Klinische Psychologie - Aufbau - offene Fragen Flashcards
Joiner - interpersonale Suizidalität
- Eine Person benötigt zwei Überzeugungen um suizidale Gedanken zu entwickeln:
1. Man ist kein Teil einer wertgeschätzten Gruppe
2. Man ist für andere eine Belastung - Suizidales Verhalten tritt erst auf, wenn Person “fähig” ist, es durchzuführen
-> Diese Befähigung ist vermehrt bei Personen vorhanden, die weniger Angst vor dem Tod bzw physischen Schmerzen haben (durch vergangene Suizidversuche, Kriegseinsätze, Selbstverletzung, Missbrauch)
Substanzmittelmissbrauch -Therapie, vier Stadien
- Vorbereitung und Motivation
- durch Besuch einer Drogenberatungsstelle oder Angehörige
- bei Therapieresistenz ist das Ziel eine Schadensbegrenzung - wenn nötig, Entzug
- mögliche Symptome: Zittern, Schwitzen, Unruhe, Halluzinationen, Krampanfälle
-> Daher Entzug meist in stationärem Setting mit medikamentöser Unterstützung - Entwöhnung und Rehabilitation
- psychische, soziale, körperliche Faktoren sollen stabilisiert werden
-> Behandlung stationär, teilstationär, ambulant -> in der Regel mehrere Monate - Nachsorge
- Kontakt zu Selbsthilfegruppen oder Suchtberatungsstellen
- ggf. Psychotherapie
- Wiedereingliederungsmaßnahmen / sozialtherapeutische Einrichtung
Vier Punkte des Entwicklungsabweichenden Verhaltens nach Campbell nennen
Entwicklungsabweichendes Verhalten, wenn es:
- in schwerwiegender Form über einen längeren Zeitpunkt besteht
- es in mehr als einer spezifischen Situation oder einem Lebensumfeld auftritt
- in verschiedenen Beziehungen beobachtbar ist (gegenüber z.B. Eltern, Lehrern, Erziehern)
- es dazu führt, dass die Bewältigung weiterer Entwicklungsaufgaben gefährdet ist
Entwicklungsaufgaben Kindergartenalter
- Sprachentwicklung
- Selbstständigkeit in Alltagsanforderungen (alleine anziehen)
- verbesserte Selbstregulation und Frustrationstoleranz
- soziale Integration in die Gleichaltrigengruppe
- intensive Fantasie- und Spieltätigkeit
- Normen, Grenzen, Regeln akzeptieren und einhalten
auch:
- Bedürfnisse und Wünsche mitteilen
- Kognitive Ausdifferenzierung
- Zeigen von Mitgefühl / Empathie
6 Risiko- und 6 Schutzfaktoren der Entwicklung nennen
Risikofaktoren:
1. schwere Eheprobleme der Eltern
2. geringer sozialer Status
3. beengte Wohnverhältnisse / große Anzahl Familienmitglieder
4. Kriminelle Eltern
5. Psychische Störung der Mutter
6. Häufiger Kontakt zu Jugendamt / Gesundheitsamt
Schutzfaktoren:
1. Kognitive Fähigkeiten
2. Temperament / Persönlichkeit
3. Beziehung zu den Eltern
4. Beziehung zu Gleichaltrigen
5. Gute Schule
6. Integration in Jugendgruppen
Querschnitt- und Längsschnittstudien erklären
Beide sind Teil Epidemiologischer Methoden, welche das Ziel verfolgen Häufigkeit und Verlauf von psychischen Störungen in der Bevölkerung einzuschätzen.
Querschnittstudien:
Daten werden von Personen zu einem Zeitpunkt erhoben. Dadurch erfolgt eine Momentaufnahme psychischer Störungen und möglicher einhergehender Faktoren.
Längsschnittstudien:
Eine Stichprobe wird über einen ausgedehnten Zeitraum verfolgt. Dadurch wird der Verlauf einer psychischen Störung sowie der Einfluss früherer Faktoren auf spätere Entwicklung erfasst.
Plananalyse - Ziel, Handlung, Regel an selbst gewähltem Beispiel erklären
- Die Plananalyse befasst sich mit der Makroebene, also der Einordnung des Verhaltens in übergeordnete Ziele, Pläne und kognitive + emotionale Schmeata einer Person
- Ziel: Verstehen, welche Funktion, welchen instrumentellen Wert ein auf den ersten Blick problematisches Verhalten für die Person hat
- Person besitzt Grundbedürfnisse (höchste Ebene) -> für die Erfüllung dieser müssen die darunter liegenden Ziele und Regeln dienen (Pyramide)
-> verankerte Kognitionen tragen zur Aufrechterhaltung des Problems bei
Beispiel:
Ziel: Einen Marathon laufen
-> Regeln: Viel trainieren und sich gesund Ernähren
-> Verhalten / Handlungen: keinen Alkohol trinken, kein Training auslassen, gesund Ernähren -> Fressattacken vermeiden, Konsequent ernähren und trainieren
Was führt zu gesteigerter Nahrungsaufnahme?
- Stresserleben
- Lernprozesse (bei Kummer Süßigkeiten bekommen)
- Mangelnde soziale Unterstützung / Konflikte
- mangelnde Selbstregulationsmechanismen
- Unfähigkeit Hunger- / Sättigungsgefühl zu unterschieden
- Aktivieren des Belohnungssystems durch Essen
Fünf Symptome Alkoholentzug
Schwitzen, Zittern, motorische Unruhe, erhöhte Herz- und Atemfrequenz, Desorientiertheit, Halluzination, Wahnphänomene bis Delirium tremens
Unterschied Binge Eating & Bulimia nervosa
Bei Binge-Eating-Störungen werden nach den Essanfällen keine regelmäßigen Kompensationsmaßnahmen durchgeführt (Erbrechen, Fasten, exzessive Aktivität).
Bei der Binge-Eating-Störung ist zudem die Dauer eines Essanfalls weniger deutlich abgrenzbar und kann nur schwer erfasst werden.
Entstehung und Aufrechterhaltung Alkohol / Abhängigkeit mit Konditionierung erklären
- Betroffener will körperlichen / emotionalen Zustand verbessern -> Substanz = Selbstmedikation
- Gewünschte Effekte treten auf (Entspannung, Rausch, Glücksgefühle) -> führen zur negativen Verstärkung
- Entzugssymptome treten nach Abklingen auf
- Räumliche oder emotionale Umgebungsreize (z.B. der Tisch an dem konsumiert wurde) verändern sich nach der klassischen Konditionierung von einem neutralen Reiz zu einem Hinweisreiz, wodurch Verlangen ausgelöst wird
- Entzugserscheinungen und Substanzwirkungen können alleine durch Hinweisreize ausgelöst werden
Unterschied klinische Kinderpsychologie und Entwicklungspsychologie
Klinische Kinderpsychologe beschäftigt sich im Gegensatz zur Entwicklungspsychologie mit Entstehungsbedingungen und Auswirkungen von Entwicklungsabweichungen
-> Begründung von entwicklungsorientierten Interventionen
-> Entstand an der Schnittstelle von Klinischer Psychologie und Entwicklungspsychologie
Schreien, Fütterstörung, Schlafprobleme, Anklammern, Trotzverhalten ordnen, was zuerst remittiert
Zuerst:
Schreien - Schlafstörung - Fütterstörung - Anklammern - Trotzverhalten
Schreien:
Höhepunkt in 6. Lebenswoche, ab 3. Monat Abfall, Persistent, wenn über 6. Monat
Schlafstörung:
Ab 1. Monat wird Schlaf-Wach-Rhythmus ausgebildet, Schlafstörung im 1. Lebensjahr = Unfähigkeit ohne Hilfe einzuschlafen
Fütterstörung
nicht vor 4. Lebensmonat diagnostiziert
Anklammern
zeigt sich erst ab 7. - 8. Monat
Trotzverhalten
zeigt sich ab dem 2. Lebensjahr
Nennen Sie strukturierte Interviewleitfäden
- EDE (Eating Disorder Examination)
- DIPS (Diagnostisches Interview bei psychischen Störungen)
- SCID / SKID (Structural Clinical Interview)
- CIDI (Composite International Diagnostic Interview)
- IPDE (Diagnostic Interview for DSM-IV Personality Disorders)
- DBD-I (Interview zur schwerwiegenden Störungen der Verhaltenskontrolle)
Heterotypische und Homotypische Kontinuität
Heterotypische Kontinuität:
Aggressive Verhaltensweisen zeigen sich altersentsprechend in verschiedenen Ausprägungen über den Entwicklungsverlauf.
Homotypische Kontinuität:
Aggressive Verhaltensweisen zeigen sich gleichaltrig in verschiedenen Ausprägungen über die Zeit.