Allgemeine Psychologie - Lernen, Gedächtnis, Emotion und Motivation Flashcards
Arbeitsdefinition von Emotionen
Emotionen sind normalerweise bewusste, episodische psychische Zustände, welche durch Objektgerichtetheit und Erlebensqualität gekennzeichnet sind.
Sie werden von emotionsspezifischen physiologischen Veränderungen, Ausdrucksreaktionen und Handlungen begleitet.
Aufsuchen-Meiden-Modell nach Miller:
Kind will im Sandkasten spielen, traut sich aber wegen anderen Kindern nicht
Statistik Klausur
Aufsuchen-Meiden-Konflikt:
Objekt wird gleichzeitig angestrebt und gefürchtet.
Fünf Grundannahmen für das Aufsuchen-Meiden-Modell:
1) Die Aufsuchen-Tendenz wächst mit zunehmender Zielnähe.
2) Die Meiden-Tendenz wächst mit zunehmender Zielnähe.
3) Die Meiden-Tendenz wächst rascher als die Aufsuchen-Tendenz.
4) Die Stärke der jeweiligen Tendenz hängt von Bedürfnis und Stärke der Verstärker ab.
5) Die jeweils stärkere Tendenz setzt sich durch
Sandkasten Aufgabe: Konflikt des Kindes anhand von Aufsuchen-Meiden erklären (mit Verhaltensbeispielen)
Statistik Klausur
Unterschiedliche Gradienten:
-Der Aufsuchen-Graph ist flacher, da situationsunabhängig, bspw. über Lust der Wunsch, sich dem Ziel (Sandkasten / Bestehen der Klausur) zu nähern, gestärkt wird.
-Meiden-Gradient ist steiler, da situationsabhängig. -> Erst kurz vor dem Ziel kommt es über diskriminative Hinweisreize (viele andere Kinder / nicht ausreichend vorbereitet) zur Furcht
Die jeweiligen Graphen der Tendenzen postulieren einen Punkt im Annäherungsverhalten, an dem das Kind / Peter gefangen ist von den konfligierenden Tendenzen.
->Verhaltensblockierung:
Am Punkt gleich hoher Aufsuchen-und Meiden-Tendenz kommt es zur Verhaltensblockierung und es liegt einer Grad an Anspannung vor, der Ängste fördert:
->Das Kind nähert sich nicht weiter, sondern kehrt zu den Eltern zurück. / Es wird sich sicherheitshalber von der Klausur abgemeldet
Arbeitsgedächtnis Baddeley
-Arbeitsgedächtnis besteht aus drei Komponenten:
-die zentrale Exekutive + zwei Sklavensysteme (phonologische Schleife und der visuell-räumliche Notizblock)
-sind getrennte Subsysteme, mit klaren Aufteilungen -> kommen sich so bei Aufgabenwahrnehmung nicht in die Quere
-Sklavensysteme dienen der kurzfristigen Speicherung von Informationen
-Arbeitsgedächtnismodell erklärt, warum Kurzzeitspanne so gering mit Leistung bei komplexen kognitiven Aufgaben zusammenhängt
Aufgaben der zentralen Exekutive:
-ist für die kognitive Arbeit des Arbeitsgedächtnis zuständig
-Hauptaufgaben sind: Denkprozesse, Handlungen überwachen / korrigieren, komplexe kognitive Tätigkeiten planen, Sklavensysteme koordinieren und kognitive Ressourcen zuweisen
-Aufgabenschemata erledigen Routineaufgaben, indem auf die Informationen aus dem Sklavensystem mit einfachen Schemata reagiert wird.
-> kommt es zu komplexeren Aufgaben, greift die zentrale Exekutive ein
-Leistungsfähigkeit einer Person hängt von der zentralen Exekutive ab
Arbeitsgedächtnismodell von Baddeley: Ein Experiment wird durchgeführt. VP sollen neue Wörter mit und ohne Nebengeräusche lernen. Welche Variante bringt bessere Ergebnisse? Erläutern anhand des Modells.
-den Grund liefert hierfür eines der Sklavensysteme: die phonologische Schleife
-diese besteht aus zwei Komponenten: dem phonologischen Speicher und einem Artikulationsprozess
-Sprachliches Material kann in der phonologischen Schleife für nur ca. 2 Sekunden gehalten werden, wird es in dieser Zeit nicht durch den Artikulationsprozess aufgefrischt, zerfällt die Gedächtnisspur
->Durch Wiederholen kann eine Information länger im System gehalten werden
-Bei dem Versuch greift der Effekt der irrelevanten Sprache: Die Kurzzeitgedächtnisspanne für sprachliches Material wird durch gesprochene Sprache erheblich beeinträchtigt (Sprache / Lautstärke egal)
-> (geschieht auch wenn VP instruiert wird, die Hintergrundgeräusche zu ignorieren)
-Daher schneidet Gruppe ohne Hintergrundgeräusche besser ab
-Sprachspezifischer Filter für das Arbeitsgedächtnis
-> Bei der Gruppe ohne Geräusche ist die bessere Lernleistung zu erwarten
Was versteht man unter Enkodierung?
-mentaler Prozess, der (unbewussten / bewussten) Einspeicherung von Mentalen Inhalten
-in einer oder mehreren Gedächtniskomponenten
-Zweck: langfristige Speicherung und späterer Abruf
„Ein Klaps auf den Hintern (für unerwünschtes Verhalten) hat noch niemandem geschadet“.
Was würden Sie aus der Perspektive des operanten Konditionierens und des Beobachtungslernen / sozialen Lernens dazu sagen? Bitte erläutern Sie die beiden Perspektivem im Hinblick auf den „Klaps“ und skizzieren Sie eine Alternative zum „Klaps“, mit der mögliche negative Konsequenzen umgangen werden können.
-Klaps: Bestrafungstyp 1 der operanten Konditionierung
-> es wir ein unangenehmer Reiz zur Situation hinzugefügt mit dem Ziel einer Verhaltensunterdrückung
-Auftretenswahrscheinlichkeit für vorangegangene Situation wird verringert
-Unterdrückung des Verhaltens durch Bestrafung ist umso stärker und dauerhafter, je intensiver der Strafreiz ist
->Wirksamkeit besteht zweifellos, ist aber bei Kindererziehung sehr kritisch, da Verhalten nicht gelöscht, sondern nur unterdrückt wird
-Wird keine Bestrafung erwartet, wird das Verhalten wieder auftreten
-Aufmerksamkeit wird auf das nicht erwünschte Verhalten gerichtet
-Das Lernen durch Beobachtung verkürzt den Erwerb neuer Verhaltensweisen erheblich
->Beobachter bekommt bereits mit, welche Handlungskonsequenzen vorhanden sind
->Lernen ob Handlung gewollt ist oder nicht -> Belohnung oder Bestrafung?
->Wichtig für Anpassung des eigenen Verhaltens an das der anderen und Aufrechterhaltung der sozialen Ordnung und Identität
-Beobachter muss Modellerhalten angemessen kodieren und sich einprägen: Aufmerksamkeits-, Behaltens-, Nachbildungs-, und Motivationsprozess
-positive Konsequenzen erhöhen Wahrscheinlichkeit zur Nachahmung / negative Konsequenzen verringern sie
Alternative zum Klaps:
-positive Verstärkung oder Bestrafung Typ 2
-positive Verstärkung: angenehmer Reiz sorgt für Förderung positiven Verhaltens -> Belohnungstraining
-Bestrafung Typ 2: Angenehmer Reiz wird entfernt -> Hausaufgaben wurden nicht gemacht -> Reitstunde am Nachmittag entfällt
Was versteht man unter erlernter Hilflosigkeit und wie wirkt sie sich aus?
Bedeutung:
-Unter erlernter Hilflosigkeit versteht man das Resultat, das nicht vermeidbare, unkontrollierbare und wiederholte aversive Reize in einem Individuum auslösen
-Betroffene sind der festen Überzeugung, dass in für sie unangenehme Situationen keine Flucht- oder Vermeidungsverhalten möglich ist, obwohl dies, rein objektiv, möglich wäre
->Individuum erwartet, bestimmte Situationen nicht kontrollieren / beeinflussen zu können
->Erklärungsansatz für Entstehung / Aufrechterhaltung einer Depression
Auswirkung:
-Erfahrung, dass Reaktion und aversiver Reiz voneinander unabhängig sind
-nichts von dem, was getan wird, hat eine kontrollierende Wirkung auf den aversiven Reiz
->Hilflosigkeitserwartung, die auf andere Situationen generalisiert wird
->motivationales Defizit (reduzierte Motivation), emotionales Defizit, kognitives Defizit (schlechtere Leistungen von Zusammenhängen zwischen Verhalten und Konsequenzen)
Typischer Aufbau von Tierexperimenten zur erlernten Hilflosigkeit
-Triadisches Design: Versuchsaufbau, der die reduzierte Lernleistung bei erlernter Hilflosigkeit aufzeigt
-Experimentalgruppe 1 lernt ein Vermeidungsverhalten in Versuch 1 (unvermeidbarer, aber kontrollierbarer aversiver Reiz) und ist in der Lage in Versuch 2 (vermeidbarer aversiver Reiz) ein solches zu entwickeln
-Experimentalgruppe 2 kann in Versuch 1 dem aversiven Reizt nicht entgehen und zeigt in Versuch 2 kaum Vermeidungsverhalten
-Gruppe 3 als Kontrollgruppe: wird nur in Versuch 2 untersucht -> es zeigt sich ein schnelles Vermeidungsverhalten
Erlernte Hilflosigkeit
Wie wirken in diesem Zusammenhang kognitive Faktoren beim Menschen?
-kognitive Faktoren sind von entscheidender Bedeutung wie ein Ereignis erlebt wird
-ein optimistischer Attributionsstil bewertet ein Ereignis als external und variabel
-ein pessimistischer Attributionsstil bewertet ein Ereignis als internal, stabil und global
-unkontrollierbare negative Ereignisse führen zu einem wahrgenommenen Mangel an Kontrolle, wodurch erlernte Hilflosigkeit entsteht
-Hilflosigkeitserwartung führt zu kognitiven Defiziten, sodass Zusammenhänge zwischen Verhaltensweisen und den Konsequenzen schlechter erkannt werden
Emotionstheorie nach Schachter: Klausur verschlafen -> herzrasen.
Wie kommt es zur Prüfungsangst?
-Wahrnehmung des Ereignisses durch blick auf die Uhr -> Es ist schon spät -> Situation wird als bedrohlich erlebt
-Ereignis wird unterschätzt, Person stellt fest, dass sie verschlafen hat
-Emotionsunspezifische physiologische Erregung: Herz schlägt schneller, Atmung wird flacher, Person beginnt zu schwitzen
-> Person erlebt diese physiologische Erregung
-Person verknüpft Herzrasen / Schwitzen mit dem Verschlafen, bekommt Angst zu spät zu Klausur zu kommen und dadurch weniger gut zu sein -> Prüfungsangst
Mann will abnehmen. An Weihnachten stehen überall Teller rum. Durch welches Motivationssystem kann er seine Motivation aufrechterhalten? Nennen Sie Drei Kontrollstrategien nach Kuhl.
1) Aufmerksamkeitskontrolle:
Abschirmen irrelevanter Motivationen: bewusst gesteuertes Ausblenden von Informationen, die absichtswidrige Motivationstendenzen stützen
->Aufmerksamkeit wird auf andere Dinge gelenkt (Unterhaltung / Klavier spielen)
2) Umweltkontrolle:
Beseitigung der Ablenkung in der Umwelt
->er räumt den Teller weg und entfernt somit die Verlockung / Spaziergang machen, um Situation zu verlassen
3) Motivationskontrolle:
Vergegenwärtigung positiver Anreize -> gezielte Steigerung der Motivation
Bewusst machen, dass man bald abnimmt, weniger schwitzt und körperlich belastbarer ist
Primacy Effekt
es wird sich besser an früher als an später eingehende Informationen erinnert
-> z.B. bei Wortlisten
Zwei Prozess Theorie (operante und klassische Konditionierung) erklären zum Vermeidungslernen und auf Johnston & Seligmann im Bezug auf Erwartung eingehen
-Ängste können durch klassische Konditionierung erworben und durch operante Konditionierung aufrechterhalten werden
Klassische Konditionierung:
-ein ursprünglicher neutraler Stimulus kann durch das gleichzeitige Anbieten eines unkonditionierten Stimulus zu einem konditionierten Stimulus werden
-auf den unkonditionierten Stimulus reagiert ein Individuum mit einer angeborenen unkonditionierten Reaktion (Furcht-Angst)
-Durch eine Verknüpfung des unkonditionierten Stimulus mit dem konditionierten Stimulus, wird provoziert, dass auch der konditionierte Stimulus die Reaktion hervorrufen kann
Operante Konditionierung:
-konditionierte Reaktion (Furcht-Angst) ist für Betroffenen sehr unangenehm -> versuchen den Reiz zu vermeiden oder zu beenden
-Betroffener lernt, dass Angst durch aktives Vermeidungsverhalten geschwächt/beendet werden kann -> negative Verstärkung
Was hat Erwartung damit zu tun?
-Seligmann und Johnston -> kognitive Theorie des Vermeidungslernen
-Zentrale Rolle: Erwartung eines Individuum, wenn es bestimmte Reaktion (nicht) zeigt
->Verhaltensänderung tritt nur ein, wenn sich Erwartung als falsch herausstellt
-Erwartungen welche einen aversiven Reiz vermeiden, werden beibehalten
-Löschung ist nur möglich, wenn das Verhalten aus Unachtsamkeit nicht gezeigt wird / verhindert wird und dadurch eine Diskrepanz zwischen Realität und Erwartung entsteht
->Vermeidungsverhalten kann so löschungsresistent sein, dass es zu psychischen Störungen kommen kann-> Lösungen: Konfrontationstherapie / Desensibilisierung
Tabelle Operante Konditionierung
- Positive Verstärkung
-Belohnungstraining
->Verhalten wird gefördert durch Hinzufügen eines angenehmen Reizes (Belohnung) - Negative Verstärkung
-häufig als Fluchttraining bezeichnet
->Verhalten wird gefördert durch Entfernen eines unangenehmen Reizes (Schmerztablette) - Bestrafung Typ 1
-passives Vermeidungslernen oder Training
-> Verhalten wird unterdrückt durch Hinzufügen eines unangenehmen Reizes (Klaps) - Bestrafung Typ 2
-passives Vermeidungslernen oder Training
-> Verhalten wird unterdrückt durch Entfernen eines angenehmen Reizes (Spielzeug wegnehmen)
Furchttheorie nach LeDoux: Wie entsteht emotionales Handeln am Beispiel Flucht?
Erklären Sie, wie nach diesem Modell emotionales Handeln (Schutzsuche) entsteht
Subkortikaler Pfad:
-Auge nimmt auf dem Gehweg einen Reiz war: kleines, langes und dunkles Objekt, welches sich fortbewegt
-es entstehen visuelle Nervenimpulse aus dem Sinnesorgan -> werden an sensorische Kerne im Thalamus weitergeleitet und dem subkortikalen Pfad folgen -> über die Amygdala in den Hypothalamus und den gesamten Hirnstamm
->löst angeborene Furchtmechanismen, wie Herzschlag- und Atemfrequenzerhöhung, Angststarre, Freigabe von Stresshormonen sowie Auslösen von Schreien / ängstlicher Mimik aus
->führt zu motorischen und physiologischen Defensivreaktionen (Person könnte beim vermeintlichen Anblick einer Schlange aufschreien und einen Sprung nach hinten machen)
-> schnelle und grobe Verarbeitung (quick and dirty)
Kortikaler Pfad:
-Parallel werden die Reizinformationen des Sinnesorgan über den kortikalen Pfad an den primären sensorischen Kortex weitergeleitet
->leitet die Sinnesinformationen an den Assoziationskortex weiter, wo die Informationen einer ausführlicheren Reizanalyse unterzogen werden (Reizkontext findet ebenfalls Berücksichtigung)
->Informationen werden auch über die Amygdala an den Hypothalamus und den Hirnstamm gesandt, wo entsprechende Furchtreaktionen in Form von Handlungen (Flucht, Vermeidung oder Schutzsuche) initiiert werden
-Person erkennt aufgrund der kortikalen Analyse, dass es sich nicht um eine Schlange, sondern um eine Blindschleiche handelt
->Furchtmechanismen werden aufgrund kognitiven Einschätzungen wieder heruntergefahren
Vergleich von Emotionstheorie von Cannon und Furchttheorie von LeDoux
-beide nehmen an, dass es sich um zwei verschiedene Pfade bei der Emotionsentstehung handelt (subkortikaler und kortikaler Pfad)
-Cannon bezieht sich in seiner Theorie auf die Emotionen und LeDoux ausschließlich auf die Furcht
-beide beschreiben den Weg eines Reizimpulses zu einer Handlung und einem Gefühl
-der subkortikale Weg beschreibt in beiden Theorien den schnelleren und eher oberflächlicheren Weg / die Möglichkeit einfache Reize zu verarbeiten
-der kortikale Weg ist langsamer und umfasst eine umfangreichere Reizverarbeitung
-Nach Cannon befinden sich die Emotionszentren in einem Gehirngebiet, der thalamischen Region
-Nach Cannon können nur einige wenige, einfach Reize auf dem subkortikalen Weg Emotionen auslösen
-LeDoux nimmt im Gegensatz dazu an, dass die Amygdala die Schlüsselsturktur für die Entstehung von Furcht ist
Benennen Sie die beiden Einschätzprozesse, die Lazarus (1966) in seiner ursprünglichen Theorie postuliert, und beschreiben Sie diese kurz
Zentrales Postulat:
-objektiv identische Ereignisse werden unterschiedlich empfunden
->entscheidend für die Emotionsbewertung und subjektive Bewertung der Situation
-Einschätzungsprozesse können bewusst und unbewusst ablaufen
Primäre Einschätzung (primary appraisal)
-Bedeutsamkeit von Ereignssen für die eigenen Wünsche
->es handelt sich hier um die Motive
-Ergebnisse der primären Einschätzung können günstig-positiv, bedrohlich, Schaden-Verlust und eine Herausforderung sein
Sekundäre Einschätzung (secondary appraisal)
-Beurteilung der eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten vorhandene oder antizipierte Ereignisse zu bewältigen
->Resultat: Überzeugung, dass man das betreffende Ereignis bewältigen kann oder nicht
-betreffende Ereignis z.B. Bedrohung kann durch Handlung (Flucht / Angriff) bewältigt werden / nicht bewältigt werden
Beispiel Frau hat Angst vorm Blutspenden:
Primäre Bewertung: Glaube, dass Situation eine Bedrohung darstellt
Sekundäre Bewertung: Sie ist der Situation nicht gewachsen / hat keine Bewältigungsstrategien
Benennen Sie die beiden Einschätzprozesse, die Lazarus (1966) in seiner ursprünglichen Theorie postuliert, und beschreiben Sie diese kurz
Zentrales Postulat:
-objektiv identische Ereignisse werden unterschiedlich empfunden
->entscheidend für die Emotionsbewertung und subjektive Bewertung der Situation
-Einschätzungsprozesse können bewusst und unbewusst ablaufen
Primäre Einschätzung (primary appraisal)
-Bedeutsamkeit von Ereignssen für die eigenen Wünsche
->es handelt sich hier um die Motive
-Ergebnisse der primären Einschätzung können günstig-positiv, bedrohlich, Schaden-Verlust und eine Herausforderung sein
Sekundäre Einschätzung (secondary appraisal)
-Beurteilung der eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten vorhandene oder antizipierte Ereignisse zu bewältigen
->Resultat: Überzeugung, dass man das betreffende Ereignis bewältigen kann oder nicht
-betreffende Ereignis z.B. Bedrohung kann durch Handlung (Flucht / Angriff) bewältigt werden / nicht bewältigt werden
-wirkt sich nur indirekt auf Emotionen aus und beeinflusst primäre Einschötzung
Nennen Sie die Eigenschaften von bewusst gesetzten Zielen, von denen es abhängt, ob und mit welchem Einsatz diese Ziele verfolgt werden
- durch Studien konnte gezeigt werden, dass Ziele dann bewusst verfolgt werden, wenn…
1) Ziele spezifisch gefasst sind
2) Ziele selbst gewählt werden
3) Sie subjektiv eher schwieriger zu erreichen sind -> gezeigter Einsatz ist so am höchsten
4) Je wichtiger ein Ziel ist, desto höher ist Zielbindung und Verpflichtung -> es wird mehr in die Zielerreichung investiert
-> Instrumentalität für die Erreichung angestrebter distaler Ziele: Studium, Beruf
-> emotionale Konsequenzen distaler Ziele: Stolz, Sicherheit
= Instrumentalitätstheorie (Motivation für proximales Ziel ist abhängig von diesen beiden Faktoren)
Theorie der Verarbeitungstiefe nach Craik und Lockhart erklären
-Theorie, die ohne die Trennung von Kurzzeitspeicher und Langzeitspeicher auskommt
-es kommt lediglich auf den Verarbeitungsprozess an, ob Informationen nur kurz- oder langfristig behalten werden
-oberflächliche Verarbeitung führt zu Gedächtnisspuren
-tiefere Verarbeitung führt zu einer dauerhafteren Repräsentation im Gedächtnis
-Verarbeitung muss dafür in der natürlichen Abfolge der Verarbeitung neu aufgenommener Informationen weiter voranschreiten
-die Abfolge beginnt mit:
1) Aufnahme von Reizen / Stimuli in den Sinnesorganen
2) Verarbeitung ihrer physikalischen Merkmale
3) Verarbeitung struktureller Merkmale
4) Analyse der Bedeutung eines Stimulus
-Informationen bei denen nur auf die physikalischen Merkmale geachtet wird, werden schnell vergessen
-Informationen, die auf der semantischen Ebene der Bedeutung verarbeitet werden, werden am längsten behalten
Einsichten über die Verarbeitung von Gedächtnisinhalten:
1) Art der Lernaktivität spielt für das Behalten eine entscheidende Rolle
2) neues experimentelles Paradigma
3) neue Forschungsrichtung, die sich mit Frage beschäftigt was genau hinter dem semantischen Verarbeiten steckt / warum Behaltensleistung so wichtig ist
Durch welche Studienbelege / Versuche lässt sie die Theorie der Verarbeitungstiefe nach Craik und Lockhart belegen?
-durch Orientierungsaufgaben
-belegen die Wichtigkeit der Tiefe der Verarbeitung
-> hängt nicht von der Verweildauer ab, ob ein Element in den Langzeitspeicher übergeht und sich so an diesen erinnert wird
Experiment:
-Versuchsperson soll zu jedem Wort eine Frage beantworten
-Frage bezieht sich auf den Grad der Verarbeitung
-> oberflächliche, mittlere und tiefe semantische Verarbeitung kann gefördert werden
-> tiefe Verarbeitung = bessere Gedächtnisleistung
(auch, wenn VP bei oberflächlicher und tiefer Verarbeitung gleichviel Zeit mit dem Lernmaterial verbringt)