Pädagogische Psychologie Flashcards
Warum lassen sich Begriffe besser lernen, wenn sie geordnet sind anstatt ungeordnet? Verweisen sie dazu auf eine passende Studie
Studie von Gordon Bower und Mitarbeiter (1969)
- Studierende sollten sich 112 nach dem Zufallsprinzip zusammengestellte Begriffe merken
- Andere Teilnehmer erhielten Begriffe in hierarchischer Anordnung (diese konnten die Lernphase verhältnismäßig schnell abschließen
- Die Gruppe mit den geordneten Begriffen konnte schon nach der 1. Übungsphase 3x so viele Begriffe behalten wie die Gruppe ohne geordnete Begriffe
- Nach 4 Übungsrunden konnte diese sogar alle 112 Begriffe behalten
- Dies zeigt, dass hierarchische Anordnungen behaltensfördernd sind, wenn sich neue Infos unter bekannten Wissensinhalten anordnen lassen
Kategorisierung von Begriffen. Hauptbegriff war Pflanze. Davon gingen jeweils zwei Äste ab, mit den Begriffen Algen und Moos. Davon jeweils nochmal zwei Äste mit 2 weiteren Begriffen. Man soll erklären, warum die Verarbeitung dieser Begriffe einfach ist, als z.B. bei einer zufälligen Anordnung.
- Die geordnete Darbietung stellt eine Voraussetzung für sinnvolles lernen da
- Ungeordnetes Material kann dazu führen, dass es nicht in erwarteter Weise verarbeitet wird
- Geordnet dargebotene Informationen haben den Vorteil, dass Beziehungen leicht sichtbar werden
- Dadurch werden wichtige Aspekte in übersichtlicher Weise hervorgehoben und die Informationen können besser gelernt werden
- Ebenso ist es einfacher neue Informationen zu lernen, wenn sie logisch und sinnvoll erscheinen wie es bei der Ordnung / Kategorisierung von Begriffen der Fall ist
- Die Begriffsbildung, also das Herstellen von Ordnungseinheiten, begünstigt die menschliche Verbreitung von Informationen
- Durch die Kategorisierung / Ordnung wird die Beziehungen der Begriffe herausgestellt
Eine Person attribuiert ihr Versagen auf ihre Fähigkeit und sieht dieses als stabil. Was sind die Folgen, wie kann man dem entgegenwirken? Was passiert, wenn Versagen internal und stabil attribuiert wird
+ Strategien der Veränderung
- Fähigkeit bei Schülern und Studierenden können veränderbar oder als stabil wahrgenommen werden
- Jugendliche und Erwachsene besitzen zwei grundlegende Vorstellungen von ihren Fähigkeiten
- Je nach Darstellung unterschiedlicher Zielorientierungen werden verschiedene Fähigkeiten als stabil oder veränderlich wahrgenommen
- Ergebnisabhängige und attributierungsabhängige emotionale Reaktionen auf Erfolg und Misserfolg
- Erlebt man in Misserfolgs Situationen häufig Beschämung und Unzufriedenheit, besteht die Gefahr, dass sich zunehmend Widerstände aufbauen, sich wieder in vergleichbare Leistungssituationen zu begeben -> zu erwartende Misserfolge ziehen negative Gefühle nach sich
- Bei Häufung des Versagens und gleichzeitigen stabilen Ursachen (mangelnde Fähigkeiten) können negative Gefühle wie Hoffnungslosigkeit, Gleichgültigkeit und Resignation entstehen
- Solche Emotionen stärken Überzeugung, dass sich keinerlei Anstrengungen mehr lohnen
- Änderungen zum besseren wird nicht mehr für möglich gehalten -> erlernte Hilflosigkeit
Möglichkeiten zum Entgegenwirken
- Maßnahme: „Re-Attributierungstraining“
- Person lernt, ihre Misserfolge nicht auf mangelnde Fähigkeit, sondern auf unzureichende Anstrengung zurückzuführen
- Anstrengung wird, im Gegensatz zur (stabilen) Fähigkeit, als kontrollierbar wahrgenommen
- Z.B. eigene, in der Vergangenheit, erbrachte Leistungsergebnisse mit Anstrengungen in Verbindung bringen und nicht mit Appellen an zukünftiges Leistungsverhalten
- „Du hast wirklich hart gearbeitet“ statt „Du muss wirklich härter arbeiten“
- Damit ließ sich nicht nur das tatsächliche Leistungsverhalten, sondern ebenso die Erwartung an zukünftige Erfolge steigern
Erkundungstraining: Warum sollte ein Lehrer auf Fragen nur mit ja oder nein antworten?
evtl. überarbeiten
- Erkundungstraining ist eine Maßnahme zur Förderung des methodischen Fragens
- Mit der ja-nein-Regel im Erkundungstraining soll erreicht werden, dass die Verantwortung für die Informations- und Verständnisgewinnung beim Schüler verbleibt
- Sie stellt sicher, dass Lehrer lediglich darauf antwortet, wonach Schüler ausdrücklich fragt
- Der Schüler kann nur diejenigen Infos optimal verarbeiten, nach denen er sich ausdrücklich erkundigt
- Problem: Lehrer gibt im Unterricht zu viele Informationen an den Lernenden
- Falsche Sicherheit, dass Schüler alles verstehen würden
- Lehrer lassen sich während ihrer Ausführungen zusätzlich regelmäßig die Zusicherung ihrer Zuhörer geben, dass diese wirklich alles verstanden haben
- Beim Erkundungstraining wird fatalen Missverständnissen in Kommunikationen zwischen Lehrer und Schüler entgegengewirkt
- Der Schüler wird dabei herausgefordert, geeignete Fragen selbst zu suchen
- Die der Antwort zu entnehmenden Infos müssen vom Schüler dann selbst zusammengeführt werden, da bei der Konstruktion von Verständnis andere lediglich fördernd sind
Kausalattribution Weiner Dimensionen erklären
- Weiner untersuchte die Frage, welche Rolle Kausualattibutierungen nach Erfolg und Misserfolg in Leistungssituationen spielen
- Dazu befragte er Schüler und Erwachsene
- Die Kenntnisse der Ursachen für Leistungsergebnisse sind von Bedeutung
- Wichtiger erscheint Weiner aber, die Berücksichtigung der den Ursache zu Grunde liegenden kausalen Dimensionen
- Diese unterschied er zwischen:
- Lokalität
- Definiert ob Befragte eine Suche innerhalb (internal) oder außerhalb (external) der Person wahrnehmen
- Fähigkeiten und Anstrengungen werden internal gesehen
- Zufall und Aufgabenschwierigkeit werden external gesehen - Stabilität
- Unterschiede ob eine Ursache als veränderlich (variabel) oder unveränderlich (stabil) gesehen wird
- Fähigkeiten wurden von Befragten als stabil gesehen
- Anstrengung stellte eine variable Ursache da
- Anstrengung lässt sich personenbezogen auch als stabil sehen, etwa, wenn man im Alltag an einen Fleißigen oder einen Faulpelz denkt
- Mit Glück / Pech kann man nicht immer denken, weshalb Zufall als variable klassifiziert wurde - Kontrollierbarkeit
- Unterscheidet danach, ob sich auf eine Ursache verändernd einwirken lässt
- Befragte (Erwachsene) gaben an, dass sie ihre Fähigkeiten als unkontrollierbar wahrnehmen
- Bei Anstrengung verfügt an über ein hohes Maß an Kontrolle
- Zufall entzieht sich der Kontrolle
Weiner berücksichtigte zusätzlich noch die Aufgabenschwierigkeit, die als external, stabil und unkontrollierbar wahrgenommen wird
Mandl und Friedrich unterscheiden zwischen emotionalen/ motivationalen Strategien und kognitiven Strategien. Was ist damit gemeint. Nennen Sie die Strategien und erklären sie diese exemplarisch
Kognitive Strategien: neues Wissen aufnehmen, gedanklich ordnen, abspeichern und abrufen
- Elaborationsstrategien: neue Informationen mit bestehenden Strukturen verbinden und sich so leichter merken (z.B. Vorwissen aktivieren)
- Organisationsstrategien: neue Informationen strukturieren und zu Gesamtbild zusammenfügen (z.B. Auflistung der Kernideen, Gliederung)
- Selbstkontroll- und Selbstregulationsstrategien: gliedern Lernprozess in Abfolge durchdachter und überschaubarer Schritte (z.B. Planen, Beobachten, Bewerten, Korrigieren)
- Strategien der Wissensnutzung: vorhandene Inhalte abrufen und neu miteinander verknüpfen um sie an jeweilige Aufgabe anzupassen (Woran erinnert mich die Aufgabe, Kenne ich ähnliches)
Motivationale und emotionale Strategien: beeinflussen Aufgabenwahl (Schwierigkeit, Inhalt), Anstrengungsbereitschaft und Ausdauer beim Lernen; stellen geeignete Stimmungslage her (Lernunlust überwinden, Ängste abbauen)
- Positive Zielsetzungen verfolgen, Anreize für das Lernen erzeugen
- Sich für Lernergebnisse und Zwischenresultate belohnen
- Negative Emotionen (Frustration, aversive Tendenzen) überwinden
- Lernerfolge als Ergebnis von Können und Bemühen erklären
- Beim Lernen Emotionen beachten und ihnen nachgehen (Lösung wirkt „komisch“)
Good Strategy User Modell
- Modell beschreibt erfolgreiche Lerner
- Strategische Lerner verfügen nach dem Modell über ein breites und vernetztes Fachwissen
- Sie kennen zahlreiche effektive Strategien des Wissenserwerbs und sind sich bewusst, wann sie diese Strategien sinnvoll einsetzen können
- Durch diese Strategien reflektieren sie fortlaufend die Wirksamkeit ihres Lernens
- Vertrauen auf:
1. Erwerben neuer Fähigkeiten,
2. verfolgen neuer Ziele, um Kompetenzen zu steigern
3. Glauben an Nützlichkeit eigener Anstrengung
4. Fehler sind eine Gelegenheit etwas dazuzulernen - -> positive und differenzierte Fähigkeitsselbstkonzepte
- Zum guten Lernen gehört die motivationale Überzeugung. Gute Lernen zeichnen sich aus, dass sie:
1. Überzeugt sind, etwas erlernen zu können, und sich die erforderlichen Fähigkeiten dafür nicht absprechen
2. Fehler und Schwierigkeiten als natürlichen Bestandteil des Lernens betrachten und glauben, dass durch Anstrengung Erfolg erzielt werden kann
3. Keine Angst haben, beim Lernen zu versagen
4. Gelerntes mit Interessen und Zukunftsvorstellungen verbinden - Lernschwache Kinder sind von diesem Ideal weit entfernt
- Diese verfügen kaum über Strategien, wissen wenig über Anwendungsbedingungen, überwachen ihr Lernen kau und bemerken auch nicht, wenn sie Fehler machen
- Sie sind also das Gegenteil eines Good Strategy Users
Theorien des Begrifflernens
- Kategorisierung nach eindeutig definierten Merkmalen
- Ein Begriff wurde als Bezeichnung für eine Kategorie definiert in welche Objekte oder Ereignisse eingeordnet werden
- Bsp: „Junggeselle“ bedeutet männlich, unverheiratet, erwachsen
- Trifft eins dieser Merkmale nicht zu, spricht man nicht mehr von einem Junggesellen - Kategorisierung nach charakteristischen Merkmalen
- Gegebenheiten der natürlichen Umwelt lassen sich nicht immer eindeutig Kategorisieren
- Passiert, wenn Begriffe unscharf definiert sind (z.B. „Tasse“)
- Kategorisierung für einen selbst sehr eindeutig, im Vergleich mit anderen treten aber Unterschiede auf - Kategorisierung nach Prototypen
- Einige Objekte lassen sich schwieriger kategorisieren als andere
- Es werden eher charakteristische statt relevanter Merkmale benannt
- Prototyp entsteht durch einen „Mittelwert sämtlichen typischen Beispielen (Spatz eher ein Vogel als ein Pinguin)
- Grad der Abweichung legt fest, ob Beispiel noch als Idealbild toleriert wird - Kategorisierung nach zahlreichen Musterbeispielen
- Menschen bilden nicht einen, sondern mehrere Prototypen
- Beim Wort „Hund“ wird nicht an einen Prototyp gedacht, sondern an z.B. einen Schäferhund, einen Dackel und einen Pudel
- Dadurch ist dem Lernenden die Vielfalt der Erscheinungsformen gegenwärtig
Regeln zur Darbietung von Beispielen
- Anordnung der Begriffe von einfach nach schwierig (schwieriger, je mehr relevante Merkmale ein Begriff aufweist)
- Beispiele sollten sich unterscheiden (Hund und Katze = Haustiere, Schlange und Reh = wilde Tiere)
- Einordnung von zusammenpassenden und nicht zusammenpassenden Beispielen, um diese zu vergleichen
- Begriff Säugetier wird so erarbeitet, dass zuerst leichte Beispiele wie Hund oder Katze gewählt werden um sie so Insekten und Fischen, als nicht passenden Beispielen gegenüberzustellen
- So wird zunächst die Allgemeinheit erarbeitet bevor es schwieriger wird
Englischlehrerin will Geschichte von Romeo und Julia erzählen. Beginnt aber stattdessen mit einer wahren Gegebenheit, die der Geschichte von Romeo und Julia ähnelt. Anhand dessen erklären, warum dieses Vorgehen das Lernen erleichtert und Maßnahmen für einen Unterrichtseinstieg nennen
- Es handelt sich dabei um die Aktivierung relevanter Gedächtnisinhalte mit Hilfe von vorangestellten Organisationshilfen
- Vorangestellte Organisationshilfen bestehen aus einem Hinweis auf den zu lernenden Themenbereich
- Ziel: Den Lernenden auf neues Material vorzubereiten
- Relevantes Vorwissen soll aktiviert werden, mit dem die nachfolgend dargestellten Informationen aufarbeitet werden können
- Da Geschichte war ist, fällt es Schülern leichter, die ähnliche Geschichte von Romeo und Julia zu verstehen
- Organisationshilfe aktiviert also bereits vorhandenes Wissen
- Aufmerksamkeitslenkung auf wichtige Einzelheiten (Liebe, verfeindete Familien)
- Durch gezielte Einordnungshilfen soll es gelingen, Schemata zu aktivieren, die dem Lernenden helfen, neue Informationen aufzunehmen
- Nach Aktivierung des Vorwissens, sollte der Lehrer stets prüfen, inwieweit dieses eine Voraussetzung zur Erklärung neuer Unterrichtsinhalte bietet
- Es empfiehlt sich mehrere Vergleiche heranzuziehen (jeder besitzt Vor- und Nachteile)
Maßnahmen für den Unterrichtseinstieg (Romeo und Julia)
- Eine offene Frage stellen, die Schüler zum Nachdenken anregt und dazu bringt über eigene Erfahrungen / Meinungen zu sprechen
- Kurze Lesung / Gedicht passend zum Thema
- Aktivität oder Spiel womit das Thema spielerisch erkundet werden kann
- Eine kurze Zusammenfassung geben, um einen Überblick zu geben, bevor Details besprochen werden
- Eine Übersicht über die wichtigsten Charaktere und Orte der Geschichte geben, um so einen Rahmen zu bilden
- Eine Audio- oder Videoaufnahme abspielen, um die Aufmerksamkeit zu erhöhen
- Eine Mindmap erstellen, um Schüler bei der Strukturierung des Wissens zu unterstützen
Was versteht man unter Underachievern?
- Schüler, die in ihren schulischen Leistungen (Noten und Schulleistungstests) weit
hinter dem Niveau ihrer intellektuellen Grundfähigkeiten (Intelligenz) zurückbleiben - Lernpotential wird in der Schule nicht annähernd ausgeschöpft
Welche Attributionsmuster werden bei Underachievern beobachtet?
- Selbstwirksamkeitserwartung von Underachievern ist gering
- Misserfolge werden auf Fähigkeitsmangel zurückgeführt (daher internal und stabil)
- Erfolge werden auf Glück oder Leichtigkeit der Aufgabe zurückgeführt (daher external)
- Underachiever stellen daher keinen Zusammenhang zwischen Lernverhalten (strategisches Vorgehen, Anstrengung) und Lernerfolg her
- Daher ist Lernmotivation gering, da das Motivationsdefizit eine selbstwertschützende Funktion hat (Wer nicht lernt, muss Misserfolg nicht auf mangelnde Fähigkeiten zurückführen)
Welche drei Wege gibt es, um Underachiever zu erkennen? / Wege Diskrepanz zwischen Potential und Leistung
- Klinische Praxis
- Werte von Intelligenztests und Schulleistungstests werden nach Normtabellen standardisiert
- Differenz beider Standardwerte wird gebildet
- Underachievement: Wenn Standardwert des Intelligenztest deutlich über dem Standardwert des Schulleistungstests liegt (ca. 1,5 Standardabweichungen) - Psychologische Forschungsarbeiten
- Erwartete Schulleistung wird mit regressionsstatistischen Verfahren aus den Werten von Intelligenztests geschätzt
- Underachievement: Wenn tatsächliche Schulleistung erwartungswidrig ist, also weit unterhalb der aufgrund der Intelligenz anzunehmenden Schulleistung liegt - Bildungssoziologie
- Underachievement wird in Abhängigkeit von der Schulform definiert
- Underachievement: Wenn Schüler, deren intellektuelles Leistungsniveau einer höheren Schulform entspricht (Gymnasium) als tatsächlich besucht wird (Realschule)
Lese- und Rechtschreibschwäche-Förderung im Vorschulalter
Fokus der Förderung
- Der Akzent liegt auf der Förderung der phonologischen Bewusstheit
- Zum entgegenwirken der Schwierigkeiten bereits vor der Einschulung
- In der Anfangsphase des Lesens konzentrieren sich Lesetherapien auf Übungen zur Lautbewusstheit (spielerische Übung mit Reimwörtern)
- Buchstabenkenntnis zur Festigung der Buchstaben Laut Zuordnung
- Lautsynthese wird zum Verschmelzen von Einzellauten zu Wörtern eingeübt
- Wünschenswert die Übungen in der Schule (Förderunterricht) und Kindergarten (zur Prävention im Vorschulalter) zu integrieren
Lese- und Rechtschreibschwäche-Förderung im Vorschulalter
Was wird als erstes gefördert?
- Besonderes Gewicht auf die Förderung der Buchstabenkenntnis, Buchstaben Laut Zuordnung und phonologische Rekodierung
- Schwierigkeiten in der korrekten Zuordnung der Buchstaben zu Lauten werden von Kindern verschleiert, indem sie die Wörter schon vorher lesen und auswendig lernen
- Lösung dafür: Verwendung von Pseudowörtern
- Ziel: grundlegende Lesefertigkeiten beherrschen, anschließend Lesegeschwindigkeit erhöhen
- Möglich durch Übungen zum raschen Erkennen kurzer Wörter und Silbengliederung längerer Wörter
- Ist Voraussetzung dafür, dass das Verständnis vom Gelesenen verbessert werden kann
- Leseförderung hat Priorität vor der Förderung des Schreibens
- Verzögerung in der Leseentwicklung erhöht Gefahr, dass Kind auch im Rechtschreiben zurückbleiben wird
Kriterien im ICD-10 für F81.3 kombinierte Schulleistungsschwäche
- Störung durch gravierende Schwierigkeiten beim Lesen bzw. Rechtschreibung und Rechnen (Grundrechenarten)
- Leistungen liegen in beiden Bereichen eindeutig unter dem Niveau, welches aufgrund Alter, Intelligenz und Beschulung zu erwarten ist
- Störung liegt vor, wenn folgende Kriterien erfüllt sind:
1. Minderleistung in standardisierten Schulleistungstests um mindestens 2 Standardabweichungen gegenüber der Altersnorm oder Leistungserwartung (Intelligenz)
2. IQ von mindestens 70
3. Ausschluss (extremer) Unzulänglichkeiten in der Erziehung / Beschulung
4. Behinderung der Schulausbildung sowie Alltagsverhalten durch die Störung
5. Ausschluss von Seh- / Hörstörungen bzw. neurologischen Erkrankungen