Diagnostische Verfahren Flashcards
Sensitivität und Spezifität erklären im klinischen Kontext
− Sensitivität: Ausmaß in dem es dem diagnostischen Verfahren gelingt Personen korrekt als auffällig zu kategorisieren (Risiko wird bei Risikopatienten erkannt)
→ Personen mit einem bestimmten Risiko werden bei einen Test herausgefunden
− Spezifität: Ausmaß in dem Verfahren die Personen korrekt erfasst die kein Risiko
aufweisen krank zu werden (Gesunde korrekt als risikofrei erkennen)
→ Es werden bei einem Test diejenigen Personen zuverlässig bestimmt, die kein Risiko aufweisen, krank zu werden
Merkmale Schuldunfähigkeit
- Krankhaft seelische Störung
- organische Ursache ist bekannt oder wird vermutet
-Psychosen, Intoxikation, Epilepsie - Tiefgreifende Bewusstseinsstörung
-Bewusstseinsveränderungen unter extremer Belastung (Affekt)
-Unterscheidung zwischen Affekt und Impulstat
-Voraussetzung: schwere akute Belastungsreaktion (ICD-10) - Schwachsinn
-Störung der Intelligenz
-nicht nur abhängig von IQ sondern auch von Täterpersönlichkeit und Sozialisation - schwere andere seelische Abartigkeit
-Alle Störungen, die nicht unter anderen Merkmalen stehen
-Persönlichkeitsstörungen, neurotische Störungen, sexuelle Verhaltensabweichungen oder Störungen der Impulskontrolle
Ebenen des diagnostischen Prozess anhand von Rechenstörung beschreiben sowie ein diagnostisches Verfahren nennen, welches angewandt werden kann
- Ebene: Anamnese und Exploration
-gibt es begründete Hinweise auf das Vorliegen einer Rechenstörung?
-Durch Gespräch mit Eltern Erfragung zu: allgemeinem schulischen Leistungsniveau, Rechenleistung, Lese- / Rechtschreibleistung, soziale / emotionale Situation
-Entwicklungsverlauf nachvollziehen und Familienanamnese durchführen
-Informationen durch: Eltern, Schularbeiten, Vorsorgeheft oder Entwicklungsberichte
-liegen zusätzliche Störungen vor oder liegt andere Fragestellung im Vordergrund (z.B. Mathe-Angst)? - Ebene: Basisdiagnostik
-Durchführung eines Intelligenztests (z.B. Wechsler Intelligence Scale for Children (WISC-IV))
-Durchführung von standardisierten Rechentests und Lese- / Rechtschreibtests
-Eltern- / Lehrerfragebögen zur sozialen, motivationalen und emotionalen Situation des Kindes
-> nach Sichtung aller Ergebnisse: ziehen eines vorläufigen Fazits und Entscheidung ob Kriterien für Störung erfüllt sind
-Berücksichtigung ob unangemessener Unterricht oder eine primäre Sehbeeinträchtigung vorliegt - Ebene: Differenzialdiagnostik
-Diagnostiker geht Verdachtsmomenten nach und versucht diese zu klären
-Bsp. Vorliegen einer Störung des Arbeitsgedächtnisses oder primärer Aufmerksamkeitsstörung - Ebene: Umfassendes Befundgespräch
-Befundgespärch mit den Eltern
-Ausführliche Beschreibung der durchgeführten Tests und beschreiben der Ergebnisse
-störungsspezifische Beratung und Empfehlung für das weitere Vorgehen
Themen eines Anamnesegesprächs
- Allgemeine Angaben / Vorstellungsgrund
- detaillierte Schilderung der Symptomatik
-Art, Dauer, Häufigkeit, Intensität der wahrgenommenen Belastungen
-daraus resultierenden Konsequenzen, Hinweise Problematik zu lösen - biografische Angaben zum Patienten
-objektive Lebensereignisse und deren subjektive Bewertung - Angaben zum sozialen Umfeld
-familiärer und sozialer Hintergrund
-problembezogene Vorgeschichte der Familie - Ergänzende Informationen aus anderen Informationsquellen
-Untersuchungs- / Therapieberichte
Daten nach Cattell
− Nach Cattell gibt es drei verschiedene Zugangsformen um Persönlichkeitsmerkmale zu erfassen
- Q-Daten
* Durch Fragebögen oder Ratingskalen erhoben
* Voraussetzung: Testperson reflektiert und schätz ihr eigenes Verhalten ein
* Sensibel gegenüber Verfälschungstendenzen - T-Daten
* Aus Testergebnissen abgeleitet
* Das sind Labortests / andere objektive Testsituation (z.B. Intelligenztest) aber auch Verhaltensbeobachtungen - L-Daten
* Lebenslaufdaten
* Erhalten objektive lebensgeschichtliche Ereignisse und Information aus Fremdbeobachtungen
Welche Ansätze werden genutzt, um die Aussagefähigkeit diagnostischer Infos sicherzustellen? / Absicherung einer Aussage
- Multi-Informanten-Ansätze:
-Durch Vergleich und Berechnung der Übereinstimmung verschiedener Informationsquellen versucht man, zu einem objektiven Urteil zu kommen
-(z.B. vergleich von Schüler- und Lehrerurteil über Ausmaß an Mobbingerfahrungen in einer Schulklasse). - Multi-Methoden-Ansätze:
-Es werden die Ergebnisse verschiedener Methoden miteinander verglichen, um das Ergebnis abzusichern
-So kann man etwa anhand des Vergleichs von klinischen Interviews und Verhaltensbeobachtungen (Fremdbeobachtungen) die Belastung eines Patienten bewerten. - Wiederholte Erhebungen:
-Durch wiederholte Erhebungen versucht man, die Variabilität eines Merkmals und die mittlere Merkmalsausprägung zu berechnen
-Anhand solcher Zusatzdaten erhält man eine breitere Informationsbasis und kann das diagnostische Urteil absichern.
-Ein solches Vorgehen kann mit einem Multi-Methoden- und/ oder Multi-Informanten-Ansatz kombiniert durchgeführt werden. - Nutzung von Informationen von dritter Seite:
-In manchen Fällen kann man durch bereits vorliegende Informationen (z.B. Patientenakten, Polizei- oder Jugendamtsberichte) ein diagnostisches Urteil absichern
-Solche nicht im Kontext eines diagnostischen Prozesses gewonnenen Informationen eröffnen oftmals neue Problemsichten
Was versteht man unter Felddiagnostik und welche Vorteile weist diese auf?
Nennen Sie die Beispiele zur Anwendung aus dem klinisch-psychologischen Bereich.
-Die Klinisch-psychologische Diagnostik ist anfällig gegenüber Verzerrungstendenzen.
-Vielfach werden Informationen in einem wirklichkeitsfremden Kontext (z.B. in psychiatrischer Klinik oder im Labor) erhoben und sind daher wenig aussagekräftig.
-Daher werden immer mehr relevante Informationen im Alltagssetting (Zuhause oder im Freizeitbereich) der Patienten erhoben.
-Für diese Strategie der Datengewinnung wurde der Begriff „Felddiagnostik“ oder „Ambulatory Assessment“ geprägt.
-Der wesentliche Vorteil einer Felddiagnostik ergibt sich aus der Tatsache, dass ökologisch valide, also nicht durch die Reaktivität der „Labormessung“ verzerrte Informationen erhoben werden können.
-Demnach liegt keine Instruktion (z.B. durch einen Fragebogen) vor.
- Erfassung der Frequenz, Intensität und Dauer von Beschwerden und Symptomen (z.B. diag. Erhebung von affektiver Instabilität)
- Untersuchung von Verläufen im Rahmen einer depressiven Störung (z.B. Tagebuchaufzeichnungen)
- Bestimmung von Reaktionsabläufen eines Problemverhaltens (z.B. Erfassung der Auslösebedingungen eines exzessiven Essverhaltens)
- Erfassung von Interaktionsverhalten (z.B. Formen funktionaler und dysfunktionaler Modalitäten der Konfliktregulation im Alltag)
Antwortverzerrungen nennen und wie kann man sie umgehen?
- Positive Antwortverzerrung:
-Symptome werden milder dargestellt / verheimlicht
-> Befragter will sein Selbstbild erhalten / Stigmatisierung vorbeugen - Negative Antwortverzerrung:
-Treten hauptsächlich auf
-Simulation / Aggravation
-> externe Vergünstigung (Schmerzensgeld, Rentenzahlung, Entschädigung) sind das Ziel
->Verwendung von Beschwerdevalidierungstests (BVT)
-Für Beurteilung der Beschwerdedarstellung des Patienten
-Misst Antwortverzerrungen
-Treten auf durch: unzutreffende, ungenaue, falsche Auskünfte / mangelnde Testmotivation + Anstrengungsbereitschaft
-> Folge: falsche diagnostische Urteile
4 Phasen der idiographischen Prognosestellung nennen
- Rekonstruktion der Biografie und der strafrechtlichen Vorgeschichte des Täters und der Tat (Analyse des Tathergangs)
- Analyse der bedeutsamen Verhaltensmuster seit der letzten Tat
- Aktuelle Querschnittsdiagnostik personaler Risiko- und Schutzfaktoren
- Analyse des Entlassungsumfeldes und der Perspektiven künftiger Lebensgestaltung
MMI alle Schritte nennen und kurz beschreiben
- Gesprächsbeginn
-kurze Unterhaltung, angenehme Atmosphäre, Vorstellung + Skizzierung des Verfahrens - Selbstvorstellung des Bewerbers
-Vortrag über persönlichen / beruflichen Hintergrund, aktueller Situation + Erwartungen - Freier Gesprächsteil
-offene Fragen, die sich aus Selbstvorstellung ergeben - Berufsinteressen, Berufs- und Organisationsauswahl
-standardisierte Fragen zur Berufswahl /-Interessen, Organisationswahl und Fachwissen - Biografiebezogene Fragen
-bezogen auf zu besetzende Stelle aus Anforderungsanalyse / biografischen Fragebögen - Realistische Tätigkeitsinformationen
-Informationen für Bewerber über Tätigkeit, Arbeitsplatz und Unternehmen
-auch negative Informationen nennen - Situative Fragen
-sollen spezifischer Berufsrolle entsprechen und einen aktuellen Konflikt am Arbeitsplatz zum Inhalt haben - Gesprächsabschluss
-Zusammenfassung / weiteres Vorgehen und Fragen des Bewerbers beantworten (ohne Bewertung)
Kleinkinderentwicklungstest von Brühler-Hetzer, alle Dimensionen benennen und ein Beispiel
- Sinnesrezeption
-Stöcke reichen, lauschen - Körperbeherrschung
-frei sitzen, frei gehen - soziales Lernen
-organisiertes Spiel mit Ball, Wechselspiel mit der Uhr - Lernen
-erinnern, zwei von drei versteckten Dingen finden - Materialbeherrschung
-Bauwerk erstellen - geistige Produktion
-nach einem Klecks im Spiegel greifen
-einen Gegenstand mit einem Stock heranholen
In der Rechtspsychologie die Schritte der Urteilsbildung zur Gutachtenerstellung nach Beauducel und Leue
- Beauftragung
- Prüfung der eigenen Sachkunde
- Übernahme des Gutachtens, Festlegung des Zeitrahmens
- Anforderung der Akten
- Analyse der Akten
- Übersetzung der juristischen Frage in psychologische Fragen und Hypothesen
- Operationalisierung, Festlegung der Methoden, Untersuchungsplanung
- Auswertung der Ergebnisse + Verfassen der Expertise
Vergleich BDI-II und Scl-90-S, Gemeinsamkeiten und Unterschiede
BDI-II:
-21 Symptome, Pro Symptom vier Aussagen -> Auswahl einer
->Auswahl wie man sich am ehesten gefühlt hat
-bei Appetit / Schlafgewohnheiten: Angabe ob Steigerung / Minderung
-für (Schwere der) Depression
-ab 13 Jahre + für Erwachsene
SCL-90-S:
-Angabe subjektiver Beeinträchtigungen der letzten Woche durch körperliche / psychische Symptome
-90 Fragen die auf 9 Skalen aufgeteilt sind
-für mehrdimensionale psychische Beschwerden
-ab 16 Jahre + für Erwachsene
Tabelle ergänzen zu Cloninger und Neurotransmitter
Temperament - Beschreibung - Neurotransmittersystem
- Neugierde - Verhaltensaktivierung - Dopamin
- Schadensvermeidung - Verhaltenshemmung - Serotonin
- Belohnungsabhängigkeit - Belohnungsabhängigkeit - Noradrenalin
- Beharrungsvermögen - Aufrechterhalten von Verhalten - Belohnungssystem allgemein
ISK - Sekundärskalen nennen
- Soziale Orientierung
-Einstellung einer Person, anderen Menschen offen und positiv zu begegnen - Offensivität
-Fähigkeit einer Person aus sich herauszugehen und eigene Interessen zu realisieren - Selbststeuerung
-Fähigkeit, flexibel und rational zu handeln - Reflexibilität
-Ausmaß, mit dem sich eine Person mit sich selbst aktiv auseinandersetzt
IQ nach Stern und Wechsler
IQ nach Stern:
-Quotient aus Intelligenzalter und Lebensalter
-Intelligenzalter = Altersstufe, mit der eine Testperson eine Aufgabe lösen kann
-für jede Altersgruppe werden Aufgaben definiert, die von den meisten Personen innerhalb dieser Gruppe gelöst werden können
-Quotient wird mit 100 multipliziert -> Übereinstimmung von Intelligenz- und Lebensalter -> IQ = 100
IQ nach Wechsler:
-Abweichungs-IQ
-Aussage wird über eine Person innerhalb einer Merkmalsverteilung einer Population getroffen
-Population = jeweils spezifische Altersgruppe
-wird auch heute noch verwendet
-Mittelwert 100, Standardabweichung 15
Simulationsorientierte Verfahren im Kontext des Assesment-Center + Beispiele
- Arbeitsprobe
-Durchführen einer manuellen Tätigkeit - Postkorb
-Bearbeitung von Schriftverkehr in vorgegebener Zeit - Präsentation
-Nach Vorbereitung muss Bewerber zu einem vorgegebenen Thema einen 5-30 minütigen Vortrag halten - Rollenspiel
-Situation im innerbetrieblichen Kontext (Kollegenkonflikt) oder Kundenkontakt wird simuliert - Gruppendiskussion
-Bewerber diskutieren in Kleingruppen ein vorgegebenes Problem und sollen zu einem gemeinsamen Beschluss kommen
Erhebungsmethoden in der neuropsychologischen Diagnostik
- Anamnese und Exploration (Eigen- und Fremdanamnese)
- standardisierte psychometrische Tests (Papier-Bleistift / Computer)
- Fragebögen, Beurteilungsskalen
- orientierende Untersuchung wichtiger Basisfunktionen (Orientierung zu Person, Zeit, Ort, Rechts-Links)
- Verhaltensbeobachtung
- Verhaltensproben
- Psychopathologische Verfahren
Ettrich - Erhebung des Entwicklungsstandards (Prinzipien)
- Sequenzialität
-Veränderung vollzieht sich in geordneter Stufenabfolge - Irreversivilität
-Schrittabfolge ist nicht umkehrbar - Unidirektionalität
-Veränderungen verlaufen in eine Richtung, wobei ein End- oder Optimalzustand angestrebt wird - Universalität
-man geht von weitestgehend identischen Entwicklungsverläufen aus, die auf alle zutreffen aber sich in ihrem Entwicklungstempo unterscheiden - Strukturalismus
-Veränderungen sind qualitativ-struktureller Natur
-jede Entwicklungsstufe ist durch neue Eigenschaften gekennzeichnet
Mit welchen Schwierigkeiten sind Diagnostiker bei der Entwicklungsdiagnostik konfrontiert?
- Diagnostische Untersuchung ist eine Momentaufnahme, Entwicklung im Kindesalter weist aber eine hohe interindividuelle Variabilität auf
- Im normalen Entwicklungsverlauf kann es zu vorübergehenden Rückschritten in den Leistungen einzelner Bereiche kommen
-> transitorische Regression / U-Förmige Entwicklungsverläufe - Entwicklungsdiagnostik ist eine besonders anspruchsvolle Disziplin, da mögliche Entwicklungsdefizite möglichst früh identifiziert werden sollten
- Vorhersage von Entwicklungspotenzialen ist auf Basis eines Entwicklungstests nur eingeschränkt möglich
- Hohe Entwicklungstempo in den ersten Lebensjahren erschwert eine präzise Prognose (früheste belastbare Prognose ab dem 5. Lebensjahr)
Anforderungen nach Schuler nennen mit je einem Beispiel
- Eigenschaftsanforderungen (Fähigkeiten + Interessen)
- Ergebnisanforderungen (erzielte Problemlösungen)
- Qualifikationsanforderungen (Kenntnisse)
- Verhaltenanforderungen (Fertigkeiten und Gewohnheiten)
Verwendung von Taylor-Russel-Tafeln erklären und die Bedeutung von Sensitivität und Spezifität im Zusammenhang erklären
− Der Praktische Nutzen einer Auswahlmethode ergibt sich aus:
* Validität des eignungsdiagnostischen Erhebungsverfahren
* Grundrate
* Selektionsrate
− Taylor-Russel-Tafeln verdeutlichen das Zusammenwirken dieserm Parameter
− Tafeln sind auf dem Parametern Grundrate und Selektionsrate aufgebaut (spaltenweise) sowie Validität des Test (zeilenweise)
− In den Zellen sind die Trefferraten für geeignete Bewerber
− Eine hohe Trefferrate folgt aus:
* Hoher Grundrate (mehrere geeignete Bewerber sind vorhanden also findet man sie eher selbst per Zufall) =Sensitivität
* Niedriger Selektionsrate (es gibt weniger Fälle die man zu Unrecht auswählen kann) = Spezifität
* Hohe Validität des Tests
− Je weniger Bewerber geeignet sind desto besser muss Test sein
− Daher steigt Trefferrate bei geringer Grundrate am schnellsten mit steigender Validität an
− Bei hoher Selektionsrate verlangsamt sich Zunahme stark und Trefferrate sinkt im absoluten Niveau (weniger geeignete Bewerber aber viele angenommen)
− Hat man Grundgesamtheit mit vielen geeigneten Bewerbern und muss nur weniger auswählen muss man nicht allzu viel in die Verbesserung der Validität des Testes investieren-
SELLMO Dimensionen benennen und erläutern, was da wichtig ist
− Erfasst Zieleorientierung die das Verhalten der Schüler im Unterreicht & bei Hausaufgaben beeinflussen
− Nach Verfahren liegen bei Schülern verschiedene Zielorienteirungen vor, die sich auf Lernverhalten, Leistungsmotivation und tatsächliche Leistung unterschiedlich auswirken
− Fragebogen umfasst 31 Fragen in 4 Dimensionen
− Dimensionen wurden faktoranalytisch überprüft & abgesichert und ist für Klassen 3-10 normiert
− Erfasst 4 Zielorientierungen (Dimensionen)
1. Lernziele
− Bestreben eigene Fähigkeiten, Fertigkeiten und Wissen zu steigern und zu erweitern
− „In der Schule geht es mir darum komplizierte Inhalte zu verstehen“
- Annäherungs-Leistungsziele
− Bestreben die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu zeigen
− „In der Schule geht es mir darum zu zeigend dass ich gut in einer Sache bin“ - Vermeidungs-Leistungsziele
− Bemühen eigene Schwächen und fehlenden Fertigkeiten/Fähigkeiten zu verbergen
− „In der Schule geht es mir darum zu verbergen, wenn ich weniger weiß als andere“ - Tendenz zur Anstrengungsvermeidung
− Neigung anstrengende Leistungssituationen generell zu vermeiden
− „In der Schule geht es mir darum den Arbeitsaufwand stets gering zu halten“
Fluide und kristalline Intelligenz und Investmenttheorie beschreiben
Kristalline Intelligenz:
Fähigkeit auf früheres Wissen zurückzugreifen (=Lernerfahrung)
Fluide Intelligenz:
Fähigkeit, neue Probleme zu lösen und sich neuen Situationen anzupassen (=angeboren)
Investmenttheorie:
-Besagt, dass Intelligenz aus zwei Hauptkomponenten besteht: Fluide und Kristalline Intelligenz
-Fluide Intelligenz ist angeboren und ermöglicht es, sich an neue Situationen anzupassen ohne auf bereits erworbenes Wissen zurückgreifen zu müssen
-Kristalline Intelligenz wird durch vergangenes Lernen aufgebaut und beinhaltet erworbenes Wissen
-> Fluide Intelligenz ist bereits ab frühem Lebensalter verfügbar. Sie kann verwendet werden um in den Erwerb von kristalliner Intelligenz zu investieren
Grenzen beschreiben und Anwendungsgebiete Projektiver Verfahren nennen
Anwendungsgebiete:
-um die Persönlichkeit als Ganzes darzustellen
-Person wird einer uneindeutigen Situation ausgesetzt, deren Bedeutung nicht unmittelbar erkennbar ist
-> Reaktion auf Reize entsprechend der persönlichen Bedeutung der Situation (Reize = offene Gestalten)
-Aus Reizen wird auf Persönlichkeitsmerkmale, Abwehrmechanismen oder Persönlichkeitsstruktur geschlossen
-sollen nur als Hilfsmittel in der Exploration oder zur Hypothesengenerierung verwendet werden
-Verwendung in Kindertherapeutischem Bereich um ein Vertrauensverhältnis zum Kind aufzubauen, Kinder zu befragen oder Hypothesen zu bilden
-Verwendung in der klinisch-psychologischen Diagnostik
-> Erlaubt Zugang zu unbewussten Inhalten
Grenzen:
1. Projektive Verfahren sind hypothesengenerierend, nicht hypothesenbestätigend
->explorierender Charakter
- Verfahren sind auch ohne tiefgreifende Interpretation / Deutung für Informationssammlung hilfreich
->Kind kann durch Material zum Erzählen angeregt werden - Verhaltensbeobachtung stellt wichtige Informationsquelle dar
->Wie geht das Kind mit den Materialen um und welches Verhalten zeigt es dabei - Ergebnisse können nur im Gesamtzusammenhang interpretiert werden
->Einbeziehung aller anderer Informationsquellen und diagnostischer Ergebnisse
Sensitivität, Spezifität, Trefferquote im Rahmen von Screenings erklären und erklären wie die zusammenhängen
Wann sind Screeningverfahren besonders sinnvoll?
-ausreichend langer Zeitraum zwischen erste Anzeichen und offenem Ausbruch einer Krankheit liegt
-wenn effektive Behandlungsangebote vorliegen
Trefferquote:
das Screeningverfahren von Stieglitz et al. weißt eine vergleichbar niedrige Spezifität von ca. 70 % auf, d. h., dass 30 % der Patienten fälschlicherweise als psychisch belastet identifiziert werden.
Wenn man allerdings 90 % aller belasteten Personen als gefährdet identifizieren kann, ist dieser niedrige Wert vernachlässigbar.
In einem sequenziell ablaufenden diagnostischen Prozess ist zunächst eine hohe Sensitivität zu fordern, um risikobelastete Betroffene in einem ausreichenden Maße zu finden. Aus diesem Grund kann man einen hohen Anteil falsch-positiver Befunde (= niedrige Spezifität) akzeptieren.
Eine hohe Sensitivität ist vor allen Dingen dann zu fordern, wenn es sich um eine ernsthafte Krankheit (z.B. Posttraumatische Belastungsstörung) handelt, die nicht übersehen werden sollte und für die es auch angemessene, erfolgreiche Behandlungsmöglichkeiten gibt.