweils verbal und nonverbal
Selbstdarstellung
o Steuerung des Eindrucks, den eine Person auf einen Interaktionspartner machen möchte
o Kann sich auf alle Aspekte des Selbstkonzepts beziehen, z.B.: Fähigkeiten, Einstellung oder Ziele
o nicht auf Hervorrufen eines positiven Eindrucks beschränkt
o läuft bewusst oder auch vorbewusst ab (z.B.: Bühnenauftritt)
- Warum negative Selbstdarstellung?
o Angestrebter Eindruck ist abhängig, welche Reaktion bei Interaktionspartner erzielt werden soll
o In bestimmten Situationen: Reaktion gewünscht für die sie negativen Eindruck erzeugen müssen
o Experiment:
▪ Beste der Probeaufgabe bekommt zusätzliche unattraktive Aufgabe
-> Negative Selbstdarstellung; nicht wenn der Schlechteste Aufgabe bekommt
o Beispiel:
▪ Schlechte Arbeitsleistung, um nicht noch mehr Aufgaben zu
erhalten
Positiv Verbal: Auf eigene Vorzüge / Kompetenzen hinweisen
Positiv Non-Verbal: Durch Kleidung / Statussymbole einen positiven Eindruck (Expertise) erzeugen
Negativ Verbal: Eigene Leistung abwerten
Negativ Non-Verbal: Durch Kleidung / Statussymbole einen negativen Eindruck (Hilflosigkeit) erzeugen
Bystander-Effekt bzw. Verantwortungsdiffusion + experimentelles Beispiel
- Phänomen der Verantwortungsdiffusion (Bystander-Effekt)
o Je größer Anzahl der Zeugen, desto geringer Wahrscheinlichkeit &
Geschwindigkeit des Eingreifens
o Ursache:
▪ Bei mehr Zeugen wird Verantwortung verteilt und fällt für den
Einzelnen schwächer aus
* Jeder Zeuge denkt, dass die anderen schon eingreifen
werden.
* sehr wahrscheinlich, wenn Zeugen voneinander wissen,
aber nicht miteinander kommunizieren.
o Experiment:
▪ Diskussionsrunde Teilnehmern (2, 3 oder 6) zu persönlichen
Problemen.
* Einer der Teilnehmer simulierte einen epileptischen Anfall.
Versuchsteilnehmer wurden zuvor darauf hingewiesen,
dass sie sich nicht kennen lernen und in Einzelkabinen
sitzen sollten. Versuchsteilnehmer konnten nicht
miteinander kommunizieren, wussten nicht, ob jemand
anderes etwas unternommen hatte. Je größer die Gruppe,
desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass die Vp
intervenierte und desto länger dauerte es bis zu einer
Intervention.
Elaboration likelihood / Elaborations-Wahrscheinlichkeit-Modell / Zwei-Prozess-Modelle der Persuasion
Bedeutsamkeit der Windenergie -> welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit persuasive Botschaft zu positiver Einstellungsänderung führt?
- gehört zu den Zwei-Prozess-Modellen zur Untersuchung von Einstellungsänderungen
- Grundannahme:
o 2 Arten der Verarbeitung (Elaboration) von Informationen (zentral / peripher)
▪ Zentral
* aufwendiger, inhaltsbezogener, deliberativer
Verarbeitungsmodus
▪ peripher
* wenig-aufwendiger, cue-bezogener, eher automatischer
Verarbeitungsmodus
o Input
▪ persuasive Botschaft
o Motivation & Fähigkeit zur Informationsverarbeitung ausgeprägt? (wichtige
Botschaft, Vorwissen)
-> Wenn Nein: Periphere Route (Hinweisreiz?) -> Ja: instabile Einstellungsänderung / Nein: Einstellung bleibt beibehalten
-> Wenn Ja: Route mit kognitiver Verarbeitung -> Änderung der Kognitiven Struktur? -> Ja: Positive Einstellungsänderung (langfristig) / Nein: Negative Einstellungsänderung (langfristig)
-> Wenn Nein (egal bei welchem Schritt) -> Periphere Route (Hinweisreiz?)
Zusammenfassung
o Botschaften werden dargeboten und zwar, entweder:
▪ Informativ: um stabile Einstellungsänderung durch kognitive
Auseinandersetzung zu erzeugen
▪ Emotional: auf Basis peripherer Hinweisreize für zumindest
temporäre Einstellungsänderung (=instabil)
Leistung in Abhängigkeit vom Leistungstyp. 4 Aufgabenarten
- Additiv:
o in der Regel Maximierungsaufgaben – also quantitativ z.B.: Brainstorming
o Gruppenleistung = Summe der individuellen Leistung der Mitglieder
o Gruppenpotenzial nimmt mit Gruppengröße linear zu -> bei gleicher
Kompetenz der Mitglieder - Disjunktiv:
o Auswahl treffen/Problem lösen & auf genau eine Alternative einigen z.B.:
math. Problem/Bewerber
o Gruppenleistung = Qualität der ausgewählten Alternative (Einzelleistung
des besten Mitglieds)
o Gruppenpotenzial steigt bei zunehmender Gruppengröße
-> größere Wahrscheinlichkeit, dass ein Gruppenmitglied die korrekte Wahl trifft
-> Demonstrierbarkeit der Richtigkeit = wichtiger Faktor für die Realisierung des
Gruppenpotenzials. -> Heureka-Effekt: Aufgaben bei denen man sofort erkennen
kann, ob Lösung richtig ist oder nicht. - Konjunktiv:
o Für Gruppenerflog erforderlich, dass alle Mitglieder aktiv die Aufgabe
abschließen z.B.: Bergsteigen
o Gruppenleistung = Einzelleistung des schlechtesten Mitglieds
o Gruppenpotenzial nimmt bei steigender Gruppengröße ab -> größere
Wahrschl. schwaches Mitglied - Diskretionär:
o Aufgaben mit Ermessenspielraum z.B.: Schätzungen & Prognosen
o Gruppenleistung = Unterschiedliche Kombinationen der Einzelleistungen
möglich (freie Wahl)
o Gruppenpotenzial nicht eindeutig definiert -> plausibelste Lösung:
Mittelwert der Mitglieder
Welche Funktionen haben soziale Vergleiche? Mit welchen Menschen vergleichen wir
uns? Und wozu dient dies?
− Soziale Vergleiche haben v.a. motivationale Gründe
− Soziale Vergleiche werden eingesetzt um Rückmeldung über die eigenen Eigenschaften und Fähigkeiten zu erhalten
−> Sie dienen also der Selbsterkenntnis und werden auch dann herangezogen wenn objektive Standards vorhanden sind
− Unsicherheit bzgl. der eigenen Fähigkeiten, die Bedeutung der akkuraten Einschätzung sowie eine bevorstehende Überprüfung der Fähigkeiten steigern das Streben nach Vergleichen
− Zudem bieten soziale Vergleiche Informationen, die helfen sich selbst zu verbessern
− v.a. aufwärtsgerichtete Vergleiche, also Vergleiche mit Personen die Fähigkeit/Eigenschaft stärker ausgeprägt haben, bieten die Möglichkeit wichtige Hinweise für Selbstverbesserung zu erhalten
− Zudem können soziale Vergleiche das positive Selbstbild unterstützen indem abwärtsgerichtete, also Vergleiche mit anderen die einem unterlegen sind, eingesetzt werden
− Die motivationalen Gründe lassen den Einsatz sozialer Vergleiche als strategischen Prozess erscheinen
− Jedoch laufen die Vergleiche meist spontan ab
− Wann immer Menschen Infos über sich selbst und andere verarbeiten, andere beurteilen oder sich selbst einschätzen, erfolgt dies vergleichend
− Soziale Vergleiche sind oft notwendig um Informationen richtig zu verstehen und erfolgreich zu kommunizieren
− Menschen müssen Vergleiche zwischen der zu beurteilenden Person den jeweils relevanten Standrads anstellen um eingehende Infos richtig zu interpretieren und ausgehende Infos erfolgreich zu kommunizieren
Erklären Sie die Selbstwerterhaltungstheorie von Tesser. Wie geht man mit negativen
Vergleichsergebnissen um?
- drei Faktoren Vergleichsergebnis
o Nähe des Standards und Wichtigkeit der Vergleichsdimension wirken sich
auf den Selbstwert aus - Selbstwert ist besonders dann gefährdet, wenn eine nahe stehende Person auf
einer für das Selbst wichtigen Dimension besser ist als man selbst -> Steht einem
diese Person nicht nahe, ist der Erfolg des anderen nicht so selbstwertbedrohlich - Ist einem die Dimension nicht wichtig, kann man sogar vom Erfolg der nahe stehenden Person profitieren
- Anhand der Selbstwerterhaltungstheorie von Tesser lassen sich 3 verschiedene
Strategien ableiten, die bei einem negativen Vergleichsergebnis zu einem positiven
Selbstbild führen:
- Vergleichsergebnis verändern
▪ eigene Leistung verbessern
▪ Leistung der anderen verschlechtern - Nähe zum Vergleichsstandard verringern
▪ sich vom Standard distanzieren
▪ Unterschiede auf leistungsrelevanten Attributen betonen - Wichtigkeit der Vergleichsdimension für das Selbst vermindern
▪ Vergleichsdimension kognitiv abwerten
▪ zu einer für sich günstigeren Dimension wechseln
Bsp:
Wenn man z.B. von einem engen Freund in einem Bereich übertroffen wird, der für die eigene Selbstdefinition von hoher Relevanz ist, sollte dies eher zu einer Bedrohung des Selbstwertgefühls führen, als wenn man von einer fremden Person in diesem Bereich übertroffen wird
Nennen Sie vier Eigenschaften von sozialen Normen mit jeweils einem Beispiel
- Beinhalten moralische Komponente
o Verstoß gegen soziale Norm wird vom Sender als unethisch betrachtet
▪ z.B. Nacktsein in der Öffentlichkeit - Verschiedene Normsender unterscheiden sich in Bewertung eines Verhaltens
o z.B. Steuerhinterziehung als Kavaliersdelikt / schwere moralische
Verfehlung. - Beziehen sich neben Verhalten auch auf das Denken und Fühlen einer Person
o z.B. Paula verlangt von Paul nicht nur, dass er sie nicht betrügt, sondern
dass er auch nicht daran denkt und dies auch gar nicht will. - Unterscheiden sich im Grad der Allgemeinheit.
o Einige sind abstrakt und haben breiten Gültigkeitsbereich (allg. Höflichkeit)
o andere gelten nur für spezifische Situationen (Verhalten bei Beerdigung)
Definieren/beschreiben Sie was die Theorie der sozialen Identität ist
- Diese Theorie zeigt auf, dass jeder Mensch sowohl eine individuelle Identität als auch eine soziale Identität besitzt
− Die individuelle Identität bezieht sich auf die individuellen Eigenschaften und Eigenheiten und die soziale Identität ist die Zugehörigkeit zu sozialen Gruppe
− Jeder Mensch besitzt beide Formen es variiert aber je nach kulturellem Hintergrund ob soziale oder individuelle Identität vorherrscht
− Welche Identität zu einem bestimmten Zeitpunkt im Vordergrund steht und damit das Denken, Fühlen und Handeln stärker beeinflusst ist abhängig von den momentanen Gegebenheiten
− Da die Gruppenzugehörigkeit ein Teil der Identität ausmacht, muss für eine positive soziale Identität die Eigengruppe besser dastehen als die Fremdgruppe
− Der Wunsch nach positiver Distinkheit setzt einen Vergleich zwischen Eigen-& Fremdgruppe voraus
− Die Unterscheidung zwischen individueller und sozialer Identität erklärt damit warum es zu Vergleichen zwischen Gruppen kommt und wieso sich diese auf die eigene Zufriedenheit auswirken
− Die individuelle Identität führt damit zu Vergleichen auf individueller Ebene und die soziale Identität zu Vergleichen auf Gruppenebene
Was sind Stereotype und warum sind sie stabil und lassen sich schwer verändern?
- Definition:
o „Kognitive Struktur oder mentale Repräsentation, die unser Wissen und
unsere Überzeugungen über eine soziale Gruppe von Menschen enthält“
o Psychologich: Personen werden häufig nicht als Individuuen sondern als
Teil einer Gruppe gesehen
o Personen wird entsprechend der vorgefassten Meinung über die Gruppe
ein „Stempel aufgedrückt“
Verschiedene kognitive Prozesse tragen zum Erhalt von Stereotypen bei:
o konsistente Sachverhalte:
▪ Erhalten mehr Aufmerksamkeit (leichte & langfristige
Abspeicherung)
o comfirmation bias:
▪ Selektive Informationssuche inkl. höherer Bedeutungszuschreibung
o Substereotypisierung statt Verwerfung:
▪ Wenn Fremdgruppenmitglied Stereotyp nicht entspricht ->
dominante, zielstrebige Frauen Zuordnung zu „Karriefrau“ & allg.
Frauenstereotyp bleibt
* Attributionsprozesse bewirken Aufrechterhaltung positiver Bewertungen der
Eigengruppe sowie negative Bewertungen der Fremdgruppe
o linguistische Intergruppenverzerrung: Beschreibung von positivem
Verhalten eines Mitglieds der
▪ Eigengruppen: mit abstrakten Begriffen (z.B.: hilfsbereit)
▪ Fremdgruppe: mit konkreten Begriffen (z.B.: hält Tür auf)
-> Bei negativen Verhalten gegenläufiger Effekt
o Ultimativer Attributionsfehler: Zuschreibung von Verhalten
▪ Personenmerkmale -> Pos. Verhalten Eigengruppe / neg. Verhalten
Fremdgruppe
▪ Situationsmerkmale -> Neg. Verhalten Eigengruppe / pos.
Verhalten Fremdgruppe
Was versteht man unter dem Begriff Priming?
- Erleichterung einer Reaktion auf einen Zielreiz (Target) aufgrund der vorherigen
Darbietung eines Bahnreizes (Prime) - geschieht durch eine Steigerung der Zugänglichkeit zu bestimmten gespeicherten
Informationen im Gedächtnis durch den Prime - Bereits vorhandene und somit leicht zugängliche Gedächtnisinhalte werden
unbewusst durch Hinweisreize aktiviert -> Wahrnehmung erfolgt so zu einer
bestimmten Richtung (Bias) - Arten:
o Semantisches Priming
▪ wenn Primewort mit dem Targetwort semantisch verwand ist
o Affektives Priming
▪ Target wird durch die emotionale Ähnlichkeit zum Prime aktiviert
o Prozedurales Priming
▪ Wiederholung der kognitiven Prozedur
Nennen und erläutern Sie mindestens 5 Strategien zum Selbstwertschutz/-erhöhung
- Self-serving bias
o Eigene Erfolge intern, Misserfolge extern attribuieren - Selektive Informationssuche
o Aktive Suche nach selbstwertdienlichen Informationen über eigene Person - Self-handicapping
o Hinderliche Umstände für eigene Leistungserbringung erzeugen/betonen - Sandbagging
o Vor Leistungssituationen die eigenen Möglichkeiten herunterspielen - Above average effect
o Eigene Möglichkeiten als überdurchschnittlich wahrnehmen - False concensus effect
o Die Annahme, verbreitete und akzeptierte Meinungen zu besitzen - Downward comparison
o Auswahl von Vergleichspersonen, die schlechter abschneiden als man
selbst
Grenzen Sie Selbstkonzept und Selbstwertgefühl voneinander ab
- Selbstkonzept:
o Wer bin ich? Was kann ich?
▪ Annahmen von Personen über ihre Eigenschaften und Fähigkeiten
▪ gelangen zu Einschätzungen darüber, ob sie z.B.: intelligent, attraktiv, sportlich sind
▪ Einschätzungen in Gesamtheit bilden das Selbstkonzept - Selbstwert:
o Was bin ich wert?
▪ bilden subjektiven positiven & negativen Bewertungen der Selbsteinschätzungen
▪ Teilbereich des Selbst, der sich auf affektive und bewertende Inhalte bezieht
▪ kann entweder zustandsbezogen oder eigenschaftsbezogen erfasst werden
▪ z.B.: „Es ist nicht gut, dass ich unsportlich bin.“
▪ Summe dieser Selbstbewertungen ergibt das Selbstwertgefühl
Sich-Selbst-erfüllende Prophezeiung
- Definition
o Menschen haben eine bestimmte Erwartung, wie eine andere Person ist ->
Erwartungen wirken sich darauf aus, wie sie sich dieser Person gegenüber
verhalten -> Person reagiert entsprechend der ursprünglichen Erwartung - Beispiel:
o Experiment eines simulierten Jobinterviews mit weißen und schwarzen
Bewerbern
o Weiße Bewerber wurden von den studentischen (weißen) Jobinterviewern
bevorzugt behandelt -> schwarze Bewerber zeigten tatsächlich ein
unsicheres Verhalten -> schwarze Bewerber wurden als weniger kompetent
eingeschätzt - Alternative Erklärung
o Ereignis, welches in seiner Form nicht eingetreten wäre, hätte die Person es
nicht so erwartet
o hat Auswirkung auf die Erwartungsbildung und das Verhalten gegenüber
Zielpersonen und deren Reaktionen -> Etikettierung und Attributionsfehler
können die Folge sein
o Selbstwirksamkeitserwartung kann wie eine sich-selbst-erfüllende
Prophezeiung wirken
▪ Glaube daran, eine Handlung erfolgreich ausführen zu können, um
ein gewünschtes Ergebnis zu erhalten, wirkt sich darauf aus, ob
eine Person eine Handlung überhaupt initiiert, wie hoch sie ihre
Ziele steckt und ob sie bei Hindernissen aufgibt oder ihre
Anstrengung sogar intensiviert -> Personen mit hoher
Selbstwirksamkeitserwartung sind tatsächlich erfolgreicher
Was ist unter einer Urteilsheuristik zu verstehen? Warum und in welchem
Zusammenhang greifen wir häufig auf Heuristiken zurück?
- Definition
o einfache „Daumenregeln“, mit denen sich Urteile schnell und effizient
bilden lassen -> vereinfachte Entscheidungsregeln, die auf leicht zu
erhaltenden Informationen basieren
o führen unter geringem Verarbeitungsaufwand zu hinreichend genauen
Urteilen
o es kann zu Fehlurteilen und systematische Verzerrungen kommen, da nicht
alle erforderlichen Informationen für eine optimale Urteilsbildung
verarbeitet werden - Arten von Urteilsheuristiken
o Ankerheuristik
o Verfügbarkeitsheuristik
o Emotionsheuristik
o Repräsentativitätsheuristik
o Simulationsheuristik - Wann & wozu benutzt
o schnelle Urteils- und Entscheidungsfindung (in komplexen Situationen)
o Reduktion von Komplexität, da nur geringe kognitive Kapazität notwendig
Empathie-Altruismus-Hypothese
- Empathie-Altruismus-Hypothese:
o Menschen reagieren auf die Notsituation einer anderen Person aus einem
der folgenden Gründe:
▪ Mitgefühl (Empathie): altruistische Motivation Notsituation zu
beheben
▪ Gefühl Anspannung & Unbehagen: egoistische Motivation zur
Reduzierung der Erregung
-> falls möglich flieht Person (Flucht verursacht im Vergleich zu
Hilfeleistung geringere Kosten)
-> im Falle des Mitgefühls stellt Flucht keine Alternative dar
*Unterscheidung von Ziel & Konsequenz einer altruistischen Tat:
o Motivation altruistisch zu handeln entsteht aus dem Mitgefühl für das Leid
des anderen heraus
o persönliche Befriedigung nach altruistischer Tat stellt nur eine zulässige
Konsequenz dar -> jedoch nicht gleichbedeutend mit egoistischen
Absichten
o Stimmungsverbesserung bzw. gesteigertes Selbstwertgefühl kann nach Tat durchaus auch als Nutzen angesehen werden
-> schwierig festzustellen und möglicherweise auch gar nicht erforderlich, ob eine Tat im absoluten Maße altruistisch im Sinne von selbstlos oder egoistisch motiviert ist
Was ist der Mere Exposure Effekt?
- Definition:
o ursprünglich neutraler oder positiver Reiz wird aufgrund wiederholter
Darbietung als positiv bzw. positiver bewertet -> Effekt tritt allerdings nicht
auf, wenn die Person anfangs negativ bewertet wird
o Nähe fördert interpersonelle Attraktion
o weitestgehend unabhängig von bewusster Urteilsbildung, verdeckt, aber
große Regelmäßigkeit
o Beispiel:
▪ Fernsehauftritte von Politikern
▪ Untersuchung Studentenheim:
* Studenten; je näher wohnen desto höher Chance auf
Freundschaft -> 41% Tür an Tür, 22% Appartement
getrennt, usw.
- Gruppenbildung:
o Große Bedeutung für Gruppenbildung
o in einer neuen Gruppe, in der sich Mitglieder noch nicht kennen, ist die
Sympathie oft relativ gering
o Bei regelmäßigen Treffen steigt die Sympathie -> Es entsteht eine
Verbundenheit
▪ -> harmonische & kooperative Gruppenaktivitäten sinnvoll! ->
Feindseligkeit kontraproduktiv
o Experiment: Student in gemeinsamen Vorlesungen ohne direkte Interaktion
Erklären sie das Kovariationsmodell von Kelley anhand eines Beispiels
- Voraussetzung: rationale Person
- Heranziehen mehrerer Aspekte, ehe man Frage nach der Ursache des Verhaltens
beantwortet - Nach Kelly ziehen Menschen grundsätzlich drei Arten von Information heran:
- Konsensus:
▪ Wie verhalten sich andere Menschen zum gleichen Stimulus? - Konsistenz:
▪ Wie oft wurde Verhalten zwischen gleichen Akteur & gl. Stimulus beobachtet? - Distinktheit:
▪ Wie reagiert der Akteur auf andre Stimuli? (niedrig & hoch vertauscht)
- Beispiel:
o Kollege Frank gibt Chef ein Stück des selbst mitgebrachten Kuchens
▪ Geben andere Kollegen dem Chef auch ein Stück Kuchen?
▪ Gibt Frank dem Chef öfter ein Stück Kuchen ab?
▪ Gibt Frank anderen Kollegen ein Stück Kuchen ab?
o Folgende Attributionen finden unter folgenden Konstellationen statt
▪ Internal (Verhalten der Person):
* niedriger Konsensus, hoher Konsistenz & niedrige Distinktheit
▪ External (Verhalten der Situation):
* hoher Konsensus, hoher Konsistenz & hoher Distinktheit
▪ Keine klare Attribution:
* bei geringer Konsistenz
Beschreiben Sie Inhalt und Erkenntnisse des Milgram-Experiments. Ist dies heute noch aktuell? Wie kann das Experiment ethisch bewertet werden?
- Aufbau:
o diente zum Nachweis des Autoritätsgehorsams
o Der Versuchsteilnehmer (Lehrer) wird vom Versuchsleiter (wissenschaftliche, seriöse Autoritätsperson) dazu aufgefordert einem Schüler (Komplize des Versuchsleiters) für jede falsche Antwort einen Elektroschock in ansteigender Stärke per Knopfdruck zuzufügen (15-450 Volt)
o Bei Zögern wurde der Lehrer stets aufgefordert, mit dem Experiment
fortzufahren - Erkenntnisse:
o erschreckend viele Versuchsteilnehmer zeigten Gehorsam
o 62,5% verwendeten sogar die stärkste Schockstufe (kein Unterschied zwischen Männern und Frauen)
o In den erweiterten Versuchsbedingungen (nur mit Männern) zeigten auch noch ca. 30% Gehorsam, wenn sie die Hand des Schülers auf Schockplatte pressen mussten
o Insgesamt nahm der Gehorsam ab, je näher das Leid an den Lehrer heranrückte
o Der Gehorsam reduzierte sich ebenfalls, wenn Einfluss der Autorität eingeschränkt wurde
o Gehorsam wurde minimal, wenn sich verschiedene Versuchsleiter widersprachen + wenn die Anweisungen des Versuchsleiters als umstritten dargestellt wurden - Warum heute noch aktuell?
o Replikation des Experiments von 2006 zeigte eine geringe Abnahme des Autoritätsgehorsams, jedoch war Reduktion statistisch nicht signifikant
o in beiden Durchführungen gab es eine große Situationsabhängigkeit und eine beträchtliche Dynamik
▪ Zwang, wenn sich Personen den Anweisungen nicht entziehen konnten
▪ Schrittweises Vorgehen -> zunehmend bedrohliche Gewalt
▪ Erste Eindruck überwog späteres Verhalten - Wie kann das Experiment ethisch bewertet werden?
o Autoritätsgehorsam ist auch aktuell ein großes gesellschaftliches Problem und begünstigt Gewalttaten
o Solange die Verantwortung für die Tat auf eine Autorität verlagert werden kann, kann Person ihr Verhalten vor sich selbst und anderen rechtfertigen, ebenso wenn Leid der Betroffenen weit entfernt ist
o Menschen werden gewalttätig, die aus eigenem Antrieb bzw. im direkten Kontakt mit anderen kaum Gewalt ausüben würden
-> zunehmende Aufklärung in der Bevölkerung wäre dringend erforderlich
Das Minimalgruppenparadigma inkl. Experiment
- experim. Paradigma um Herauszufinden, ob „minimale“ Situation zu
Intergruppenkonflikten führt - bloße Einteilung von Personen in Gruppen, ohne jegliche Historie und Erwartung
von Konflikt - Experiment:
o Zuteilung von Schulkindern nach bestimmten Kriterien zu Gruppen (z.B.:
Über- & Unterschätzer) -> Wirklichkeit aber willkürliche Zuteilung
o Sollten Kinder Geld an 2 nicht bekannte Kinder verteilen (1 Eigengruppe, 1
Fremdgruppe) -> Auszahlung anhand gegebener Verteilungsmatrizen
▪ Maximierung Gewinn eigene Gruppe
▪ Maximierung des Gesamtgewinns beider Gruppen
▪ Maximierung der Differenz der Gewinne der eigenen & fremden Gruppe
▪ Fairness (beide bekommen gleich viel)
- Ergebnis:
o teils von Fairnessüberlegungen geleitet,
o aber deutliche Tendenz Mitglied der eigenen Gruppe zu bevorzugen
o Ergebnisse konnte immer wieder repliziert werden
-> Merke: Bloße Kategorisierung in Eigen- & Fremdgruppe reicht um diskrim.
Verhalten hervorzurufen
Beschreiben Sie die Selbstwahrnehmungstheorie nach Bem mit Beispielen
Selbstwahrnehmung:
- Personen nehmen ihre eigenen Verhaltensweisen, Gefühle, Gedanken und körperlichen Zustände wahr und ziehen aus dieser Selbstbeobachtung Rückschlüsse auf eigene Fähigkeiten und Eigenschaften
Selbstwahrnehmungstheorie nach Bem
- Personen besitzen im Moment des Handelns oftmals nicht genügend Informationen um eigene Gefühle und interne Zustände genau benennen zu können
− Sie sind daher in der gleichen Lage wie ein außenstehender Beobachter, der aus Verhaltensbeobachtung auf die internen Zustände von Personen schließen muss
Bsp. So kann eine Person die ihre Lernunterlagen immer sorgfältig sortiert, jeden Abend abwäscht und Büchersammlung alphabetisch ordnet daraus schließen dass sie sowohl ein selbstdisziplinierter als auch ordnungsliebende Person ist
Erklären Sie die Dissonanztheorie von Festinger
− Die Theorie besagt, dass Menschen in ihrem kognitiven Systemen nach Konsonanz streben
− >D.h. es wird angestrebt, dass die verschiedenen Kognitionen in Übereinstimmung miteinander stehen sollen und das gezeigtes Verhalten soll diesen entsprechen
− Sind zwei vorhandene Kognitionen unvereinbar miteinander entsteht ein unangenehmer Erregungszustand ->Dissonanz
− Unvereinbarkeit = psychologische Unvereinbarkeit und nicht unbedingt Unvereinbarkeit nach dem Gesetz der Logik
− Personen sind dann bestrebet Dissonanz zu reduzieren und eine konstante Beziehung wiederherzustellen
Bsp. 1:
− Bei Forschungen zur politischen Psychologie zeigte sich, dass Dissonanzprozesse in starkem Maße bei der Beurteilung von Politikern und der Informationssuche & Informationsbewertung von politischen Wahlen wirksam werden
− Menschen neigen dazu, den eigenen politischen Standpunkt zu rechtfertigen sowie den politsichen Gegner abzuwerten
− So wird bei Fernsehduellen stets der Kandidat der präferierten Partei positiver bewertet also sympathischer, kompetenter und durchsetzungsfähiger
Bsp. 2:
− Auch in der Markt- und Werbepsychologie lassen sich dissonanztheoretische Vorhersagen anwenden
− Nach der Entscheidung zu einem Produkt wird die gewählte Variante aufgewertet und die nichtgewählte Variante abgewertet, so dass die Konsumentscheidung besser gerechtfertigt werden kann
− Um eine nach dem Kauf eventuell noch bestehende Dissnonanz zu Reduzeiren, legen Hersteller Beglückwünschungen zum Erwerb des Produkts bei und heben die Vorzüge des Produkt noch einmal hervor
Definieren Sie die drei Formen der Dissonanzreduktion und veranschaulichen Sie diese am Beispiel „ Entscheidung beim Autokauf für Auto A und gegen Auto B“ / Rauchen
− Reduktion der Dissonanz erfolgt sowohl nach dem Prinzip der Einfachheit & der Effizienz
− Also geringer kognitiver Aufwand und geringer Änderung des kognitiven Systems und gleichzeitig eine größtmögliche und damit stabile Dissonanzreduktion
− Da Kognitive Dissonanz als unangenehm empfunden wird versuchen Menschen diese zu reduzieren
− Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten
1. Neue konsonante Kognition hinzufügen
Das Auto A ist ein Elektroauto, da all meine Freunde Elektroautos fahren
und der Umweltschutz wichtig ist, ist dieses Auto besser und cooler
Rauchen sieht cool aus und alle meine Freunde rauchen also rauche ich auch
- Bestehende dissonante Kognitionen werden abgezogen durch beispielsweise Ignorieren oder Verdrängen
Es wird ignoriert/ verdrängt, dass für das Auto A (Elektroauto) noch ein Stromanschluss im Haus gebaut werden muss und es insgesamt teurer ist als das Auto B (normaler Vebrennungsmotor)
Warnhinweise und Studien zum rauchen werden ignoriert
- Vorhandene Kognitionen werden durch andere ersetzt
dissonante Kognitionen werden abgezogen und gelichzeitig werden konsonante Kognition Hinzugefügt
Das Auto A ist optisch schöner und spricht mich mehr an, Verdrängung dass das Elektroauto weniger Ausstattung zum gleichen Preis besitzt
Rauchen ist zwar ungesund aber ich nehme sonst keine Drogen ernähre mich gesund und treibe viel Sport dann ist das ok
Wieso ist Dissonanzreduktion im Alltag nach Entscheidungen nützlich?
- Abfindung mit irreversiblen Entscheidungen -> Rückgängig machen ist sehr aufwändig oder nicht möglich
- Dient zum Abbau des nach der Entscheidung entstandenen Spannungszustandes
- Erhaltung stabilen Geisteszustandes indem Kognitionen wieder in Einklang gebracht werden
-> Erforderlich, da wir häufig Entscheidungen treffen müssen, die nicht den persönlichen Einstellungen / Wünschen / Zielen entsprechen - Bei hoher Dissonanz: Such nach unterstützenden Infos wird eingestellt / widersprüchliche Infos werden gesucht um Entscheidung zu revidieren
Welche Faktoren sind entscheidend für interpersonelle Attraktion?
− Interpersonale Attraktion lässt sich als die affektive und kognitive Bewertung einer anderen Person definieren
− Folgende Faktoren gehören zur interpersonellen Attraktion:
- Kommunikation des Mögens -> Erfahrung machen gemocht zu werden erhöht interpersonelle Attraktion
- Ähnlichkeit -> Ähnlichkeit in Einstellung, Werte, sozioökonomische Merkmale und PM und Attraktion hängen positiv zsm & erhöhen interpersonelle Attraktion
- Das Verstärkungs-Affekt-Modell sagt voraus die Menschen zu mögen die uns in der Vergangenheit positiv verstärkt zu haben
- Ausgeglichenheit/Balance -> Wenn Relation zwischen Person, der anderen Person und einem Einstellungsobjekt in balancierter Struktur ist wird dies als angenehm empfunden
Balancetheorie beschreibt Tendenz den anderen zu mögen wenn man denkt vom anderen gemocht zu werden - Nähe/mere exposure -> Je häufiger man räumliche Nähe zu Person hat desto höher ist interpersonelle Attraktion
- Perfektion/Missgeschick -> perfekte Menschen können irritierend wirken da sie die eigene Unvollkommenheit erkennen lassen; kleiner Fehler lassen sie menschlicher wirken und erhöhen interpersonelle Attraktion
- Aktual-/Ideal-Selbst -> Ähnlichkeiten im Idealselbst erzeugt hohe interpersonelle Attraktion
Was trifft zu? Gleich und gleich gesellt sich gerne oder Gegensätze ziehen sich an. Begründen Sie Ihre Antwort mit Studien
− Gleich und gleich gesellt sich gerne, Gegensätze dagegen ziehen sich eher nicht an
− Der Zusammenhang zwischen Ähnlichkeit und Attraktion hat die Implikation dass Gegensätze die interpersonale Attraktion beeinträchtigen
− Das Sprichwort „Gegensätze ziehen sich an“ erweist sich demgemäß als irreführend denn es ist oft schwierig mit Gegensätzen umzugehen
− Interpersonale Ähnlichkeit und Attraktivität hängen damit positiv zusammen
->Umso mehr gleiche Interessen und Gewohnheiten vorliegen desto mehr mögen sich
Menschen
Studie zu Persönlichkeitsmerkmalen Represser und Sensitizer
- Represser sind Personen die dazu tendieren bedrohliche selbstbezogene Informationen zu vermeiden und daraus resultierende Konflikte zu verdrängen
- Sensitizer sind Personen die sich selbstbedrohlichen Informationen aufmerksam zuwenden und sich selbst für leicht verletzbar und eher ängstlich halten Die Persönlichkeitsdimension wird durch den R-S-Fragebogen gemessen
- In einer Untersuchung von Byrne und Griffitt (1967) sollten mehr als 400 Teilnehmer (Studierende) den R-S-Fragenbogen ausfüllen
- Auf Basis der Antworten wurden 3 Extremgruppen gebildet : EG Represser, EG Sensitizern und eine mittlere neutrale Gruppe
- Die Mitglieder der drei Gruppen erhielten einige Wochen später den ausgefüllten Fragebogen eines anderen Teilnehmers des gleichen Geschlechts in dem die Ähnlichkeit der Antworten auf der R-S-Items systematisch mit 20%, 50% und 80% abgestuft wurden
- Dann gaben sie an wie sehr sie die andere Person die sie nicht weiter kannten mochten
- Die Attraktivitätsskala variierte zwischen 2 (niedrig) und 14 (hoch)
-> Das Ergebnis der Studie war, dass die Attraktion kontinuierlich mit der Ähnlichkeit zunimmt
-> Der Ähnlichkeitseffekt trat in allen drei untersuchten Gruppen gleichermaßen auf
Wie reagiert man auf die Perfektion eines anderen ?
− Perfekte Menschen werden nicht zwangsläufig als attraktiver wahrgenommen
− Die Begegnung mit ihnen kann irritierend wirken
− > Das liegt daran dass man sich der eigenen Unvollkommenheit bewusst wird und die Gefahr besteht, dass perfekte Menschen auf einen selbst herabblicken wenn sie diese Unvollkommenheit entdecken
−> Perfekte Personen können also eine Bedrohung des Selbstwerts und des Ideal-Selbst darstellen
− Dabei besteht ein Unterscheid zwischen der kognitiven und affektiven Bewertung
− Die Perfekte Person ruft einerseits kognitive Bewunderung hervor
− Andererseits aber auch eine Distanzierung die auf der Beeinträchtigung der affektiven Attraktion beruht denn Perfekte Menschen werden als weniger menschlich gesehen
− Ein Fehler kann also unter bestimmten Umständen die interpersonale Attraktion erhöhen
− Jemand, der eine überlegene Leistung zeigte und dann einen Fehler machte wird positiver bewertet als der, der überlegen war und keinen Fehler machte
− Es wird angenommen dass ein kleiner Fehler eine scheinbar perfekte Person dem Beurteiler nähergebracht wird und vermenschlicht wird
Was sind Attributionen und ihre Funktionsweise?
− Menschen möchten die Ursachen des Verhaltens von anderen ergründen um deren Motive zu erschließen
− Es ist also ein Bedürfnis des Menschen Verhalten kausal zu erklären
− Dabei suchen Menschen nach stabilen und überdauernden Entitäten ihrer Umwelt wie Persönlichkeitseigenschaften oder Fähigkeiten
− Bei der Zuschreibung von Kausalitäten von Verhalten unterscheiden Menschen zwischen Persönlichkeitsfaktoren (Intelligenz, Fähigkeiten) und situativen Faktoren (Stress, Stimmung)
− Es ist bei Konflikten mit anderen interessant ob diese Personen generell Konflikte suchen (internal) oder ob es einen bestimmten situativen Grund gibt (external)
− Heider meint dass bei anderen nur auf internale Faktoren geschlossen wird wenn externale ausgeschlossen werden können
− Das Attribuieren auf Persönlichkeitsfaktoren heißt internale Attribution und das auf situative Faktoren heißt externale Attribution
− Attributionen dienen demnach dazu über kausale Theorien das Verhalten eines anderen zu begründen
Theorie der korrespondierenden Schlussfolgerung:
Wann wird das Verhalten anderer auf andere und wann auf Persönlichkeitsmerkmale geschlossen?
− Die Theorie erklärt, wie Menschen darauf schließen, dass das Verhalten einer Person mit der jeweiligen Persönlichkeitseigenschaft korrespondiert
− D.h. Unter welchen Umständen man darauf schließt dass eine Person die sich aggressiv verhält auch aggressiv ist
− Es ist sehr wahrscheinlich dass Menschen eine korrespondierende Schlussfolgerung treffen wenn fünf Voraussetzungen gegeben sind:
- Free Choice: Eine Person führte das jeweilige Verhalten freiwillig aus
- Outcome bias: Wenn das Verhalten zu einer kleinen Anzahl von
verschiedenen Effekten führt - Social desirabilty: Wenn das Verhalten wenig sozial erwünscht ist als gegen
bestimmte Normen spricht - Hedonic relevance: Wenn das Verhalten große Konsequenzen für die
ausführende Person mit sich bringt - Personalism: Wenn beim Verhalten direkt intendiert ist, dass es einer anderen
Person hilft oder schadet
Welche Fehler entstehen bei menschlicher Attribution?
− Menschen attribuieren nicht rational
− Bei der Attribution entsteht eine Korrespondenzverzerrung bei der der Einfluss der Situation häufig unterschätzt wird
− Der Mensch neigt dazu Verhalten der Mitmenschen auf ihre Person und weniger der Situation zuzuschreiben
− Da der Mensch sehr oft das Verhalten überproportional und mehr als Gerechtfertigt der Person des Akteurs attribuiert, wurde diesem Phänomen ein eigener Name gegeben: der fundamentale Attrbutionsfehler
Was sind Urteilsheuristiken ?
− Urteilsheuristiken stellen vereinfachende Entscheidungsregeln dar mit denen sich Urteile schnell, effizient und unter komplexen Bedingungen bilden lassen
− Diese werden auf leicht zu erhaltende Informationen angewendete und unter geringen Verarbeitungsaufwand erlauben sie ein hirneichend genaues Urteil
− Die Informationen hierfür müssen nicht zwingen logisch und vollständig verarbeitet werden
− Bei der Anwendung von Urteilsheuristiken kann es aber auch zu Fehlurteilen und systematischen Verzerrungen kommen weil nicht alle für eine optimale Urteilsbildung erforderlichen Informationen berücksichtig werden
Verfügbarkeitsheuristik
− Wenn bei der Urteils- und Entscheidungsfindung die Verfügbarkeitsheuristik angewendet wird, greifen Individuen auf Informationen zurück die leicht aus dem Gedächtnis abgerufen werden können
− Das bedeutet je leichter ein Ereignis aus dem Gedächtnis abgerufen werden kann, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit bzw. Häufigkeit dieses Ereignisses eingeschätzt
− Wir schätzen also diejenigen Ereignisse als wahrscheinlicher ein an die wir uns sehr leicht erinnern können und welche damit leichter aus unseren Gedächtnis abrufbar sind
− Z.B. Die Durchfallwahrscheinlichkeit bei einer Prüfung wird umso höher gehalten je leichter Fälle von Kommilitonen in den Sinn kommen die eben diese Prüfung nicht bestanden haben
− Voraussetzung für die Anwendbarkeit dieser Heuristik sind Kategorisierungsprozesse (= menschliche Neigung Personen Situationen oder Ereignisse aufgrund gemeinsamer charakteristische Merkmale bestimmten Kategorien zuzuordnen)
− Auch Fehlurteile möglich da Leichtigkeit der Erinnerung von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst:
* Kürzlich eingetretene Ereignisse werden besser erinnert
* Subjektive Besonderheit hat Einfluss auf Aufmerksamkeit und damit Verfügbarkeit
* Leichter erinnert wird sich wenn Erinnerungs- mit Endkodierungskontex übereinstimmen
Repräsentativitätsheuristik
− Diese Heuristik beschreibt das Phänomen dass Personen bei der Urteilsfindung dazu tendieren die Verteilung bestimmter Merkmale in der Population zugunsten individueller Informationen zu vernachlässigen
− Je ähnlicher eine Person einem typischen Vertreter einer bestimmte Gruppe wahrgenommen wird desto eher ordnet man die Person dieser Gruppe zu ohne die Häufigkeitsverteilung in der betreffenden Grundgesamtheit zu berücksichtigen
− Ein Objekt wird also auf Grund seiner Ähnlichkeit zu einem bereits bekannten Objekt eingeordnet und nach dieser Ordnung erfolgt dann die Urteils- bzw. Entscheidungsfindung
− Z.B. Man sieht einen Studenten in Anzug und Aktenkoffer und ordnet ihn als BWL-Student und nicht also Soziologiestudenten ein, da dieser repräsentativ für einen BWL-Student erscheint (Stereotyp)
− Auch hier sind Fehlurteile möglich wenn neben der Repräsentativität andere Faktoren die Wahrscheinlichkeit der Zuordnung beeinflusst wie Informationen über Basisrate (= Häufigkeitsverteilung in der betreffenden Grundgesamtheit)
-> Wenn Basisrate vernachlässigt wird und Zuordnung an Stereotype gebunden ist
Emotionsheuristik
− Hierbei werden innere Zustände wie Gefühle oder die Stimmung dazu genutzt ein Urteil gegenüber einen Einstellungsobjekt zu bilden
− Bei guter Stimmung werden positivere Urteile abgegeben als bei schlechter Stimmung
− Hierbei können Menschen komplexe Urteilsprozesse vereinfachen und so ihre emotionale Reaktion auf das Urteilsobjekt als Informationsbasis heranziehen
− Dabei kann es passieren dass Gefühle oder Stimmungen welche nicht durch das Einstellungsobjekt verursacht wurden auf dieses missattribuiert werden
− Personen bewerten beispielsweise bei gutem Wetter (= bessere Laune) ihre eigene Lebenssituation positiver
Ankerheuristik
− Diese Urteilsheuristik beinhaltet das Phänomen, dass Urteile bezüglich numerischer Größen in Richtung eines Ausgangswerts (Anker) ausgerichtet werden
− Im Verlauf des Urteilsprozesses werden diese verändert (adjustiert) um zu einem endgültigen Urteil zu gelangen
− Die Adjustierung des Urteiles ist dabei häufig unzureichend und führt zu Urteilen die in Richtung des Ausgangswerts verzerrt sind
− Diese ist also eine Assimilation unter Unsicherheit die sich an einem Anker festmacht
− Eine Vorgabe fungiert hierbei als Anker, welcher bei Entscheidungen und Urteilen als Fundament herangezogen wird selbst wenn die Situation dies nicht hergibt
− Die kognitiven Prinzipien, die bei Ankereffekten ablaufen sind selektives Hypothesentesten und semantisches Priming
− Ankerkonsistentes Wissen wird generiert und steht im Sinne des semantischen Primings für nachfolgende Aufgaben zu Verfügung
Bsp.
− Bei Analysen realer Gerichtsakten zeigten sich deutliche Korrelationen zwischen Staatsanwaltschaftsforderungen (Ankervorgabe) und dem richterlichen Strafurteil
− Je höher die Strafforderung durch den Staatsanwalt desto höher fiel das richterliche Urteil aus
− Der Richter orientierte sich also bei seinem Urteil an dem vorgegeben Anker durch die Staatsanwaltschaft
Sollte man in einer Gehaltsverhandlung eher bescheiden sein oder direkt einen höheren Wert nennen? Erkläre anhand der Ankerheuristik
− Bei Gehaltsverhandlungen sollte man direkt einen höheren Wert nennen
− Grund hierfür ist die Ankerheuristik
− Diese Urteilsheuristik beinhaltet das Phänomen, dass Urteile bezüglich numerischer Größen in Richtung eines Ausgangswerts (Anker) ausgerichtet werden
− Im Verlauf des Urteilsprozesses werden diese verändert (adjustiert) um zu einem endgültigen Urteil zu gelangen
− Die Adjustierung des Urteiles ist dabei häufig unzureichend und zu Urteilen führt die in Richtung des Ausgangswerts verzerrt sind
− Diese ist also eine Assimilation unter Unsicherheit die sich an einem Anker festmacht
− Eine Vorgabe fungiert hierbei als Anker, welcher bei Entscheidungen und Urteilen als Fundament herangezogen wird selbst wenn die Situation dies nicht hergibt
− Durch diesen frühzeitig eingebrachten hohen Anker seitens des Angestellten können bessere Verhandlungsergebnisse zugunsten des Angestellten zustande kommen als ohne die Einbringung des Ankers
− Dies nennt man auch first offer effect
− Der hohe Anfangswert dient als Anker für den Arbeitgeber als Ausgangswert dient an dem er sich ganz unbewusst orientiert
− Eine Adjustierung ist hierbei zumeist unzureichend weswegen ,man einem höheren Gehalt rechnen kann, selbst wenn der Arbeitgeber einen noch runterhandeln sollte als wenn man von vornherein einen niedrigen oder keinen Anker vorgibt
− Dabei darf man aber nicht unrealistisch und utopisch hohe Anker setzen da man sonst die Chance auf den Job verlieren könnte
Welchen psychologischen Nutzen haben Einstellungen?
− Menschen haben die Tendenz ihre Umwelt zu bewerten und ein Objekt mittels der Dimension gut-schlecht einzuordnen
− Ein Objekt kann dabei auch verschiedene widersprüchliche Reaktionen hervorrufen die global in einer Einstellung zusammengefasst werden
− Einstellungen werden als summarische Bewertung von Gegenständen, Personen, sozialen Gruppen oder abstrakten Konstrukten verstanden
− Sie umfassen affektive, kognitive und eventuell verhaltensbezogene Komponente
− Einstellungen regeln Annäherungs- und Vermeidungsverhalten
-> Zuwendung positiv bewerteter Dinge/Personen und Abwendung von negativ bewerteten
− Einstellungen erleichtern die Verarbeitung neuer Informationen und haben somit eine Wissensfunktion
− Zudem führen Einstellungen zu einer Erleichterung der Umweltbewältigung
− Auch die Abwertung von Fremdgruppen und die Aufwertung der Eigengruppe dienen dem Selbstwert, der Identität und der Zugehörigkeit und erleichtern die Selbstdefinition
− Wichtig hierbei ist aber nicht nur eine Einstellung zu haben sondern diese auch auszudrücken
− V.a. bei Einstellungen die der sozialen Identität dienen spielt das öffentliche Ausleben und Ausdrücken eine wichtige rolle und trägt dazu bei die soziale Identität und Zugehörigkeit zu stärken
Welche Vor- und Nachtteile haben Verfahren zur Einstellungsermittlung?
Direkte Verfahren:
Vorteile:
* Sehr einfach und schnell anzuwenden
* Dienen v.a. um reflektierende Meinungen oder Einstellungen zu erfassen
Nachteile:
* Setzen ein gewissen Maß an Introspektion voraus: Man muss die eigenen Einstellung kennen
* Motive wie soziale Erwünschtheit können den Selbstbericht verzerren
Bsp:
- Selbstbericht durch Fragebogen
Indirekte Verfahren der Einstellungsmessung:
− Hierbei wird eine Person nicht zu ihrer Einstellungen befragt
− Es wird die Reaktion erfasst von der man annimmt, dass sie die Einstellung reflektier
Vorteile:
* Verfahren setzten keine Introspektion voraus
* Einstellungen können weniger durch andere Motive verzerrt werden sofern sich die Person nicht bewusst ist, dass ihre Einstellung erfasst wird
* Spontane, automatisch zugängliche Einstellungen können erfasst werden
Nachteile:
* Sehr aufwendig
* Schwer zu validieren oft nicht klar ob eine gemessene Reaktion tatsächlich eine Einstellung reflektiert
Bsp:
- impliziter Assoziationstest
Erklären Sie den Effekt des ambivalenten Sexismus mit benevoltem und hostilem Sexismus
− Unter Sexismus versteht man generell vorurteilsbezogene Einstellungen und diskriminierende Verhaltensweisen gegenüber Personen aufgrund ihres Geschlechts
− Hauptsächlich geht es um negative Einstellungs- und Verhaltensmuster gegenüber Frauen
− Forschungsarbeiten haben jedoch gezeigt dass Stereotype gegenüber Frauen insgesamt positiver ausfallen als gegenüber Männern
− Jedoch sind positive Eigenschaften die mit Frauen assoziiert werden ( z.B. Empathie) in wichtigen Bereichen wie der Berufswelt weniger hochgeschätzt als positive Eigenschaften die mit Männern assoziiert werden ( z.B. Durchsetzungsvermögen)
− Bei der Theorie des ambivalenten Sexismus wird zwischen dem hostilen Sexismus und dem benevolenten Sexismus differenziert
− Hostiler Sexismus ist der feindselige Sexismus, der sich in einer offen negativen Bewertung von Frauen ausdrückt
− Beispiel: Im Berufsalltag kann sich der hostile Sexismus besonders gegen zielstrebige Frauen, die Karriere machen wollen, richten z.B. in Form von Gerüchtestreuen, dass sie sich „hoch geschlafen haben“, um sie als potentielle Bedrohung der eigenen Position abzuwerten
− Benevolenter (wohlwollender) Sexismus ist der wohlwollende Sexismus, der sich in positiver Stereotypisierung und paternalistischen Einstellung gegenüber Frauen äußert
− Beispiel: Frauen wird Fähigkeit zur Führung und zum Treffen rationaler, unbequemer Entscheidungen aberkannt. Frauen sind dafür in sozialen Berufen aufgrund ihrer Eigenschaften besser aufgehoben als Männer