Klinische Psychologie - Kindes- und Jugendalter - Multiple Choice Flashcards
(47 cards)
Substanzkonsum: 4 Bausteine der Therapie
- körperliche Entgiftung
- Aufbau von Veränderungsmotivation
- Umgang mit Ambivalenzen
- Erlernen von Skills und alternativen Handlungsmöglichkeiten
- Rückfallprophylaxe
Nenne die Prävalenz bei der Bindungsstörung
- < 1% in Normalstichproben
-10-25 % unter Heim-/ Pflegekindern
Nenne die Faktoren zur Entstehung von ASS
- Genetik
- höheres Alter der Eltern
- Infektionen und Medikamenteneinnahme während der Schwangerschaft oder Immundysregulationen
- Gestörte Theory of Mind (ToM), die zu Defiziten im Verständnis von Affekten und sozialen Situationen führt
Wofür ist „Theorie der schwachen zentralen Kohärenz“ ein Erklärungsansatz?
Menschen interpretieren grds. die Bedeutung eines Umweltreizes aus dem Bezugssystem heraus („zentral kohärent“) bei ASS scheint dieses Verhalten gestört, d.h. sie verstehen Bedeutungen einzelheitlich und fragmentiert, also „schwach zentral kohärent“.
Häufigste Form der Harninkontinenz
- Harninkontinenz mit Miktionsaufschub
- Detrusor-Sphinkter-Dyskoordination
- Dranginkontinenz
Prävalenz Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS)
Studien mit unterschiedlichen Diagnosekriterien und Altersgruppen
-> zwischen 3,6 % und 7,3%.
Enuresis
- Unwillkürlicher Harnabgang ab einem Alter von 5 Jahren nach Ausschluss organischer Ursachen.
- Dauer: 3 Monate,
- Häufigkeit von zweimal pro Woche (DSM-5) bis einmal pro Woche (ICD-10, Kinder älter als 7 Jahre)
Symptome Stottern
- Repetitionen
- Prolongationen
- Blocks + Bewältigungsversuche (z.B. durch „Ähs“ oder Pausen)
Stottern Spontanremission
- Meist vorübergehend
- bei 75% der Fälle kommt es zu einer Spontanremissionen
Therapie Selektiver Mutismus
Therapieziel:
- dem Kind Wege aus dem Schweigen aufzeigen, z.B. durch Musik, Geräuschinstrumenten, spielerische Ablenkung
- “zugzwang” (Versen vervollständigen)
Kognitiv-behaviorale Interventionsmethoden beim selektiven Mutismus
- Psychoedukation, Kontingenzmanagement (Verhaltenssteuerung durch Konsequenzen)
- Shaping, Stimulus-Fading, Modelllernen
- Audiofeedforward, defokussierten Kommunikation zur Reduktion von sozialer Angst in Gesprächssituationen
Ursache Selektiver Mutismus
- über die Ursachen ist bisher wenig bekannt
Impulsivität ADHS
- plötzliches und unbedachtes Handeln
- scheinbare Unfähigkeit zum Bedürfnisaufschub
- motivational, kognitiv, emotional
Hyperaktivität ADHS
- überschießende motorische Aktivität
- ausgeprägte Ruhelosigkeit
-> inadäquat für Entwicklungsalter + Situation
Aufmerksamkeitsdefizite ADHS
- insbesondere in Situationen, die als kognitiv anstrengend oder langweilig erlebt werden
Frühkindliche Regulationsstörung
- Prävalenz: 2-8% (4-12 Monate)
- exzessives Schreien
- Schlafprobleme
- Ess- und Fütterstörungen
ADHS / HKS
- Symptome müssen in mehreren Lebensbereichen vorherrschen + Beeinträchtigung dieser
- 80% haben komorbide Störung (meist oppositionelle Verhaltensstörung, aggressiv-dissoziale Störung, affektive Störung, Angststörung, Lernstörung)
- Risiko: genetisch, Schädigung ZNS, Nahrungsmittelbestandteile, psychosoziale Faktoren, Nikotin / Alkohol während Schwangerschaft, geringes Geburtsgewicht
- auch: geringer sozioökonomischer Status, ungünstige familiäre Bedingungen, unvollständige Familien, überbelegte Wohnungen, psychische Störungen der Mutter
DSM-5:
- vor 12. Geburtstag erste Symptomatik
- Prävalenz: 5 - 9,3%
ICD-10
- vor siebten Geburtstag
- Prävalenz: 1 - 3,4%
Störung des Sozialverhaltens - reaktiv-impulsive und proaktiv-instrumentelle Aggression
Reaktiv-impulsives Verhalten
- ausgelöst durch erlebte Bedrohung
- wird offen gezeigt
- Enttäuschung, Wut, Angst
Proaktiv-instrumentelles Verhalten
- wird nicht offen gezeigt
- dient dem Erreichen positiver Konsequenten wie Machtgewinn / materieller Vorteil
Trennungsangst und Erziehungsverhalten
Inhibition-Attachment-Modell von Manassis und Bradley
-> Ursache für TA in Verbindung aus behavioraler Inhibition (zurückgezogenes Verhalten in unvertrauten Situationen) und einem unsicheren Bindungsstil
-> Elterlicher Erziehungsstil bei Trennungsangst: von Überfürsorglichkeit und Kontrolle geprägt, Überbehütung oder Ablehnung
Diagnostik bei Trennungsangst
- Analyse der auslösenden + aufrechterhaltenden Bedingungen
- spezifisch: Es muss hierbei überhaupt erst eine Sitzung erfolgen, damit Kind an Therapeut gewöhnt werden kann
- Abklärung körperlicher Symptomatik
- Wichtig: Abgrenzung von sozialen Phobien (generalisierte Angststörung, Störung des Sozialverhaltens, Agoraphobie)
- Durch Verhaltensbeobachtung + Fragebögen
Aussagen Trennungsangst + Therapie
- “normales” Phänomen: entwicklungstypisch ab siebten Lebensmonat, nimmt ab dem 18. Monat wieder ab
-> ansonsten kindliche Angststörung - Umkonditionierung angstauslösender Reize
- Erziehungsstil reflektieren + ggf. ändern
- Förderung von Autonomie + Selbstwirksamkeit des Kindes
Faktoren für eine günstige Prognose bei Anorexie
- umso Jünger Patienten sind
-> umso ungünstiger, je länger Dauer der Erkrankung + erreichter Gewichtsverlust
Störung des Sozialverhaltens - Therapie
Bei Proaktiv-Instrumenteller Aggression:
- Aufbau angemessener Konsequenzen auf Problemverhalten
- Abbau von Verstärkern für aggressives Verhalten
Bei Impulsiv-reaktiver Aggression:
- Aufbau konstruktiver Konfliktlösemöglichkeiten
- Bindungsfähigkeit + Fähigkeit zum emotionalen Verstehen + Ausbau Gewissenstrukturen
- Präventive Maßnahmen sollten eingesetzt werden (früh beginnen, Erziehungsstrategien vermitteln, positive Elter-Kind Beziehung, emotionale Kompetenzen stärken, Emotionsregulationsstrategien)
- Parent-Child Interaction Therapy: Beobachtung von Eltern-Kind-Interaktionen mit Rückmeldung
- Trainings in Schule / Kindergarten
- Bei Kindern einzeln, bei Jugendlichen auch in Gruppen
Depression / Suizidalität
- dritthäufigste Ursache für gesundheitliche Beeinträchtigung und vorzeitige Mortalität (in Industrieländern)
- 2/3 versuchen sich zu suizidieren
- bei Jugendlichen ist Suizid mit 12% zweithäufigste Todesursache
- 3/4 der betroffenen erhalten keine (angemessene) Behandlung
Depression - Darstellung und Therapie
Darstellung:
- Prävalenz <2% (Kindergartenkinder) bis 20% (junge Erwachsene)
- ab Pubertät überwiegend Mädchen
- verlaufen im Kindes- und Jugendalter meist chronisch rezidivierend (40-90% weitere depressive Episode nach Remission)
- erhöht Wahrscheinlichkeit für andere psychische Störungen
Therapie:
- Verhaltenstherapie mit Modell nach Beck
-> kognitive Fehler führen zu irrationalen, negativ geprägten dysfunktionalen Grundannahmen (kognitive Triade) -> rufen wiederum negative Gedanken hervor
-> Übergeneralisieren, Schwarz-Weiß-Denken, willkürliches Schlussfolgern
- Hinterfragung von Gedanken, Stimmungsprotokolle
- Üben von Entspannungstechniken (Vorlesen einer Gesichte / Erzählen)
- Problemlöse- und Kommunikationstrainings sollen Interaktion in Familie / Freundeskreis verbessern
- Verstärkung positiven Verhaltens
- Zuerst Suizidale Symptomatik abbauen durch installieren alternativer Problemlösungsmöglichkeiten