Biopsychologie Flashcards

1
Q

Erklären Sie die Abbildung (Abbildung 4, Flb 1, S.19) „Schematische Darstellung von dendritischen Dornen“: Was ist im Bildteil a) und b) anders?

A

− Dendritische Dornen machen innerhalb von Minuten bzw. Stunden lernabhängige morphologische Veränderungen durch
− Dadurch können die Eigenschaften der synaptischen Verbindung erheblich beeinflusst werden
− Abhängig vom Grad der Aktivität der Synapse können Dornen größer werden oder verschwinden
− Formveränderung hat dann Einfluss auf die Effektivität der Synapse
− a) zeigt die Dornen vor einem Lernprozess
− b) zeigt die Dornen nach einem Lernprozess

  1. Der linke Dorn und damit die gesamte synaptische Verbindung wurde eliminiert
  2. Der mittlere Dorn hat einen dickeren Stamm bekommen dadurch sinkt der
    elektrische Widerstand den die synaptische Erregung überwinden muss
    Dadurch ist die Synapse effektiver geworden
  3. Der rechte Dorn wurde geteilt und bietet nun Platz für zwei Präsynapsen des
    gleichen Axons
    Die Effektivität ist somit erheblich größer
    All diese Veränderungen sind Teil der synaptischen Plastizität!
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2
Q

Entstehung Membranpotenzial erklären und Unterschied zum Aktionspotenzial erläutern

A
  1. Ein Neuron ist von einer neuronalen Zellmembran umgeben
  2. Im Zellinneren befinden sich negativ geladene Proteine die die Zelle nicht verlassen können
    -> Zellmembran ist aber nicht generell undurchlässig, sondern verfügt über Ionenkanale, wodurch der Austausch von Ionen zwischen Intra- und Extrazellulärraum möglich ist
  3. Für das Membranpotenzial wichtige Ionen sind Natrium (Na+), Kalium (K+) und Chlorid (Cl-)
  4. Durch das negative Zellinnere drückt die elektrostatische Kraft Cl- aus der Zelle raus und Na+ und K+ ins Zellinnere
  5. Na+ und Cl- außerhalb der Zelle häufiger vorhanden / K+ innerhalb der Zelle häufiger vorhanden
  6. Die Konzentrationsunterscheide drücken Na+ und Cl- ins Zellinnere und K+ aus dem Zellinneren nach draußen
  7. Aus diesem fragilen Gleichgewicht zwischen elektrostatischer Kraft und dem Konzentrationsunterschied entsteht das Membranpotenzial. Es beträgt in Ruhe -68mV
  8. Wird Neuron durch den Impuls eines anderen erregt, wird es polarisiert (Membranpotential wird positiver)
  9. Wird ein bestimmter Schwellenwert überschritten kommt es zu einer Kaskade von Öffnen und Schließen von Na+- und K+-Ionenkanäle
  10. Das ist das Aktionspotenzial, was die Weiterleitung eines Signals am Axon ermöglicht
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3
Q

Entstehung des AP, beginnend mit der Depolarisation des Axonhügels und der Freisetzung der Neurotransmitter in der Synapse -es handelt sich um eine chemische Synapse

A
  1. Ruhepotential der Nervenzelle beträgt -68mV
  2. Erregungsschwelle muss überschritten werden um Reiz auszulösen
  3. Dendriten nehmen Reiz von anderer NZ auf und leiten ihn ans Axon
  4. starker Reiz sorgt für Depolarisation. Die Erregungsschwelle wird überschritten
  5. Na+ Kanäle öffnen sich und Na+ gelangt ins Zellinnere
  6. Eindringendes Na+ dreht Membranpotential um -> Positivierung + mehr Na+ Kanäle öffnen sich
  7. kurz bevor Na+ Kanäle refraktär werden, öffnen sich K+ Kanäle und K+ fließt aus der Zelle raus
  8. Zelle ist negativer als zuvor (Hyperpolarisation)
  9. Na-K-Pumpe pumpt 3 Na+ raus / 2 K+ rein -> alte Niveau widerhergestellt
  10. Axon ist bereit für das nächste AP
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4
Q

Unterschiedliche Geschwindigkeiten in der axonalen Reizweiterleitung erklären + verschiedene Typen

A
  1. Geschwindigkeit des Impulses von Axonen zur Präsynapse ist abhängig vom Durchmesser des Axons und dessen Myelinisierung
  2. Je dicker das Axon, desto geringer ist der elektrische Widerstand. Die Leitgeschwindigkeit ist dadurch höher
  3. Myelinisierte Axone leiten aufgrund ihrer Isolierung und der saltatorischen Erregungsweiterleitung schneller als nicht myelinisierte Axone
  4. Das liegt daran, dass das Aktionspotential von einem Ranvier’schen Schnürring zum nächsten springt und sich im myelinisierten Bereich dazwischen als elektrische Depolarisation ausbreitet, welche eine höhere Geschwindigkeit als das Aktionspotential hat

->Das heißt am schnellsten leiten dicke und myelinisierte Axone, am langsamsten dünner und unmyelenisierte Axone

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5
Q

Somatosensorischen Homunculus beschreiben: Lage, Funktion und Anordnung

A
  1. Die sensorischen Systeme sind im Cortex als Landkarten repräsentiert
  2. Der somatosensorische Homunkulus, als jene Landkarte unseres Körpers, beschreibt die corticale Repräsentation von sensorischen Signalen wie Schmerz oder Kälteempfinden, aus verschiedenen Körperregionen
  3. liegt im primären somatosensorischen Cortex, dem Gyrus postcentralis, der sich im Parietallappen befindet
  4. Der somatosensorische Cortex erhält die Information, das bestimmte Rezeptoren aktiviert wurden und es kommt zu einer Kaskade von weiteren Verarbeitungsprozessen bei denen die Informationen weiterverarbeitet werden und mit anderen Sinnesorganen verbunden werden
  5. Jedes sensorische System hat damit mehrere corticale Landkarten die sich in ihrer Verarbeitung unterscheiden
  6. Diese Landkarten sind jedoch fast immer verzerrt und vergrößern diejenigen Bereiche die für unsere Wahrnehmung besonders wichtig sind, beispielsweise Lippen und Hände. Denn hier befinden sich eine relativ höhere Anzahl von Rezeptoren im Vergleich zu anderen Körperregionen
  7. Da die Rezeptoren in unserem Gehirn immer gleich weit voneinander entfernt lokalisiert sind bläht sich die corticale Repräsentation derjenigen Körperregionen, die eine hohe Rezeptordichte besitzen, extrem auf
  8. Die resultierende Landkarte unseres Körpers, der somatosensorische Homunkulus, stellt also ein Menschlein mit überdimensional großen Lippen und Händen dar
  9. Im Frontalschnitt von medial nach lateral werden erst der Fuß dann der Rumpf – Arm- Hand- Gesicht – Lippen -Zunge und zuletzt die Eingeweide repräsentiert
    -> Aus diesem Grund spricht man hier von umgekehrt somatotoper Repräsentation
  10. Von Menschen zu Mensch existieren interindividuelle Unterschiede in der Sensibilität
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6
Q

Welche Rolle spielt Dopamin bei der Aufrechterhaltung von Ensembles?
Wie entsteht ein Ensemble? Funktion des Ensembles unter Berücksichtigung der Rolle von Dopamin

A
  1. Ein Ensemble ist eine Gruppe von Neuronen mit starken synaptischen Verbindungen untereinander, die zum gleichen Zeitpunkt aktiv sind.
  2. Ensembles sind somit temporäre Koalitionen von Neuronen welche, wie Gedanken, entstehen, zerfallen und aufs neue Zusammensetzen können
  3. Ein Neuron kann Mitglied mehrere Ensembles, aber auch unabhängig sein.
  4. Donald Hebb nahm an, dass ein Ensemble einem Gedanken entspricht. Ensembles halten nicht ewig, was bedeuten würde, dass ein Gedanke vergeht und einem neuen Gedanken Platz macht. Dennoch können wir einen Gedanken lange Zeit denken ohne dass ein Ensemble zerfällt.
  5. Wahrscheinlich spielen hierbei die Dopaminrezeptoren eine wichtige Rolle
  6. Die fünf Dopaminrezeptoren D1 bis D5 werden in die Gruppen D1 und D2 unterteilt. Ihre Wirkung hängt vermutlich davon ab, in welchem Zustand sich das postsynaptische Neuron im Moment der Aktivierung der Dopaminrezeptoren befindet.
  7. Ist dieses Neuron erregt, erhöht die Aktivierung von D1 Rezeptoren die Aktivität des Neurons noch weiter. Benachbarte Nervenzellen, die in diesem Moment keine wichtigen Informationen kodieren, sind dagegen nur wenig aktiv.
  8. Durch die Bindung von Dopamin an die D1 Rezeptoren werden diese Neuronen eher gehemmt. Als Konsequenz entsteht wahrscheinlich ein hoher Signal-Rausch-Abstand für den Gedanken, der im Ensemble aufrechterhalten wird.
  9. Werden hingegen die D2 Rezeptoren aktiviert z.B. durch Absinken des Dopaminspiegels im PFC werden eher die niedrig aktivierten Neurone erregt. Dadurch brechen Ensembles auseinander und neue Gruppen gemeinsam aktiver Neuronen können entstehen.
  10. Dopaminerge Freisetzung im Cortex kann Lebensdauer von Ensembles entscheidend beeinflussen.
  11. Dopamin ist auch in der Lage die Güte der eigenen Voraussagen zurückzumelden und somit Neurone einem ununterbrochenen Lernprozess zu unterwerfen, der ihre Eigenschaften verändert.
  12. Nervenzellen in einem Ensemble verändern sich ständig, da sie Erfahrungen, die wir im Leben machen, in ihren Synapsen abbilden.
  13. Die Menge und der Zeitpunkt der Dopaminfreisetzung geben uns die Möglichkeit, Lernprozesse über Erwartungsrückmeldungen zu organisieren.
  14. Dabei wird die Dopaminfreisetzung reduziert, wenn das Ergebnis einer Handlung schlechter war als erwartet und erhöht, wenn man vom Ergebnis positiv überrascht ist.
  15. Neuronale Verbindungen werden solange modifiziert bis eine Handlung optimal abläuft.
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7
Q

Übertragung von Synapse zu Synapse / Neuron zu Neuron /
chemische Synapse erklären
Vorgänge der chemischen Reizübertragung erläutern

A
  1. Synapsen sind komplizierte Strukturen, an denen über chemische Botenstoffe Informationen zwischen zwei Neuronen weitergegeben werden.
  2. Das erste Neuron bildet die Präsynapse, das zweite die Postsynapse
  3. das erste Neuron bildet hierzu viele Vesikel, in denen sich ein Neurotransmitter (Botenstoffe) befinden
  4. Ein Teil der Vesikel sitzt direkt an der Membran der Präsynapse und ist mit der Membran durch Proteinketten verbunden.
  5. Diese Vesikel befinden sich in Wartehaltung. Beim nächsten eintreffenden AP an der Präsynapse werden sie ihren Inhalt in den synaptischen Spalt ausspülen
  6. Durch das einströmende Ion Ca 2+ wird der Neurotransmitter freigesetzt. Einfließendes Ca 2+ im Bereich der Präsynapse öffnet die Proteinbrücken, mit denen die Vesikel an der Zellmembran angedockt sind.
  7. Dadurch fusioniert die Membran des Vesikels mit der Zellmembran und der Inhalt des Vesikels ergießt sich in den synaptischen Spalt und diffundiert Richtung Postsynapse
  8. Dort binden sich die Neurotransmitter an für diese Transmitter spezialisierte Rezeptoren und erzeugen eine Veränderung des Membranpotentials an der Postsynapse
  9. Abhängig davon, um welchen Transmitter und welchen Rezeptor es sich handelt, kommt es zu einer Erregung oder einer Hemmung
  10. Es wird also das elektrische Signal des AP an der Synapse in ein chemisches Signal des Neurotransmitters übersetzt. Auf der postsynaptischen Seite wird das chemische Signal wieder in ein elektrisches Signal zurückverwandelt

-Eine kleine Anzahl von Synapsen kommt auch ohne Botenstoffe aus und funktioniert nur elektrisch. Die meisten sind aber chemische Synapsen und benutzen mindestens einen der fast 100 Botenstoffe.

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8
Q

Wie groß ist das Ruhepotenzial und welche Funktion hat die Natrium-Kalium Pumpe? Wie wird es aufrechterhalten?

A
  1. Das Membranpotential beträgt im Ruhezustand circa -68mV
  2. Einer der wichtigsten Membranpumpe ist die Natrium-Kalium-Pumpe
  3. Die Natrium-Kalium-Pumpe transportiert unter hohem Energieverbrauch 3 Na+-Ionen nach draußen und 2 K+-Ionen nach innen
  4. Das heißt sie transportiert diese Ionen entgegen ihres Konzentrationsgradienten
  5. Diese und anderen spezifische Ionenpumpen halten ununterbrochen en Konzentrationsunterschied von Na+-, Cl–, und K+-Ionen zwischen intra- und extrazellulärem Raum
  6. Mithilfe dieser stabilisierenden Mechanismen beträgt das Ruhepotential der Membran ständig ca. -68mV. Dieser Zustand ändert sich aber wenn Signale eintreffen
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9
Q

Kräfte und Mechanismen, die das Ruhemembranpotenzial von -68mV konstant halten beschreiben

A
  1. Das Membranpotenzial ist die elektrische Spannung zwischen dem Inneren und dem Äußeren eines Neurons. Es wird durch negative geladene Eiweiße im Zellinneren sowie durch die ungleiche Verteilung von Na+, Cl- und K+ Ionen erzeugt und beträgt im Ruhezustand -68mV.
  2. Das Membranpotential entsteht aus der Summe der Konzentrations- und elektrostatischen Kräfte, die auf die Ionen einwirken.
  3. Die großen negativ geladenen Eiweiße im Zellinnern sind durch ihre Größe in der Zelle gefangen und bewirken ein elektrisch negatives Potential im Zellinnern.
  4. der Konzentrationsgradient drückt die K+ Ionen nach außen und die elektrostatische Kraft zieht die Ionen wieder nach innen. Es entsteht ein Kompromiss zwischen der höheren K+ Ionendichte im Zellinnern und der höheren positiven Ladung im Zelläußeren. Durch dieses Gleichgewicht verlassen nur sehr wenige K+ Ionen die Zelle
  5. Da das Cl- Ion negativ geladen ist, drückt die elektrostatische Kraft es nach draußen. Cl- Ionen wandern aufgrund der niedrigeren Konzentration im Zellinnern solange hinein bis die beiden Kräfte im Gleichgewicht sind.
  6. Da die Na+ Ionen außerhalb der Zelle 15x häufiger sind, entsteht ein großer osmotischer Druck, der die Ionen in die Zelle hineindrängen lässt. Der Konzentrationsgradient und die elektrostatische Kraft ziehen die Ionen in die Zelle hinein
  7. Es sind jedoch sehr wenige Na+ Ionen im Zellinnern, weil die Natriumkanäle verschlossen sind. Dies führt dazu, dass sich das Membranpotential beim Wert -68mV (negativer Wert) stabilisiert (=Ruhepotential).
  8. Die Kalium-Natrium-Pumpe befördert mit sehr hohem Energieaufwand 3 Na+ Ionen aus der Zelle hinaus und 2 K+ Ionen in die Zelle hinein, damit das Innere der Zelle nicht positiv aufgeladen wird und sorgt dadurch für ein zunehmendes negatives Potential im Intrazellulärraum.

->Mit Hilfe der Kalium-Natrium-Pumpe, anderen Ionenpumpen und dem Zusammenspiel des Konzentrationsgradienten und der elektrostatischen Kraft bleibt das Membranpotential beständig bei -68mV. Der Zustand verändert sich jedoch, wenn Signale eintreffen.

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10
Q

Was versteht man unter „saltatorischer Erregungsweiterleitung“, welche Vorteile hat sie und wie funktioniert sie?

A
  1. Durch die Myelinisierung der Axone kann innerhalb eines Myelinsegments kein Austausch von Ionen zwischen intra- und extrazellulär-Räumen stattfinden -> APs können nicht neu entfacht werden
  2. Dadurch kommt das AP innerhalb des Myelinsegments zum Erliegen und verwandelt sich in eine gewöhnliche elektrische Depolarisation
  3. Eine Depolarisation hat eine viel schnellere Ausbreitungsgeschwindigkeit als APs, werden aber, je länger die zurückgelegte Strecke ist, immer kleiner bis sie ganz verschwinden
  4. Bevor sie verschwinden erreichen sie einen Ranvier’schen Schnürring (nicht myelinisierter Bereich zwischen zwei Segmenten). Dieser ist mit spannungsabhängigen Na+ Kanälen vollgepackt, wodurch sich das AP dann erneut als Depolarisation ausbreitet
  5. Beim nächsten Ranvier’schen Schnürring passiert das selbe wieder
  6. Dadurch wird das AP erheblich schneller -> besonders beim PNS vorteilhaft wegen weiter Strecke
  7. Dieser Vorgang (das Springen von Schnürring zu Schnürring) heißt saltatorische Erregungsweiterleitung
  8. Vorteile:
    -Höhere Ausbreitungsgeschwindigkeit von Depolarisation als vom Aktionspotential
    -Energiesparend, da nicht mehr jede Stelle der Membran erregt werden muss
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11
Q

Nennen Sie die wichtigsten Frequenzbänder im EEG und mit welchem mentalen Zustand sie jeweils assoziiert sind

A

Das EEG (Elektroenzephalogramm) ist die beste Methode, um die zeitliche Dynamik der elektrischen Felder im Gehirn während kognitiver Prozesse sichtbar zu machen.

Die wichtigsten Frequenzbänder sind

a) Alpha Band (8-12 Hz): müde, Augen geschlossen (entspannter Wachzustand)
b) Beta Band (14-25 Hz): konzentrierte mentale Arbeit (Konzentration und Aufmerksamkeit)
c) Theta-Wellen (4-7 Hz): Übergang Schlaf-Wachphase (Einschlafphase)
d) Delta Band (< 3 Hz): Tiefschlaf
e) Gamma Band (> 25 Hz): Aktivierung eines Ensembles

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12
Q

Was ist Tor zum Bewusstsein?

A
  1. Thalamus ist ein der Großhirnrinde vorgeschalteter Filter. Alle eingehenden Informationen werden hier vorverarbeitet, bevor sie der Großhirnrinde zugeführt werden.
  2. Dabei entscheidet der Thalamus, welche der eingehenden Informationen im Augenblick für den Organismus so wichtig sind, dass sie ins Bewusstsein gelangen sollen. Darum bezeichnet man den Thalamus auch als „Tor zum Bewusstsein“.
  3. Jede Modalität (ob Sehen, Hören, Fühlen) wird dabei in einer bestimmten Region des Thalamus verarbeitet, umgeschaltet und an die Großhirnrinde weitergeleitet.
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13
Q

Hippocampus Zusammenhang deklaratives und nicht deklaratives Gedächtnis

A
  1. Bei den nicht deklarativen Gedächtnistypen werden das prozedurale Gedächtnis, die Bahnung und die klassische Konditionierung unterschieden
  2. Das prozedurale Gedächtnis und die klassische Konditionierung sind vom Hippocampus unabhängig. Bei der Bahnung unterscheidet man zudem perzeptuelle Bahnung, welche ebenfalls nicht auf den Hippocampus angewiesen ist und die konzeptuelle Bahnung.
  3. Die konzeptuelle Bahnung entsteht durch Mechanismen des präfrontalen Cortex und Zugangsstrukturen zum Hippocampus
  4. Je nach kognitiver Strategie des Individuums kann die konzeptuelle Bahnung auch deklarative Inhalte aufweisen und ist daher wahrscheinlich sowohl auf der funktionellen, als auch auf der anatomischen Ebene ein Übergangsprozess zwischen deklarativen und nicht deklarativen Gedächtnisprozessen.
  5. Läsionen im perirhinalen Cortex führen zu Defiziten in der konzeptuellen Bahnung. Das Gehirn kann den Bahnungsreiz nicht über den Hippocampus „kategorisieren“ bzw. „adressieren“
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14
Q

Wie ist der Wert des Membranpotenzial im Ruhezustand und welche Rolle spielt dabei die Natrium-Kalium-Pumpe

A
  1. Die Membran ist nicht zu 100% dicht und kleine Mengen von Natrium- und Kalium-Ionen diffundieren doch durch die Natrium- und Kaliumkanäle.
  2. Damit das Innere der Zelle nicht positiv aufgeladen wird, gibt es die Natrium-Kalium-Pumpe.
  3. Diese Pumpe ist die wichtigste Membranpumpe eines Neurons. Sie befördert mit sehr hohem Energieaufwand (15% unseres Gesamtenergiebedarfs) in einem Zyklus 3 Na+ Ionen aus der Zelle heraus und 2 K+ Ionen hinein und sorgt so für zunehmendes negatives Potential im Intrazellulärraum.
  4. Mit Hilfe dieser und anderer Ionenpumpen sowie weiterer Mechanismen bleibt das Membrampotential ständig bei ca. -68mV, da so die Konzentrationsunterschiede der drei Ionen zwischen Intra- und Extrazellulärraum erhalten wird.
  5. Dieser Wert heißt Ruhepotential. Der Zustand verändert sich, wenn Signale eintreffen.
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15
Q

Was sind Emotionen

A
  1. Emotionen sind Handlungstendenzen, die mit einem bestimmten Gefühl sowie der gebündelten Aktivierung eines Pakets von Hirnstrukturen und Hormonsystemen einhergehen
  2. Diese Prozesse bereiten den Organismus auf eine schnelle und situationsadäquate Reaktion vor
  3. Gefühle sind die subjektive Innenansicht einer Emotion, die uns auf eine Handlung vorbereitet
  • Wut
  • Traurigkeit
  • Scham
  • Ekel
  • Freude
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16
Q

Nennen sie die Funktionen der Amygdala (vier zentrale)

A
  1. Zentrum für die Entstehung von Gefühlen (Angstzentrum)
  2. emotionale Bewertung von Wahrnehmungen
  3. Kontrolle von Reflexen und Körperfunktionen (Atmung, Kreislauf)
  4. Speichert mit Ereignissen verknüpfte Emotionen ab (zum Beispiel klassische Konditionierung)
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17
Q

Wo liegt dorsal?

A

Oben? -richtig

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18
Q

Wodurch werden die Vesikel in der Präsynapse aktiviert?

A

Ca2+Ionen (richtig)

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19
Q

Fragen zu Rezeptoren (direkte Wirkung)

A

Ionotrope Rezeptoren funktionieren einfach und schnell. Sie besitzen Bindungsstellen für einen bestimmten Neurotransmitter. Sobald der Neurotransmitter diese Stelle erreicht, verändert sich die Form des Rezeptors und er öffnet sich.

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20
Q

Welches Ion ist extrazellulär am häufigsten?

A

Natrium

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21
Q

Was macht das limbische System?

A

Gruppe von Hirnstrukturen, die direkt oder indirekt mit dem Hypothalamus verbunden sind

Ist an der Erkennung von Emotionen und der Bündelung und Auslösung emotionalen Verhaltens beteiligt sind.

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22
Q

Welche Rezeptoren haben das Öffnen von Ionenkanälen zur Folge?

A

Ionotrope Rezeptoren

23
Q

Wo liegt der Hippocampus?

A

Medialer Temporallappen

24
Q

Stufen Konsolidierungsprozess

A
  1. Kognitive Stufe: Instruktionen werden benötigt, es muss sich auf Details konzentriert
    werden, Bewusstseinsbeteiligung
  2. Assoziative Stufe: Instruktionen können ausbleiben, ansonsten sie wie bei 1.
  3. Autonome Phase: Automatisierter Handlungsablauf ohne Bewusstseinsbeteiligung
25
Q

Welcher Teil gehört zum Trucus Cerebii (Hirnstamm)?

A

Pons

26
Q

Welcher Unterschied bei Männern und Frauen besteht bei den kognitiven Fähigkeiten in räumlichen Aufgaben?

A

Die Unterschiede betreffen räumliche Aufgaben insbesondere mentale Rotation (mit Vorteil für Männer) und sprachliche Aufgaben (mit Vorteil für Frauen).

27
Q

welche Gliazellen kommen am häufigsten vor?

A

Mikroglia

28
Q

Besitzen Männer mehr coricale Neuronen/ Haben Frauen mehr Konnektivität im Cortex?

A

Ja

29
Q

Unterschiede der kognitiven Fähigkeiten bei Mann + Frau?

A

Männer: mentale Aufgaben bei denen Objekte im Geiste rotiert werden müssen (mentale Rotation) oder bei der die Rotationen verbunden werden müssen ( Schlussfolgern: Mechanik)
Frauen: verschiedenen sprachliche Testverfahren + Wahrnehmungsgeschwindigkeit

30
Q

Welches Ereignis ist ausschlaggebend für Verschmelzung der Vesikel mit Präsynapse? Membran?

A

Durch das AP wird Postsynaptische Membran depolarisiert und Ca2+ öffnet die Proteinbrücken mit denen Vesikel an Zellmembran angedockt sind wie ein Reisverschluss

31
Q

Liegt die Sehrinde im PFC?

A

Nein, im Okzipitallappen

32
Q

Welcher Teil gehört zum Truncus Cerebri (Hirnstamm)?

A

Wird unterteilt in:
Mittelhirn mit den größten Komponenten Tectum, Tegmentum
Rautenhirn wird weiter unterteilt in
* * Hinterhirn mit den größten Komponenten Pons und Cerebellum
* * Nachhirn mit größter Komponente Medulla oblongata

33
Q

Was liegt nicht im Hirnstamm (Truncus Cerebri)?

A

Celberaler Cortex, Amygdala, Balsalganglien (Endhirn), Thalamus, Hypothalamus (Zwischen-hirn)

34
Q

Hauptgruppen der Neurotransmitter

A
  1. Aminosäuren
  2. Amine
  3. Peptide
35
Q

Neurotransmitter Aminosäuren

A

Glutamat:
-am weitesten verbreitete Transmitter im Hirn (nicht nur Geschmacksverstärker)
-älteste Chemische Botenstoff (kaum eine Hirnfunktion kommt ohne ihn aus)
-wirkt depolarisierend auf die postsynaptische Membran
->Schlüsselfunktion für Motorik, Sensorik und Gedächtnis

GABA:
-wichtigste hemmende Neurotransmitter des Gehirns
-Epilepsie: Fehlsteuerung der GABA Neuronen
->Wichtig für Einleitung und Aufrechterhaltung des Schlafes
->Narkotika docken hier an

36
Q

Neurotransmitter Amine

A

Acetycholin:
-Botenstoff zur Signalübertragung von motorischen Nervenzellen des Rückenmarks zu den Muskeln
-Acetycholinerge Neruonen stabilisieren mit ihren Entladungen Lernprozesse, die sich im Cortex ereignen
-Wirkung je nach Rezeptor hemmend oder erregend
->Bei Alzheimer-Demenz sterben acetycholinerge Neurone, wodurch kognitive Defizite entstehen
->wichtig für Erregungsübertragung von Nervenfaser zu Muskelfaser sowie vegetative Funktionen (Herzschlag, Atmung, Verdauung)

Dopamin:
-hemmend oder erregend
-kann in einem einzigen Enzymschritt zu Adrenalin und Noradrenalin verwandelt werden
-dopaminerge Neuronen sind im Gehirn eher selten
->Schlüsselfunktion beim Prozess des Lernens, der Belohnung, dem Suchterwerb, Neugierde, Gedächtnisbildung und der Motorik

37
Q

Neurotransmitter Peptide

A

Oxytocin:
-besteht aus nur neun Aminosäuren
-wird im Hypothalamus hergestellt
-bewirkt Kontraktion der Gebärmutter -> Auslösung der Wehen
-bewirkt Milchfluss bei Stimulation der Milchdrüsen oder beim Hören der Schreie des Säuglings
-wird beim Orgasmus freigesetzt, erhöht Vertrauen und Paarbindung

Vasopressin:
-besteht aus nur neun Aminosäuren
-dient der Regulation des Blutdrucks
-zwei Angriffsorte:
1. Nieren: macht Sammelrohre permeabel, damit weniger Flüssigkeit ausgeschieden wird und so für das Blutvolumen zur Verfügung steht
2. Verengung der kleinsten Blutgefäße
->Im Gehirn: scheint multiple Funktionen beim Gedächtnis und beim Sozialverhalten inkl. Paarbindung uns Aggressionsverhalten zu erfüllen

38
Q

Unterteilung des Cerebralen Cortex

A

-Frontallappen
-Partietallappen
-Okzipitallappen
-Temporallappen

39
Q

Frontallappen

A

-Stirnlappen
-ist in seinen funktionellen Eigenschaften weit verzweigt
-Motorik: Bewegung verschiedener Muskelgruppen
-Broca-Areal: Sprachproduktion
-Abgrenzung vorderster Teil: Präfrontaler Cortex: Steuerung der Handlungen (komplexe geistige Funktionen wie Planung / Hemmung von Bewegungen)

40
Q

Partietallappen

A

-für Aufmerksamkeitsprozesse und sensorische Empfindung zuständig
-> für alles was über die Reize (Sehen, Hören, Fühlen, etc.) aufgenommen wird
-bei Beschädigung: weniger Konzentrationsfähigkeit + in manchen Bereichen des Körpers kann sensumotorisch nichts mehr wahrgenommen werden
-Verarbeitung von Gegenständen im Raum
-Berechnung von Eigenbewegung
-Denkprozesse wie addieren von Münzen (mit Hilfe des partiellen Assoziationsareal)

41
Q

Okzipitallappen

A

-Verarbeitung von visuellen (Seh-) Reizen
-wenn wir etwas sehen wird die Information an den Hinterhauptlappen weitergeleitet
-dieser verbindet und interpretiert diese Informationen
->erkennen von Personen, Orten und Objekten

42
Q

Temporallappen

A

-beinhaltet die Hörrinde (Informationsverarbeitung akustischer Reize)
-Ohr nimmt Schallsignal auf, leitet dieses an die Hörrinde weiter
->dort werden Informationen entschlüsselt und wir erkennen die Töne / Geräusche
-beinhaltet Wernicke-Areal
->für das Sprachverständnis
->bei Schädigung: es fällt uns schwer zu verstehen was andere Menschen erzählen

43
Q

Richtungen des Gehirns

A

oben: dorsal
unten: ventral
seitlich: lateral
mittig: medial
vorne: rostral (anterior)
hinten: caudal (posterior)

44
Q

Rückwärts-Konditionierung

A

Die Dopaminausschüttung setzt bereits verfrüht ein, wenn man eine Handelskette erlernt, welcher die Einnahme einer bestimmten Substanz folgt

->Person zündet Zigarette an, nachdem der letzte Bissen vom Brötchen mit Kaffee runtergespült wurde
->Anfängliche Dopaminfreisetzung bei erstem Zug an der Zigarette
->”nach dem Frühstück muss ich eine rauchen” -> Dopamin wird schon vor der Zigarette ausgeschüttet

45
Q

Signal-Rausch-Abstand
Dopaminrezeptoren und die Stabilisierung mit Signal-Rausch-Abstand

A

-Entsteht durch Aktivierung der D1 Rezeptoren wodurch deren Aktivitätsniveau erhöht wird
-benachbarte Nervenzellen, die keine wichtigen Informationen kodieren, sind nur wenig aktiv -> Aktivierung von D1 Rezeptoren hemmt sogar diese Neurone
-Als Konsequenz entsteht wahrscheinlich eine hohe Aktivitätsdifferenz zwischen den aktiven und inaktiven Zellgruppen
-Signal = Name den wir uns merken wollen
-Rausch = Rauschen -> weitere Gedanken
-Stabilisiert das Ensemble und somit die Arbeitsgedächtnisinformation
->bei einer Störung des dopaminergen Systems vorliegt, z.B. durch Schizophrenie, zerfällt das geordnete Denken
-Patienten werden durch kleinste Störungen abgelenkt und vergessen was sie sich merken wollten

46
Q

Opponent-Prozess-Theorie

A
  1. Beschreibt, warum bei längerem Konsum eine höhere Dosis zur Bedürfnisbefriedigung erforderlich ist
  2. Einnehmen einer Droge erzeugt a-Prozess und b-Prozess. Diese sind einander gegensätzlich
  3. Der a-Prozess ist das lustbetonte Resultat der Droge und bildet Intensität, Qualität und Wirkungsdauer ab
  4. Durch die Emotionsaktivierung des a-Prozesses wird ein gegensätzlicher Prozess, der b-Prozess ausgelöst: Wenn wir Freude empfinden, empfinden wir später Trauer (und umgekehrt)
  5. Die Summierung der beiden Prozesse führt zu Beginn zu einem extremen Lustgefühl, welches nach Abnahme der Wirkung der Droge in schlechter Stimmung endet
  6. Nach Gewöhnung an die Droge steigt der b-Prozess an und das positive Erleben verschwindet fast komplett
  7. Um negativen Schwankungen entgegenzuwirken wird die Drogenmenge bzw. Häufigkeit der Einnahme erhöht

-> Es entsteht ein Kreislauf aus Drogentoleranz mit abnehmender Wirkung des euphorischen Effekts und ständig neuem Konsum

47
Q

Was ist die Rolle des Hippocampus

A
  1. Teil des limbischen Systems
  2. Bildung und Aufrechterhaltung von Gedächtnisinhalten und Lernprozessen
  3. Emotionsbildung und Emotionsverarbeitung
48
Q

Elektrostatische Kraft

A
  1. Ist die Kraft der Anziehung / Abstoßung elektrisch geladener Teilchen
  2. Gleiche Ladungen stoßen sich ab, entgegengesetzte ziehen sich an
  3. Bei Überschuss der großen negativ geladenen Proteine im Zellinneren werden negativ Cl- Ionen aus dem Neuron raus gedrückt und Na+ sowie K+ Ionen in das Neuron gezogen
  4. Konzentrationsgradient und elektrostatische Kraft für Cl- und K+ stehen im Gegensätzlichen Verhältnis, bei Na+ aber gleichgerichtet
    ->dadurch entsteht das Membranpotential
49
Q

Konzentrationsgradienten der Ionen

A
  1. Osmose beschreibt, dass sich Teilchen, welche in unterschiedlichen Lösungen und Konzentrationen befinden solange in Richtung der niedrigeren Dichte diffundieren bis die Konzentration ausgeglichen ist
  2. bei Nervenzellen sehr wichtig, da sich intra- und extrazellulären Dichten für Na+, K+ und Cl- teilweise stark unterscheiden

-Na+ wird in die Zelle gezogen
-Cl- wird in die Zelle gezogen
-K+ wird aus der Zelle gezogen

50
Q

Unterschied des weiblichen und männlichen Gehirns

A
  1. Bereits ab der Geburt Unterschiede. Jungen haben ein größeres Gehirnvolumen zum Teil bedingt durch ein höheres Körpergewicht
  2. Jungen besitzen am Ende der Pubertät eine größere Amygdala als Frauen, da wesentlich mehr Testosteron freigesetzt wird
  3. Frauen besitzen am Ende der Pubertät einen größeren Hippocampus als Männer, da Testosteron sich negativ auf das Wachstum, Östrogen aber positiv auswirkt
  4. Nach Erreichen des Pubertät nimmt das Gehirnvolumen wieder sehr langsam ab (durch Reduktion der grauen Substanz)
  5. Es sind keine Schlussfolgerungen zu geschlechtstypischen Denkmustern möglich

Ursachen Kognitive Unterschiede
-kulturell: Frauen bekommen mehr Selbstbewusstsein durch Partizipation
-biologisch: je höher Testosteron im Verhältnis zu Östrogen -> bessere Leistung -> räumliche Vorstellung bei Frauen während Menstruation besser

-> bei Geschlechtsangleichenden Operationen wird durch den Hormonumschwung auch das Gehirn beeinflusst

51
Q

Weshalb läuft das AP Richtung Präsynapse?

A
  1. Da sich auf dem Axon viele Spannungsabhängige NA+ Kanäle befinden
  2. Diese sind auf dem Soma nicht vorhanden
  3. Für die Entstehung des APs sind diese Kanäle aber notwendig denn ohne sie entsteht nur eine normale Depolarisation, welche schnell verebbt
  4. Da die Kanäle sich wieder schnell verschließen und sich dann in der Refraktärzeit befinden, kann sich das AP nicht umkehren, da zu diesem Zeitpunkt die Na+ Leitfähigkeit gegen 0 geht
52
Q

Welche Rolle spielt der Hippocampus im Zusammenhang mit dem deklarativen Gedächtnis/Verarbeitung von Gedächtnisinhalten
Gedächtniskonsolidierung im Schlaf

A
  1. Hippocampus spielt eine zentrale Rolle für Überführung von Arbeitsgedächtnisinhalten in das Langzeitgedächtnis, ist aber für das Arbeitsgedächtnis selbst weniger relevant.
  2. Der Hippocampus spielt eine Rolle für den Abruf neuerer deklarativer Informationen.
  3. Der Hippocampus ist nicht der Speicher für das Langzeitgedächtnis, sondern scheint mehr die Adressenverwaltung für cortical abgelegte Erinnerungen darzustellen.
  4. Auch ohne eine solche Adressenverhaltung können aber corticale Informationen, die durch häufiges Erinnern starke synaptische Verknüpfungen untereinander aufgebaut haben, aktiviert werden.
  5. Es ist nicht klar, ob der Hippocampus für das episodische Gedächtnis relevanter ist als für das semantische.
  6. Das semantische Gedächtnis beinhaltet Fakten, die vielfach unter mehreren Bedingungen erlernt worden waren.
  7. Hippocampus-Läsionen ziehen größere Defizite im episodischen Gedächtnis vermutlich auf Grund der Singularität als im semantischen Gedächtnis nach sich. beeinträchtigen aber nicht die Intelligenz, die Handlungsfähigkeit und alltägliche kognitive Operationen wie das Sprechen, Addieren oder logische Schlussfolgerungsprozesse.
  8. Nicht deklarative Gedächtnisinhalte sind von Schädigungen des Hippocampus nicht betroffen
  9. Das deklarative Gedächtnis entsteht durch die synaptische Verbindung innerhalb des Cortex oder zwischen Cortex und Hippocampus über einen längeren Zeitraum hinweg, wodurch verbalisierbare Inhalte auch noch nach längerer Zeit abrufbar ist.
  10. Um sich überhaupt an ein Ereignis zu erinnern, müssen die beteiligten Neuronen untereinander eine Verbindung aufweisen und gestärkt werden.
  11. Das Lernen deklarativer Gedächtnisinhalte ist auf den Hippocampus angewiesen. Eine schnelle Einspeicherung des neuen Wissens im Hippocampus wird langsam auf den Cortex übertragen und dort konsolidiert.
  12. Hierbei spielt die Schlafphase eine entscheidende Rolle. Wenn eine Assoziation öfter durchdacht wird, wird auf corticaler Ebene langsam eine genügend starke intracorticale synaptische Verbindung aufgebaut.
  13. Die Erinnerung hat sich von der Abhängigkeit des Hippocamus gelöst. Es handelt sich hier um den Übergang vom episodischen in das semantische Gedächtnis.

->Aus der Forschung an dem berühmten Patienten H.M. ergab sich die Ribot’sche Kurve des Gedächnisverlustes nach einer Hirnschädigung (Entfernung des Hippocampus), welche besagt, dass nach der Verletzung des Gehirns kein neuer Gedächtnisinhalt mehr gebildet werden kann (anterograde Amnesie) und die Erinnerungen an Ereignisse kurz vor der Verletzung nur zum kleinen Teil erinnert werden (retrograde Amnesie). Je weiter Ereignisse zurückliegen, desto mehr nähert sich die Gedächtnisleistung des Patienten für diese Ereignisse wieder dem normalen Niveau an.

53
Q

Drogenkonsum Neuronale Netze + Belohnungssystem

A
  1. Sucht hängt vom dopaminerger mesolimbischer Bahn vom VTA zum Nucleus Accumbens ab
    -> wichtigste Projektion des Belohnungssystems des Gehirns
  2. Lustgefühl entsteht durch elektrische, interkranielle Selbststiumlation der dopaminergen mesolimbischen Bahn
  3. Sucht entsteht durch die Aktivierung des dopaminergen Belohnungssystems
  4. Die Stärke des Lustgewinns aller Arten von Drogen korreliert mit dem Anstieg des Dopaminspiegels im Nucleus Accumbens
  5. Alle Drogen aktivieren das mesolimbische Dopaminsystem und somit den Nucleus Accumbens
  6. Ein dopaminerges Neuron (DA) im VTA projiziert zum Nucleus Accumbens
  7. Bei dessen Aktivierung (inhalieren von Nikotin) haben wir ein lustvolles Erlebnis
  8. Es erreicht 3 synaptische Einhänge: Glutamaterger Eingang, GABAerges Interneuron, Acethycolinerger Eingang
  9. Beim Rauchen wird nach jedem Zug die dopaminerge VTA-Zelle depolarisiert und die ganze Welle feuert
  10. Bei mehrfachem Rauchen verstärken sich NMDA-Rezeptoren und Nikotonwirkung und dopaminerge Freisetzung nimmt zu
    ->Sucht beginnt
54
Q

Sucht Gewöhnung

A
  1. Wichtigster Prozess: lernabhängige Etablierung eines Netzwerks, in das das Suchtverhalten eingebettet ist
  2. jedes mal wenn einer Handlung der Drogenkonsum folgt, steigt die Dopaminfreisetzung
  3. Die Situation wird als angenehm empfunden, also wird sie regelmäßig wiederholt (Rückwärts-Konditionierung)
  4. man etabliert selbst Handlungsmuster, welche dem häufigeren und beiläufigen Drogenkonsum bedingt
  5. Dosis muss regelmäßig erhöht werden um ursprüngliche Lust zu empfinden
  6. Abstinenz führt zu Stress, Gereiztheit, Lustlosigkeit und Angst